Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » Sa, 15. Mär 2014, 15:58

Hier kommt der versprochene Reisebericht unserer großen Norwegen-Reise vom
21.Mai bis 5.Juli 2013. Ich beginne ganz einfach und dann sehen wir, wie weit wir kommen, denn in zwei Wochen sind wir wieder unterwegs.


Im Land der Mitternachtssonne
oder
Von Halstenbek nach Hamningberg – wo Norwegens Straßen enden


Vorbemerkung - Reiseplanung

Ja, wir haben unseren Traum in die Tat umgesetzt! Ende April 2013 haben Doris und ich das Ende unseres Berufslebens erreicht. Nun haben wir Zeit zum Reisen – ohne zeitliche Beschränkung durch Urlaubsvorgaben.

Nachdem wir mit den Schiffen der Hurtigrute viermal von Bergen nach Kirkenes und zurück entlang der norwegischen Atlantikküste gefahren sind, zwei Mal mit der FRAM die norwegischen Fjorde besucht und zwei Mal mit dem Wohnmobil Norwegen bis hinauf nach Kristiansund durchfahren haben, träumten wir davon, diese Küste einmal ohne zeitliche Fremdbestimmung zu entdecken, ebenso wie einen Teil innerhalb Norwegens, wie z.B. das Saltfjellet.

Geplant hatten wir die Reise über den Winter 2012/2013. Hotels und Fähren buchten wir im Voraus. Da wir von unseren anderen Norwegenreisen wussten, mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit man höchstens rechnen kann, nämlich ca. 50 km pro Stunde, Fotostopps eingeschlossen, konnten wir die Tagesetappen so planen, dass keine Hektik aufkommen würde. Bei der Planung waren ebenso Fährüberfahrten, insgesamt 18 innernorwegische Fahrten, und Wartezeiten vor den Fähren zu berücksichtigen. Da wir uns schon im August 2012 Detailkarten von Norwegen aus Arendal mitgebracht hatten, wurde die Detailplanung wesentlich erleichtert. Zudem war das Internet eine große Hilfe bei der Bestimmung der Fahrtdauer.

Eigentlich hatten wir die Tour nur bis Tromsø geplant. Dann gab uns im August 2012 ein norwegischer Geschäftsfreund noch den Tipp, unbedingt vorher auf die Insel Senja zu fahren, wenn wir schon auf den Vesterålen bei Andenes sein würden. Diesen Tipp haben wir dann eingeplant. Aber dass wir durch die Finnmark über Alta und Lakselv bis nach Vadsø und Vardø fahren würden, war auch nicht geplant, zumal wir von der Finnmark lediglich die Ansichten von der Hurtigrute und von zwei Fahrten zum Nordkapp kannten.

Dass wir dann doch die Finnmark einplanten, hatte folgend Ursache. Anfang November 2012 hatte ich eine berufliche Korrespondenz mit Kapitän Arild Hårvik von der FRAM. Zugleich übersandte ich ihm unseren nunmehr detaillierteren Entwurf des Reiseverlaufs ab Tromsø. Einen ersten Entwurf hatte er schon einmal von mir erhalten, woraufhin er beiläufig schrieb, ich könnte ihn ja Zuhause besuchen. Nun aber schrieb Kapitän Hårvik zum zweiten Mal dass wir auf unserer Tour bei ihm vorbeischauen sollten, er würde sich sehr freuen. Zugleich erhielten wir auch die Angabe seiner privaten Mobiltelefonnummer, des Wohnorts Nesseby und des Zeitraums, ab wann er wieder Zuhause sein würde: Ab 10.Juni. Also: nichts wie hin!

Aber wo liegt Nesseby? Wir haben es gefunden: Es liegt am Varangerfjord etwa 37 km westlich von Vadsø! Demzufolge legten wir eben noch einmal 1.166 km von Tromsø obendrauf und planten ihn zu besuchen.

Dieses Vorhaben würde uns dann aber auch die Gelegenheit geben, direkt zu den Leuchtfeuern Kjølnes und Slettnes zu fahren, und auch zu den kleinen Häfen der Hurtigrute, in denen das Schiff lediglich bis zu maximal 30 Minuten liegt: nach Berlevåg, Båtsfjord, Mehamn und Kjøllefjord sowie den früheren Anlaufpunkt Gamvik. Laut Michelin-Karten sind die Straßen E 6 und dann der FV 98 (fylkesvej – Provinzstraße) in der Finnmark als „landschaftlich besonders schöne Straßen“ gezeichnet, führen sie doch „fast ausschließlich“ am Wasser an den Fjorden entlang. Na, das wollten wir mal sehen! Wir freuten uns jedenfalls schon gewaltig und unternahmen weitere Internet- und Literaturrecherchen über Landschaft, Sehenswürdigkeiten und historische Orte.

Diese übertrugen wir dann in unseren Streckenplan. Dank verschiedener Internetportale konnten wir die Distanzen zwischen den Orten bis in die Finnmark hinein nach Hamningberg in unseren Streckenplan übernehmen. Ebenso verzeichneten wir hier die Sehenswürdigkeiten, die wir uns ansehen wollten als auch die Hotels mit Adressen und Kontaktdaten. Und natürlich durften die Anlaufzeiten der Hurtigrutenschiffe in den einzelnen Hurtigrutenhäfen nicht fehlen.

Die Zeit bis zum letzten Tag der Berufstätigkeit verging wie im Fluge. Und dann waren es auch nur noch drei Wochen bis zum endgültigen Start und der Streckenplan wurde noch einmal einer Revision unterzogen, bevor wir diesen laminieren und mit einer Spiralbindung versehen haben lassen. Er sollte uns eine gute Unterstützung auf der Fahrt werden.

Letzte Vorbereitungen


Letzte Vorbereitungen wurden getroffen, d.h. Nachbarn wurden gebeten, den Briefkasten zu leeren, ein Bekannter möge sich um den Rasen und den Garten kümmern und die Dachbox war beim Autohaus ohnehin schon lange reserviert. Am Freitag vor der Abfahrt wurde die Dachbox montiert, nachdem unser Auto bei km-Stand 16.614 noch einmal einer Inspektion unterzogen wurde. Vorgepackt waren unsere Kleidung und Ausrüstung bereits im Haus, die Akkus der verschiedenen Kameras aufgeladen und so verbrachten wir Pfingsten 2013 im Regen wartend Zuhause. Am Montagabend, 20.05. wurde noch die Dachbox gefüllt und abgeschlossen. Das war’s für heute, die Spannung stieg.

Dienstag, 21.05.2013
Halstenbek – Auslaufen Kiel unter Deck


Am Dienstagmorgen, 21.05. wurden die letzten Taschen und Fotorucksäcke im Auto verstaut. Um 10.45 Uhr erfolgte die Abfahrt nach Kiel, denn wir hatten die COLOR MAGIC der Colorline für die Überfahrt nach Oslo gebucht.

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MS COLOR MAGIC in Kiel

Um 11.30 Uhr erreichten wir den Norwegenkai in Kiel und wir reihten uns in die ungewohnt kurzen Warteschlangen ein.

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Ungewohnt leer – Unsere „Bergziege“ in Kiel

Ungewohnt kurz, denn es war ein Werktag; während des Berufslebens blieb uns eben nur das Wochenende, um den Urlaub optimal auszunutzen. Demzufolge hatten wir auch ungewohnt viel Platz zum Aussteigen auf dem Autodeck.

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Platz auf dem Autodeck

Übernachtungstasche raus und die kleine IXUS-Kamera. Alles andere blieb im Auto. Die Leuchtfeuer entlang der Route nach Oslo habe ich ebenfalls schon mehrere Male fotografiert, so dass die große Kamera ebenfalls im Auto blieb. Auch im Schiff war es leerer, obwohl die Restaurants gut ausgebucht waren. Der Panoramasalon bot uns einen guten Platz und da es draußen ungemütlich diesig und regnerisch war, bleiben wir bei dieser Ausfahrt aus der Kieler Förde im Schiff, denn sonst ist unser Platz nicht nur beim Auslaufen, sondern auch während der weiteren Überfahrt meistens an Deck. – Ungeachtet des Regens standen bei Heikendorf einige „Norwegenfans“ mit einer riesengroßen norwegischen Flagge und winkten zum Schiff. Daraufhin ertönte das Typhon dreimal lang, was an Land natürlich den Jubel steigerte.

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Gruß aus Kiel

Den Nachmittag verbrachten wir lesend in der Panorama-Lounge. Abends ging es nach dem Essen noch in das Kasino, um die Reisekasse etwas aufzubessern – dachte ich, doch die Kugel rollte anders als ich erhoffte. So ging es dann schließlich in die Koje.


Mittwoch 22.05.2013
Oslo – Valdres: „Schwimmen“ durch das Hallingdal - Fagernes

Die Überfahrt verlief ruhig und wir erreichten Oslo um 10.00 Uhr. Um 10.20 Uhr verließen wir die COLOR MAGIC mit Fahrtziel Vadsø, doch die erste Etappe ging bis Fagernes im Valdres. Das Valdres ist eine sehr schöne und abwechslungsreiche und spannende Landschaft mit hohen Bergen, Tälern, Seen, Flüssen und hübschen Ortschaften – wenn man sie denn sieht. Auch hier regnete es – und es sollte weiter regnen.

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Wir „schwimmen“ nach Fagernes

Zunächst ging es entlang des Krøderen, einem Binnensee, der vom Fluss Bromma gespeist wird – wegen der Schneeschmelze und des Regens sogar sehr gut. Bei Veikåker passierten wir eine riesige Landhandleri, die mit Öko-Eiern, Übernachtung, Weinkeller (!), Kaffee, Bootsausleihe, Jagd- und Fischereischeinen sowie Antik um Kunden warb.
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Veikåker Landhandleri

Gegenüber Veikåker am anderen Ufer des Krøderen liegt der Ort Ringnes und der seit über 600 Jahren bestehende Hof Ringnes gård. Der Hof befindet sich immer noch im Besitz der Familie. Und diese Familie war es auch, welche die heute größte Brauerei des Norwegens gründete und dem Bier den Namen Ringnes gab. Doch leider war das große Anwesen nicht zu sehen, da es heftig regnete.

Wir fuhren durch das Hallingdal entlang der über die Ufer getretenen Bromma. Die Bäume standen tief im Wasser. Einige kleinere Flüsse waren zu rauschenden Strömen gewachsen.

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Krøderen

Kurz hinter Veikåker trifft sich die Straße E 7 mit der Bergenbahn und verläuft bis Gol parallel. Wir passierten zunächst die 1858 gebaute Holzkirche von Flå

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Flå kirke

und etwas später die 1932 gebaute Holzkirche von Herad,

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Herad kirke

bevor wir Gol erreichten.

Gol, durch seine Stabkirche bekannt, sollte eine Zwischenstation sein ist. Das Original der Stabkirche steht allerdings im Norsk Folkemuseum in Oslo auf der Insel Bygdøy. Heute befindet sich in Gol nur eine Replik, für deren Besichtigung wir Eintritt zahlen sollten. Da wir bereits eine „replizierte“ Stabkirche in Fantoft bei Bergen gesehen hatten, ersparten wir uns die Besichtigung.

In Gol hörten wir ein mächtiges Rauschen. Trotz des immer noch andauernden Regens mussten wir dem Geräusch nachgehen und entdeckten den Wildbach Hemsil, der mit mächtigem Getöse zu Tal rauschte.

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Hemsil in Gol

In Gol bogen wir auf die Straße 51 nach Fagernes ab und fuhren ein Stück über das Golsfjell.

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Auf dem Golsfjell

Wir erreichten unser Hotel in Fagernes noch vor 18.00 Uhr. Wir hatten für unsere Reise geplant möglichst bis 18.00 Uhr im Hotel zu sein. Dies ist uns bis auf wenige Ausnahmen auch gelungen; häufiger waren wir bereits um 16.30 Uhr oder 17.00 Uhr am Hotel, so dass man sich nach dem „häuslichen Einrichten“ vor dem Abendessen noch etwas frisch machen konnte.

Das „häusliche Einrichten“ bestand in der Planung der Kleidung für den nächsten Tag. Die saubere Wäsche befand sich in der Dachbox. In dem Übernachtungsrolli befand sich jeweils Vorrat für drei bis 5 Tage. Es musste also ausgetauscht werden und im Regen die Dachbox öffnen, macht nicht so richtig Spaß. Dann mussten die Aufladegeräte angeschlossen und die Akkus für Foto- und Filmkameras aufgeladen werden. Letztlich galt es noch einen Kühler mit Eiswürfeln zu besorgen, damit die Getränke auf dem Zimmer auch gekühlt werden konnten. Aber dazu kommen wir später.

Das Quality Hotel & Resort Fagernes war sehr gemütlich eingerichtet u.a. mit mehreren Sitzecken und einer kleinen Bibliothek. Vom Restaurant und einigen Sitzecken hatten wir eine Aussicht auf den Veslefjorden, der Teil des Strondafjorden ist. Allerdings wurde diese durch den Dauerregen getrübt. Auch das Hotel litt unter dem hohen Wasserstand des Fjords. So waren bereits einige Räume im Untergeschoss geschlossen worden.

Das Abendessen war sehr lecker: Bergforelle auf Kartoffel-Blumenkohlschaum und grünem Spargel mit Dillkartoffeln und Buttersauce. Nach etwas Bieren und Wein ging es in die Koje, denn der nächste Tag sollte uns durch Jotunheimen führen.

Teil 2 folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » Sa, 15. Mär 2014, 16:21

Teil 2

Donnerstag 23.05.2013
Fagernes – Dombås:
Jotunheimen zurück im Winter – „Jugendherberge“ Dombås

Der Blick aus dem Fenster ließ uns nichts Gutes ahnen. Die Wolken hatten sich auf der gegenüberliegenden Hangseite festgesetzt. Allerdings machte der Regen mal Pause.

Nach einem etwas frugalem Frühstück saßen wir um 09.30 Uhr im Auto und weiter ging es auf der Straße 51 nach Jotunheimen, in das „Heim der Riesen“. Jotunheimen ist das größte Gebirge Norwegens und Skandinaviens. Hier befinden sich 250 Gipfel, die höher als 1900 m sind und 20 davon sogar höher als 2300 m.

Wir befanden uns immer noch im Valdres und hier liegt auch der Nationalpark Jotunheimen mit dem höchsten Gipfel Norwegens und Skandinaviens, dem Galdhøppigen mit 2.469 m.

Langsam stieg die Straße an und auch die Wolken verzogen sich etwas in „höhere Lagen“, so dass wir dann doch die Aussicht bei Bogne im Oppdal genießen konnten. Auch die Sonne kam etwas durch und ließ die Straße 51 silbrig erscheinen.

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Bogne im Oppdal

Bei Hegge stoppten wir an der kleinen Stabkirche aus dem 13.Jahrhundert. Leider war sie verschlossen, daher wurde sie erst einmal von allen Seiten fotografiert. Im Portal zum Kirchhof befand sich ein Stempel mit dem Profil der Kirche. Es gab einen „Sammelbogen“ auf dem man bestimmte historische Kirchen im Valdres „abstempeln“ konnte. Dann würde man vom Touristenbüro eine kleine Aufmerksamkeit erhalten. Wir hatten zwar keinen Sammelbogen, aber der Stempelabdruck kam ins Notizbuch.

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Hegge Stabkirche

Nach weiteren 20 km erreichten wir das „Zentrum“ von Jotunheimen: Beitostølen. Bei Beitostølen und drumherum liegen mehrere „hyttegrend“, also Ferienhaussiedlungen der Norweger, denn im Winter ist diese Gegend ein beliebtes Skigebiet. Im Sommer ist das Gebiet bei Wanderern beliebt. Beitostølen ist dann auch der Ausgangspunkt für die Wanderung zum Beseggen, einem schmalen Felsgrat – nichts für uns!

Hinter Beitostølen fuhren wir in den Winter hinein. Die Temperatur sank auf 8°C und die Seen waren zum großen Teil noch mit einer dicken Eis- und Schneedecke bedeckt. An den Straßenrändern stieg die Schneehöhe an und war zum Teil noch 2 m hoch – wir schrieben den 23.Mai!

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RV 51 - Jotunheimen

Hinter Beitostølen fuhren wir aber nicht nur in den Winter, sondern nunmehr auch auf die nationale Touristenstraße (nasjonale turistveger) Valdresflye, die von Garli bis Hindsæter führt. In Norwegen sind nunmehr 18 Strecken von der staatlichen Straßenverwaltung (Statens Vegvesen) als nationale Touristenstraßen, also durch besonders schöne Landschaften führende Straßen ausgewiesen. Hinzu kommt, dass an diesen Straßen architektonisch reizvolle Rastplätze und außerordentlich hygienische Sanitärrume gebaut wurden und unterhalten werden. Auf der Internetseite (http://www.nasjonaleturistveger.no/de) werden diese von der Straßenverwaltung wie folgt beschrieben:
„Die Touristenattraktion Norwegische Landschaftsrouten - Grüne Straßen durch die schönste norwegische Natur - sind ausgewählte Strecken vom Norden bis zum Süden des Landes. Das Fahrerlebnis nimmt seinen Ausgangspunkt in den norwegischen Bergen, Fjorden und der Küstenlandschaft. Gekonnte Architektur, umgeben von imposanter Natur, bildet das Einzigartige dieser Touristenattraktion.“

Nun kam auch häufiger mal ein Sonnenstrahl durch die Wolken und beleuchtete die Landschaft und ließ sie zum Teil mystisch erscheinen.

Bei Bygdin kam uns eine Kolonne Lkw entgegen und wir mussten schon sehr scharf rechts fahren, damit es mit diesen „Håkons“, wie ich sie nannte, keine Karambolagen gab. Wir sollten später auch den Grund erfahren, warum doch recht viele Lkws den Weg über die Hardangervidda nahmen.

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Die „Håkons“ kommen

Hier inmitten der Schneewälle lagen die über 2.000 m hohen Berge, doch so hoch wollten die Wolken noch nicht ziehen. Wir erreichten inmitten der Schneewälle ein kleines Café, das doch tatsächlich geöffnet hatte. Die Betreiberin kam aus Thailand und an der Wand saß ein Norweger. Mit beiden kamen wir schnell ins Gespräch und wir ließen uns den heißen Kaffee schmecken, denn die Temperatur lag nun draußen bei nur 6°C.

Als wir das Café verließen, fuhren wir in einen Nebel hinein: Dadurch, dass sich zwischenzeitlich die Sonne gezeigt hatte, dampfte die Straße durch das Verdunsten des zuvor gefallenen Regens. Wir hatten zwischen den Schneewällen kaum 200 m Sicht. Nach kurzer Zeit aber hatten wir wieder freie Sicht.

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Nebel in Jotunheimen

Bei Bessheim genossen wir in 1.410 m Höhe eine sagenhafte Panoramaaussicht über den Nørdre Leiungen und den Øvre Sjodalsvatnet, einem großen, zur Hälfte noch zugefrorenen Bergsee. Die Sicht mag um die 20 km in das Tal hinein gelegen haben.

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Nørdre Leiungen und Øvre Sjodalsvatnet

Gewaltige Wildwasser rauschten bei Hoskelivegen bei Bessheim: Die große Schneeschmelze hatte eingesetzt.

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Wildwasser bei Hoskelivegen - Bessheim

Der Winter war nicht nur in Deutschland, sondern auch in Norwegen sehr lang. Zudem fielen erhebliche Mengen Schnee, mehr als in den Vorjahren. Die nunmehr durchbrechende Sonne ließ das Wasser in einem arktisch-blau erscheinen, ebenso das Wildwasser bei Randsberg.

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Wildwasser bei Randsberg

Wir erreichten Bessæter, ein alter Bauernhof bestehend aus mehreren hübschen Holzhäusern mit Grasdächern sowie einem markanten Eingangstor mit geschnitztem „Hausschild“: Bessæter. Heute finden hier Fortbildungen und kulturelle Veranstaltungen statt.

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Bessæter gard - Jotunheimen

Gegen 15.30 Uhr erreichten wir Vågåmo und hielten bei der Vågå-Kirche. Sie ist eine umgebaute Stabkirche und hat ihre jetzige Form seit 1630. Das Rankwerk ist späteren Datums.

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Vågå kirke – Vågåmo

Auffallend am Kirchhof von Vågåmo sind die Grabsteine aus Speckstein mit verzierten Ornamenten. Teilweise erzählen die Grabsteine auch kleine Geschichten.

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Vågå kirkegard – Speckstein-Grabsteine

Als wir Otta auf der E 6 erreichten, erfuhren wir auch den Grund, warum so viele Lastwagen über Jotunheimen fahren: Südgehend war die E6 gesperrt wegen "flom" (Hochwasser, Überschwemmung) und "jordrask" (Erdrutsch). In Ringebu waren deswegen 11 Leute evakuiert worden. Die Bäche waren zu Flüssen und die Flüsse zu reißenden Strömen gewachsen. Die Seen standen "Unterkante Oberlippe". Später erfuhren wir, dass auch mehrere Häuser durch die Fluten weggespült worden sind. Dem Unwetter entlang der E 6 sind wir demnach entkommen, da wir durch das Hallingdal nach Dombås fuhren. Eine ähnliche Situation hatten wir 1995, auf unserer ersten Wohnmobiltour durch Norwegen erlebt. Seinerzeit waren wir südwärts auf der E 6 nach Olso unterwegs. Wir sahen, dass der Fluss Losna bereits über die Ufer getreten war und die Hütten auf den Campingplätzen erreicht hatten. Später erfuhren wir, dass die E 6 wegen Überschwemmung hinter uns geschlossen wurde. Auch seinerzeit hatte es im Winter zuvor erhebliche Schneemengen gegeben.

Wir aber fuhren nordwärts weiter nach Dombås, wo wir das nächste Hotel gebucht hatten: Rica Dombås Hotell. Das Hinweisschild führte uns aber zu einer Baustelle. Ringsherum Bagger und anderes Gerät. Plötzlich sahen wir ein Schild „Resepsjon“. Doris ging hinein und erkundigte sich, ob es sich wirklich um das Rica Dombås Hotell handele, was bejaht wurde. Leider würde man derzeit bauen, wollte aber den Hotelbetrieb weiterführen. Abendessen und Frühstück würde es im „Hauptgebäude“ geben, die Zimmer lägen in dem etwa 100 m entfernten „Unterkunftsgebäude“. Nun denn, wir bekamen unseren Zugangscode und betraten das mitten in einer Baustelle liegende Gebäude. Das Zimmer war mehr als schlicht, der Restaurantraum und der sich daran anschließende Aufenthaltsraum hatten den Charme einer Jugendherberge aus den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Das Abendessen war „minimalistisch“, ebenso wie das Frühstück an nächsten Tag. Viel konnten wir nicht machen. Wir sahen uns die ersten Fotos auf dem Laptop an, versuchten die Umgebung schön zu finden bei Bier und Wein und Aquavit.

Teil 3 folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » Sa, 15. Mär 2014, 16:39

Teil 3

Freitag 24.05.2013
Dombås – Steinkjer: Dovrefjell ohne Moschusochsen –
Sør-Trøndelag mit sehr viel Wald


Aufgrund der „Atmosphäre“ im Hotel, machten wir uns bereits um 09.00 Uhr auf den Weg. Immerhin waren heute 320 km bis nach Steinkjer zu bewältigen. Zudem wollten wir noch bei Stiklestad anhalten, um die St.Olav Statue zu sehen. Hier hatte am 29.07.1030 die große Schlacht von Stiklestad stattgefunden, in der Olav Haraldsson fiel. Da die Schlacht die endgültige Christianisierung und die Reichswerdung Norwegens besiegelte, wurde Olav später heiliggesprochen.

Aber zunächst ging es in das Dovrefjell hinein. Im Dovrefjell liegt der Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark der am 1. Juni 2002 gegründet wurde und den Dovrefjell-Nationalpark ersetzt, der 1974 gegründet worden war.

Vor 70 Jahren wurden Moschusochsen aus Grönland in das Dovrefjell eingeführt, die sich heute frei im Dovrefjell bewegen. Wir hofften sie dieses Mal zu sehen, Bereits 2001 hatten wir gehofft, diese zu sehen. Aber diese „Ochsen“ stehen nun einmal nicht bereitwillig an der Straße, um von anderem „Ochsen“ gesehen zu werden. Man muss schon eine geführte Tour unternehmen, um diese gewaltigen Tiere vor die Linse zu bekommen. – So gab es auch dieses Mal keine Ochsen.

Nach knappen 45 m Minuten erreichten wir Dovregubben. Dovregubben ist nicht nur eine Gestalt in Henrik Ibsens „Peer Gynt“ aus 1867, sondern eine Ansiedlung mehrerer Häuser aus den Jahren um 1938 im Gudbrandsdalstil mit Grasdächern und geschnitzten Türen. Hier kann man übernachten in kleinen Hütten oder das Restaurant oder die Gaststube aufsuchen – wenn sie denn geöffnet sind.

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Dovregubben Hauptgebäude - Dovrefjell

Natürlich darf ein großer Troll aus Wurzelwerk nicht fehlen. Er steht mit seinen gut 2 m dann auch an prominenter Stelle, quasi als „Dorfmittelpunkt“.

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Dovregubben-Troll

Die Wintersaison ist aber vorbei und die Sommersaison hat noch nicht begonnen. Nun denn, so fuhren wir weiter. Zuvor aber wurde das Wildwasser Anfinn und die alte Anfinnsbrua fotografiert. Wir schätzten die aus groben Steinen errichtete Brücke auf mindestens 150 Jahre.

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Wildwasser Anfinn

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Anfinnsbrua

Da sich die Wolken etwas gelichtet hatten, hofften wir auch den Snøhetta, den größten Berg im Dovrefjell mit 2.286 m vor die Linse zu bekommen. Aber so hoch waren die Wolken dann doch nicht.

Um 10.16 Uhr passierten wir die „fylkesgrense“ zwischen der Provinz Opland und Sør-Trøndelag. Weiter ging es durch das Drivdal und schon erreichten wir Kongsvold fjellstue (= Berggasthof). Mit der zunehmenden Christianisierung Norwegens setzten auch die Pilgerungen ein. Der nach dem heiligen St.Olav benannte Pilgerweg durch das Dovrefjell führt auch durch das Drivdal. So wurden an der Stelle der Kongsvold fjellstue vor seiner Erbauung schon Speisen an die Pilger abgegeben. Die Kongsvold fjellstue wurde später errichtet und erhielt bereits 1670 den offiziellen Status einer staatlichen „fjellstue“. Weitere „Bergstuben“ befanden sich in Drivstua, Hjerkinn und Fokstua.

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Kongsvold fjellstue

Fast am Ende des Dovrefjells, wir fuhren immer noch entlang der Dovrebahn, die von Oslo nach Trondheim führt, befindet sich die ehemalige Bahnstation Drivstua mit ihren pittoresken Gebäuden im Stil von Jotunheimen: Dunkles Holz, schere Balken, weißgestrichene Fensterrahmen und Grasdächer. Fertiggestellt wurde der Bahnhof mit der Eröffnung der Bahnlinie 1921. Der Personenverkehr ist zwischenzeitlich eingestellt worden. Die beiden Gebäude befinden sich heute unter Denkmalsschutz.

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Drivstua

Auch nördlich von Drivstua auf der Fahrt nach Oppdal waren viele Wasserfälle zu sehen, die noch gefroren waren. Beeindruckend auch hier die blaue Farbe des gefrorenen Eises.

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Hjerkin -- Dovrefjell

Nunmehr wurden die Berge flacher und die Landschaft zunächst lieblicher mit Orten wie Soknedal, Støren und Melhus entlang des Flusses Sokna. Die 1933 erbaute Holzkirche von Sokna thronte auf einem Hügel und war schon von weitem zu sehen. Ab Sokna führte die Straße durch endlose Wälder bis nach Trondheim. Langsam bekamen wir Entzugserscheinungen, denn Salzwasser war immer noch nicht zu sehen.

Dann erreichten wir Trondheim und wir konnten den Trondheimsfjord sehen: Salzwasser!! Um Trondheim herum befanden sich umfangreiche Straßenbaustellen. Nun, den Norwegern stehen hier nur 5 bis maximal 6 Monate zur Verfügung, um die Bauarbeiten fertigzustellen. Dennoch kamen wir gut voran, zumal sich dort auf Teilstrecken Autobahnen befinden.

Bereits um 15.15 Uhr erreichten wir Steinkjer. Die Ausschilderung zum Hotel war sehr gut, so dass wir es auf Anhieb fanden. Tingvold Best Western Hotel. Es dauerte zwar etwas, bis eine junge Dame zur Rezeption kam. Aber das machte ja nix, wir hatten ja Zeit. Das Zimmer war geräumig und sehr ruhig gelegen. Schnell waren unsere Sachen ausgepackt und wir häuslich eingerichtet. Dann aber wollten wir noch ins AMFI. Fast jeder mittlere Ort hat ein AMFI, ein Einkaufszentrum. Zunächst wollte ich meinen Netcom-Stick für das mobile Internet aufladen lassen. Wir landeten aber in einem anderen Tele-Laden. Ich fragte, wie ich den Netcom-Laden erreichen könnte. Er antwortete: „You have to take a boat“ und grinste nett. Ich antwortete: „Okay, I have a license.” Er lachte. Im Netcom-Laden befanden sich eine junge Dame und ein junger Mann. Als ich die Dame bat, den Netcom-Stick aufzuladen, war sie sichtlich hilflos und guckte fragend zu ihrem Kollegen. Nach dem der Mann seinen Kunden bedient hatte, nahm er sich meinen Stick und ruck-zuck war das Ding aufgeladen.

Jetzt muss ich mich „outen“: Wir kauften für mich noch – Sandalen! Arthrose bedingt hatte ich ziemliche Schmerzen in den Gelenken und ein Fuß war angeschwollen. Meine Frau machte den Vorschlag doch Sandalen zu kaufen, damit mehr Luft an die Füße kommt und man die Sandalen ja auch entsprechend verstellen kann. Wir fanden dann auch welche und ich muss sagen, es war eine Wohltat. Später sollte ich mir noch bequemere Sandalen zulegen. Seitdem habe ich fast keine Schwierigkeiten mehr. Jetzt konnte ich auch die Reise richtig genießen!

Anschließend suchten wir noch das „polet“ – besser gesagt: Vinmonopolet, die staatlichen Verkaufsstellen für Alkohol – auf und versorgten uns mit Wein und Aquavit, wie die Norweger es auch tun. Wir hatten es gesehen, dass sich auch die Norweger im Hotel mit ihren eigenen Getränken versorgen, einerseits weil an den Wochenenden in bestimmten Hotels kein Service vorhanden ist, andererseits die Zimmer in der Regel recht freundlich eingerichtet sind, in denen man nicht nur schlafen, sondern sich auch gut aufhalten kann. In den Hotels werden dann seitens des Restaurantpersonals Sektkühler mit Eis ohne Vorbehalte zur Verfügung gestellt.

Direkt vor dem Hotel befindet sich ein Steinkreis aus der jüngeren Eiszeit. Es handelt sich um 38 von ursprünglich 45 Steinen. Zunächst dachte man, dass es sich um eine Thingstätte gehandelt hat, wobei jeder Stein einen Thingmann repräsentieren sollte. Daher kommt der Name Tingvold = Thingfeld. Weitere Ausgrabungen haben aber gezeigt, dass es sich um eine Grabstätte gehandelt hat. Dies ist der einzige Rest einer größeren Grabstätte mit 20 Gräbern, die sich entlang des Königswegs befunden haben.

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Tingvold 9. Jahrhundert - Steinkjer

Wir haben uns dann im Hotel ein wenig umgesehen. Es ist sehr gemütlich eingerichtet mit Sitzecken, einer kleinen Bar und einem sehr lichten Speiseraum mit großzügigen Glastüren zur Terrasse hin.

Wir haben dann abgeschaltet und dem „Tanztee“ der norwegischen Arbeiterwohlfahrt bei einem Bier und einem Wein „gelauscht“ bevor es zum Abendessen in Buffetform ging, das im Hotelpreis eingeschlossen war. Anschließend wurden die Fotos auf der externen Festplatte gesichert und gesichtet.


Teil 4 folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » Sa, 15. Mär 2014, 17:10

Teil 4

Sonnabend, 25.05.2013
Steinkjer – Namsos – Rørvik: FV 17 wir kommen!


Die Sonne hatte sich zwar immer noch hinter den Wolken versteckt, aber es war bereits wärmer, nämlich 12°C. Nach einem ausgiebigen und sehr reichhaltigen Frühstück mit frischen Früchten, selbstgebratenen Spiegeleiern und verschiedenen Sorten Brot und Brötchen konnte unsere Reise auf dem FV 17 beginnen. Zuvor aber wurde das Steinfeld von allen Seiten fotografiert und die Beschreibung noch einmal studiert. Gegen 10.30 Uhr saßen wir im Auto und weiter ging’s Richtung Namsos. Für Namsos hatten wir uns notiert „Holzhäuser am Hafen –Lachstreppen – Lakssenter“. Die sechs Holzhäuser haben wir gefunden, mehr auch nicht; ebenso wenig wie die Lachstreppen des angeblichen besten Lachsflusses in Norwegen, dem Namsen. Dafür machten wir riesige Holzlager am Hafen aus, Holz, soweit das Auge reicht. Die Holzwirtschaft ist neben der Fischerei einer der Hauptwirtschaftszweige in der Provinz Nord-Trøndelag.

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Namsos

Von Namsos waren es noch 53 km bis zu unserer ersten norwegischen Inlandsfähre: Lund-Hofles. Wir fuhren an zahlreichen kleinen Fjorden vorbei, was wir auch duften konnten: Meer! An der Fähre von Lund nach Hofles reihten wir uns ein. Wir mussten bis zur fahrplanmäßigen Abfahrt noch etwas warten, denn das Fährpersonal machte nach dem Anlegen in Lund eine kleine Pause.

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An der Fährstation Lund

Das allerdings wollte ein deutscher Wohnmobilfahrer aus „MMK“ nicht begreifen oder er konnte kein Norwegisch – zumindest um die Basisinformationen zu verstehen wie z.B. die Information, „Ombord og ilandkjøring kun på signal“, dass man also nur nach Aufforderung an oder von Bord fahren darf. So blieb er dann zwischen Fähre und Beginn der Warteschlange „stecken“, etwa 20 Minuten, in denen ich mich dann mit einem der Fährleute unterhielt – auf Englisch. Er meinte, das passiere schon mal.

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«Ombord og ilandkjøring kun på signal» - Fährstation Lund

Nach der Abfahrt durfte auf der Fähre der zukünftige Fährleutenachwuchs -natürlich in vorschriftsmäßiger Warnkleidung - unter den kritischen Augen des Opas die mächtige Bugklappe per Knopfdruck schließen. Man konnte den Stolz sehen.

Nach 20 Minuten Fahrt über die ruhige Folda bei bedeckten Himmel, jedoch angenehmer Temperatur erreichten wir Hofles. Von hier fuhren wir über die FV 768 und 769 vorbei an flachen Stränden, an denen sich überall wohl von den Trollen ins Meer geworfene Böllersteine befanden, zunächst über die 590 m lange, 1978 eröffnete Marøybrua, die die Insel Marøy mit dem Festland verbindet und dann die Nærøybrua nach Rørvik. Die 1981 fertiggestellte 325 m lange Nærøybrua mit einer Durchfahrtshöhe von 41 m verbindet die Insel Marøy mit der Insel Inner-Vikna, auf der Rørvik. Wir kannten sie bisher von den Durchfahrten mit der Hurtigrute nur von unten, jetzt konnten wir über sie fahren und den ganzen Nærøysund überblicken.

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Marøy brua

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Nærøysund brua

Bereits um 15.50 Uhr erreichten wir das frisch renovierte Kysthotellet Rørvik, das anscheinend nicht sehr belegt war. Das Zimmer lag ruhig zum Parkplatz hin und war von der Größe her akzeptabel. Es war Wochenende in Rørvik und die Hurtigrutenschiffe waren noch nicht angekommen. Das Restaurant des Hotels war am Wochenende geschlossen. Dafür gab es Frühstück bis um 11.00 Uhr! Das sollten wir auf der Reise noch das eine oder andere Mal erfahren. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Zunächst schauten wir uns bei „Mix - vi er dagens lille høydepunkt!“ um, wenn das Geschäft schon der kleine Höhepunkt des Tages sein soll. Hier gab’s aber nur die üblichen „pølser, ostpølser, baconpølser med ost, grillpølser“ usw. sowie Süßigkeiten und Bierhumpen mit Aufkleber Rørvik mit Brücke, Hurtigrutenschiff und Seemannsfrau – und alles in kitschig-schönem Orangerot sowie kleine Wikingerschiffe für den Fernseher daheim. Also weiter zu Narvesen, noch so eine Pølser-Zeitungs-Postkarten-Tippstation-Kette, eben dort, wo sich die Dorfjugend abends bei Crushed-Ice-Drink zu Einrad-Fahrradübungen trifft. So machten wir einen Bummel durch Rørvik bei schönem Spätnachmittagssonnenlicht gegen dunkle Wolken, die den bunten Häusern noch mehr Farbe verliehen.

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Rørvik im Abendlicht

Schließlich fanden wir „den“ Treffpunkt in Rørvik: „Napoli – Pizzabar & Restaurant“, betrieben von irakischen Kurden, die nicht nur unheimlich flink und zuvorkommend waren, sondern auch einwandfreies Englisch sprachen. Das Essen war lecker: Am ersten Abend aßen wir leckere, gelungene Fish & Chips, am nächsten Abend Hühnchencurry in Ananas-Gemüsesoße mit Reis und Salat. Übrigens, unterwegs ernährten wir uns von Lefse, kleine Kartoffelpfannkuchen mit Zimtfüllung, und Bahlsen-Keks sowie, wenn’s sich ergab, Kaffee und Kuchen oder eben auch einen Pølser an der „Tanke“.

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Rørvik – Haus im Schweizer Stil

Rørvik hat eine charmante Bebauung mit vielen Häusern im Schweizer Stil, die ab der Mitte des 19.Jahrhunderts gebaut wurden und zum Teil liebevoll erhalten sind. Es gibt aber auch vernachlässigte Häuser, bei denen die Fenster vernagelt sind und die man, insbesondere auf dem Lande, einfach verfallen lässt. Auch das sollten wir auf unserer Fahrt noch öfter sehen – leider.

Natürlich wurde die maritime Skulptur „Sjømannens hustrue“ am Ende der Kjøpmansgata auf dem Torget aus allen Perspektiven fotografiert, denn es war ein ausgezeichnetes Licht. Die Granitskulptur zeigt eine Seemannsfrau mit ihrem Sohn, die auf das Meer schaut und auf die Rückkehr ihres Mannes wartet. Die Skulptur der Seemannsehefrau ist eine Huldigung und ein Dank an alle Fischerfrauen, die Zuhause mit der Verantwortung für Kinder und Haus auf die Rückkehr ihrer Männer warteten, die auf See den Lebensunterhalt verdienten. Das Kunstwerk unterstreicht die Identität von Rørvik mit der Küste. Die Küstenwirtschaft und Küstenkultur spielt eine zentrale Rolle in der Gemeinde. Die Skulptur wurde 1997 enthüllt und stammt von dem Künstler Harald Wårwik aus Trondheim.

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Rørvik – „Sjømannens hustrue“

Abends wurde dann gegen 20.30 Uhr das südgehende Schiff der Hurtigruten entdeckt und um 20.45 legte das nordgehende Schiff an. Zuvor füllte sich der Kai so ganz allmählich mit Menschen, Bewohnern von Rørvik, die Freunde, Verwandte, Bekannte abholen oder zum Schiff bringen oder einfach nur guckten oder an Bord zum Kaffeetrinken gingen, denn das südgehende Schiff liegt eine Stunde im Hafen, das nordgehende 45 Minuten. Am ersten Abend war es die südgehende TROLLFJORD und die nordgehende POLARLYS, die wir bei jetzt klarem Himmel und abendlichen Sonnenschein schon von weitem unter der Nærøysundbrua ausmachen konnten.

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MS POLARLYS unter der Nærøysund brua

Da wir die Überfahrt von Bodø nach Svolvær mit der TROLLFJORD gebucht hatten, war es eine gute Gelegenheit sich den Autoaufzug einmal anzusehen und an Bord zu gehen, um nach der Eincheckprozedur in Bodø zu fragen. Die Damen und ein Herr an der Rezeption waren außerordentlich freundlich und gaben uns bereitwillig Auskunft. Wir guckten uns noch schnell um auf dem Schiff, aber es war schon auf den ersten Eindruck zu riesig. Beruhigt gingen wir wieder von Bord.

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MS TROLLFORD und MS POLARLYS in Rørvik

Wir beobachteten noch die Ablegemanöver beider Schiffe und gingen ins Hotel zurück, wo wir in einer gemütlichen Ecke noch ein Bier und einen Wein tranken, bevor wir im Zimmer verschwanden und unsere Fotos sicherten – ebenfalls bei einem Bier und einem Glas Wein sowie einem Aquavit.

Teil 5 folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » Sa, 15. Mär 2014, 17:41

Teil 5

Sonntag, 26.05.2013
Rørvik am Sonntag: Koje selber bauen –
Die Vikna-Inseln: Flora und noch mehr Fauna


Der Tag machte seinem Namen alle Ehre: Die Sonne schien und am Himmel zeigten sich nur einige Cirrus-Wolken.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag eine Bootstour zur Insel Sør-Gjæslingan unternehmen. Die 20 km vor der Insel Mellom Vikna draußen im Meer gelegene Insel und die Bebauung stehen wegen ihrer Ursprünglichkeit Denkmalsschutz. Sør-Gjæslingan war eine der größten Fischereigemeinden südlich der Lofoten. Im Hotel erfuhren wir aber, dass die Pier verfallen sei und sich die Behörden streiten, wer für die Reparatur zuständig sei.

Auch das Küstenmuseum Noreg war am Sonntag und Montag geschlossen. Wir sprachen mit dem Hotelpersonal darüber und auch die Einwohner von Rørvik sind nicht glücklich über diese Öffnungszeiten. Also planten wir einen Ausflug über die Inseln Mellom Vikna und die der Norwegischen See zugewandte äußere Insel Ytre Vikna.

Zunächst machten aber nach dem Frühstück einen Rundgang durch Rørvik, denn die Liegezeit der Hurtigrutenschiffe war bisher für uns ungünstig für einen Ortsbummel, da es im Frühjahr schon zu dunkel war, um Rørvik richtig zu sehen.

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Rørvik am Sonntagmorgen

Die Straßen waren leer. Nur vereinzelt war hier und dort ein Mensch zu sehen. Die alten, ebenfalls unter Denkmalsschutz stehenden Lagerhäuser strahlten in der Morgensonne.

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Alte Lagerhäuser in Rørvik

Auf deren Dächern herrschte ein unbeschreibliches Gekreische der dort brütenden Möwen. Nester fanden sich an allen möglichen Stellen: Schräg auf dem Dach, in den Regenrinnen, auf dem Fenstersimsen, dicht an dicht. Auf jeden Fall waren es lohnenswerte Fotomotive.

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Brutzeit in Rørvik

Wie gesagt, das Museum Noreg und das dort im Fenster ausgestellte Modell eines Nordlandbootes konnten wir nur von außen fotografieren.

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Rørvik – Noreg-Museum

Dann ging es bei herrlichem Frühlingswetter und lauen 25° C auf die Tour über die Inseln. Im Inneren der Insel blühten die Sumpfdotterblumen zu beiden Ufern eines Baches in strahlendem Gelb, die Birken zeigten frisches Grün und die Vögel zwitscherten. Ein perfekter Sonntagvormittag.

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Frühling auf Vikna

Wir fuhren über die Brücke auf Ytre Vikna entlang eines Hains, als kurz vor Austafjord plötzlich eine Elchkuh mit ihrem wohl ein Jahr alten Kalb auftauchte. Die Elchkuh musterte uns und blieb stehen. Die Lauscher waren hochgestellt. Das Kalb drehte sich ab und suchte den Schutz der Mutter. Ein zauberhaftes Bild.

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Elchkuh mit Kalb

Wir fuhren weiter und wollten noch nach Lyngsnes, dem nordöstlichsten Zipfel von Ytre Vikna. Etwa eine halbe Stunde später entdeckten wir dann ein noch zauberhafteres Bild: Eine Ricke stand mit ihrem Kitz im Gehölz. Auch sie verharrte auf ihrem Platz und starrte zu uns, die Lauscher ebenfalls hochgestellt. Das Kitz, weiß gesprenkelt, reichte in der Höhe gerade zum Bauch der Ricke, verkroch sich zunächst unter den Bauch und dann auf die andere, schützende Seite der Mutter. So sahen wir das erste Mal ein „Bambi“.

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Ricke mit „Bambi“

Nur eine Minute später tauchte wieder eine Elchkuh aus dem Gestrüpp auf, die aber rasch verschwand. Nun erreichten wir das nordwestlichste Ende von Ytre Vikna: Valøya. Von hier ging der Blick auf die Norwegische See hinaus – da drüben irgendwo liegt Grönland.

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Da drüben liegt Grönland

Auf den Klippen lagen in einer Felsspalte zahlreiche zerbrochene Muscheln, die gerne von Einsiedlerkrebsen bewohnt werden. Daneben lagen die leeren Hüllen von Seeigeln. Wir haben es schon öfters beobachtet. Möwen picken die Muscheln und Seeigel auf und lassen Sie aus der Höhe auf die Klippen fallen, wo sie zerbrechen und den Inhalt freilegen: Die Mahlzeit für Möwen.

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Zerbrochene Muschelschalen

Nun drehten wir wieder ein auf Kurs Richtung Rørvik. Auf der Straße 502 fuhren wir nun an der Ostküste von Indre Vikna zurück. Von hier aus konnten wir bei nur leichtgekräuseltem Wasser und guter Sicht die noch schneebedeckten Gipfel auf dem Festland in der Provinz Nordland sehen. Kurz vor Rørvik lugte die rote Mütze des kleinen Feuerlichtes Straumsøyhauet auf der Insel Straumsøya im Nærøysund hervor. Kurz danach erreichten wir wieder Rørvik. An einer Tankstelle kauften wir uns ein Eis und genossen es auf einer Bank sitzend mit Blick auf den Nærøysund.

Inzwischen überlegte ich aber anhand der Karten, wie wir die alte Leuchtfeuerstation Nærøysundet am besten sehen konnten. Die bisher von der Hurtigrute aufgenommen Fotos waren unscharf und in der Dämmerung aufgenommen. Also fuhren wir wieder in Richtung Nærøysundbrücke und versuchten unser Glück bei einem der kleinen Stichwege. Fehlanzeige. Wieder zurück und erneu die Straßeneinfahrten abzählen. Dann schließlich sahen wir die rote Haube der alten, inzwischen geschlossenen Leuchtfeuerstation. Dennoch, die Ansicht war nicht optimal. Jetzt also links herum, durch das Gebüsch über ein paar Klippen: Da lag sie zusammen mit dem neuen Leuchtfeuer. Geschafft! Wie fast jedes Mal erreichten wir unser Ziel, das Leuchtfeuer. Diese Reise hatte also mehrere Motive: Nicht nur der „kystriksvei 17“, die Küstenstraße, nicht nur Lofoten und Vesterålen, Senja, die Finnmark und möglichst viele Hurtigrutenhäfen, nein, auch möglichst viele neue Leuchtfeuer.

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Nærøysundet gamle fyrstasjon

Von hier aus mit herrlichem Blick über den Nærøysund in beide Richtungen schossen wir noch einige Fotos von der Katamaranfähre, passierenden Küstenmotorschiffen, von den gegenüberliegenden Klippen unter herrlich blauem Himmel mit zarten Cirruswolken und, und, und.

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Himmel über Storvollen – Vikna

Wir fuhren nach Rørvik zurück, um in der Nachmittagssonne noch einmal die alte, unter Denkmalsschutz stehende Handelsstation und die alte Holzkirche abzulichten. Die alte Holzkirche von 1896 liegt prominent auf einem Hügel. Leider ist sie am 18.Februar 2012 einem Brand zum Opfer gefallen. Neben der Kirchentür war ein Anschlag zu lesen, dass eine Kommission beschlossen habe, die Kirche wegen der großen Brandschäden nicht zu reparieren. Die Kirche, die im 2.Weltrkieg schon große Schäden erlitten hatte, soll durch einen größeren Neubau ersetzt werden.

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Rørvik kirke

Wir brachten unsere Kameras in das Hotel. Als wir in das Zimmer kamen, trauten wir unseren Augen nicht: Die Betten waren nicht gemacht, im Bad lagen auf dem Boden unsere nassen (weil dünnen) Handtücher. Die Nachfrage bei der Rezeption machte uns schlauer: Sonntags findet kein „room service“ statt. Na, dann bauen wir die Kojen selbst. Aber trockene, neue Handtücher bekamen wir trotzdem.

Um 19.00 Uhr kehrten wir wieder beim Italiener ein und genossen in der Abendsonne auf der Terrasse sitzend ein Bier und besagtes Hühnchencurry in Ananassoße. Wir gingen zurück ins Hotel, holten unsere Kameras und warteten auf den Höhepunkt des Tages: Die Ankunft der Hurtigrutenschiffe. Wir begaben uns zum noch menschenleeren Hurtigrutenkai. Plötzlich vor uns großes Gekreische auf dem Wasser. Offensichtlich hatten die Möwen einen Fischschwarm entdeckt. Schon wird zum Abendbrot gerufen! Dann, um 20.15 Uhr taucht die südgehende KONG HARALD vor Straumsøya auf. Die Gangwaypforte öffnete sich und um Punkt 20.30 Uhr ergoss sich der Strom der Passagiere auf die Pier. Im Anschluss gingen wir an Bord und kauften uns im Shop die Schiffsbriefmarken, denn zünftig müssten unsere Postkartengrüße aus dem Norden schon gestaltet sein. Wir kamen mit der Verkäuferin ins Gespräch, erzählten ihr, dass wir unsere zweite Hurtigrutenreise mit diesem Schiff gemacht hatten und uns nun auf dem Weg nach Norden zum Besuch bei Arild Hårvik machen würden, den sie kannte. Sie meinte, dass wir uns dann wohl noch öfters treffen würden.

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Die südwärts fahrende KONG HARALD beim Anlaufen Rørvik

Wir verließen das Schiff und sahen auch schon die NORDLYS hinter der KONG HARALD liegen. Nun war die Pier wieder voller Menschen. Besatzungsmitglieder beider Schiffe trafen sich und tauschten ihre Erfahrungen aus und die Maschinisten fachsimpelten wohl.

Auch wir besuchten die NORDLYS und kauften ebenfalls Briefmarken und wollten auch das Schiff von innen einmal ansehen. Wieder an der Pier kamen wir mit einem Ehepaar, Passagiere der KONG HARALD, ins Gespräch. Irgendwie sprang der Funke der Sympathie gleich über und wir sprachen über deren Erfahrung auf der Reise und wo es noch hingehen würde. Als letzte Passagiere gingen sie beide um 21.19 Uhr zurück an Bord, man wartete schon, die Pforte zu schließen. – Ein ähnliches Erlebnis hatten wir am 13.04.2011, als wir uns mit einem ehemaligen Geschäftsfreund mit seiner Frau in Rørvik trafen: Sie nordgehend mit NORDKAPP, wir südgehend mit RICHARD WITH. Wir trafen uns an Bord der RICHARD WITH zu einem, zwei Bier und als das Ehepaar die Gangway hinaufging, war die eine Tür schon geschlossen. Und wer schon einmal mit den Hurtigruten gefahren ist, weiß, dass die Schiffe nicht warten und man selbst dafür sorgen muss, das Schiff im nächsten Hafen wieder zu erreichen. Schnell leerte sich die Pier und wir gingen langsam zum Hotel zurück. Vor dem MIX-Geschäft sahen wir, dass Möwen auch gerne Joghurt mögen. Eine Möwe pickte immer wieder in einem draußen auf einem Tisch stehenden Joghurt-Becher. Na denn man: Guten Appetit! Nach ein zwei Bierchen gingen auch wir dann in die Koje, bereit für den nächsten Tag: Die Fahrt auf dem FV 17.

Teil 6 folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Hubi59 » Sa, 15. Mär 2014, 22:28

Danke Ronald fuer den super Bericht und die tollen Bilder, hast dir ja mega viel Arbeit damit gemacht.
Gruss Hubi
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » So, 16. Mär 2014, 13:36

Danke Hubi!

Teil 6

Montag, 27.05.2013
Rørvik – Brønnøysund:
Laie als Festmacher – Verhinderte Alpinisten

Nach zwei Nächten und tollen Natureindrücken auf den Inseln Ytre Vikna und Mellom Vikna fuhren wir zunächst auf den Straße 770 und 771, dann ab Kjelleidet auf dem FV 17 nach Brønnøysund. Zunächst aber mussten wir die Fähre von Holm nach Vennesund nehmen, um den Bindalsfjord zu überqueren.

Bei Bogen i Bindal in der Gemeinde Kolvereid, am Årsetfjorden zur linken Seite und Valen zur rechten Seite, machten wir um 11.15 Uhr für einen Kaffee - und natürlich den unvermeidlichen Gang zur Toilette - eine Pause. Dort befindet sich an der Straße 770 ein „Matkroken“, ein Lebensmittelgeschäft, oder besser, eine Geschäft mit allen Dingen, die man hier draußen auf dem Lande so benötigt.

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Matkroken - Bogen i Bindal –Kolvereid kommune

Wir fragten, ob wir zwei Kaffee bekommen könnten. „Ja, selbstverständlich“, war die Antwort und ein junger Mann verschwand. Nach einiger Zeit kam er mit zwei Pappbechern mit Kaffee zurück. Wir wollten bezahlen, doch wir erhielten die Antwort: „Kaffee ist für unsere Kunden kostenlos“. Wir waren peinlich berührt, weil wir noch nichts gekauft hatten. Wir kauften dann, weil unsere erste Straßenkarte schon Abnutzungsspuren an den Falzen zeigte, Scotch-Film für die Reparatur und zwei Eis. Auch eine Toilette gab es: In der angrenzenden Kfz-Werkstatt.

Hier bei Bogen i Bindal befand sich auch die „Fylkesgrense“ zwischen Nord-Trøndelag und Nordland. Wir kommen unserem Ziel langsam aber sicher näher, denn nördlich liegen nur noch zwei Provinzen: Troms und Finnmarken.

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Fylkesgrense Nordland

Weiter ging es an dieser wunderschönen Strecke auf der Straße 802 nach Kjelleidet, um dort endlich auf den FV 17 einzubiegen. Rechts führte der FV 17 zurück nach Namsos, dort wollten wir nicht hin. Links ging es nach Brønnøysund. Vor uns lag der 1.058 m hohe Heilhornet, ein markanter Wegweiser in dieser Gegend.

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Heilhornet 1058 m

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Lysfjorden – Sømna kommune

Nun erreichten wir unsere zweite, innernorwegische Fähre von Holm nach Vennesund. Vom Warteplatz konnten wir sehr gut die gegenüber in Solstad bei Holm liegende Kirche von 1730 erkennen.

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Solstad kirke 1730 – Holm – Sømna kommune

Waren wir bei Ankunft am Fähranleger gerade Auto Nr. 2, so sammelte sich doch eine stattliche Anzahl von Fahrzeugen an, u.a. die „Lieferanten der Küste“: Asko-Lkw für die Supermarktversorgung, Der Tine-Milch-Lkw und der Lkw von Felleskjøpet, der „norwegische Raiffeisen“-Lastwagen. Dazu Motorradfahrer, Wohnwagen, Wohnmobile und andere Autos. So sollte es im Laufe unserer Reise immer wieder werden.

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„Fährterminal Holm“ – Sømna kommune

Die Fahrt führte über den Bindalsfjord und nach 45 Minuten erreichten wir die alte Handelsstation Vennesund, die heute einen großen Campingplatz direkt am Lyngværfjord mit Aussicht auf das freie Seegebiet Sømna bietet.

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Vennesund am Lyngværfjord – Sømna kommune – Torghatten im Hintergrund

Von Vennesund waren es nur noch knapp 50 km nach Brønnøysund, unserer nächsten Station. Bereits von hier konnten wir den Torghatten ausmachen, ein 258 m hoher Berg mit der Form eines Hutes und einem großen Loch in 122 m Höhe, das durch Auswaschungen nach der Eiszeit entstand, als sich die Landplatte nach dem Abschmelzen der Gletscher erhob.

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Torgfjorden- Torghatten – Brønnøy kommune

Um den Torghatten und das Loch in der Mitte sowie einige andere Bergformationen, denen wir auf unserer Reise noch begegnen sollten, reimt sich folgende Sage:
Der ungehorsame Sohn des Königs Vågekallen, Hestmannen, lebte in Svolvær auf den Lofoten. Auf der anderen Seite des Vestfjordes lebte der mächtige König Sulitjelmakongen, der sieben Töchter hatte, die eine wilder als die andere war. Deshalb schickte Sulitjelmakongen seine Töchter zur ehrbaren Jungfrau Lekamøya. Eines schönen Abends schaute Hestmannen über den Vestfjord und sah Lekamøya ein Bad im Fjord von Landego(de) nehmen und sich die Haare kämmen. Sofort begehrte Hestmannen sie. In voller Rüstung preschte er mit seinem Pferd über den Vestfjord. Lekamøya und die sieben Schwestern begaben sich auf eine wilde Flucht. Die sieben Schwestern konnten sich schon vorstellen, den Hestmannen zum Gatten zu nehmen und hockten sich bei Alstahaug nebeneinander hin. Doch Hestmannen würdigte sie keines Blickes, da er nur Augen für Lekamøya hatte. Als diese jedoch immer mehr Vorsprung gewann, nahm er seinen Bogen und schoss einen Pfeil auf sie ab. Dies beobachtete jedoch der König der Sømnaberge und warf seinen Hut in die Bahn des Pfeils. Der Hut blieb auf der Insel Torgar durchschossen liegen. Über die wilde Jagd vergaßen alle wie kurz die Sommernächte im Norden sind und schon ging die Sonne auf und alle versteinerten, wo sie gerade saßen oder standen. Der Hut als Torghatten, die sieben Schwestern bei Sandnessjøen und Lekamøya auf der Insel Leka, wo sie Schutz gesucht hat.
Quelle: http://www.wikipedia.org

Schon um kurz nach 15.00 Uhr erreichten wir unser Hotel Galeasen in Brønnøysund, direkt am Kai gelegen. Von unserem hellen, geräumigen Zimmer hatten wir eine prächtige Aussicht auf den Sund und später den Sonnenuntergang. Zunächst aber genossen wir einen Kaffee auf der Terrasse des Hotels direkt am Kai, denn um 16.15 Uhr sollte das südgehende Schiff der Hurtigruten eintreffen.

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Hotel Galeasen – Brønnøysund – Brønnøy kommune

Schon bald konnten wir den „Veteran“ der Hurtigruten, die 1964 gebaute LOFOTEN ausmachen. Langsam schob sie sich um Valneset in den Brønnøysund. Kurz darauf ertönte auch das Typhon für ein südgehendes Schiff der Hurtigruten: Lang-lang-kurz-lang. Da die Hurtigruten immer noch eine sehr große Rolle für die Versorgung der Küstenbewohner spielen, kündigen sich die Schiffe bei Tag entsprechend an. Wie schon in Rørvik, ist besonders in den kleineren Orten die Ankunft eines Hurtigrutenschiffes ein Ereignis.

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MS LOFOTEN – Ankunft Brønnøysund

Sachte schob sich das Schiff an die Kaikante. Da achtern noch kein Festmacher zu sehen war, nahm ich die Achterspring in Empfang und belegte sie auf dem Poller. Beim Zurückwerfen der Wurfleine erwies ich mich jedoch als ausgesprochener Laie, so dass sich die Wurfleine in der Achterspring „verhedderte“, was mir einen missbilligenden Blick des Decksmannes einbrachte. Ich entschuldigte mich damit, dass meine Seefahrtzeit schon zu lange zurück liegen würde und machte mich mit schamrotem Gesicht aus dem Staub.

Jetzt wollten wir unser Ziel in Angriff nehmen: Den Aufstieg auf den Torghatten zum Loch, um von dort die dann passierende LOFOTEN zu fotografieren. Der Weg dorthin war schnell gefunden und wir machten uns an den Aufstieg, der in einer Broschüre als „leichter Wanderweg“ beschreiben war. Zunächst sah es auch so aus, als wenn man den Aufstieg mühelos bewältigen könnte.

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Aufstieg zum Torghatten

Doch die Steine wurden gröber und größer und es gab nirgendwo einen Halt. Das war natürlich etwas für mich mit meinen Füßen, dazu noch in Sandalen. Es kamen uns zwei junge Mädchen aus der Schweiz entgegen, die uns Mut machten, denn es wäre nicht mehr weit bis zum Loch. Wir schafften wohl noch ein paar Meter, aber dann gaben wir auf, denn wie wir schon aus anderen „Besteigungen“ wussten, nach dem Aufstieg folgt der Abstieg, und der hat es dann ganz schön in sich.

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Aufstieg zum Torghatten

Gerade als wir uns zum Abstieg umdrehten, zog unten die LOFOTEN vorbei. Nun, so fotografierten wir sie eben von hier aus und stolperten uns zum Auto.

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MS LOFOTEN passiert den Torghatten

Bei unserem Abstieg passierte uns ein Jogger „leichten Schrittes“ bergauf. Das war der Aufstieg der „verkappten Bergsteiger aus dem Flachland“.

Wir fuhren zurück nach Brønnøysund, um von der gegenüberliegenden Seite ein paar Fotos zu schießen, u.a. von der mitten im Sund liegenden Schäre die 70 m lange, von Erik Dietman geschaffene Skulptur „Steinar Breiflabb, die Bestandteil der «Skulpturenlandschaft Nordland» ist.

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„Steinar Breiflabb» - Brønnøysund

Brønnøysund betrachtet sich als Küstenstadt in der Mitte Norwegens, vom Nordkapp als auch vom Kap Lindesnes gleichermaßen 840 km entfernt – Luftlinie versteht sich!

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Brønnøysund Kystbyen midt i Norge

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Brønnøysund

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Brønnøysundbrua

Das Abendessen nahmen wir im Hotel ein: Fischsuppe mit Brötchen. Dazu ein Glas Wein und ein Bier. Wir verbrachten noch einen Teil des Abends auf der Terrasse, später im Hotel, um dann von unserem Zimmer aus den Sonnenuntergang zu beobachten

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Sonnenuntergang in Brønnøysund

Da wir uns schon ziemlich nahe vom Polarkreis befanden, verschwand die Sonne für uns erst um 23.14 Uhr mit fantastischen Lichtstimmungen.


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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Mainline » So, 16. Mär 2014, 13:55

Hallo Ronald,
vielen Dank für den schönen Bericht. Rundreisen mit ausschließlich Hotelübernachtungen werden hier ja nicht so oft beschrieben. Daher finde ich Deine Schilderungen besonders interessant :-)
Gruß,
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » So, 16. Mär 2014, 16:00

Danke Mainline!

Hier kommt der nächste Teil.

Teil 7

Dienstag, 28.05.2013
Brønnøysund - Mo i Rana: Nördlichste Kaffeerösterei der Welt -
„Sieben Schwestern von hinten“ – Alstahaug (fast) ohne Touristen

Nächster Tag: Überraschung – Frühstück auf der Terrasse. So langsam wurde es wärmer, wir konnten es ja gestern schon etwas genießen. Das Frühstücksbuffet war innen aufgebaut und so trugen wir unsere Sachen nach draußen, um in der Morgensonne direkt am Wasser zu frühstücken – was will man mehr?

An diesem Tag hatten wir drei Fähren und 175 km Straße zu bewältigen. Daher brachen wir bereits um 09.00 Uhr auf, um die erste Fähre von Horn nach Andalsvågen zu erreichen. Von hier aus fuhr auch die Fähre nach Vega. Vega ist UNESCO-Weltkulturererbe:
„ … als Anerkennung des harmonische Zusammenlebens der Inselbevölkerung und der Eiderente während der Brutzeit. Auf dem Archipel sieht man, wie Fischer und Bauern seit über 1.500 Jahren eine nachhaltige Lebensweise führen, sowie den Beitrag der Frauen zur Ernte der Eiderdaunen.“ (Quelle: visitnorway.com)

Bereits vom Fähranleger sahen wir die noch schneebedeckten Gipfel der Gebirgskette „Sju Søstre“ oder „Sieben Schwestern“ (siehe 27.05.2013 Die Sage vom Torghatten). Es war das erste Mal, dass wir alle sieben Gipfel zu sehen bekamen. Auf unseren bisherigen Reisen hatten wir stets nur einen Teil der Gipfel oder gar keine gesehen.

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Sju søstre von Horn – Brønnøy kommune

An diesem frühen Morgen sind noch nicht viele Autos unterwegs und so stehen wir neben einem Lkw alleine am Anleger. Die erste Fähre benötigte nur 20 Minuten. Bis zur nächsten Fähre von Forvik nach Tjøtta waren es nur 17 km entlang der Helgelandsküste.

Wir passierten den 966 m hohen Saltkartinden und nach kurzer Zeit erreichten wir das Vevelstad Freilichtmuseum. Die Hofanlange ist eine der größten in Nordland und bildet, zusammen mit der 1796 geweihten Kirche, „das kulturhistorische Herzstück der Gemeinde.“ (Forvik, Vevelstad kommune).

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Vevelstad bygdetun - Vevelstad kommune

Kaum, dass wir die Informationstafeln lasen, von denen auch das genannte Zitat stammt, kam eine Frau auf uns zu und, ohne uns groß zu fragen, begann sie einen Vortrag über die Hofanlage. Wir unterbrachen sie höflich und sagten ihr, dass wir auf dem Weg zur nächsten Fähre seien, die wir erreichen müssten. Dennoch folgten wir ihr in das Haupthaus mit der alten Wohnzimmereinrichtung und dem kleinen Schulraum. Diese kleine Innenansicht war dennoch interessant.

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Wohnzimmer Vevelstad bygdetun – Vevelstad kommune

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Schulzimmer Vevelstad bygdetun – Vevelstad kommune

Unser nächstes Interesse galt der schönen weißen Holzkirche, deren Ränder ockerfarben abgesetzt waren. Vor der Kirche befanden sich zwei Monteure, die gerade die Kirche abschlossen. Wir fragten sie, ob wir einen Blick in die Kirche werfen dürften. Zunächst etwas zurückhaltend öffneten sie uns dennoch die Kirche, so daß wir deren schlichte Ausstattung mit einem prächtigen Altar, zwei großen Leuchtern, der Kanzel und einem Votivschiff bewundern konnten. Das Altarbild, die Kanzel und die Chorwand sind vom Italiener Joseph Pisani (1760-1833) bemalt worden. Die Kirche wurde 1796 gebaut und 1871 restauriert. Wir schossen einige Fotos und bedankten uns bei den Monteuren, welche die Brandschutzanlage überprüft hatten.

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Vevelstad kirke 1796 – Vevelstad kommune

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Vevelstad kirke 1796 – Vevelstad kommune

Weiter ging die Fahrt nach Vevelstad, von wo aus die nächste Fähre uns nach Tjøtta am Fuß der Sieben Schwestern bringen sollte. Während wir auf die Fähre wartetet, genossen wir in Vevelstad auf der Kaikante einen hervorragenden, frisch gebrühten Kaffee aus der nördlichsten Kaffeerösterei der Welt mit einem Panoramablick über die Fjorde auf die Sieben Schwestern.

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Panoramablick auf Sju søstre von Vevelstad aus

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Forvik – Vevelstad kommune

Von der Fährstation Forvik führen drei Fähren zu den zahlreichen Inseln im Schärgarten der Helgelandküste. Unsere Fähre brachte uns in einer Stunde über den Mindværfjord und durch den Trosund nach Tjøtta. Während der Fahrt konnten wir nicht nur die zahlreichen Schären und Berge genießen, sondern auch sich am Himmel bildenden Linsenwolken, eine typische Erscheinung für den Norden.

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Linsenwolken über Stokkafjorden – Alstahaug kommune

Wie wichtig die Fähren für die Bevölkerung an der Küste sind, konnten wir daran erkennen, dass unsere Fähre einen Halt in Stokkasjøen einlegte, um eine junge Mutter mit ihrem Kind an Land zu lassen, nur diese beiden, keine Auto.

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Halt in Stokkasjøen – Vevelstad kommune

Immer näher kam die Gebirgskette der Sieben Schwestern und schon erreichten wir Tjøtta in der Kommune Alstahaug. Vor uns lagen der südlichste Gipfel, der 906 m hohe Stortinden, der 1.010 m hohe Kvasstinden sowie die beiden 945 m und 980 m hohen Gipfel der Tvillingene (Zwillinge). Von den Bergen führten zahlreiche kleinere und größere Wasserfälle ins bereits grüne Tal.

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Sju Søstre von Osten gesehen vor Tjøtta – Mindfjorden – Alstahaug kommune

Der FV 17 führte auch an Alstahaug vorbei. Wir fragten uns, ob wir hier einen Stopp einlegen sollten, waren wir doch bereits im Herbst 2011 mit der FRAM in Alstahaug, der Wirkungsstätte eines der bedeutendsten Pfarrer Norwegens, Petter Dass (1646-1707). Er wurde berühmt durch seine zutreffenden volkstümlichen Dichtungen. Von 1689 bis 1707 wirkte Petter Dass in Alstahaug. Sehenswert ist auf jeden Fall die alte Kirche, die zwischen 1150 bis 1250 gebaut wurde und eine der sieben erhaltenen Steinkirchen im Nordland ist.

Ein Stopp wurde ohnehin fällig, wenn man sich in unserem Alter befindet und die Tour auch nach der Befindlichkeit der Blase ausgerichtet werden muss.

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Alsthaug kirke 1150-1250 – Alstahaug – Alstahaug kommune

Dieses Mal hatte der Besuch dieser alten Steinkirche etwas Besonderes: Nachdem eine Dame die Kirche verlassen hatte, befanden wir uns ganz alleine in dieser Kirche, ohne weitere Touristen, die dann genau vor der Linse stehen, wenn man die Kamera ausgerichtet hat. Wir bestaunten die Schlichtheit dieser Kirche und die Gemälde von Petter Dass, dem „Martin Luther Norwegens“.

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Alstahaug kirke – Altar 1636

Wir machten noch einige Aufnahmen von dem alten „prestegård“, dem Pfarrhof und den Schattenspielen der Sonne mit den Ästen der Bäume, auf denen sich erste zarte Blätter zeigten, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Norden begaben, Richtung Sandnessjøen.

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Alstahaug prestegård – Alstahaug kommune

Die Fahrt ging entlang der Sieben Schwestern, die wir nun in ihrer ganzen Mächtigkeit vor uns hatten.

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Sju søstre – Alsten – Alstahaug kommune

Auf der linken Seite liegen die Inseln Nord- und Süd-Herøy und Dønna im Westen. Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass wir wohl bald ein südgehendes Hurtigrutenschiff sehen würden, denn das Schiff würde nach Fahrplan Sandnessjøen um 13.30 Uhr verlassen. Und richtig: Um kurz nach 14.00 Uhr sahen wir die MIDNATSOL auf dem Ulvangen, dem Sund zwischen der Insel Alsten, auf der wir uns ja nun befanden, und der Insel Dønna, vor dem 858 m hohen Berg Dønnmannen. Hier kam wieder einmal das 400 mm-Teleobjektiv zum Einsatz. Die Decks auf der MIDNATSOL waren recht gut belegt, wie die Auswertung der Fotos zeigte.

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MS MIDNATSOL vor Dønnamannen 858 m – Dønna – Dønna kommune

Ebenfalls ließen sich mit dieser Brennweite die von den Bergkuppen der Sieben Schwestern herabrauschenden Wasserfälle „einfangen“.

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Wasserfall Sju søstre – Alsten – Alstahaug kommune

In unserem „Reiseführer“ hatten wir als nächste Sehenswürdigkeit eingetragen: „Wikingerlanghaus – Alstenveien 106“. Dieses Langhaus des Wikingerhäuptlings in Sandnes erreichten wir schon 10 Minuten später. Der „høvdingsete“, der Häuptlingssitz sollte täglich von 11.00 bis 15.00 Uhr geöffnet sein – allerdings nur in der Hauptsaison, und die ist bekanntlich in Norwegen stets in den Sommerferien, und die hatten noch nicht begonnen. So fotografierten wir es eben von draußen.

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Langhaus Høvdingsete – Sandnes – Alstahaug kommune

Sandnes war in der Wikingerzeit, etwa 790-1066, ein Machtzentrum im Halogåland, dem heutigen Helgeland. So ist es nicht verwunderlich, dass hier ein Langhaus für den Häuptling erbaut wurde. Die größten Langhäuser waren 50 bis 60 m lang, das nachgebaute Haus ist nunmehr 65 m lang und 7 bis 10 m breit. Es wurde von russischen Handwerkern errichtet, die die Kunst dieses Hausbaus noch beherrschen (http://www.torolvstein.no/langhuset).

Wir bestaunten noch den großen Runenstein, den um ca. 1900 aufgestellten Torolvsteinen, bevor wir die Fahrt fortsetzten.

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Wir mussten uns nun beeilen, denn noch lagen 30 km Strecke bis zur Fähre Levang sowie eine Fährfahrt von 25 Minuten und weitere 70 km Fahrt vor uns.

Der FV 17 führte uns nun über die Helgelandsbrücke die den Leirfjorden zwischen dem Festland und der Insel Alsten in überspannt. Sie verbindet die Stadt Sandnessjøen mit dem Festland. Die Brücke ist 1065 m lang und die längste lichte Weite beträgt 425 m; die Durchfahrtshöhe beträgt 45 m. Beeindruckend, wie leicht und licht diese Brücke über dem Fjord liegt.

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Helgelandsbrua – Botnfjorden – Alstahaug kommune – Leirfjord kommune

Um 15.45 Uhr hatten wir den idyllisch liegenden Fähranleger in Levang erreicht. In der Bucht lag ein Segelschiff vom Typ Colin Archer, das leider einen etwas heruntergekommenen Eindruck machte. Der nach Norwegen ausgewanderte schottische Schiffbauer Colin Archer erfand diesen Bootstyp mit dem Spitzgatt und der Gaffeltaklung, die sich als außerordentlich seetüchtige Schiffe erwiesen. Sie sind beliebte Schiffe und werden heute noch gebaut.

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Am Fähranleger in Levang – Leirfjord kommune

Pünktlich um 16.00 Uhr bog die kleine Fähre PETTER DASSS und die Ecke und kaum festgemacht, hatten die anderen Fahrzeuge die Fähre verlassen und schon liefen wir mit ihr Richtung Nesna. Von der Fähre hatten wir einen fantastischen Blick auf das ca. 800 m hohe Hamarøyfjellet bevor die Fähre um 16.35 Uhr Nesna erreichte. Schon von der Fähre aus – und vorher von den Hurtigruten-Schiffen – sahen wir die hübsche Kirche mit ihrem roten, spitzen Turm.

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Nesna und Hamarøyfjellet – Nesna kommune

Die 1880 erbaute Kreuzkirche Nesna ist weiß gestrichen und ihre Ränder sind in einem hübschen Grün abgesetzt. Leider war sie, wie viele Kirchen verschlossen, so dass uns nur Fotos von außen und ein Rundgang um die Kirche verblieben. Auf dem Kirchhof befand sich eine Skulptur mit dem Kopf von Petter Dass, der von 1673 bis 1689 als Priester in Nesna wirkte.

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Nesna kirke 1880 – Nesna kommune

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Nesna – Nesna kommune

Vor der Weiterfahrt nach Mo i Rana, für die wir den FV 17 verlassen mussten, kauften wir noch schnell Mineralwasser im Supermarkt, der der Kirche genau gegenüber lag. Das Straßenschild zeigte uns an, dass es noch 67 km bis Mo i Rana sein würden und 89 km nach Kilboghamn. Aber dort hin wollten wir erst am nächsten Tag.

Bei Myklebustad hatten wir einen tollen Ausblick auf den Sjøfjorden und das Meer hinaus. Wieder und wieder hielten wir an, um unsere Eindrücke auch mit der Kamera festzuhalten. In fast 50 km Entfernung sahen wir die Insel Lovund mit dem 623 m hohen Lovundfjell. Kaum vorstellbar, dass auf dieser weit draußen in der Norwegischen See gelegenen Insel fast 400 Einwohner leben.

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Lovund – Lurøy kommune

Hinter Myklebustad bogen wir auf den FV 12 ab, um am Ranfjorden – wieder mit spektakulären Aussichten – auf Mo i Ran zusteuerten.

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Rana – Leirfjord kommune

Etwas weiter in Richtung Mo i Rana ergeben sich dann Aussichten auf die Gipfel des über 1.100 m hohen Nordfjellet.

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Nordfjellet – Sjona – Rana kommune

Abends um halb sieben Uhr tummelten sich Norweger im Sonnenschein am Strand des Ranfjorden mit dem Blick auf schneebedeckte Berge im Hintergrund. Mo i Rana liegt sehr hübsch am Ranafjorden; die Fahrt dorthin bei Sonnenschein und schneebedeckten Bergen ist schon fast spektakulär.

Um 19.00 Uhr erreichten wir unser Meyergarden Hotell in Mo i Rana, der Stadt am Polarkreis, wie sie bezeichnet wird. Das Hotel bestand aus einem neuen Gebäude und einem alten, historischen Teil von 1890, der zunächst als Heim der deutschstämmigen Familie Meyer diente. Jedoch entwickelte Familie Meyer das Heim immer mehr zu einem Hotel und war damit erfolgreich.

Nach dem Einchecken, entspannten wir uns zunächst auf der Terrasse. Nur. Die Bedienung war etwas durcheinander, um nicht zu sagen chaotisch, denn keiner wusste, wer für welche Tische zuständig war. Trotzdem bekamen wir etwas, um unseren Appetit zu stillen: geräuchertes Rentierfleisch mit trockenen „Keksen“ als Beilage. Selbst ein Bier oder ein Aquavit vermochte der Speise nicht den gewünschten Geschmack zu verleihen. Na ja. Wir verbachten den Abend auf der Terrasse, speicherten unsere Fotos ab und beobachteten, wie die Möwen sich sofort über nicht rechtzeitig abgeräumten Teller an den Nachbartischen hermachten, sogar über Mayonnaisensalat und Kartoffeln.
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » So, 16. Mär 2014, 17:44

Teil 8

Mittwoch, 29.05.2013
Mo i Rana – Ørnes:
Hestmannen - Polarkreis – Rødøyløva - Gletscher und 25°C


Nach einem guten Frühstück besuchten wir bei strahlend blauem Himmel den alten Ortsteil Moholmen, der direkt am Wasser liegt und der durch einen neuen, kleinen Stadtteil mit hübschen, individuell gestalteten Holzhäusern ergänzt wird.

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Neue Stadthäuser - Mo i Rana – Rana kommune

Erwähnenswert sind zwei Skulpturen. In einem kleinen „Park“ am Ufer steht eine quadratische Granitsäule aus deren Mitte eine Menschengestalt zu allen vier Seiten herausgeschnitten wurde. Als wir näher kamen sahen wir ein Gedenkschild und ein Gedicht. Die Säule erinnert an den Tod eines jungen Mädchens aus Mo i Rana, das dem schrecklichen Attentat am 22.Juli 2011 mit 76 anderen jungen Menschen zum Opfer fiel. Bewegt kehrten wir in uns.

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Denkmal Utøya 22.07.2011 – Mo i Rana – Rana kommune

Eine weitere Skulptur stand im Wasser, 15 Meter vom Ufer entfernt: „Havmannen“ – Der Meeresmann, eine 60 Tonnen schwere, 10,15 m hohe Granitskulptur, die vom englischen Bildhauer Antony Gormley 1995 geschaffen wurde und ein Teil der Skulpturlandschaft Nordland ist.

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„Havmannen“ – Mo i Rana – Rana kommune

Und hier vom Ufer aus konnten wir den Svartisen, den mit 370 qkm zweitgrößten Gletscher Norwegens von der Sonne angestrahlt sehen. Das war Gletscher Nr. 1. Noch mehrere sollten folgen, auch wenn es dann wieder Teile des Svartisen waren.

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Mo i Rana und Svartisen – Rana kommune

Spiegelglatt lag der Ranfjord vor uns, als wir uns auf den Weg nach Kilboghamn machten. Nach etwas über einer Stunde Fahrtzeit entlang des Ranfjorden erreichten wir um 11.00 Uhr den Abzweig auf den FV 17 und die Nationale Touristenstraße „Helgelandkysten“. Auf den heutigen Tag freuten wir uns besonders, denn diesen Abschnitt von Nesna über Ørnes nach Bodø haben wir schon von der Hurtigrute aus genossen.

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Hemnesberget – Hemnes kommune

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Helgelandskystvej – FV 17 – Rana kommune

Hier vom Abzweig bot sich uns die Aussicht auf das schneebedeckte bis zu 740 m hohe Botnfjellet. Am Straßenrand steckten noch die orangefarbenen Stöcke, die im Winter den Schneepflügen den Straßenrand markieren. Am Sørfjord spiegelte sich das schneebedeckte Botnfjellet im Wasser.

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Sørfjord mit Botnfjellet – Rana kommune

In der Ferne konnten wir den 1219 m hohen Berg Raudskreda ausmachen. Vorbei ging es an den im „vestlandrød“, dem typischen norwegischen rot gestrichenen Fischerhütten, die sich prächtig gegen den blauen Himmel, das ebenso blaue Wasser und die grünen Wiesen abheben. Immer wieder hielten wir für Fotostopps an, ob es die eben beschriebenen Berge, das blaue Wasser oder die türkisfarbenen Wasser der Gebirgsbäche waren, es ergaben sich sehr tolle Motive.

Nachdem wir den 2.796 m langen Sjonatunnelen durchfahren hatten erreichten wir den Rastplatz Hellåga am Sjonafjord. Dieser Rastplatz war, wie viele neue Rastplätze an den Nationalen Touristenstraßen nicht nur von der Architektur her hervorragend in die Landschaft eingepasst, er bot auch einwandfrei gepflegte, lichte Sanitäranlagen. Bänke und Tische luden zum Verweilen ein; am Nachbartisch machten Mitarbeiter der Straßenverwaltung Mittagspause bei nun schon 25°C!

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Hellåga Rastplatz – Sjonafjord – Rana kommune

Auf den Informationstafeln, die auf den Rastplätzen entlang der Nationalen Touristenstraßen aufgestellt sind, konnten wir entnehmen, dass sich an der Helgelandküste über 14.000 Inseln und Schären befinden. Vom Rastplatz führte eine lange Treppe zum Ufer. Für Angler ein Paradies, denn das Angeln im Meer ist ohne Genehmigung erlaubt.

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Vor dem Silatunnel – FV 17 – Rana kommune

Kurz vor dem 2.882 m langen Silatunnel, der uns nach Norden führen sollte, konnten wir in der Ferne den 922 m hohen Tomskjevelen auf der Insel Tomma ausmachen.

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Silatunnelen 2870 m – Rana kommune

Kaum aus dem Tunnel heraus lag der 820 m hohe Stordalstinden vor uns.

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Stordalstinden

Von Stokkvågen konnten wir die 30 km entfernt liegende Insel Lovund mit dem markanten Gipfel ausmachen, eine fantastische Sicht war das. Zur linken Seite lag der 580 m hohe Hestmannen auf der Insel Storselsøy. Zur Sage über den Hestmannen siehe 27.05.2013.

Auch bei Kleivhalsen am Aldersundet wurde ein Fotostopp eingelegt. Hier lag der 925 m hohe Liatinden direkt vor uns. Davor stand wieder eine rote Hütte und über allem strahlte der blaue Himmel.

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Stordalstinden 925 m

Uns bot sich ein Postkartenmotiv nach dem anderen.

Aber wir hatten ja Zeit, denn unsere Fähre sollte erst um 14.00 Uhr ab Kilboghamn gehen.

Überall entlang der Straße sahen wir kleine Nistkästen auf Pfählen oder ganz am Ende einer Hütte angebracht. Diese sollen verhindern, dass sich Möwen, Austernfischer und andere Vögel ihre Nester direkt auf den Dächern der angrenzenden Wohnhäuser bauen, wie wir es in Rørvik ja zu Hunderten gesehen haben.

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Kilboghamn – Rødøy kommune

Wir erreichten den Fähranleger schon um 13.25 Uhr. So legten auch wir eine kleine Pause ein. Allerdings war es nicht ganz einfach ein schattiges Plätzchen zu finden, denn wenn es hier schon 25°C im Schatten waren, so war die Temperatur am windgeschützten Fähranleger recht hoch.

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Svartisen von Kilboghamn aus – Rodøy kommune

Dann ging es los und wir sollten den Polarkreis wieder einmal mit dem Schiff überqueren, so wie wir es mit den Hurtigruten bereits vier Mal gemacht haben. Aber, anders als auf den Hurtigruten, erhielten wir vom Fährschiffskapitän weder eine Polarkreistaufe, noch ein Polarkreis-Zertifikat; das brauchten wir auch nicht.

Wir standen natürlich (wie immer) draußen an Deck und an Steuerbordseite zog ein Gipfel nach dem anderen an uns vorbei, alle über 800 m bis zum 1.140 m Kjerringviktindan hoch. An Backbordseite konnten wir den markanten Berg Rødøyløva sehen. Der 440 m hohe Berg sieht einer Sphinx mit einem Löwenkopf ähnlich. Von der Hurtigrute kann man den Berg auch so ähnlich erkennen, hier aber sahen wir ihn von der richtigen Seite.

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Rødøyløva – Rødøya – Rødøy kommune

Voraus lag der 973 m hohe Tjelnestinden. Die Berge sahen hier deswegen so majestätisch und hoch aus, weil wir die wahre Höhe vom Meeresspiegel aus sehen konnten.

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Tjelnestinden 973 m – Rødøy kommune

Als wir bei Einvika in den Værangfjord eindrehen, tat sich uns der Blick auf den Gletscher Svartisen auf und wir sahen ihn in seiner Mächtigkeit. Der Svartisen besteht aus zwei Gletschern: Dem Vestisen und dem Austisen, also „Westeis“ und „Osteis“. Von der Fähre aus sahen wir den Westeis mit seinem höchsten Gipfel, dem 1.594 m Snøtinden.

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Svartisen von der Fähre aus – Rødøy kommune

Dann sahen wir an der Steuerbordseite an Land eine Erdkugel mit Meridianen auf einem Sockel stehen. Dies ist das Zeichen für den nördlichen Polarkreis, den wir um 14.45 Uhr passierten. Bei der Passage ertönte ein kurzer Ton aus dem Typhon der Fähre. Jetzt konnten wir auch den Rødøyløva in seiner ganzen Formation sehen. Hinter uns lag der vulkanähnliche Krater vor dem Telsnestinden.

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Polarkreis – Rødøy kommune

Auf der Weiterfahrt ab Jektvik bot sich uns eine spektakuläre Ansicht nach der anderen: Hohe zinnenartige Berge, dann wieder abgerundete, dann wieder eine Kette von Gipfeln hintereinander. Wir waren sprachlos.

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Vor Jektvik – Rødøy kommune

Nun fuhren wir durch den 3.232 m langen Straumdaltunnel weiter nach Norden und erreichten rechtzeitig die Fähre von Ågskardet nach Forøy. Nach nur 10 minütiger Überfahrt waren wir wieder an Land. Was wir aber jetzt sahen, verschlug uns wirklich die Sprache: Der obere Teil des mächtigen Ausläufers des Svartisen, der Engabreen lag vor uns – in 12 km Entfernung und klar. Man sah, wie sich das Gletschereis förmlich über die Kante presste.

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Engabreen, Ausläufer des Svartisen – Meløy kommune

Wir fuhren weiter und die Sicht auf den Engabreen wurde immer fantastischer. Am Aussichtspunkt Braset am Holandsfjorden konnten wir sehen, wie sich die Gletscherzunge in ihrer ganzen Breite zwischen dem 1.127 m hohen Møsbrømtuva und 1.177 m hohen Midnattsoltinden in das Tal zum Engabrevatnet schob. Die von oben bis unten blauschimmernde Eismasse sah fantastisch aus. Vor diesem Panorama zog ein kleines Ausflugsboot vorbei.

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Engabreen von Braset aus – Meløy kommune

Mit dem 400 mm-Teleobjektiv konnte ich die Gletscherspalten oben an der Kante als auch auf der Gletscherzunge ganz nah heranholen – spektakulär.

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Engabreen von Braset aus – Meløy kommune

Ebenso spektakulär sahen die „Nachbargletscher“ des Engabreen aus. Das Gletscherpanorama erstreckt sich über eine sagenhafte Breite von über 17 Kilometer – und das konnten wir bei strahlend blauem Himmel sehen!

Am Ende des Nordfjord führte uns der 7.615 m lange Svartistunnel unter dem Berg und den Gletscher hindurch, der bis kurz vor der Ausfahrt bei Fykan eine leichte Rechtskurve nimmt. Kurz danach, keine 100 m weiter fuhren wir in den 1.946 km langen Glomfjordtunnel. Nach der Ausfahrt waren es nur 300 m, bis wir in und durch den 2.233 m langen Glomfjordtunnel fuhren. Um 17.30 Uhr waren alle Tunnel mit einer Gesamtlänge von fast 12 Kilometern geschafft und wir setzten unsere Fahrt bei schönstem Wetter entlang des Glomfjord fort – mit immer wieder traumhaften Ausblicken auf die schneebedeckten Gipfel der Berge südlich des Glomfjord.

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Glomfjord – Meløy kommune

Um 18.00 Uhr erreichten wir Ørnes und unser Hotel, was fast direkt am Kai, zumindest aber am Dorfplatz von Ørnes liegt.

Dort angekommen, richteten wir uns nur kurz häuslich ein, denn unser Zimmer war durch die Sonne sehr aufgeheizt, so dass wir das Fenster weit öffneten, um kühlere Luft herein zu lassen. Obwohl wir ein Zimmer im Erdgeschoss hatten, ließen wir es geöffnet, denn die Dorfjugend vergnügte sich am Wasser. Vom Hotel hatten wir einen prachtvollen Blick auf den Mesøyfjord und die gegenüberliegende Insel Mesøy.

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Mesøyfjord von Ørnes aus – Meløy kommune

Allerdings konnten wir uns zum abendlichen Bier nicht auf die um das Hotel herumlaufende Terrasse setzen, denn die Sonne schien immer noch „unbarmherzig“ auf uns herunter, so dass wir zunächst in der großen Gaststube blieben.

Später wurde uns ein äußerst schmackhafter Seesaibling serviert. Nach einem Rundgang am Bootshafen kehrten wir zum Hotel zurück. Jetzt konnten wir auch den charakteristischen 719 m hohen Berg Spilderhesten sehen, den wir im Früher stets mit Schnee bedeckt von dem Hurtigrutenschiff ausmachen konnten.

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Spilderhesten 719 m – Ørnes – Meløy kommune

Nunmehr war es auch auf der Terrasse auszuhalten und wir genossen den Rest des Abends auf der Terrasse sitzendmit Blick auf den Mesøyfjord und die um uns herum liegenden Berge.

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Ørnes Bootshafen 20.30 Uhr – Meløy kommune

Jetzt waren wir erst acht Tage in Norwegen und haben schon so viel gesehen und erlebt. Wir waren gespannt, was wir noch alles sehen und erleben würden. Doch bisher war dies unser spektakulärster Tag an dieser schönen Helgelandsküste.

Teil 9 folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Wollina » So, 16. Mär 2014, 19:30

Ein fantastischer Bericht, sind in der Gegend auch schon mit Womo gereist, sowie unten an der Engabreen-Gletscherzunge des Svatisengletscher rumgekraxelt und das Eis angefasst., laufen kann frau es nicht nennen. Super Fotos insgesamt, besonders vom Gletscher von Braset aus. Ich glaub wir sollten für die nächste Reise nach Norwegen (ist noch in weiter Ferne) ein neues Tele kaufen. (für die früheren Reisen hatten wir nur eine Taschenknipse). Im Troghatten -Loch waren wir drin. Ich verfolge die Reise im Moment mit Landkarte und erlebe so manches nochmal. Ich feue mich auf weitere Fortsetzungen.

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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon syltetoy » Mo, 17. Mär 2014, 8:04

Danke für den ausführlichen Bericht mit den vielen tollen Aufnahmen.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » Mo, 17. Mär 2014, 11:14

Danke Wollina und Syltetoy, ich versuche mein Bestes.
Ich mache jetzt mal weiter.
Gruß
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » Mo, 17. Mär 2014, 13:37

Teil 9

Donnerstag, 30.05.2013 –
Ørnes – Bodø – Svolvær:
Ententeich Vestfjord – Lofoten mit Tropenhitze


War das Abendessen mit dem Fisch „erste Sahne“, so war das Frühstück eher frugal. Aber was soll’s: Die Sonne schien und wir konnten auf der Terrasse frühstücken mit Blick auf den Mesøyfjord.

Während wir noch draußen auf der Terrasse in der Sonne beim Frühstück saßen, hörten wir fremde Geräusche, die wir nicht zuordnen konnten. Dann aber sahen wir, wie sich die TROLLFJORD langsam um die Ecke in den Mesøyfjord schob.

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MS TROLLFJORD im Mesøysund vor Ørnes – Meløy kommune

Uns fiel der Unterkiefer nach unten: Terje Ljøkjel, der „superp and fantastik Sax-player“ (so die Ansage vom HR-Staff - müssen die wohl) klang beim Einlaufen über ganz Ørnes und zerstörte den Eindruck der schönen Landschaft in der Morgensonne. Wenigstens das Typhon der TROLLFJORD war noch das Hurtigruten-Typhon. Na, da wollen wir mal sehen, was uns auf der Überfahrt nach Bodø erwartet.

Um 10.00 Uhr verließen wir Ørnes. Der FV 17 führt jetzt direkt am Fugløyfjord entlang. Kurz vor Grimstad (nicht das Grimstad in Sørlandet) stand ein Denkmal für die mit dem norwegischen U-Boot UREDD im Februar 1941 untergegangenen Seeleute. Das U-Boot lief am 21.Februar 1941 aus und gab später kein Zeichen mehr ab. Letztlich wurde es in 105 m Tiefe geortet; es war in ein Minenfeld im Fugløyfjord geraten.

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Denkmal U-Boot „URD“ – Grimstad – Gildeskål kommune

Dann aber verließen wir fluchtartig das Gelände, denn ein Reisebus mit Touristen nahte. Nach unserer Einschätzung waren es Passagiere der TROLLFJORD, die wohl die Fahrt mit dem Bus von Ørnes zum Saltstraumen und weiter nach Bodø machten.

Auch diese Strecke war wieder spektakulär zu nennen: Rechts die hohen Berge, zum Teil mit Schnee bedeckt, links die offene, spiegelglatte See und der blaue Himmel. In etwa 15 km Entfernung sahen wir die bis 765 m hohen Gipfel auf der Insel Fugløya.

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Fugløya – Gildeskål kommune

Zur rechten Seite sahen wir 7 Wasserfälle in einer Reihe, die den Felsen in der Sonne silbern erscheinen ließen.

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Wasserfälle vom Kobben hinter Grimstad – Gildeskål kommune

Gegen 11.15 Uhr erreichten wir die um 1130 erbaute alte Steinkirche Gildeskål, eine der ältesten Steinkirchen Norwegens. Da sie mit der Entwicklung der Gemeinde Gildeskål zu klein wurde, errichtete man neben der alten Kirche 1881 eine neue.

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Gildeskål gamle kirke 1130 – Inndyr - Gildeskål kommune

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Gildeskål kirke 1881 – Inndyr – Gildeskål kommune

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Gildeskål prestegård ca. 1700 – Inndyr – Gildeskål kommune

Auf dem Wege zur Kirche sahen wir viele Flaggen, die auf halbmast gesetzt waren. Als wir zur Kirche kamen, nahmen wir die vielen Autos war: Es fand eine Trauerfeier statt. Da wir uns hier irgendwie als Störenfriede empfanden, verließen wir die alte Steinkirche recht schnell und setzten die Fahrt nach Saltstraumen fort.

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Anwesen bei Inndyr – Gildeskål kommune

Ursprünglich hatten wir geplant die Fähre von Sund nach Sandhornøya zu nehmen, denn Sandhornøya war uns von der Hurtigrute als mächtige Insel bekannt. Doch die Fährabfahrt war so ungünstig, dass wir sonst unsere gebuchte Überfahrt auf die Lofoten verpasst hätten.

Nachdem wir hinter Gildeskål drei Tunnel passierten, erreichten wir um 12.00 Uhr die 662 m lange Kjellingstraumbrua und etwas später die Brücke über den Saltstraumen. Bereits Zuhause hatten wir errechnet, dass wir den berühmten Saltstraumen nicht zum Zeitpunkt seiner höchsten Aktivität erreichen würden, denn es war Niedrigwasser. Den schnellen Durchfluss des Wassers durch den 150 m breiten Sund zwischen Straumen und Straumøy kann man nur zwischen Hoch- und Niedrigwasser sehen. Dann soll der Strom im stärksten Gezeitenstrom der Welt bis zu 40 km/h erreichen und gewaltige, bis zu 10 m große Strudel erzeugen. Wir überquerten also den Saltstraumen, der nicht „straumte“.

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Kjellingstraumbrua 662 m – Innervikneset – Bodø kommune

In Bodø versuchten wir noch eine maritime Skulptur zu finden, die in der Stadt gelegen sein soll. Die Skulptur soll an die Brandkatastrophe auf dem Hurtigrutenschiff ERLING JARL im Januar 1958 erinnern, bei der 14 Menschen uns Leben kamen. Da die Stadt aber eine einzige Baustelle war, gaben wir die Suche und fuhren zum Kai der Hurtigrute, an dem schon die TROLLFJORD lag. Wir erreichten den Kai um 14.00 Uhr; die Abfahrt war um 15.00 Uhr. Vor uns standen schon drei Pkw, bereit zur Einschiffung.

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Bereit zur Einschiffung – MS TROLLFJORD in Bod – Bodø kommune

Wir stellten das Auto ab und gingen an Bord zum Einchecken. Kurz die Buchung gezeigt und schon erhielten wir, wie auf einer ganzen Hurtigrutenreise die Bordkarte, sogar eine für das Auto! Jetzt mussten wir aber erst 30 Minuten in der brütenden Hitze bei 31°C im Schatten und ohne Schatten warten. Nur der Fahrer durfte im Auto bleiben. Doris wartete samt Fotoausrüstung an der Rezeption. Dann erhielt ich die Aufforderung und fuhr auf den Fahrstuhl. Auf dem Autodeck standen ungefähr 35 weitere Pkw. Schon war ich eingeparkt und checkte dann auf dem Autodeck ein. Beim Scannen der Bordkarte ertönte das uns vertraute „bluuiib“.

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Auf dem Autodeck der TROLLFJORD

Da wir noch Zeit hatten bis zum Auslaufen stärkten wir uns in der Cafeteria mit wirklich sehr guten Fish und Chips. Wir erkundeten das Schiff und stellten fest, dass wir weder auf der TROLLFJORD noch auf dem Schwesterschiff MIDNATSOL eine ganze Hurtigrutenreise unternehmen würden.

Kurz vor Auslaufen kamen die Ausflugsbusse zurück und wir konnten vom Deck 9 den Strom der Passagiere beobachten. Das Schiff war offensichtlich sehr gut gebucht. Zumindest war das Sonnendeck „knack voll“, ähnlich wie auf der Helgolandfähre bei gutem Wetter. Nun hatten wir Gelegenheit, die „wahren Hurtigruten-Reisenden“ zu beobachten. Hier tummelte sich alles: Die Dame, die stilvoll aufrecht in weißer Dreiviertelhose und weißer Bluse den Kaschmirschal (!) kunstvoll um den Hals drapiert hatte, das Markenhandtäschchen neben sich, den Bierbauchträger mit braunen Sandalen und weissen Socken, der sich Nachschub von einem Besatzungsmitglied bringen ließ, dass mit einer Schubkarre voller Getränke und einer Glocke in der Hand seine Getränke an den Mann oder die Frau brachte, halbbekleidete jüngere und ältere Männer mit Schlappen – so stellten wir uns Kreuzfahrtatmosphäre vor. Nein danke, wir fahren wieder im Frühjahr oder Winter. Dann lernten wir eine neue Methode der Deckstuhlreservierung: Man stellte seine Schuhe auf den Stuhl!

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Deckstuhlreservierung der neueren Art – MS TROLLFJORD

Dann aber widmeten wir uns mehr dem Panorama, das sich uns bot. Zunächst die Ausfahrt aus Bodø, die Durchfahrt durch den Landegodefjord, an den Leuchtfeuerstationen Bjørnøya und Landegode vorbei, hinaus in den Vestfjord.

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Nyholmen altes Leuchtfeuer – Bodø - Bodøkommune

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Klare Sicht auf Bodø

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Bjørnøy fyrstasjon – Bjørnøya – Bodø kommune

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Eggløysa fyr – Landegode fyrstasjon – Landegode – Bodø kommune

An Backbord konnten wir den Landegodemannen sehen, eine Felsenformation, die aussieht, als wenn ein Mann den Berg hochklettert. Die Figur wird aber auch als Frau, Landegodekjerringa, bezeichnet.

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Landegodemannen / Landegodekjerringa – Landegode – Bodø kommune

An Steuerbord konnten wir die bis zu 1.1540 m hohen Berge des Sjunkhatten Nationalpark Salten und später die Berge der Ofoten ausmachen. Vor uns aber erhob sich die Lofotwand mit ihren teils bizarren Gipfeln langsam, aber majestätisch aus dem Wasser.

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Lofotwand - Vestfjorden

Der Vestfjord war spiegelglatt und die Sonne zauberte Sterne auf das Wasser.

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Sterne funkeln im Vestfjord

Dann entdeckten wir Vögel auf dem Wasser. Nur gut, dass ich meine Kamera mit dem 400-mm-Teleobjektiv mit an Deck genommen hatte: Das erste Mal konnte ich einen Papageitaucher fotografieren – noch dazu, wie er auf dem tiefblauen Wasser schwimmt.

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Papageitaucher auf dem Vestfjord

In der Ferne stand das Leuchtfeuer Måløy-Skarholmen, rot mit weißem Band.

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Leuchtfeuersstation Måløy-Skarholmen - Vestfjorden

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Austvågøya - Lofoten

Immer höher wurden die Berge der Lofoten und um 19.00 Uhr legten wir in Stamsund an. Der aus Granitsteinen 1918 erbaute Steinkai ist einer der längsten in Europa.

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Stamsund Hurtigrutenkai – Vestvagøy kommune

Wir nutzten die Zeit, um noch etwas in der Cafeteria zu essen, denn die Fahrt von Stamsund nach Svolvær, so vermuteten wir, würde bei diesem Wetter sicherlich spektakulär werden – was dann auch eintrat.

Wir waren jetzt ja oberhalb des Polarkreises und fragten uns, welche Lichtverhältnisse wir wohl hier auf den Lofoten und erst einmal auf der Fahrt nach Svolvær erleben würden. Kurz gesagt: Es war taghell und eine Dämmerung gab es nicht. Dunkel hoben sich die schroffen Felsen der Lofoten vor dem hellen Hintergrund ab, allerdings dieses Mal ohne Schnee. Nur vereinzelt konnten wir Gipfel sehen, die noch eine Haube auf Schnee hatten. Auf jeden Fall waren wir begeistert.

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Vor Austvagøy - Lofoten

Um 20.00 Uhr passierten wir Henningsvær und konnten die alte Leuchtfeuerstation und das neue Leuchtfeuer von der Sonne angestrahlt sehen. In der alten Leuchtfeuerstation kann man heute Übernachtungen buchen. Fast filigran zeichnete sich die vom Festland nach Henningsvær führende Brücke im aufkommenden Dunst ab.

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Henningsvær – Vågan kommune

Um 20.30 Uhr lag die Leuchtfeuerstation Moholmen vor uns. Es war das erste Mal, dass wir die Station so scharf und deutlich sehen konnten, denn im Frühjahr hatten wir auf diesem Abschnitt schon das eine oder andere Mal Regen oder trübes Wetter. Hinter Moholmen lag das Leuchtfeuer Skrova und selbst die an der Ausfahrt des Raftsundes liegenden Inseln Litle Molla und Store Molla konnten wir sehen.

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Leuchtfeuerstationen Moholmen und Skrova - Vestfjorden

Kurz darauf kam das südgehende Hurtigrutenschiff, die NORDNORGE an Backbord in Sicht, nicht ahnend, wie wichtig dieses Schiff auf unserer Reise noch werden würde. Wie üblich bei solchen Begegnungen der Schiffe ertönte das Typhon beider Schiffe: Zunächst drei lange Töne des südgehenden Schiffes, dann drei lange Töne des nordgehenden Schiffes. Da lief uns wieder ein Schauer über den Rücken. Der war allerdings schnell verschwunden, weil der Saxophonist die Begegnung begleitete, dieses Mal allerdings mit einem Lied, welches uns besonders gefiel: „You raise me up…“.

Bei solchen Begegnungen finden in der Regel sog. Winkwettbewerbe statt, die „vinkekonkurranse“. Dabei geht es darum, welches Schiff mehr Passagiere und Besatzungsmitglieder mobilisiert, um das andere Schiff zu begrüßen. Da sich die Hurtigrutenschiffe im Hafen von Berlevåg ganz nahe begegnen, ist dieser Wettbewerb dort besonders populär. Hier aber waren nur wenige Passagiere und einige Besatzungsmitglieder auf beiden Schiffen an Deck – es war ja auch Abendessenszeit …

Auf jeden Fall ergaben sich aber tolle Motive von der NORDNORGE vor dem 942 m hohen Vågakallen, dem Hausberg von Kabelvåg. Der Berg spielt in den norwegischen Sagen eine besondere Rolle (siehe auch 27.05.2013). Der Berg galt als König der Lofoten, bis er zu Stein erstarrte.

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MS NORDNORGE vor dem Vågakallen – Austvågøy – Vågan kommune

Kurz vor Ankunft in Svolvær begegneten und überholten uns einige Sportboote, was bei dem „Mützenwetter“ nicht überraschte. Deren Wellen blinkten und blitzten in der Sonne.

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Sommerleben auf den Lofoten – Austvågøy – Vågan kommune

Wir konnten die nach Skrova und weiter nach Skutvik auf dem Festland von Svolvær auslaufende Fähre beobachten. Um 21.00 Uhr liefen wir in Svolvær ein und es wurde Zeit für mich nach unten auf das Autodeck zu gehen. Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen, die an der Hafeneinfahrt zu Svolvær auf einer Säule stehende, 1999 vom norwegischen Bildhauer Per Ung geschaffene Skulptur „Fiskerkona“ in der Abendsonne zu fotografieren.

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„Fiskerkona“ – Svolvær – Vågan kommune

Auch die vollen Stockfischgestelle vor der Insel Store Molla gaben ein tolles Motiv ab.

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Stockfisch vor Store Molla – Svolvær – Vågan kommune

Um 21.10 Uhr war ich auf dem Autodeck und wartete darauf zum Fahrstuhl und aus dem Schiff gelotst zu werden. Der Decksmann kam, aber zuerst musste ich mich auschecken mit dem gewohnten „bluuiib“. Es war recht eng auf dem Autodeck und es bedurfte einiger Kurverei bis ich am Fahrstuhl ankam. Doris filmte, wie sich unser Auto langsam aus dem Schiff schob.

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Rica Hotel – Svolvær – Vågan kommune

Da wir ja wussten, wo unser Hotel lag, nämlich auf der kleinen Schäre Lamholmen, waren wir auch innerhalb einer Minute (!) am Hotel und checkten ein. Parkplätze waren auch vorhanden. Wir hatten ein „rom med utsikt“, ein „Zimmer mit Aussicht“ auf die Hurtigrutenpier. Schnell richteten wir uns häuslich ein und öffneten die Zimmertüren, die zu einer Miniterrasse führte – unter uns das Wasser. Hier musste man also aufpassen, damit nichts verloren ging.

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„Zimmer mit Aussicht“ – Svolvær – Vågan kommune

Schnell zur Rezeption und einen Sektkühler mit Eis geholt. So genossen wir bei Wein und Bier mit Aussicht auf Svolvær und die TROLLFJORD den lauen Abend. Um 22.40 Uhr waren es immer noch 23°C und es war taghell.

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Balkon am Wasser – Svolvær – Vågan kommune

Unter uns schwamm eine Möwe, die später zur „Hausmöwe“ mutierte. Offensichtlich wartete sie darauf, dass etwas Essbares abfiel. Doch darüber später mehr.

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„Emma“ die Hausmöwe – Svolvær – Vågan kommune

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Svolvær – Appartmenthäuser spiegeln sich im Wasser - gedreht

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23.25 Uhr – Svolvær – Vågan kommune

Wir genossen die Stille des Abends und waren fasziniert vom Licht. Es war Mitternacht und der Himmel zeigte sich in einem fahlen blau-rosa. Es war taghell. Doch irgendwann hing auch dieser Tag zu Ende und einschlafen konnten wir nur, weil wir die Gardinen zugezogen hatten.

Ach ja, als wir von der TROLLFJORD rollten, wurden wir mit dem typischen Duft der großen weiten Welt der Lofoten empfangen: Das Lofotparfüm, unverkennbar Kabeljau der besten Qualität im trockenen Zustand. Angemerkt sei, dass der Kabeljau etwas besser duftete als seine Köpfe. Es stimmt demnach der Spruch: Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.


Teil 10 folgt
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Ronald
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Beitragvon Ronald » Mo, 17. Mär 2014, 17:56

Teil 10

Freitag, 31.05.2013
Von Svolvær bis Å:
Perlen der Lofoten und «spisested med sjømat»


Am Freitag, 31.05. (die Welt war am 30.Mai nicht untergegangen), haben wir unsere „große Lofotentour“ gemacht. Doch zunächst frühstückten wir bei strahlend-blauem Himmel auf der großen Terrasse mit herrlichem Ausblick auf Svolvær und die dahinter liegenden, teilweise noch mit Schnee bedeckten Berge.

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Svolvær „Hauptstadt der Lofoten“ – Vågan kommune

Das Frühstücksbuffet war umfangreich und appetitlich angerichtet. Appetit haben offensichtlich auch die Möwen. Wenn man nicht aufpasste oder den falschen Platz auf der Terrasse hatte, war man den Diebstahlsversuchern der nicht gerade kleinen Möwen ausgesetzt. So erging es am ersten Morgen auch einer englischen Dame, deren Spiegelei ruck-zuck von der Möwe aufgepickt war.

Saß man allerdings nicht direkt am Geländer, sondern weiter zur Terrassentür, so war der Platz durch dünne, hoch über den Tischen gespannte Drähte geschützt. So konnten wir unser Frühstück bei Sonnenschien mit Blick auf Svolvær und die dahinter liegenden schneebedeckten Gipfel genießen.

Wir wollten das schöne Wetter ausnutzen und die Lofoten von „unten nach oben“ entdecken. Ursprünglich war ja einmal die Ankunft in Moskenes geplant. Aber durch die ungünstigen Ankunftszeiten der Fähre in Moskenes von Bodø über die Inseln Røst und Værøy, hatten wir uns für die Hurtigruten-Variante entschieden. So fuhren wir heute also Richtung Südwesten.

Nach Verlassen des Hotels ging unser Blick zunächst zur „Svolværgeita“, der Svolvær-Ziege, ein etwa 150 m hoher Doppelgipfel im 570 m hohen Fløyfjell direkt am Ort Svolvær. In Anlehnung an die zwei „Hörner“ Gipfel wird der Gipfel Ziege genannt. Bei Bergsteigern ist es ein Sport beim Abstieg vom Storhorn (großes Horn) zum Lillehorn (kleines Horn) über einen etwa 1,5 m breiten Spalt zu springen, um dann in etwa 300 m Höhe auf Svolvær zu schauen. Heute konnten wir die Svolværgeita ohne störende Wolken bewundern.

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„Svolværgeita“ – Svolvær – Vågan kommune

Los ging’s nun. Wie immer fahren wir erst dem Ziel entgegen. Abfahrt von Svolvær nach Å war um 10.20 Uhr. Es wird zwar allgemein behauptet, Å sei „der“ Ort mit dem kürzesten Namen. Wir haben aber schon vor etlichen Jahren einen Ort gleichen Namens auf Fünen entdeckt. Aber der norwegische Ort ist eben bekannter, auch weil er am Ende der 132 km langen Strecke von Svolvær über die Lofoten liegt und zudem malerischer ist. Zuerst ging es an der sog. „Lofotenkathedrale“, der 1898 fertiggestellten Vågan-Kirche in Kabelvåg vorbei, ohne zu fotografieren. Die E 10 führte dann am Vågakallen vorbei zum Gimsøystraum, einem Sund zwischen Aust-Vågøy und Vest-Vågøy. Der Strom unter der Brücke war zu diesem Zeitpunkt stärker als der des Saltstraumen, als wir ihn passierten.

Die Straße nach Å ist wieder eine Nationale Touristenstraße und so ist es nicht verwunderlich, dass wir wieder geschmackvoll gestaltete Rastplätze vorfanden, so. z.B. am Torvdalshalsen. Von diesem 60 m hoch gelegenen Ratsplatz hat man eine fantastische Aussicht auf die großen landwirtschaftlich genutzten Flächen der Insel Vestvågøya sowie das Wikingermuseum in Borg.

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Panorama Borg – Vestvågøy kommune

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Blick auf Borg und Borg Kirche links – Vestvågøy kommune

Nach einer kurzen Rast mit vielen Fotos, die es uns hinterher ermöglichten aus mehreren Fotos ein Panoramafoto von den „inneren“ Lofoten zu erstellen, führte die E 10 nun an Borg mit dem Lofotr Vikingmuseum und der auf einem Hügel gelegenen markanten, 1986 aus Beton gebauten Borg Kirche vorbei. In das Museum wollten wir bei diesem tollen Wetter nicht gehen.

Dieser „innere“ Teil der Insel Vest-Vågøy wird von bis über 800 m hohen Bergen umrahmt, so dass diese Fläche geschützt liegt und für die Landwirtschaft genutzt werden kann.

Auch Leknes, der Hauptort von Vest-Vågøy, liessen wir links (in diesem Fall rechts) liegen und fuhren unter dem Napstraumen auf die Insel Flakstadøy. Die Straße führte durch den 1.780 m unterseeischen Nappstraumen-Tunnel, mit 8% Gefälle und 55 m unter dem Meeresspiegel.

Vor uns lag wieder ein „mächtiger Zahn“, der 740 m hohe Stornappstinden. Mächtig erscheinen uns die Berge deswegen, weil sie relativ steil sind und direkt vor einem liegen.

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Stornappstinden 740 m – Flakstad- Flakstad kommune

Kaum aus dem Tunnel wieder heraus boten sich uns einmalige Fotomotive: Türkisfarbenes Wasser, weiße Strände, grüne Wiesen voll mit Löwenzahn, blauer Himmel, schroffe Berge und darüber der blaue Himmel.

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Strand bei Flakstad – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Strand bei Flakstad – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Kilan – Flakstadøya – Flakstad kommune

Dann erreichten wir Skagsanden, eine ganze Bucht mit weißem Sandstrand – wo die Wikinger schon badeten. Sei es ihnen gegönnt, ihr Winter war lang und hart. Der lange Strand liegt direkt an der Norwegischen See – nach Norden gibt es nur noch den Nordpol, nach Nordwesten Spitzbergen.

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Skagsanden – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Skagsanden Panorama - Flakstadøya – Flakstad kommune

Hier bogen sich die Stockfischgestelle unter der schweren Last der „Kabeljause“. Ein langes Gestell nach dem anderen. Anders als es der Hurtigrutenfahrer von Svolvær kennt, waren die Gestelle hier nicht in Zeltform aufgestellt, sondern der Länge nach. In Svolvær ist der Platz zum Trocknen eben begrenzt, auf dem Lande nicht. Also, Stockfisch soweit das Auge reicht. Dahinter standen dann auch die Trockengestelle für die Köpfe.

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Stockfische – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Noch mehr Stockfisch – Flakstadøya – Flakstad kommune

Übrigens, zwischenzeitlich hatten wir uns an das „Parfum der Lofoten“ gewöhnt; wir nahmen den Fischgeruch gar nicht mehr wahr. Vielleicht auch deswegen, weil wir sehr gerne Fisch essen.

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Und nun noch Stockfischköpfe – Flakstadøya – Flakstad kommune

Stockfischköpfe werden hauptsächlich nach Westafrika exportiert – für Fischsuppe. Nun denn, wir bereiten eine Krabbensuppe ja auch aus Schalen der kleinen Nordseekrabben zu.

Die Berge wurden immer „zackiger“, so dass doch wieder ein Fotostopp nach dem anderen eingelegt wurde. Dementsprechend lange dauerte es, bis wir endlich ich Å ankamen. Aber das war noch längst nicht soweit. Der Nächste Stopp war Krystad am Selfjord of Moskenesøya. Hatte uns der Sandstrand bei Flakstad schon in Erstaunen gesetzt – gelesen hatten wir natürlich schon von den „legendären“ Sandstränden auf den Lofoten - so gingen uns doch bei dem türkisfarbenen Wasser an den Fjordufern die Augen über. Ein unglaubliches Farbspiel bot sich uns bei diesem herrlichen Wetter. Das folgende Foto wie auch die anderen sind von der Farbgebung nicht bearbeitet!

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Krystad – Selfjorden – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Krystad – Selfjorden – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Krystad – Selfjorden – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Straumsnes – Sundstraumen – Flakstadøya – Flakstad kommune

Schöner als hier sind die Farben des Wassers der Karibik nicht – und das kann ich mit Fug und Recht behaupten, bin ich doch in diesem Fahrtgebiet zur See gefahren.

Weiter ging es nach Å, so hatten wir es uns vorgenommen. Und es kam, wie es kommen musste, wir fuhren immer noch nicht direkt zum Ziel, sondern der kleine Ort Hamnøya ließ uns abrupt stoppen, um Fotos zu machen. Dieser kleine Ort ist wirklich idyllisch.

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Hamnøy – Moskenesøya – Moskenes kommune

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Hamnøy – Moskenesøya – Moskenes kommune

Immer wieder faszinierte uns das absolut klare Wasser in seinen verschiedenen Farbtönen.

Doch nicht nur der Stopp in Hamnøya verzögerte die Ankunft in Å, sondern auch immer wieder die Verbesserung der norwegischen Landstraßen durch „anleggtraffik“ - Straßenbaustellen. Es ging über grobe Schotterwege. Erlaubt war Tempo 50! Nun wissen wir, warum wir einen XC70 benötigten – übrigens hier oben scheinbar ein sehr beliebtes Auto. Die seitlichen Begrenzungen am Schotterweg bestanden aus groben, großen Felsbrocken. Man konnte also nicht den Abhang herunterfallen, es sei denn man fuhr zwischen die Felsbrocken hindurch. Das haben wir aber bisher geschafft zu vermeiden.

Endlich lag der Ort Å vor uns.

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Das Ortsschild von Å – Moskenesøya – Moskenes kommune

Wir mussten ihn allerdings erst „ergehen“, d.h. herausfinden, wo er denn nun liegt, da der Ort autofrei ist. Er liegt malerisch hinter dem Tunnel vom Parkplatz kommend. Allerdings waren die ganzen Gebäude des Freilichtmuseums noch geschlossen – weil die Saison erst am 1.Juni anfing, am nächsten Tag. War also nichts, auch die Toiletten waren noch dicht. Allerdings hatte der „Kolonial“ geöffnet, so dass wir uns wenigstens ein Eis kaufen konnten. Wir stiefelten dann noch durch die „Freiluftteile“ des Stockfischmuseums mit den Nordlandbooten und die Kameras klickten und der Camcorder surrte.

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Die alte Trankocherei im Museumsdorf von Å

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Nordlandboote im Fischereimuseum in Å

Das Wetter war fantastisch, schon teilweise zu warm, um die 27/28° C und strahlend blauer Himmel. Ansonsten gab es über Å nichts zu berichten, außer, dass es am „Å“ der Welt liegt, dort wo wieder einmal Norwegens Straßen enden. Das werden wir noch öfter erleben.

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Å – Moskenesøya – Moskenes kommune

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„Tørrfiskmuseum“ Trockenfischmuseum in Å - – Moskenesøya – Moskenes

Ach ja, da war noch etwas, das uns aufgefallen war: Zuhause haben wir vor den Fenstern Fliegengitter, in Å sahen wir Möwengitter vor den Fenstern, um zu verhindern, dass die frechen Möwen direkt in die „Amtsstuben“ fliegen, um sich etwas Essbares zu ergattern.

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Möwengitter vor den Fenstern – Å – Moskenesøya – Moskenes kommune

Nächster Anlaufpunkt war Sørvågen, der Ort, der gegenüber von Moskenes liegt, oder umgekehrt. In Sørvågen, wie auch in Moskenes und vielen anderen Orten auf den Lofoten und entlang der Straße standen die rappelvollen Stockfischgestelle. Demensprechend lag der Duft des Lofoten-Parfums über den Orten, mal mehr, mal weniger.

In Sørvågan, einem typischen Lofotenort (welches war denn eigentlich nicht typisch?) dann wieder Fotos gemacht: Rorbua mit Boot, Rorbua vor Berg, Rorbua mit Fischkutter, Rorbua mit Stockfisch usw. So ist es eben, wenn sich die kleinen roten Häuschen in der Sonne vor dem dunklen Berg oder auch vor mehreren Bergen mit dem Schnee in den oberen Lagen abheben. Und außerdem ist Rorbua nicht gleich Rorbua: Es gibt kleine, mittlere und große, mit und ohne Anbau, mit und ohne Terrasse. Allerdings hatte Sørvågan noch etwas zu bieten: Glåpen fyr, das neben den Einfahrtfeuern auf der Mole ebenfalls abgelichtet wurde. Glåpen Leuchtfeuerstation wurde 1885 errichtet und 1985 durch ein neues Leuchtfeuer auf einer Glasfaserkunststoffsäule ersetzt.

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Offizielle Bezeichnung: Sundstrømmen Bogen E side Glåpen

In Moskenes beobachten wir, wie die Fischer die Stockfische auf Paletten stapelten. Einer der Fischer erzählte uns, dass es in diesem Jahr eine ausgesprochen gute Fangsaison gegeben hat: Ausreichend Fisch, mehr als sonst und dann lang anhaltender, trockener und kalter Wind. Stockfisch, das Gold der Lofotenfischer!

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Stockfisch stapeln – Moskenes – Moskenesøya – Moskenes kommune

Moskenes unterschied sich von Sørvågen nicht unerheblich: Es verfügt über eine kleine niedliche Kirche. Allerdings waren auch dort die Toiletten verschlossen.

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Moskenes Kirche 1819-1821 gebaut – Moskenesøya – Moskenes kommune

Nächster Anlaufpunkt war Reine. Eines muss man den Fotografen der Postkarten von Reine lassen: Der Ort sieht wirklich so aus, wie auf der Postkarte. Also haben wir Fotos für unsere eigenen Postkarten gemacht. Reine liegt malerisch eingerahmt von bis zu fast 800 m hohen, schroffen Bergen.

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Reine – Moskenesøya – Moskenes kommune

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Reine – Moskenesøya – Moskenes kommune

Vor dem Ort, dort, wo sich die beste Aussicht auf den Ort bietet, stand auch ein lokaler Maler, der den Ort in Öl und Wasserfarben festhielt. Natürlich waren seine „gesammelten Werke“ so drapiert, dass sie zum Kauf animieren sollten. Nur, die Maltechnik des Künstlers erinnerte irgendwie an die Maltechniken einiger Künstler in den bayerischen Bergen.

So langsam knurrte der Magen, denn seit der Abfahrt von Svolvær waren wir so gefangen von der Landschaft und vollauf damit beschäftigt nicht nur die Szenerien in uns sondern auch mit den Kameras aufzunehmen. Und da die Bäckerei in Å noch nicht geöffnet hatte, blieb uns lediglich das Eis, das wir dort kaufen konnten.

Auch hier sahen wir auf der Fahrt zurück, dass fast jeder kleinste Platz zum Trocknen des Stockfisches benutzt wird, wie hier kurz vor der „Siedlung“ Sakrisøy.

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Stockfischgestelle Sakrisøy – Moskenesøya – Moskenes kommune

Und hier entdeckten wir einen Fischimbiss, eigentlich schon ein Fischrestaurant, liebevoll ausgestattet mit Fischereigeräten, Netzen und getrockneten Seeteufelköpfen und, und, und: Anita’s sjømat – hier war sie unsere „spisested med sjømat“.

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Anita‘s sjømat – Sakrisøy – Moskenesøya – Moskenes kommune

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Wir genossen ein frisch zubereitetes Baguette mit geräuchertem schwarzen Heilbutt, garniert mit frischen Apfelscheiben und Salat. Dazu norwegischer Apfelsaft und für mich eine Coca Cola. Dieses herrliche Baguette genossen wir in der Sonne am Wasser mit einer 6-Sterne-Panorama-Aussicht.

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Heilbuttbaguette – lecker !!!

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Anita’s sjømat uterestaurant – Die Terrasse am Wasser

Hier entdeckten wir auch das originellste Stickfischgestell.

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Stockfischgestell auf kleiner Schäre – Sakrisøy

Unser nächstes Ziel ist die kleine rote Kirche von Flakstad mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm. Sie soll 1780 aus sibirischem Treibholz gebaut worden sein – wohl daher der Zwiebelturm.

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Flakstad kirke 1780 – Flakstad – Flakstadøya – Flakstad kommune

Ein Ziel haben wir noch an diesem Tag, bevor wir wieder zu unserem Hotel fahren: Nusfjord. Dieser kleine Ort liegt malerisch eingerahmt von hohen Felsen und steht auf der UNESCO Weltkulturerbeliste. Die zum Teil aus dem 19.Jahrhundert stammenden bunten Holzhäuser gehören zu dem einst größten Kaufmannsdörfern auf den Lofoten. Heute gibt es nur noch einen Lebensmittelladen und wenige Einwohner, dafür viele Touristen, die in den Rorbua ihren Urlaub verbringen.

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Nusfjord – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Nusfjord – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Spiegelungen am Nusfjord – Flakstadøya – Flakstad kommune

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Nusfjord – Flakstadøya – Flakstad kommune

Nun kommt die letzte Strecke nach Svolvær. Jedoch legen wir noch einen Stopp bei der als „Lofotkatedralen“ bezeichneten Kirche von Kabelvåg aus dem Jahr 1898. Da sie aber geschlossen hatte, haben wir heute lediglich ein Foto von außen.

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„Lofotkatedralen“ Kabelvåg – Austvågøya – Vågan kommune

Schließlich erreichen wir nach einem Ausflug von 292 km über die Lofoten bis Å unser Hotel um 19.30 Uhr. Ein wirklich toller Tag mit dramatisch schönen Aus- und Ansichten.

An der Pier in Svolvær liegt die POLARLYS, mit der wir im Februar 2009 unsers Nordlichtfahrt gemacht hatten. Von unserer Aussichtsterrasse beobachten wir um 20.00 Uhr bei immer noch 27°C Außentemperatur das Auslaufen der POLARLYS.

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Der Beweis: 27°C – tropische Hitze in Svolvær

Eigentlich wollten wir ja der Hitze in Deutschland entfliehen. Daher haben wir auch keine Sommerkleidung dabei. Da müssen wir dann wohl noch etwas Leichtes kaufen. Aber wir wollen uns ja nicht beklagen, denn sooo ein Fotowetter hat man nicht alle Tage.

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Pünktlich 20.00 Uhr legt MS POLARLYS ab Richtung Bergen

Später kommt um 21.00 Uhr die nordgehende KONG HARALD

Ach ja, heute ist Freitag und wer öfters in Norwegen war, der weiß, dass Freitag und Sonnabend „drikke dager“ sind. Dementsprechend laut ist es bis spät nach Mitternacht. Aber auch hier wollen wir uns nicht beklagen, wir sind Gäste in diesem schönen Land.

So genießen wir diesen um 23.00 Uhr immer noch 21°C lauen Sommerabend von unserer Terrasse und erhalten Besuch von unserer Hausmöwe.

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Himmel der Mitternachtssonne um 23.00 Uhr in Svolvær

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Besuch der Hausmöwe „Emma“

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Der rosarote Abendhimmel um 23.40 Uhr in Svolvær

Damit geht wieder ein schöner Tag zu Ende.

Teil 11 folgt
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