Hier ein „kurzer“ Bericht über meine Norwegenrundreise; er ist nun doch etwas länger ausgefallen und ich hoffe, ich langweile euch nicht damit.
1. Tag
Mit ca. 30 Minuten Verspätung kommt die Superspeed 1 der Colorline in Kristiansand an und ich freue mich auf den ersten Norwegenurlaub nach 35 Jahren. Das Ausschiffen dauert etwas, aber der Zoll hält uns nicht weiter auf. Natürlich nehmen wir die grüne Ausfahrt; schließlich haben wir nichts zu verzollen.
In wenigen Minuten sind wir schon raus aus der Stadt und fahren den Setedalsveien in Richtung Evje. Ein guter Einstieg für diese Reise, denn die Strecke ist abwechselungsreich und noch leicht zu fahren. Sie vermittelt einen ersten Eindruck von Wasser, Wald, Berge und Felsen.
In der Nähe von Evje machen wir eine erste Rast und können uns an den Stromschnellen der Otra kaum satt sehen.
Es drängt die Zeit, schließlich sollen wir noch bis Valle fahren. Und so werden die weiten Pausen etwas kürzer, aber dadurch nicht weniger interessant und mit beeindruckendem Charakter.
Die erste Nacht verbringen wir auf dem Flateland Camping og Hyttesenter und genießen die Ruhe. Die Hütten und sanitären Anlagen sind zwar schon etwas älter, aber sehr gepflegt.
2. Tag
Unsere Reise soll heute über das Haukelifjell bis an den Hardangerfjord und weiter bis Eidfjord gehen. Also machen wir uns früh auf den Weg und freuen uns über den strahlend schönen Himmel. Gleich zu Beginn einen kleinen Abstecher um den Tyrdalstjønni und zu den Byklestigen. Eine sehr lohnenswerte Unterbrechung der Weiterreise.
Immer dem Verlauf der RV 9 folgend gelangen wir schließlich mit vielen beeindruckenden Einblicken, Aus- und Ansichten nach Haukeli, von wo wir uns jetzt weiter über die E134 in Richtung Westen und das Haukelifjell auf den weiteren Weg machen. Gleich nach dem Ortsausgang bestaunen wir den Vadfoss, unser erster etwas größerer Wasserfall.
Unsere Fahrt über die E134 führt uns schließlich über 1.000 M (ü. M.) und verschafft uns neue Eindrücke von der Schönheit der Natur. Am Haukeliseter machen wir schließlich einen weiteren „Boxenstopp“ und stärken uns bei Kaffee und Wienerbrød. Trotz strahlender Sonne ist es ziemlich kühl hier oben (4 Grad). Die Berge sind noch sehr schneebehangen und die Bergseen noch weitgehend zugefroren.
Nach einer kurzen Pause machen wir uns wieder talsabwärts in Richtung Røldal. Die alte Passstraße über das Haukelifjell und nicht durch den Haukelitunnel ist noch derart verschneit, dass ich mich nicht traue, sie zu fahren. Also geht’s dem normalen Streckenverlauf der E134 weiter bis nach Røldal. Bei strahlendem Sonnenschein besuchen wir die Stabkirche und bewundern, wie gut erhalten und gepflegt alles ist.
Da wir am Abend in Øvre Eidfjord den nächsten Hüttenaufenthalt bestellt haben, bleibt uns nicht viel Zeit. Wir fahren weiter über die E134 und RV 13 in Richtung Odda. Leider finde ich den Abzweiger über den von Hotte-dem-Norweger empfohlenen alten Gebirgspass durch das Seljestadjuvet nicht und so bleibt mir nichts anderes übrig als die Fahrt durch den Røldaltunnel und den Seljestadtunnel fortzusetzen. Schade – ich hatte mich auf diese Tour schon gefreut.
Natürlich halte ich – wie jeder Tourist – an dem berühmten Latefossen und knipse aus allen Perspektiven. Ich vermute, dieser Zwillingswasserfall ist der berühmteste und meistfotografierte Wasserfall Norwegens. Oder?
Im Verlauf unserer Weiterfahrt setze ich eine Anregung von der Norwegenfee in die Tat um und besuche in Odda das Smelt-Cafe. Der Kaffee ist in Ordnung; der Latte noch gerade ein „ausreichend“ aber der Kuchen ist „sau-lecker“. Eine schöne Unterbrechung unserer Reise.
Bevor es weiter an den Hardangerfjord geht schnell noch in den Coop Fisch einkaufen. Der Lachs ist ganz frisch und sogar im Angebot. Also wird gar nicht lange gezögert und gekauft – so ist das Abendessen bereits gesichert.
In Tyssedal unternehmen wir einen Abstecher den Skjeggedalsvegen hinauf bis zur Mågelibahn und zum Ringedalsdamm. Das erste Mal erlebe ich das Fahren am Hang auf der einen und am Berg auf der anderen Seite auf einer fast einspurigen Straße, die sich in einigen engen Kurven den Berg heraufquält. Als Flachlandbewohner in Norddeutschland bin ich doch ein wenig froh, wieder heil unten auf der RV 13 meine Fahrt in Richtung Eidfjord fortzusetzen.
Die Fahrt entlang dem Hardangerfjord ist traumhaft schön. Man könnte eigentlich überall anhalten und fotografieren und die Natur bestaunen. Aber irgendwie drängt die Zeit. Nach einem kurzen Abstecher in Kinsarvik zum Tveitafossen geht es doch ziemlich schnell weiter nach Eidfjord bzw. zu unserer weiteren Zwischenstation, dem Sǣbø Camping in Øvre Eidfjord. Auch dies ist ein sehr empfehlenswerter Platz mit einem ausgesprochen freundlichen Service. Mit einem Abendspaziergang an der alten Straße direkt am Eidfjordvatnet beenden wir unseren 2. Tag der Rundreise.
Fortsetzung folgt