Nationalfeiertag (17. Mai) Ein besonderes Highlight in meinem diesjährigen Frühjahrsurlaub in Norwegen war der Nationalfeiertag am 17. Mai.

Gefeiert wird die Verabschiedung von „Kongeriket Norges Grunnlov“ (Grundgesetz des Königreichs Norwegen) am 17. Mai 1814 in Eidsvoll. Der Tag ist somit der Verfassungstag und wird im ganzen Land gefeiert.

Die Feiern des 17. Mai sind sehr folkloristisch und erinnerten mich irgendwie auch an das hier beliebte "Kinder-Vogel-Schießen". Meist werden sie von lokalen 17.-Mai-Komitees ausgerichtet. Militärparaden finden nicht statt. In den Orten werden Kinder- und Bürgerumzüge durchgeführt, an denen auch Musikkapellen teilnehmen. Nach dem Zug werden oft Spiele für Schulkinder veranstaltet und Eiskrem und Würstchen an sie verteilt. Der 17. Mai wird deshalb oft auch als „Barnas dag“ (Tag der Kinder) bezeichnet.

Überall, auch auf den Umzügen, wird die norwegische Flagge gezeigt und die Menschen gehen in festlicher Kleidung und, wer sie besitzt, in norwegischer Tracht.
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Setesdal-Tracht
So natürlich auch in Evje. Der Umzug begann um 09:30 Uhr, ging von der Kirche durch den halben Ort und endete am Seniorenheim.

Für den Nachmittag waren Spiele für die Kinder in den Otrahallen vorgesehen, die ich aber nicht besucht hatte.

(Integration auf Norwegisch)
Interessant war auch die Beteiligung der Schulabgänger, den so genannten „Russ“. So nennt sich die feiernde Jugend und zeigt ihren Status durch farbreiche Latzhosen und Overalls. Die „Russe“-Feier fängt in der Nacht zum 1. Mai an und die Stimmung soll sehr ausgelassen sein, um das mal vorsichtig zu formulieren. Am 17. Mai endet diese Zeit der Russ.

Bemerkenswert fand ich, dass es niemand befremdlich fand, dass die Jugendlichen während des Umzuges oben auf den Fahrzeugen der mitfahrenden Kolonne saßen. So etwas hätte es in Deutschland vermutlich nicht gegeben. Da wäre mit Sicherheit ein begleitender Polizist eingeschritten.

Neben dem Umzug gab es auch schöne Autos zu bewundern:


Nach dem Umzug in Evje waren die Vermieterin und wir weiter nach Byglandsfjord zum Landeskogen Peace Center, einem Tagungs- und Konferenzzentrum für die Umwelt-, Entwicklungs- und Friedensfragen.

Dort fanden größere Aktivitäten für die Region und vor allem für die Kinder statt. Zum Beispiel Schießen für Kinder mit dem Luftgewehr ohne jede Absicherung, ohne Schießbahnenschutz und nur mit familiärer Aufsicht. In Zeiten eines deutschen Waffengesetzes wäre das hier undenkbar. Ich weiß wovon ich hier schreibe, ich bin seit über 20 Jahren in einem Schützenverein.





Übrigens: Am 17. Mai, dem Tag des Kindes, dürfen die Kinder so viel Eis essen, wie sie wollen, wurde wir berichtet. Und so sah man die kleinen und größeren Kinder mit ihren Eistüten herumlaufen.

Wir haben den Nationalfeiertag bei einem guten Essen ausklingen lassen. Auf der Fahrt von Evje nach Byglandsfjord hatte uns die Vermieterin gebeten, kurz im Hotel Revsnes anzuhalten um eine aus Deutschland stammenden Köchin zu begrüßen. Und die überredete/überzeugte uns, später am Büfett-Essen teilzunehmen. Eine gute Entscheidung. Das Essen war großartig und der Ausblick auf den Byglandsfjord war sensationell.
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Bereits Tage vor dem Nationalfeiertag gab es in den Geschäften Fähnchen und Schleifen (zum Anstecken) zu kaufen. Und bei Europris sogar einen Kuchen, den uns die Vermieterin mitgebracht hatte.

Fortsetzung folgt