cani#68 hat geschrieben:wow, das sind aber viele Bilder
Naja, lange Zeit unterwegs und immer so viele tolle Motive, da kann ich nicht anders

cani#68 hat geschrieben:Schön, dass ihr uns weiterhin an eurer Reise teilhaben lasst -
Sehr gerne!
Kumulus hat geschrieben:Die kleine Pause tut gut -
Nun gibt es doch keine Pause, wir mussten leider unsere Reise canceln. Doch jeder kann ja die Geschwindigkeit, mit der er (oder sie) liest, selber bestimmen

6. Juli 2019
Heute Morgen regnet es zwar, doch yr.no verspricht Besserung. Deshalb brechen wir zu einer Tour mit dem Auto auf, ich möchte endlich mal den Strynefjellsvegen fahren.
Erster Stop am Jostedalsbreen – Nationalparksenter,

von dort aus statten wir der denkmalgeschützten Kirche von Oppstryn einen Besuch ab.


Weiter geht`s, wir nehmen aber statt des Hjelletunnel die alte Straße durch Hjelle. Eine sehr gute Entscheidung! Die Spiegelungen in stillen Wasser des Oppstrynsvatnet sind wunderschön, und das Hjelle Hotel hat ein sehr gemütliches Cafè für einen kleinen Imbiss.







Gut gestärkt nehmen wir wieder den Rv15 unter die Räder,

aber nur kurz, nächster Stop am Øvstebro Foss.


Dann geht es auf eine der ältesten Passstraßen Norwegens, den Rv 258 über das Strynefjell.
Der Gamle Strynefjellsvegen ist eine 27 km lange schmale Schotterstraße, die nur von Mai bis September für den Verkehr freigegeben ist. Der höchste Punkt der Strecke liegt auf 1139 m. 1894 erfolgte nach zwölfjähriger Bauzeit, während der die Straße in den schneefreien Sommermonaten in Handarbeit aus dem Fels gehackt, gesprengt und gefräst wurde, die Einweihung. Erst 1978 löste eine neue, 12 km lange und ganzjährig befahrbare Straße mit drei Tunneln den Gamle Strynefjellsvegen als Hauptverkehrsweg ab. 1997 wurde der Strynefjellsvegen zur „nationalen Touristenstraße“ erklärt.
Nach den ersten Serpentinen erreichen wir das im Umbau befindliche und geschlossene Videsæter Hotell. Dort stellen wir das Auto ab und gehen zur Aussichtsplattform am Buldrefossen.




Weiter hinauf geht es, das grün in der Landschaft verschwindet, es wird immer felsiger und karger,



dann wird es weiß und kurz darauf geht es nicht mehr weiter für uns, wir müssen wenden! Schade, irgendwie will das mit uns und dem Strynefjellvegen nicht klappen.



… und doch sind wir hochzufrieden mit dem Verlauf des Tages!
Nach einer kurzen Erholungsphase am Wohnwagen geht es am Abend noch zur Loen Kirke. Sie wurde im Mittelalter vermutlich als Stabkirche errichtet, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts durch eine kleine Holzkirche ersetzt und im Jahr 1838 durch den heutigen Kirchenbau. Aus der frühesten Zeit der Christianisierung Norwegens stammt noch das neben der Kirche befindliche alte keltische Steinkreuz.



7. Juli 2019
Nach 3 schönen Tagen Stryn geht es heute weiter Richtung Heimat. Vor der Abfahrt noch eine Runde durch den Wald.

Wir möchten über das Gaularfjellet fahren, nehmen deshalb den Fv60 Richtung Byrkjelo, dann die E 39 bis Førde, wo der LPG Tank wieder gefüllt wird und schließlich den Fv13. Eine tolle Route, die vielen Wasserfälle, die Felsen, Kiefern, zwischendurch ein Skulpturenpark...











Nach vielen Stops erreichen wir "Hov Hyttegrend", einen Campingplatz am Wasserfall Likholefossen und checken ein.

Über den Wasserfall führt eine schmale Metallbrücke, als wir das erste Mal hier waren, haben wir unseren damaligen Hund Paco nicht dazu bekommen, sie zu überqueren, was schade war, denn auf der anderen Seite ist ein sehr schöner Wanderweg, der "Fossestien". Ja, und was macht unser Schisserchen Bo, der keine Treppen geht und auf glatten Böden Panik bekommt? Er geht rüber, zwar mit angelegten Ohren, aber ohne Probleme, manchmal versteht man die Welt nicht. So können wir heute noch eine feine kleine Wanderung machen, und zwar bis zum Hovsfossen.







8. Juli 2019
Heute Morgen hängen die Wolken entgegen der Wettervorhersage sehr tief. Wir brechen trotzdem auf, möchten den oberen Abschnitt des Fossestien laufen. Vor der Wanderung schauen wir uns vom Aussichtspunkt "Utsikten" mal die Serpentinen an, die wir morgen herunterfahren werden.

Dann geht es zum Wanderparkplatz.

Am Beginn der Route finden wir -außer neugierigen Schafen- ein Kunstobjekt, welches die norwegische Künstlerin Marianne Heier in Zusammenarbeit mit UNICEF geschaffen hat.
Es besteht aus zehn Brunnen: neun befinden in dem afrikanischen Staat Malawi, einer hier und sie hat es „Mirage“ genannt. Der Titel bezieht sich auf das optische Phänomen Fata Morgana, bei dem die Lichtstrahlen so gebeugt werden, dass Dinge, die sich in Wirklichkeit hinter dem Horizont befinden, sichtbar werden und nah erscheinen. Mit diesem Projekt werden wir dazu eingeladen, über das Wasser als lebensnotwendigen Rohstoff und die ungleiche Verteilung der Rohstoffe in der Welt nachzudenken.



Nun, die Wanderung selber, so schön es auch hier ist, endet relativ schnell. Der Weg ist für mich einfach nicht begehbar, ich habe zu viel Angst wieder auszurutschen und zu fallen.




So verbringen wir einen ruhigen Tag am und um den Campingplatz herum, wo die Hütten mit dem Wald verwachsen scheinen und wo es noch so viel anderes Schönes zu sehen gibt.








Wir sind ja nun etliche Kilometer südlich des Polarkreises, doch das Gefühl von Nacht haben wir immer noch nicht, es ist eher so, dass der späte, langdauernde Sonnenuntergang direkt in den Sonnenaufgang übergeht. Und du sitzt da und gibst ständig Ahhs und Ohhs von dir wegen der sich ständig ändernden Lichtstimmung... dann rennst du auch noch draußen rum wegen Fotos und entdeckst unbekannte Dinge, wie das " Hängezelt"…


9. Juli 2019
…und am nächsten Morgen scheint immer noch die Sonne, wir können uns nicht sattsehen an der schönen Umgebung, sie wird aus allen möglichen Perspektiven bestaunt und fotografiert.




Jetzt in vollem Sonnenschein wirkt auch der Wasserfall wieder ganz anders.




Doch irgendwann brechen wir auf, nochmal übers Gaularfjell,


und dann die Serpentinen runter an den Sognefjord,



wo uns wieder eine Fähre schluckt, die von Dragsvik nach Vangsnes.

Auf der anderen Seite des Sognefjordes geht es weiter auf dem Rv13, Richtung Vikafjell.

Vor dem Storehaugtunnel sehen wir aufgetürmte Wolkenwände, hier oben wird uns wieder Regen begleiten.




die Abfahrt dann über Serpentinen, die wie mit dem Lineal gezogen aussehen.



Kurzer Halt am Tvindefossen,


weiter durch einige Tunnel zum Hardangerfjord. Im Kreisverkehr des Tunnels wählen wir die Ausfahrt zur Hardangerbru und von der aus geht es direkt in den nächsten Tunnel, wieder mit Kreisverkehr, irgendwann haben wir wieder Tageslicht und bestaunen den Kreuzfahrtriesen im Fjord,

Zum Verdruss der hinter uns fahrenden Fahrzeuge (die auf der engen unübersichtlichen Strecke nicht überholen können) schrauben wir uns gaaanz langsam auf 1000 m Höhe, hoch auf die Hardangervidda. Dort schlagen wir unser Lager auf einem Rastplatz auf, genießen lecker gegrilltes, die Aussicht und den Sonnenuntergang. Herrlich!







