Vor einigen Tagen bin ich von meiner Norwegenreise zurückgekehrt und möchte Euch ein paar Eindrücke davon zeigen. Viel Neues werde ich leider für die meisten von Euch hier nicht präsentieren können, denn ich war zum Einstieg nach vielen Jahren der Norwegenabstinenz auf den typischen Touri-Routen unterwegs.
Viksdalsvatnet

Für mich bedeutete diese Reise vor allem ein Wiederentdecken atemberaubender Landschaften, freundlicher Menschen, toller Straßen und Tunnel, Fahren mit Fähren, norwegischer Lebensart, unkomplizierter Campingplätze, ein paar spezieller Lebensmittel und der schönen Sprache, die ich gar nicht kann und trotzdem mag und versuche, immer ein paar Brocken zu verstehen (besonders beim Lesen macht es Spaß).
Nach den ersten paar Kilometern fühlte ich mich sofort heimisch und ich hatte gar nicht mehr das Gefühl, daß etliche Jahre seit meiner letzten Norwegenreise vergangen waren.
Gestaunt habe ich über die zahlreichen hervorragend ausgebauten Straßen. Damals war das Fahren auf vielen Strecken noch wesentlich abenteuerlicher - wobei es zum Glück noch genug „Abenteuerstrecken“ gibt – macht ja auch Spaß!
Von den neuen Aussichtspunkten an den touristischen Highlights war ich positiv überrascht. Man hat sich hier offenbar viel Mühe gegeben, originelle Lösungen zu finden, die die Landschaft nicht stören, sondern ergänzen.
Blick von der Aussichtsplattform nach Aurland

Das Angebot in den Supermärkten ist inzwischen auch viel größer geworden, besonders bei Obst und Gemüse und Brot ist es mir aufgefallen.
eine Auswahl meiner wiederentdeckten Lieblingslebensmittel

Leider hat sich das Wetter von einer sehr unfreundlichen Seite gezeigt – also sowas hatte ich ja auf meinen früheren Reisen Mitte Juli noch gar nicht erlebt. Es regnete wirklich (bis auf den allerletzten Tag in Kristiansand) jeden Tag, die wenigen Minuten blauer Himmel hätte ich an einer Hand abzählen können und es war richtig kalt. Das schränkte die Aktivitäten natürlich stark ein, da auch die Wege matschig und nicht wirklich mit Laune zu begehen waren. Egal – ich behaupte trotzdem, daß Norwegen bei jedem Wetter schön ist!
Bergen im Regen

Meine Reise führte mich von Kristiansand (Color Line) durch das Setedal, Haukelifjell, Röldal, Lofthus, Ulvik (572), Aurland, Lærdal (243), Kaupanger, Balestrand, Utvik, Stryn, Strynefjell (258), Geiranger, Trollstigen, Ålesund, 60 südwärts, Gaula, Vikafjell, E 16, Bergen, Kvanndal, Utne (550) und zurück durch das Setedal (eine Entdeckung: über Nebenstrassen durch Mandalen, Audnedalen und Lyngdalen) nach Lindesnes und zurück nach Kristiansand.
Abfahrt in Hirtshals

Jaja, viel Fahrerei. . . Es war so nicht geplant, aber ich bin auch früher im Norwegenurlaub eigentlich nie den „Plan abgefahren“, und manchmal ist hier der Umweg das Ziel, zweitens das Wetter (meistens war es im Auto gemütlicher als draußen) und drittens fiel meinem Reisebegleiter nach zwei Dritteln der Reise ein, daß er unbedingt nach Bergen möchte – also haben wir auch noch diesen „kleinen Schlenker“ eingebaut. Geschlafen haben wir im Auto auf Campingplätzen (ich hatte keine Lust auf ein permanent nasses Zelt und ein VW Caddy bietet ausreichend Platz für zwei Erwachsene) und zweimal aus nasser Verzweiflung in Hütten.
Skifahrer im Nebel an der Djupvasshytta auf dem Weg zum Skilift

Das Skurrilste der Reise war Geiranger. Ich kannte den Trubel ja schon von früher, aber nee!!! so schlimm war es da noch nicht!
Zunächst mal ging es im dichten Nebel (man konnte nichts von der Landschaft sehen) die schönen Serpentinen runter (Dalsnibba habe ich deshalb ausgelassen – wenn man nichts sieht, macht es keinen richtigen Spaß), gefühlte 150 Busse kamen mir im Nebel hochwärts entgegen (oben hatte ich gesehen, daß die Busse auch tapfer den Dalsnibba ansteuerten). Unten angekommen war die Sicht etwas besser und ich sah ein riesiges Hochhaus im Fjord liegen und Unmengen von Menschen wälzten sich durch das kleine Nest.

Am nächsten Morgen – wir übernachteten auf dem „Grande Hytter og Camping“ etwas außerhalb des Zentrums direkt an der ersten Fjordkurve – erschien ein noch größeres Hochhaus, drehte sich in der Kurve um sich selbst und fuhr dann rückwärts bis zum Ende des Geirangerfjords. Das kann man gar nicht beschreiben, so mekwürdig war das Ganze.

Zum Glück löste sich dann bei der Weiterfahrt der Hochnebel auf und vom Adlerstigen hatte man einen schönen Blick auf den Geirangerfjord. Von dort oben sah dann das riesige Kreuzfahrtschiff sogar hübsch aus.

Insgesamt war es trotz des Sch.-Wetters eine sehr schöne Reise mit vielen nachhaltigen Eindrücken. Jeden Fetzen blauen Himmels habe ich ausgenutzt, um wenigstens ein paar schöne Fotos zu machen und wenn ich mir die so ansehe, könnte ich den vielen Regen fast vergessen.
Hatefoss


Låtefossen


Lofthus: Edward Grieg in Begleitung im Garten des Ullensvang Hotels

Ulvik (da mußte ich auch früher schon immer anhalten und knipsen)

Tvinnefossen

Aurlandfjell



Lærdal

Stavkirke Kaupanger



Balestrand: auf Empfehlung der freundlichen Dame in der Touristeninformation bin ich durch die wunderschönen Räume des Kviknes-Hotels geschlendert.


Balestrand Akvarium und Museum


Sunnfjord Museum

Strynefjell





Trollstigen

Fagervik Camping Vikebukt am Tresfjorden


Ålesund: Die "Tall Ship Race" machte hier gerade Station und die Stadt war voller wunderschöner Segelschiffe




der einzige Sonnenuntergang während der Reise: Reed Camping am Breimsvatnet

Gaula





Stavkirke Hopperstad




Bergen


Bryggens Museum: sehr schöne Ausstellung Karen Bit Vejle "Mit der Schere als Pinsel"

in der Nähe von Lothe camping og Badeplass bei Utne

Haukelifjell


Leuchtturm Lindesnes



Bis zur nächsten Reise nach Norwegen werde ich mir hoffentlich nicht wieder soviel Zeit lassen – es gibt so vieles, was ich unbedingt noch wieder und neu entdecken möchte.
Tusen Takk nochmals für Eure vielen Informationen und spannenden Geschichten.
Herzliche Grüße von Heidrun