Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Voronwe » So, 01. Okt 2017, 17:57

So, da ich schon sehr lange Mitleser hier bin und es dieses Jahr endlich mit dem Norwegenurlaub geklappt hat, werde ich jetzt hier nach und nach unsere Reise schildern.
Wir (2 Erwachsene und 2 Mädels (7+10) haben eine 2 wöchige Rundreise mit dem Auto durch Südnorwegen gemacht, Übernachtung war hier immer in Hütten. Das Zelt hatten wir als Notfall auch dabei, haben es aber nie genutzt.

Gleich vorweg: Obwohl es schön war und wir viel gesehen und erlebt haben, würde ich die Tour in dieser Form nicht wieder machen. Durch die häufigen Ortswechsel und das damit verbundene Aus- und Einpacken und Aufräumen der Hütten blieb die Erholung doch ziemlich auch der Strecke.
Also lieber 1 oder 2 feste Standorte im Ferienhaus und von da aus Touren unternehmen - oder tatsächlich eine mehrtägige Wanderung im Fjell von Hütte zu Hütte - aber da müssen die Kinder erst größer sein, bzw. das würden wir dann ohne sie machen.

Genug der Vorrede, hier ist unsere komplette Route (Ich nehm jetzt mal die Spannung weg :) - mir fehlen hier in den Berichten oftmals die Karten, an Hand derer ich die Route nachverfolgen kann), für die ich jetzt nach und nach den Bericht einstellen werde - kann etwas dauern bis ich komplett fertig bin.
Mein Focus liegt nicht so sehr auf dem Schreiben, sondern eher auf dem Fotografieren, hoffe es macht trotzdem Spaß zu lesen.



Tag 1+2 (15. 8. 2017) -Anreise nach Kiel und von Göteborg nach Songnabben



Im letzten Jahr hatten wir die Idee, im Urlaub nach Norwegen zu fahren. Diesmal sollte es kein fester Ort sein, sondern ein Rundreise in Südnorwegen mit Unterkünften in Hütten auf Campingplätzen oder auch mal im Zelt (haben wir am Ende nicht gemacht, da zu kalt).
Da wir uns selbst versorgen wollten, mußte viel in’s Auto gepackt werden:

[list]
[*]Zelt
[*]4 Isomatten
[*]4 Schlafsäcke
[*]2 Koffer
[*]Handtücher und Bettlacken
[*]Wanderschuhe
[*]Kochgeschirr
[*]Essgeschirr
[*]Lebensmittel
[*]Rucksäcke
[*]Wanderstöcke


und noch diverses anderes




Auf jeden Fall war es sehr gut, daß ich früher intensiv Tetris gespielt habe:
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So gepackt ging es dann nach Kiel. und auf die Fähre, die uns über Nacht nach Göteborg bringen sollte





Route




Nach einer entspannten Nacht auf der Fähre ging es erst einmal zum Frühstück.
Leider war das Frückstück nichts, an was man sich gerne zurückerinnert, besonders der Kaffee war unglaublich dünn.
Aber Hauptsache etwas im Magen



Danach gingen wir auf Deck, um die Einfahrt nach Göteborg zu verfolgen

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Begleitet von Möwen
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und vorbei an anderen Schiffen
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kamen wir dem Hafen immer näher.





Noch unter der Brücke durch, …
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… ein Blick auf das ehemalige Werftgelände, ….
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... und dann legen wir an.
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Nun gab es viel Stau auf den Treppen, da alle zu den Auto gingen.
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Noch etwas Wartezeit auf dem Autodeck, und dann konnten wir um 9:45 von Bord fahren.





Unser heutiges Ziel war der Campingplatz in Songnabben, was ca. 350km Fahrt bedeutete.
Zunächst ging es auf einer Umgehungsstraße an Göteborg vorbei und über die Autobahn nach Uddevalla. Dort verließen wir die Autobahn (nach einem kurzen Stop an einer Tankstelle, um richtigen Kaffee zu besorgen) und fuhren über Landstraßen Richtung Bengtsfors, das wir gegen Mittag erreichten. Hier wurde sich erstmal im Supermarkt mit schwedischen Lebensmitteln (Polarbröd! salzige Butter! Keks!) eingedeckt und dann fuhren wir in’s Freilichtmuseum Bengtsfors zum Picknicken.


Den Platz kannten wir schon vom letzen Jahr und wurden auch diesmal von der Aussicht nicht enttäuscht.
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Weiter ging es dann in Richtung Norden.

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Kaffeepause am See, natürlich mit Zimtschnecken
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Das Wetter verschlechterte sich leider und es begann zu regnen.

Bei Charlottenberg überquerten wir den Grenze nach Norwegen, nicht ohne im Vorbeifahren die Einkaufszentren auf schwedischer Seite kurz vor der Grenze zu bestaunen.



Schließlich erreichten wir den Campingplatz Songnabben am Storsjøn. Hier bezogen wir Quartier in einer kleinen, aber für eine Nacht ausreichenden Hütte.
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Nur die Betten waren etwas wackelig, weswegen die Kinder auf Isomatten auf dem Boden schliefen. Aber besser als bei Regen im Zelt.




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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Voronwe » So, 01. Okt 2017, 18:57

Tag 3 (16. 8. 2017) - Sognabben - Oskampen

Route

Die Nacht verlief friedlich, mit mehreren Regenschauern, weswegen wir doch ganz froh waren, eine Hütte genommen zu
haben.

Nach dem Frühstück wurde die Hütte saubergemacht und dann ging es wieder auf die Straße. Bei schönem Wetter ging es durch die Wälder Ostnorwegens.

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Wälder, Seen und leere Straßen, Norwegen zeigt sich von seiner besten Seite und weckt Vorfreude auf das, was noch kommen soll.


Ein erste Pause machten wir in Hamar, wo es das Vikingskipet zu sehen gab, die Halle in denen bei der Olympischen Spielen 1994 die Eisschnellaufwettbewerbe ausgetragen wurden - Leider war sie gerade geschlossen.
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Weiter ging es nun am Mjøsa-See entlang Richtung Lillehammer
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Der Verkehr war hier deutlich dichter - man merkte, daß wir mit der E6 auf einer der Hauptstrecken in Norwegen waren.

Schließlich kam Lillehammer in Sicht - die Olympischen Skisprungschanzen sind sehr gut zu sehen.

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Lillehammer ist ein kleines, gemütliches Städtchen. Hier besorgten wir erst einmal das wichtigste für unsere heutige Übernachtungsstation: Eine Wanderkarte und den DNT-Schlüssel.
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Zum Mittag gab es etwas klassisch norwegisches: Pølser med brød (also Hotdogs) - etwas, daß sich auf unserer Reise als ein Hauptnahrungsmittel etablieren sollte.
Und zum Nachtisch gab es Blaubeereis am Stiel.

Da wir noch einiges vorhatten, konnten wir leider nicht länger in Lillehammer bleiben

Kurz hinter Lillehammer verließen wir die geschäftige E6 und bogen in’s ruhige Espedalen ab. An einer Tankstelle wurden noch Benzin und Kaffee aufgefüllt und im nahen Supermarkt wurde Geitost gekauft (was wäre Norwegen ohne ihn?)

Auf der Weiterfahrt wurden die Straßen wieder deutlich leerer, bis wir uns fast alleine auf der Straße fanden.
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Schließlich trafen wir auf unseren ersten Wasserfall.
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(Ein Wasserfall, den wir eine Woche später kaum mehr beachtet hätten)

Weiter ging es durch’s Espedalen, wobei wir immer höher hinauf fuhren, vorbei an Seen und Ferienhäusern.
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Die Parkplätze am Straßenrand werden wohl gerne für längere Touren genutzt.
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Schließlich erreichten wir den Jotunheimveg - eine 50km lange Schotterpiste Richtung Jotunheimen, für die Maut zu bezahlen war.
Die Mautstelle ist automatisch und nur mit Kreditkarte zu benutzen.
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Diese Piste fuhren wir nun einige Kilometer. Unser Plan war nämlich, auf der DNT-Hütte Oskampen zu übernachen - Eine Selbstversorgerhütte des norwegischen Wandervereins, zu der man ca. 1 1/2h hinwandern muß.

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Nachdem wir den Einstieg zum Weg gefunden hatten, ließen wir das Auto am Straßenrand stehen, schnürten die Wanderstiefel, packten die Rucksäcke und gingen los.
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Zuerst ging es noch durch einen lichten Birkenwald.

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Der Weg war gut zu finden und vorbildlich mit dem roten T (das Zeichen des DNT) markiert.
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Die Aussicht wurde immer grandioser, je höher wir kamen.
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Schließlich erreichten wir die Baumgrenze - und hier oben pfiff ein kalter Wind - gut, daß wir alle Kopftücher dabei hatten.
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Wir wanderten der Sonne entgegen und konnten unsere Schatten unter uns sehen.
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Im Osten liegt Rondane
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Eingesprenkelt liegen kleine Seen.
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Langsam machten wir uns Sorgen - sollte wir nicht bald an der Hütte sein. Aber nach einer weiteren Anhöhe sahen wir sie vor uns liegen - mit einer grandiosen Aussicht auf die gletscherbedeckten Berge von Jotunheimen.
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Kein Rauch kam aus dem Schornstein - wir waren also die ersten. Die letzen Meter zur Hütte waren kein Problem.
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Der Schlüssel passte in's Schloß und so betraten wir die Hütte - und was für eine Hütte: Aausgestattet mit Sofaecke, Esstisch und Küche, sowei 2 Schlafzimmern mit je 4 Betten. Alles sauber und gut in Schuß - hier lässt es sich gut übernachten.

Zuerst einmal Feuer im Ofen machen.

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Dann in's Hüttenbuch eintragen und die Örtlichkeiten erkunden: Das Klo befindet sich in der zweiten Hütte, in der auch ein ansehnlicher Holzvorrat lagert.

Wasser gibt es am nahen kleinen See, und ist mit dem Eimer zu holen
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Aber das grandioseste ist das Proviantlager, aus dem man sich einfach bedienen kann.
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Zu essen ist alles vorhanden, was haltbar ist: Nudeln, Reis, Konserven, Kekse und und und (aber keine Getränke). Es hängt eine Preisliste aus, und man schreibt einfach auf eine Liste, was man genommen hat. Diese Liste überträgt man dann zusammen mit den Übernachtungskosten auf ein Formular, auf dem man seine Adresse angibt. Das Forumlar wirft man in den Hüttentresor, und irgendwann kommt dann die Rechung. - Ein geniales System, das komplett auf Vertrauen beruht.
Ich bin seitdem absolut verliebt in das Wandern in Norwegen.

Die Kinder spielen draußen in der Natur und drinnen wird auf dem Gaskocher das Abendessen gekocht.
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Es gibt Eintopf mit Kartoffelklößen - von uns mitgebracht, da wir nicht geahnt haben, daß das Vorratslager so gut gefüllt war.
Aber wir gönnen uns noch eine Dose Ananas und eine Rolle Kekse aus den Vorrat.

Während wir essen, kommt noch eine vierköpfige Frauengruppe an - kein Problem, Platz ist genug. Sie bleiben leider ein wenig für sich.

Nach dem Essen genießen wir den Sonnenuntergang über Jotunheimen.
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Oskampen - der Hausberg
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Elektrisches Licht gibt es nicht auf der Hütte, aber viele Kerzen
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So geht ein schöner Tag zu Ende - und passend zur Gegend gibt es zum Einschlafen die Sage, wie Thor nach Jotunheimen fuhr.
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Kumulus » So, 01. Okt 2017, 19:21

Ein super schöner Auftakt. Tolle Bilder und erlebnisreich geschrieben.

Hüttencamping kenne ich, aber in DNT-Hütten habe ich noch nicht übernachtet; wäre für mich auch mal eine Möglichkeit, denke ich. Und das mit der Packerei bei einem nahezu täglichen Ortswechsel ist schon störend. Ich kann dich verstehen. Ich war dann ein Jahr später auf zwei Ferienhäuser umgestiegen. War für mich aber auch nicht die perfekte Lösung. Aber ob's die gibt? Ich bin mir da nicht sicher.

Auf alle Fälle freue ich mich auf die Fortsetzung. So habe ich gleich zwei Berichte zu lesen und kann nebenbei meinen eigenen schreiben.

Danke für die Mühe
Martin
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon syltetoy » Mo, 02. Okt 2017, 7:07

Das ist ja mal ein spannender Bericht, vielen Dank !
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Julindi » Mo, 02. Okt 2017, 8:02

Oh wie herrlich - tolle Fotos mit super Lichtspielen!! :D
Total süß auch das Bild mit euren 4 Schatten! ich freue mich schon auf mehr :D :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
Julindi
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Rapakiwi » Mo, 02. Okt 2017, 16:01

Grandios, ich bin begeistert!
Das Bild, wie die Hütte vor euch liegt...wunderschön!
Die Landschaft ist toll. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und freue mich, dass du uns mit auf diese schöne Tour nimmst.
Vielen Dank!
Ha det bra
Anja
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Ari » Mo, 02. Okt 2017, 19:00

Viele Dank für die tollen Fotos und den schön geschriebenen Bericht! Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Viele Grüsse,
Ari
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon fcelch » Mo, 02. Okt 2017, 20:07

Sehr schöne Bilder + Bericht.

Ja, die Selbstversorgerhütten sind schon spannend für die Kids. Es ist schwierig eine Mehrtagestour zu finden wo die Etappen bei max. 4 h liegen. Das war auch immer unser Problem. Das konnte ich nur in Rondane sinnvoll zusammenstellen. Dort dann aber voll bewirtschaftete Hütten. Du hast ja meinen Bericht aus der Vidda gelesen. Dort ist das auch möglich, jedoch sind Hin- und Rückweg dann zum großen Teil gleich.
VG
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon skandinavian-wolf » Mo, 02. Okt 2017, 20:14

Man müsste noch mal jünger und agiler sein..... *Neid*

Viele Grüße
Uwe
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Fjellpolo » Mo, 02. Okt 2017, 21:22

Danke für den tollen Bericht mit wunderschönen Fotos!!!
Mit der Karte der Urlaubsstrecke am Anfang ist wirklich eine gute Idee - werde ich nächstes Mal auch so machen. Mir geht es nämlich auch immer so, dass ich wenig Ahnung habe, wo die in den Reiserouten beschriebenen Orte liegen.
Hattet ihr die DNT-Hütte eigentlich vorgebucht? Falls alle Betten belegt sind, hat man ja sonst doch ein Problem mitten in der Natur ohne Auto...
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
Gruß, Claudia
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Voronwe » Di, 03. Okt 2017, 11:19

Danke für die schönen Rückantworten, das motiviert doch, weiterzuschreiben.

@Julindi: Das Bild mit den Schattenspielen hat meine Frau gemacht, ich hab das Lob weitergeleitet. Es ist tatsächlich vom Herr der Ringe Logo inspiriert.

Was die DNT-Hütten angeht: Es stimmt, es ist schon ein Problem welche zu finden, die noch in halbwegs kindgerechter Entfernung von der Straße liegen, daran ist dann auch eine zweite Hüttenübernachtung gescheitert. Der ursprüngliche Plan war, noch auf der Volahytta bei Voss zu übernachten, aber die war leider genau in der Woche wegen Renovierung geschlossen.
Wir haben dann noch einen Versuch gemacht, den aber abgebrochen, dazu aber im Verlauf des Berichts mehr.
Wir haben doch leider beim Wandern den Willen und die Ausdauer einer 7jährigen überschätzt und sind dann lieber umgekehrt, solange es noch sinnvoll war.
Aber ich hoffe, daß das in ein paar Jahren besser ist.

Was die Übernachtung auf den Hütten angeht: Reservieren kann man da nichts, bei wem auch? Allerdings denke ich, daß man sich wegen des Platzes keine Sorgen machen sollte.
Oskampen besteht aus 2 Hütten (soweit ich erfahren habe, ist das bei allen DNT-Hütten so, damit man sich bei Feuer in die andere Hütte retten kann). Die Haupthütte hat 8 Betten + die Sofaecke, die Nebenhütte noch einmal 4 Betten und diverse Notmatratzen.
Das ganze ist ja nicht so überlaufen wie einige Alpenhütten und ich denke, wenn dann doch mehrere Leute auf der Hütte sind, gilt: Das wird schon.

Aber vielleicht wäre es interessant, darüber einen Thread im "Friluftsliv" aufzumachen, wäre mal interessant, was die erfahrerenen Wanderer zu dem Thema zu sagen haben
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon fcelch » Di, 03. Okt 2017, 13:08

Bei den bedienten kann man sich vorher anmelden.

In der Vidda, auf der Torehytten gibt es 24 Betten bzw. Lager auf 2 Hütten verteilt. Als wir dort waren sind da in der ersten Nacht 20 Wandeter gewesen, in der zweiten ca. 10. Ein paar Tage vorher waren es wohl einmal 40!
Da muss man sich halt einigen und die Notmatratzen nutzen.
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Voronwe » Di, 03. Okt 2017, 13:48

Man muß sich halt wirklich organisieren und abstimmen, jemanden wegschicken geht wegen der Entferungen ja einfach nicht.
Ich denke, daß dieses Thema doch zu interessant ist, um es hier in meinem Reisebericht untergehen zu lassen und habe deswegen mal einen eigenen Thread eröffnet: viewtopic.php?f=1&t=30896
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Voronwe » Di, 03. Okt 2017, 17:22

Tag 4 (17. 8. 2017) - Oskampen - Lom

Route

Die Nacht in der Hütte war gemütlich, aber auch sehr warm - ist halt sehr gut isoliert. Die Sonne strahlte schon früh herein, und somit stand ich früh auf, um die den Morgen zu genießen.

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Alle anderen schliefen noch, also habe ich das Feuer im Ofen wieder angemacht, und die morgendliche Ruhe in der Hütte beim blättern in den DNT-Jahrbüchern genossen.

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Bei einem solchen Blick aus dem Fenster fällt das genießen nicht schwer

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Glockengeläut von draußen ließ mich vor die Tür treten und es war Besuch da.
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Mmmh, bei dem Blick warte ich doch etwas, bevor ich mich auf'S Klo in's Nebengebäude zurückziehe.
Auf jeden Fall sollten wir jetzt das Wasser vom Teich doch definitiv abkochen - aber es hat sich niemand etwas geholt


Schließlich war auch der Rest der Familie wach, und wir konnten Frühstücken - auch hier mit grandioser Aussicht.
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Tee für die Kinder, Kaffee für die Eltern
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Die Kühe hatten sich inzwischen auch wieder verzogen und somit konnte man draußen ungefährdet den Blick genießen
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Mit unseren Mitübernachtern kam ich dann doch noch in's Gespräch - Freundinnen, die jedes Jahr für eine Woche in's Fjell zum Wandern gehen - und dieses Jahr war Jotunheimen ihr Ziel.
Gemeinsam wurde die Hütte geputzt und Wasser und Holz aufgefüllt - übliche Arbeiten vor dem Verlassen der Hütte.

Die Damengruppe zog weiter, und auch für uns war es an der Zeit, zum Auto zurückzukehren.

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Alles wieder abschließen und zurück ging es auf demselben Weg wie am Abend vorher

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Ein letzter Blick zurück
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Ein kleiner Abstecher zu einem nahen Bach.

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Das Moos machte den Boden weich.

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Aber es gibt auch viele Steine
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Schließlich waren wir wieder im Birkenwald und dann auch bald am Auto
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Jetzt ging es weiter auf dem Jotunheimenweg in Richtung Westen
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Als Musikuntermalung Eddie Vedder - da lässt sich die Weite der Landschaft so richtig genießen
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In Haugseter legten wir eine Pause ein
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Der Wind weht kalt, und es zieht sich immer weiter zu. Was ist da besser, als sich in der Haugseter Fjellstue bei Kaffee, Tee und Pfannkuchen mit Marmelade und Rømme aufzuwärmen? Und die Fjellstue ist innen, wie man es erwartet - Gemütliche Sessel überall, alles aus Holz und Aussicht über den See.



Je weiter man Richtung Westen fährt, desdo häufiger werden die Hütten am Wegesrand - Man merkt, daß die große Straße nicht mehr fern ist.
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Von weiten grüßt das Bitihorn
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Begegnung auf der Straße - auch das ist Norwegen
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Schließlich ist es geschafft und die asphaltierte Straße hat uns wieder. Noch ein Blick zurück zum Jotunheimvegen
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Es scheint jetzt, daß der Wettertroll sich doch austoben will,
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denn es wird doch immer kälter, und die Wolken kommen runter - Hochgebirge halt
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Während wir gen Norden fahren, ruft Franziska auf einmal "Rentiere!". Und tatsächlich, da sind sie, zwar in weiter Entfernung, aber immerhin.
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Die Wolken ziehen sich etwas zurück, und die Gletscher werden sichtbar
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An der Abzweigung nach Gjendeheim bewundern wir die wilde Soja
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In Gjendeheim, dem Startpunkt für die Bessegen-Wanderung ist nicht viel los, wir sind Mittags da, eine Zeit, zu der Wanderer schon lange weg und noch nicht wieder da sind. Also genießen wir den Ausblick am See

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Wichtige Informationen, aber wir wollen den Weg nicht machen, dafür sind wir doch zu untrainiert und zu spät dran
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Zum Essen sieht es hier nicht so einladend aus, also gibt es Wiener und Brötchen später unterweges
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Wir halten am Riddarspranget. Zitat von Norsk Kulturarv:

Ridderspranget heisst die aus der Sagenliteratur bekannte Schlucht im Fluss Sjoa. Ridderspranget - der Rittersprung - stammt aus der Sage über den Valdres-Ritter Sigvat Kvie, der nach dem Brautraub auf dem Hof Sandbu in Vågå mit dem schönen Mädchen "Skårvangssola" über die Schlucht flüchtete. Der Sandbu-Ritter Ivar Gjesling folgte ihm mit seinen Männern auf den Fersen. Um zu beweisen, wie es dem ersten ergehen würde, der es wagte die Schlucht zu überspringen, stiess Sigvat einen seiner eigenen Männer in den Wasserfall.


Mmmh, klingt nicht gerade nach einem Chef, für den man gerne arbeiten wollte

Die Schlucht ist auf jeden Fall sehr beeindruckend und wir haben doch Respekt und gehen nicht zu nah an den Abgrund
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Weiter geht es jetzt hinab in's Vågå-Tal und nach Lom.

Hier statten wir erst einmal einem Supermarkt einen Besuch ab und dann schauen wir uns noch die Stabkirche von aussen an
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Schließlich fahren wir zu unserer Unterkunft: Strind Gard. Die hatte ich schonmal vorher im Internet herausgesucht und zwei Tage vorher angerufen - und eine Wohnung war noch frei

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Hinterm Haus geht es steil bergauf
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Unsere Wohnung im Untergeschoss
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Gemütlich - und eine eigene Dusche!
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Hier geht das Baden zwar auch, aber wir bevorzugen doch warmes Wasser
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Die Kinder beobachten die Schafe
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Auch nächstes Jahr gibt es Schafe
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Zum Abendessen gibt es Joika - Rentierklöße
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Schmeckt besser als es aussieht und findet allgemeine Zustimmung
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Re: Mit der Familie über Fjell und Fjord im August 2017

Beitragvon Katharina1310 » Mi, 04. Okt 2017, 10:05

Schöner Bericht, schöne Fotos! Ich freue mich auf die Fortführung!
Eddie Vedder ist auch unser bevorzugter Norwegen-Soundtrack! Passt einfach perfekt zur dramatischen Landschaft.
Liebe Grüße
Katharina
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