So, wie fange ich an?
Irgendwie hat uns der Norden schon immer gelockt. Ab November 1989 konnten wir dem „Ruf des Nordens „ auch folgen. Doch dazu benötigt man Urlaub und Geld.
So musste eine geplante Reise in ein südnorwegisches Ferienhaus 1991 kurzfristig mangels Urlaub abgesagt werden.
Die folgenden Jahre „trainierten „ wir dann mit den Kindern in dänischen Ferienhäusern, bevor dann 1999 alles passte: etwas Geld und 3 Wochen Urlaub. 1998 hatten wir schon mal mit einem Kurztrip Kiel – Oslo mit einer Nacht in Norwegens Hauptstadt angetestet.
Mit den fast nicht vorhandenen Kenntnissen (heute bietet das Net so viele Hinweise…..) und Null-Erfahrungen sowie einigen wenigen Fakten aus der Literatur wurde geplant und umgesetzt.
Es musste das nördlichste Ferienhaus sein und das fanden wir seinerzeit auf den Lofoten.
Wir nahmen etliche Konserven mit, um auf diese Weise das Budget zu strecken. Lasse ich mir auch heute nicht ausreden. Wir freuen uns dann umso mehr, frischen Fisch zu grillen oder mal in einem Restaurant zu dinieren.
Aber heute würde ich keine teuren Hotelgutscheine mehr kaufen, bei den überall vorhandenen mehr oder minder preiswerten Hütten. Habe ich damals gelernt und die Hälfte der Gutscheine zurückgegeben.
Fähre Kiel – Oslo, E6 im Galopp – 1.Nacht Trondheim, 2.Nacht Fauske – würde ich mir nie wieder antun! Dann mit der Fähre von Bodö nach Moskenes und rein ins Ferienhaus. Da war noch alles schön, die Sonne schien Anfang August bei zum Teil über 25 Grad.
Einiges haben wir dann in 2 Wochen gesehen, vieles aber (wie wir heute wissen) verpasst. Ab dem vierten Tag Wolken, Regen, Nebel, Tagestemperaturen von um die 10 Grad.
Wir wissen nicht mal mehr, wie das Örtchen hieß, nur dass wir bei gutem Wetter vom Tisch aus den Himmeltindan gesehen haben
(von Leknes kurz vor Borge links ab und dann nicht Richtung Unnstad, sondern vorher links also am kleinen Fjord südlich Unnstad).
Einiges haben wir erwandert (Unnstad), anderes erfahren Svolvaer (Einkauf), Borge (die Wikinger)
, Leknes (Vorbereitung Walsafari), A, Reine, Utakleiv, Kabelvag (Lofotenaquarium).
Eine Tagestour führte uns auf abenteuerlichen Wegen nach Nyksund.
Es war erschreckend, wie viele KFZ.-Kennzeichen aus Sachsen-Anhalt dort, im halb zerfallenen Fischerort, zu finden waren, wie viele dort einen Neuaufbau betreiben.
Am 19.08.09 gings zu den Walen. Irgendwie gegen 3 aufgestanden, mit der ersten Fähre von Fiskeboel nach Melbu und dann mit dem Flieger von Stokmarknes nach Andenes. Anders hätten wir es zeitlich nicht geschafft.
Und es war Sch…..wetter. Windstärken um und über 6 – der Käpt`n wollte eigentlich nicht raus. Mitte August gab`s auch nur noch englische Infoshows über die Wale. Egal. Das okay kam. Und sogar noch ein Schweizer Biologiestudent an Bord….
Zwei von den kleinen Pillen bekamen wir gratis. Es schaukelte gewaltig, wir haben auf der Hinfahrt nichts gegessen. Andere waren „mutiger“ und bezahlten damit, dass sie statt Wale zu sehen unter Deck mit ihrem Magen kämpften…..
Wir benötigten keinen der Leihanoraks, hatten uns warm genug verkleidet.
Und nach ca 90 min der Ruf „Whales“. Insgesamt 7 Pottwale durften wir nach und nach erleben, jeweils ca 50 m entfernt – einfach grandios!!!!!!!!!!
Die Rückreise war dann mit blutenden Herzen verbunden, wobei dann ein Hotel oberhalb von Otta den Abschied noch etwas mit einen phantastischen Büffet versüßte. Da hatten sich dann die Hotelgutscheine einmal wirklich gelohnt.
Oslo begrüßte uns mit Sonne und verabschiedete uns mit Regen.
Und wir waren uns 200%ig sicher – unsere erste Norwegenreise wird nicht unsere letzte gewesen sein.