So, jetzt kommt endlich der heißersehnte Schluss!
Drei Wochen mussten aber auch mal zu Ende gehen. Noch mehr Fjordnorwegen wäre ja auch nicht auszuhalten. Oder doch? - Na ja, ich könnt schon gleich wieder los.
Rückreise MS Stavanger der Fjordline legt um 14:30 Uhr von Langesund ab – ich soll spätestens eine Stunde vorher dort sein. Das bedeutet für mich noch rund 180 Kilometer und rund 4 Stunden reine Fahrzeit. Ich habe mir mal meine Reisegeschwindigkeit die letzten Tage angesehen – im Durchschnitt schaffe ich 45 bis 50 Kilometer die Stunde, je nach Sehenswürdigkeit auf der Strecke. Das ist nicht viel – aber ich will ja auch nicht hetzen. Und manche Strecken lassen sich einfach nicht schneller bewältigen.
Ich starte um 09:00 Uhr nach einem letzten Frühstück am Tinnsjå, genieße die Ruhe auf dem Campingplatz um diese Zeit und natürlich vorher noch die heiße Dusche.



Der Himmel weint zwar nicht, aber er scheint kurz davor zu sein; denn die Wolken fliegen wieder einmal sehr tief. Ich fahre den RV37 und mache bereits am Rastplatz auf halber Strecke vom Tinnsjå eine kleine Pause. Auf dem Rastplatz ist eine alte Dampfmaschine ausgestellt. Sicher eine schöne Abwechselung für Groß und Klein. Solche mobilen Lokomobile wurden für den Antrieb von Dreschmaschinen und Sägewerken benutzt. Viel Zeit habe ich nicht; ich muss noch einen Einkauf tätigen: Räucherlachs und –forelle von Rema!! Dort sollen sie am Besten sein. Später, in Notodden werde ich schnell erfolgreich.



Doch zuvor, an der E134 der nächsten Fotostopp an der Heddal Stabkirche. Sie ist mit rund 20 Meter Länge und 26 Metern Höhe die größte ihrer Art in Norwegen. Wirklich sehr schön. Auch jetzt beim zweiten Besuch. Allerdings hat jetzt so früh und in der Nebensaison noch nichts geöffnet. Weder die Kirche noch das Heddal Bygdetun Museum oder ein Cafe.

Neben der Kirche eine Bronzeplastik der norwegischen Musiklehrerin Olea Crøger (1801 –1855) mit einem Schüler. Warum erinnert mich diese Skulptur an Angela Merke und Anette Schavan? Keine Ahnung.

Nach dem Heddalsvatnet schickt mich mein Navi statt über den RV 360 und Gvarv bis hin zum RV 36 stattdessen über den Valebøvegen, auf der Ostseite des Norsjø. Gigantisch!



Die Strecke bis Skien ist knapp 40 Kilometer lang und hat es in sich – wieder einmal Auf und Ab und Kurven ohne Ende. Für Fahrzeuge über 2,90 Meter Höhe ist der Weg nicht geeignet. Es sind zwei Brückenunterführungen zu passieren, die keine höheren Durchfahrten haben. Dazu scheint dieser Weg eine Art Rennstrecke für Norweger zu sein; ich erlebe nur Schnellfahrer auf dieser Strecke. Auf alle Fälle ein letztes Erlebnis auf meiner diesjährigen Norwegenfahrt, denke ich.



Gegen Mittag bin ich in Langesund am Anleger der Fjordline. Mal wieder viel zu früh. Aber besser etwas zeitig als zu spät. Nach dem Einchecken stelle ich mich in die Reihe und mache eine kurze Mittagspause – schön, dass ich meine Couch immer dabei habe.

Fjordline ist pünktlich, die Überfahrt nach Hirtshals bleibt unspektakulär. Einen Augenblick überlege ich, irgendwo auf der Strecke die Nacht zu verbringen, düse dann aber doch noch Hause. Glücklich und erfüllt von den vielen Erlebnissen und Eindrücken aus Norwegen bin ich kurz nach Mitternacht wieder zu Hause.

3.000 Kilometer bin ich durch Norwegen gefahren – an 23 Tagen! Dabei hat mir das gute Verhältnis zwischen Reisen und Rasten bzw. auch mal Campen gut gefallen. Ich habe für mich wieder einmal erlebt, dass „weniger“ manchmal „mehr“ sein kann. Das bedeutet für mich, keine Kilometerfresserei, sondern überschaubare Tagestouren, die mir noch Zeit für Besichtigungen und kleinere Unternehmungen lassen. Und für die längeren Tagestouren konnte ich mit den Campingplätzen in Norwegen immer einen guten Ausgangspunkt schaffen.
Geld ausgegeben habe ich natürlich auch – aber das hielt sich in Grenzen
Fähre Hin und Zurück
incl. Büfett - 330 €
Inlandsfähren - 135 €
Camping - 450 €
Tanken (Diesel) in N - 300 €
Maut - 60 €
Eintritt - 70 €
Der Rest ist Schweigen, hält sich aber im Rahmen. Fazit: Sicherlich bekomme ich dafür auch einen Urlaub auf Mallorca. Aber will ich das??
Danke für eure Mitfahrt und eures freundliches Feedback.
Gruß Martin