01.07.2018
Es ist Sonntagmorgen, deshalb lassen wir uns mit dem Frühstück vor dem Bus etwas mehr Zeit. Die Sonne scheint vom blauen Himmel, also nutzen wir die Gelegenheit zum Lüften des Bettzeugs. Die Frau wäscht sich in bewährter Manier unter einer 1,5 Liter Wasserflasche die Haare. Da wir erst gegen Mittag von unserem Übernachtungsplatz aufbrechen, gönnen wir uns vor Rognan an einer Tankstelle ein Softeis.
In Fauske füllen wir die Wasservorräte auf. Die Entsorgungsstation befindet sich jetzt hinter einer Schranke, die sich nach Zahlung von 160 NOK öffnet und für 24 Stunden die Stellplatznutzung einschließt. Der Platz ist gut belegt.
Eigentlich wollte ich zum alten Fähranleger in Sommarset fahren, doch vor einem Tunnel finden wir auf der alten Straße für den Bus einen Platz zum pausieren und für mich zum Angeln. Nach anderthalb Stunden habe ich zwei Fische an Land gezogen und ein großzügiges Abendessen ist gesichert.
Die Sonne brennt schon seit Mitternacht vom Himmel und wir sinnieren, ob wir im nächsten Jahr mal in den Süden fahren, denn Hitze gefällt uns nicht so sehr. Als ich am 10 Meter entfernten Wasserfall die Fischfilets wasche, fällt mir auf, dass das Wasser viel Wärmer ist als unten am Fjord. Perfekt für eine abkühlende Dusche. Zur Freude meiner Frau steige ich tatsächlich unter den Wasserfall und genieße die Erfrischung.
Den Übernachtungsplatz finden wir dann 2 Kilometer weiter am alten Fähranleger in Sommarset.
Hier brutzeln wir die Fischfilets und schmeißen beim umstellen des Tisches die Hälfte davon in den Dreck. Also nur eine normale Mahlzeit und der Rest für die Möwen.
Glücklicherweise verschwindet die Sonne gegen 23 Uhr hinter einem Berg und der Bus kühlt ein wenig ab.
02.07.2018
Wir Frühstücken wieder bei Sonnenschein vor dem Bus. Nach der letzten Tasse Kaffee versuche ich einige Schweinswale im Fjord, mit dem Multicopter zu fotografieren. Plötzlich kommt eine Fehlermeldung vom Akku und es gelingt mir nur mit Glück, unser Fliwatüt an Land zu bringen.
Mit dem zweiten Akku klappt es besser und ich mache Fotos vom Fjord. Die Restlaufzeit des Akku lässt sogar noch ein paar Aufnahmen vom Bus zu. Jetzt noch schnell landen und ich bin fertig. Pustekuchen, ich habe den Abstand zu einem Baum falsch eingeschätzt und völlig Überraschend bleibt die Drohne hängen. Trotz eines beschädigten Propellers gelingt es mir noch, sie frei zu fliegen. Dann kracht sie aus etwa 10 Metern auf den Asphalt. Die Instandsetzung wird im Winter viel Zeit und UHU Plus beanspruchen.
Nachdem alles verpackt ist machen wir uns auf zur Fähre in Drag. Unterwegs finden wir eine Entsorgungsstation. Vor einigen Jahren gab es in dieser Region keine Entsorgungsmöglichkeiten, was uns mit vier Personen im Wohnmobil ab und zu in Schwierigkeiten gebracht hatte. Die wachsende Zahl von norwegischen Wohnmobilisten sorgt da anscheinend für Verbesserungen.
Die 11 Uhr Fähre erwischen wir 2 Minuten vor Abfahrt. Leider gibt es keinen Salon am Oberdeck, deshalb verbringe ich die gesamte Überfahrt auf dem Autodeck.
Nach dem Anlegen schauen wir uns ein wenig in Kjøpsvik um und cruisen dann gemütlich die Fjorde am Riksveien 827 entlang. Die Strecke ist eine schöne Alternative zur Verbindung Bognes - Skarberget. Es gibt einige Möglichkeiten zum freien Übernachten und durch den Zweistunden Takt der Fähre ist auf der Straße nicht so viel los.
An einem Rastplatz fange ich im Fjord die nächste Mahlzeit und es entstehen die „Jonas war Califahrer“ Bilder. Der Fisch kommt in die Kühlbox, denn den gibt es erst morgen.
Da wir für heute wieder eine Hotelübernachtung gebucht haben, lassen wir uns bis Narvik sehr viel Zeit. So gibt es die nächste Pause nur wenige Kilometer weiter, am Kjerringvikstraumen.
In Narvik parken wir am Scandic Hotel in einer sehr hellen und großzügigen Tiefgarage. Den tollen Blick vom Hotelzimmer können wir wegen der Sonne leider nicht genießen. Stattdessen müssen wir sogar die Vorhänge schließen, denn das Zimmer ist total aufgeheizt.
Und wie immer, wenn wir im Hotel sind, wird morgen das Wetter schlechter
Euch allen einen schönen Sonntag.
Viele Grüße,
Gerhard