3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » Sa, 15. Sep 2018, 16:47

Die ersten Tage werden etwas ausführlicher, damit ihr besser mitfühlen könnt wie das war :-)

Hach wie gross war die Vorfreude auf diesen Urlaub. Nach langen 6 Jahren mal wieder nach Norwegen. Danke dem Forum über Monate am Tourbook gefeilt, Strecken auf Sehenswürdigkeiten und HiddenPlaces gescannt und für jeden Tag eine schöne Doku-Mappe bereit. Soweit die Ausgangslage. Im vollen Bewusstsein, dass wir nur einen Bruchteil davon machen können, sind wir am Sonntag morgen los zum Flughafen. Schön brav zweieinhalb Stunden vor Abflug stehen wir in der Abflughalle. Der Kluge sorgt vor: Check-In via Internet, die Tags sind an den Koffern und nichts wie los zum Baggage Drop. Aber irgendwie wird die Schlange nicht kürzer und langsam schwant mir Böses. Links und rechts gehen neue Schalter von SAS auf mit neuen Wartelinien, die viel schneller vorwärts gehen als unsere. Vorallem stehen da Leute ohne Boarding Pass und nix und ich Depp halb schon alles und steh mir die Beine in den Bauch. Das Versprechen an die Jungmannschaft dass wir noch zur Besucherterrasse gehen fällt schon mal flach. Irgendwie stehen hier alle, die irgendein Problem haben, denn jede Abfertigung dauert gefühlte 10 Minuten. Leider stehen wir mit 5 Koffern mitten in der Schlange, sodass wir auch nicht mehr rauskommen. Egal, ist ja Urlaub denke ich mir, und ertrage die Warterei. Nach 90 Minuten sind wir dran, also haben wir ja noch eine Stunde bis Abflug. Denkste. Am Security Check wieder 10 Minuten verloren. Aber irgendwann waren wir dann am Gate und mussten trotzdem noch warten. Wieso also die Hetze?
Learning Nr. 1: Wer mit SAS ab Zürich fliegt, kommt besser nicht zu früh.

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Erst mal an Bord steigt die Vorfreude wieder. Der Flieger hebt ab, das vorbestellte Essen wird serviert. Kalte Pasta mit Huhn oder ein Salat mit undefinierbarem Inhalt. So haben wir uns das nicht vorgestellt.
Learning Nr. 2: Das Essen an Bord von SAS schmeckt uns allen! nicht.

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Egal. Es ist Urlaub. Wir werden schon nicht verhungern. Die Zeit vergeht wie im Flug und nach der Landung ist die Erleichterung gross. Wir sind zurück. Ach ja, wir, dass sind meine Herzallerliebste und ich, zwei Mädels im Alter von 10 und 7 und unser Jüngster mit 4. Jetzt aber los zum Mietwagen.

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Come follow your path. Oh ja, das machen wir. Immer schön den Schildern nach. Doch plötzlich war da kein Schild mehr. Was ist denn nun? Einmal kurz umgedreht und da ist wieder eins. Sind wir doch tatsächlich zu weit marschiert vor lauter Vorfreude. Also Rechtsumkehrt und wieder in die Gegenrichtung. Da ist ja der Abzweiger den wir verpasst haben. Aber wo ist unser Jüngster? Grade war er ja noch da.. Ratlose Blicke treffen sich. Also wieder zurück wo wir hergekommen sind. Da sitzt er in einem Flieger auf einem Spielplatz. Scheinbar hat ihm der besser gefallen als uns hinterher zu trotten. Puuuh, die Erleichterung ist gross. Also jetzt aber nix wie los. Mietwagenfirma gefunden. Wieder 30 Minuten warten. Auto noch nicht bereit. Auf die Frage, ob wir denn einen Kombi bräuchten oder ein SUV auch gehen würde habe ich nur müde gelächelt und auf die 5 Personen und 5 Gepäckstücke verwiesen. Also nochmals 30 Minuten aufs Auto warten. Langsam wir die Jungmannschaft ungeduldig. Endlich ist das Auto da, ein Skoda Octavia Kombi. Jetzt sind meine Tetris-Künste gefragt und nach ein paar Minuten haben wir alles Gepäck so verstaut, dass ich auch noch zum Rückfenster rausschauen kann. Es kann also losgehen. Raus aus dem Parkhaus und nach rund 10 Minuten Fahrt mal kurz angehalten und das wichtigste aus dem Kofferraum geholt, damit die Kids beschäftigt sind auf der Fahrt. Aber irgendwie fehlt doch etwas. Mist. Das Auto hat keinen CD-Spieler. Die Kombination von Müdigkeit, Hunger, der Hitze im Auto und der Aussicht, dass die Kids ihre heissgeliebten Lieder und Geschichten nicht hören können, lässt die erste veritable Krise ausbrechen. Ok, jetzt muss gehandelt werden. Also los zur nächsten Tanke. Natürlich hatte es nur noch ein Würstchen auf dem Grill. Alles Süsse wollten wir meiden, das Farris-Wasser war um die 40 NOK und auch sonst hat uns nichts angelacht. Velkommen til Norge. Aber was tut man nicht alles für den Frieden.
Learning Nr. 3: Heutzutage hat man Musik auf SD-Card oder über Bluetooth.

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Nachdem die erste Krise überwunden war, sind wir bald mal in Gjøvik angekommen und freuten uns, dass wir mit dem Hovdetun einen guten Griff getan hatten. Unsere Kabine war direkt am Weg zum Fastland – Badesee, sauber und geräumig. So wie es sein musste. Der erste Stress war vergessen. Ferienstimmung kam auf. Aber jetzt musste noch das Abendessen organisiert werden. Zur Freude der Kids haben wir uns zur goldenen Möwe hinreissen lassen. Allerdings haben wir Erwachsenen uns dann für Sushi entschieden und dies bequem per Internet zum Abholen bestellt. Ich rein ins Auto und los zur Futterbeschaffung, da fällt mir im Zentrum ein Joker auf der geöffnet hat. Leider sind die Parkplätze davor belegt, aber daneben liegt ein grosses Parkfeld. Also einmal um den Block und das Auto hingestellt und rein in den Laden. Mir vier Flaschen Wasser wieder raus sehe ich eine Frau um mein Auto gehen. Was hält die gute Dame in der Hand, das wird doch nicht… Meine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Ich war keine 3 Minuten weg, aber scheinbar wie die Dame da schon zugegen und hat mir netterweise ein Knöllchen ausgestellt. Sie fragte noch, ob sie es an die Mietwagenfirma schicken solle, was ich freundlich verneint habe. Das teuerste Wasser meines Lebens. 600 NOK für 3 Minuten parken und 4 Flaschen Wasser. Ich hätte mich in den Allerwertesten beissen können.
Learning Nr. 4: In Norwegen schaut man besser zweimal ob der Parkplatz kostenpflichtig ist.

Der Appetit war mir ordentlich vergangen, aber bei Sushi konnte ich doch nicht widerstehen. Wir haben dann am nächsten Abend gleich nochmals bestellt und den Kids hat das Essen auch geschmeckt.

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Der frühabendliche Badespass hat den Abend ausklingen lassen. Ich habe mich noch Tage später über meine Dummheit geärgert und mir während der ganzen Reise nichts mehr zu schulden kommen lassen :wink: Tag 1 vorbei. So darf es bitte nicht weitergehen.
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon Mainline » Sa, 15. Sep 2018, 18:33

Wirklich sehr ausführlich geschrieben. Wo bist Du denn von Zürich hingeflogen?
Gruß,
Gerhard
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon syltetoy » Sa, 15. Sep 2018, 19:42

Spannend ...ich freue mich auf die Fortsetzung.
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » Sa, 15. Sep 2018, 19:45

Mainline hat geschrieben:Wirklich sehr ausführlich geschrieben. Wo bist Du denn von Zürich hingeflogen?


Ausführlich, aber doch nicht :oops: Von Zürich nach Oslo sind wir geflogen.
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon Voronwe » Sa, 15. Sep 2018, 19:45

Geflogen nach Oslo, oder.
Da bin ich mal gespannt, wie es weitergeht.
Was das Essen im Flieger angeht : Es gab immerhin was. Bei Lufthansa Frankfurt - Göteborg gab es nur ein süßes Teilchen...
Und über Eurowings breiten wir lieber den Mantel des Schweigens
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » Sa, 15. Sep 2018, 20:08

Tag 2 Licht und Schatten in Gjøvik

Am zweiten Tag war die Sonne weg und der erste Regen da. Perfekte Bedingungen um für die nächsten Tage einzukaufen, mal einen Europris anzusteuern und uns auf die Suche nach einem portablen CD-Spieler zu machen, damit die Kidz ihre CD's hören können. Trotz 4 Fachgeschäften hatte keiner ein passendes Teil. Mittlerweile hatte ich die Idee ein Laufwerk für mein Lenovo zu erwerben und die CD's so auf USB oder mein Handy zu überspielen. Gabs auch nicht. Aber alles andere haben wir gekriegt.

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Nach dem Einkaufsbummel war das Wetter besser und wir wanderten unter anfänglichen Protesten auf den Hovdetoppen. Von dort hat man eine schöne Aussicht auf Gjøvik und oben steht eine Ruine. Dies war ursprünglich ein Restaurant, welches 1928 eröffnet wurde und 1964 einem Brand zum Opfer fiel. Warum es danach nicht mehr aufgebaut wurde, konnten wir leider nicht ausfindig machen. Am Ausblick kann es nicht gelegen haben.

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Den Rest des Tages blieben wir in der Kabine. Erst mal etwas zur Ruhe kommen nach dem ersten ereignisreichen Tag als plötzlich Geschrei aus dem Kinderzimmer drang. Wir nichts wie rein und sahen das Unheil. Eine grosse Scheibe (ca. 2x2m) hatte zwei Risse in einer schönen Kreuzform. Die Ursachenforschung ergab widersprüchliche Aussagen, wobei die Schuldige zwar gefunden, aber der Hergang nicht zweifelsfrei rekonstruiert werden konnte. Nur das Resultat war einwandfrei sichtbar. Das darf doch nicht wahr sein. Das wird nicht günstig. :roll: Naja, jeder darf mal. Papa die Parkbusse. Unsere Älteste die Scheibe. Der Kleine verschwindet auf dem Flughafen. Was kommt als nächstes? Ich durfte übrigens kein Foto machen. Das wurde mir strengstens untersagt :lol:

Immerhin kam jetzt die Sonne raus und brachte so noch etwas Licht in diesen sonst trüben Tag.

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Natürlich durfte der obligate Badeplausch nicht fehlen. Irgendwie waren die letzten Tage so intensiv, dass ich in der Nacht um 2 Uhr erwacht bin. Immerhin hat es noch ein schönes Bild gegeben, wenn schon der Schlaf nicht so tief war.

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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » Sa, 15. Sep 2018, 20:09

Voronwe hat geschrieben:Geflogen nach Oslo, oder.

Was das Essen im Flieger angeht : Es gab immerhin was. Bei Lufthansa Frankfurt - Göteborg gab es nur ein süßes Teilchen...
Und über Eurowings breiten wir lieber den Mantel des Schweigens


Genau. Gefolgen nach Oslo.

Weil wir "über Mittag" geflogen sind, haben wir etwas vorbestellt. Sonst hätte es auch nix gegeben. Beim Rückflug haben wir dann unser eigenes Picknick mitgenommen. Wasser und Kaffee war umsonst.
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » So, 16. Sep 2018, 15:01

Tag 3 - on the road again

Der erste Reisetag stand an. Von Gjøvik nach Lom ins Nordalturist Center. Heute war der Regen vergessen und herrliche 27 Grad erwarteten uns. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen über die FV33 und 51 nach Lom zu fahren. Aufgrund der fehlenden Kinderunterhaltung haben wir uns dann doch für die Route über die E6 entschieden. Nach Gjøvik kommen wir sicher wiedermal. Der Ort hat uns trotz der Umstände gefallen und die Unterkunft war super und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmte. Der Mittagshalt war für uns Norwegentypisch an einer der vielen wunderbar gelegenen Rastplätze. Meist architektonisch ansprechend und gut ausgestattet mit WC und schönem Ausblick.

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Und schon bald erreichten wir unser Zuhause für eine Nacht. Eigentlich fehlte heute noch die Action. Die gab's nur kurz. Da der Camping nicht sehr übersichtlich war und wir keinen Plan bekommen haben, fuhren wir einmal im Kreis bis wir unsere Hütte gefunden hatten. Das war's dann auch. So konnte es weitergehen.

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Die Hütte war zweckmässig ausgestattet, die Anordnung der Betten jedoch sehr gewöhnungsbedürftig. Vier davon waren angrenzend ans Wohnzimmer, ohne Chance auf Verdunkelung. Zum Glück hatten wir noch ein Leintuch über, das musste als Lichtschutz dienen. Hinter unserer Hütte lag die berühmte Stabkirche.

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Die mussten wir natürlich noch sehen. Erst bin ich mit den Girls hin und als diese im Bett waren mit dem grossen Girl. Es war herrlich. Der Anblick, die Szenerie, die Ruhe. Dass dies sonst anders war, durften wir dann am nächsten Tag erfahren.

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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » So, 16. Sep 2018, 15:53

Tag 4 - Hilfe, die Touristen sind da!

Am nächsten Tag haben wir die Schattenseiten des Kreuzfahrrttourismus zu spüren bekommen. Morgens um 10 Uhr schon vier Reisebusse an der Stabkirche. Trotzdem haben sich unsere Kinder beim Labyrinthhuset (Danke für den Tipp andrea.t77) prächtig amüsiert (Blaue Flecken inklusive :lol: ) bis wir losfahren konnten, denn wir sind ja wegen der Natur hier.

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Heute geht’s über den Gamle Strynefjellsvegen nach Oppstryn zum Mindresunde Camping. Der Gamle Strynefjellsvegen haben wir beim letzten Mal schon gemacht und hat uns so gut gefallen, dass wir den unbedingt wieder mitnehmen mussten.

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Die freilaufenden Schafe haben unseren Jüngsten tief beeindruckt, dass diese einfach so alleine "ohne jemanden" unterwegs waren. Davon hat er noch Tage gesprochen.

Den Buldrefossen haben wir verpasst bzw. beim Hotel Videseter wurde gebaut und irgendwie war das komisch beschildert sodass wir nicht gewusst haben, ob wir jetzt da parken dürfen oder nicht. Naja, wir haben ihn ja schon mal gesehen.

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Beim Øvstefoss haben wir dann jedoch angehalten. Da gibt’s ja einen schönen Weg mit 2-3 Aussichtspunkten. Auch den Weg kannten wir vom ersten Mal und wussten, dass es da ordentlich runtergeht, darum wurde der Jüngste ständig an der Hand gehalten. Beim Geländer durfte er dann alleine stehen. Schliesslich hat’s da ein Geländer und der Anweisung: «Bitte unten bleiben!» hat er auch schön Folge geleistet. Die drei Kidz hatten sichtlich Spass an der Gischt die ihnen ins Gesicht spritzte und wir Erwachsenen haben unsere Handys gezückt und eifrig fotografiert.

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Da dreht sich der Jüngste plötzlich um und möchte den Stein im Vordergrund erklimmen. Wasser = Nass. Stein = glitschig. Bevor jemand von uns reagieren konnte, rutscht er schon aus und klemmt zwischen Gitter und Stein fest.

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Was für ein Schreck! Zum Glück hat’s da ein Geländer! Aber wir haben mal wieder gemerkt dass dem Jungen nicht zu trauen ist und man bei ihm ständig! auf der Hut sein muss. Sein Abenteuergeist drückt ständig durch. Puuh, nochmals Glück gehabt. Den Camping haben wir dann nach einer kurzen Weiterfahrt erreicht und die grösste Hütte (Nr. 5) sollte für die nächsten zwei Nächte unser Zuhause sein. See und Aussicht inklusive. Auf der Fahrt hatten wir übrigens in einem Power Glück und kontten für das Notebook ein externes Laufwerk erstehen um die CDs zu überspielen. Dies war dann mein Abend/Nachtprojekt.

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Vorher lud der See zum Abendschwimmen ein, auch wenn die Wassertemperatur eher frisch war. Leider war der Abstieg von der Hütte zum See so rutschig, dass ich mich unfreiwillig hingelegt habe. Ausser einer Schürfwunde und einer Hüftprellung ist nicht viel passiert, aber heute war doch wieder etwas mehr Action. Doch das Beste kam erst am nächsten Tag..
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon Voronwe » So, 16. Sep 2018, 18:51

nasanase hat geschrieben:Da dreht sich der Jüngste plötzlich um und möchte den Stein im Vordergrund erklimmen. Wasser = Nass. Stein = glitschig. Bevor jemand von uns reagieren konnte, rutscht er schon aus und klemmt zwischen Gitter und Stein fest.


Boah, das kann ich voll verstehen, daß da einem fast das Herz stehenbleibt. Wir haben auch so eine Wilde, wobei sich das jetzt im Alter etwas legt, aber da hab auch schon mehrere graue Haare von. Aber bis jetzt noch nichts schlimmes passier, Kinder haben da oft doch einen ziemlichen Schutzengel.
Allerdingss ein Grund, warum der Preikestolen gleich ganz am Anfang von der Liste der Ziele gestrichen wurde.

nasanase hat geschrieben:Vorher lud der See zum Abendschwimmen ein, auch wenn die Wassertemperatur eher frisch war. Leider war der Abstieg von der Hütte zum See so rutschig, dass ich mich unfreiwillig hingelegt habe. Ausser einer Schürfwunde und einer Hüftprellung ist nicht viel passiert, aber heute war doch wieder etwas mehr Action. Doch das Beste kam erst am nächsten Tag..

Schon so ein bißchen vom Pech verfolgt, oder? Und jetzt noch ein fieser Cliffhanger. :keppler:
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » So, 16. Sep 2018, 19:01

Voronwe hat geschrieben:Allerdingss ein Grund, warum der Preikestolen gleich ganz am Anfang von der Liste der Ziele gestrichen wurde.


Ja, der war von Anfang an nicht auf unserer Liste. Im Alter unserer Kids würde ich das nicht machen, wobei wir den Jüngsten auch schon ans Seil genommen haben, damit er nicht "abhauen" kann.

Cliffhanger :lol: Naja, bin ja einigermassen zügig unterwegs. aber Fortsetzung folgt..
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » So, 16. Sep 2018, 20:52

Tag 5: Das Wandern ist des Schweizer's Frust

Heute stand die erste Wanderung auf dem Programm. Wir haben uns da ein paar Routen vorgenommen für diesen Urlaub. Morgens war es noch etwas bedeckt,aber das konnte uns nicht abhalten. Wie die meisten Tage sollte es nach dem Mittag aufreissen. Gegen 10.30 Uhr packten wir das Auto und wollten los, da sprach und die Camping-Inhaberin an, was den unser Tagesziel sei. Segestad! Das sei sehr schön, und wir kämen ja aus der Schweiz, da sei es kein Problem. Schliesslich waren wir auf rund 40m über Meer, also geht’s überall rauf und es sei etwas steil. Ok. Sind wir mal gespannt, also nichts wie los. Dank Recherche im Voraus gewusst, wo man parkieren kann und dass man einen (Park-)Zettel ausfüllen muss und die Parkgebühr in bar dabeihaben sollte.

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Nach den Formalitäten liefen wir los in Richtung Glomnesfossen.

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Ja, es ging bergauf. Und wie. 300 Höhenmeter auf 1.5km Weg. Teils auf sehr schmalen Pfad. Unser Jüngster wurde, wie vorgenommen, eng begleitet, was zeitweise zu energischen Rückmeldungen geführt hat. Es ging zügig bergauf, allerdings war der Weg zum Glomnesfossen breit und gut begehbar.

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Der Wasserfall aber war herrlich. Die Gischt spritzte weit, aber die Farben waren wirklich wunderbar.

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Aber wir wollten ja noch höher.

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Nun wurde es richtig steil und teilweise ausgesetzt. Aber wir kennen das ja von unseren Bergwanderungen in der Schweiz und wir waren mit gutem Schuhwerk und allem nötigen unterwegs.

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Nach einer Weile hat sich eine Rast angeboten, die wir gerne angenommen haben. In der Zwischenzeit spürte man, dass es heute noch warm werden könnte.

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Und weiter gings aufwärts. Die Wolken hingen noch, aber das Panorama war trotzdem herrlich. Nach gut einer Stunde Wanderzeit haben wir Segestad erreicht und erst mal Mittagspause gemacht. Segestad ist eine Art Freilichtmuseum und man kann den Hof und Werkzeuge bestaunen, mit welchem dieser Hof früher geführt wurde. Eine Reise in die Vergangenheit.

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Die Kinder hat das wenig interessiert und wir haben dann entschieden, dass wir weiter gehen nach Segestadsætra. Einerseits war es erst gegen 13 Uhr, andererseits wurde das Wetter wirklich schön und grosse Lust auf den steilen Abstieg den wir raufgekommen waren, hatte keiner von uns. Zudem hatten wir die angegebenen Wanderzeit von 1h recht gut eingehalten und für den Rest also noch maximal 3h gemäss Plan im Tal.

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Das Wetter wurde besser, der Weg leider nicht. Es war zwar nicht mehr so steil, aber dafür durch hohes Gras und umgestürzte Bäume auf schmalen Pfaden.

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Ein richtiges Abenteuer über Stock und Stein, vorallem für die Kinder. Die hatten sich die Regenjacken angezogen, damit die Grashalme und Blätter nicht ständig an den Armen kitzelten.

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Der Weg war zwar immer als solcher erkennbar, aber oft durch Blätter überdeckt, sodass man nicht genau sah, was darunter lag. Wir Jungs gingen voraus die Strecke erkunden als unsere Mittlere plötzlich rief dass meine Frau umgefallen sei. Ja, das wird schon dachte ich mir. Als dann die gleiche Ansage nochmals kam, musste es wohl doch etwas Ernstes sein. Da sass sie und hielt sich den Fuss. Mein erster Gedanke: Bänderriss, und so war es dann auch. Was nun? Wir sind mitten im unwegsamen Gelände und zu allem Überfluss auch keinen Handyempfang. Wir hatten nachher überall auf der Reise welchen, aber hier genau nicht. Wie weit waren wir schon? Der Pfad liess keine Rückschlüsse zu. Zurück über das unwegsame Gelände und vor allem, den steilen Pfad runter mit lädierter Fuss oder weitergehen obwohl wir den Weg nicht kannten. Ein norwegische Paar das vorbeikam konnte uns auch nicht weiterhelfen. Instinktiv hatte ich am Morgen noch eine Schmerztablette in die Reiseapotheke gesteckt. Eine goldrichtige Entscheidung, weil Huckepack war dann doch kein Thema. Schliesslich hatte sich meine Frau schon ohne Gepäck den Fuss verletzt, das reichte für heute. Instinktiv entschieden wir uns für's weitergehen, nicht bevor sich meine Liebste mal kurz (unfreiwillig) ins Gebüsch legte um auszuruhen. Nachdem die Tablette zu wirken begann, hat sie sich dann den Weg zurückgeschleppt. Die Entscheidung weiterzugehen war richtig, der Weg etwas besser und schlussendlich auch machbar.

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Eigentlich eine herrliche Wanderung, wenn dieser Zwischenfall nicht gewesen wäre. Die Landschaft war wirklich sehenswert.

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Den Kleinsten habe ich dann beim Abstieg ans Seil genommen. Eine verletzte Person reichte dann doch für heute. Natürlich waren wir auch etwas gemütlicher unterwegs und konnten so den herrlichen Ausblick, den sich uns bot doch noch geniessen.

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Nichtsdestotrotz waren alle glücklich heil unten angekommen zu sein. Zuhause haben wir uns auf hochlagern und Eis auflegen beschränkt, da meine Frau ja schon Erfahrung mit Bänderriss hatte. Zudem schlief sie die nächsten Nächte dann mit Wanderschuh zur Stabilisierung. Aber ich hatte meinen persönlichen Frust-Moment. Eigentlich wollte ich Urlaub vom Bürostress machen und bekommen habe ich Ferienstress in allen Variationen. Flughafenstress, Parkbusse, Scheibe kaputt, Fast-Absturz, Bänderriss. Das zwischenmenschliche hab ich gar nicht erwähnt und kann man ja nicht so genau weitergeben, aber die Kids waren auch nicht immer grad nett miteinander und haben auch uns teilweise echt Nerven gekostet. So konnte und durfte es nicht weitergehen. Ich hab mich zur Aussage hinreissen lassen, dass wir nach Hause fahren, wenn es in den nächsten drei Tagen nicht um 180 Grad ändert. Ärgern kann ich mich auch daheim. Irgendwie konnte es eigentlich nur noch aufwärts gehen, so hoffte ich zumindest. Und sollte (zum Glück) nicht enttäuscht werden.

Und noch etwas Positives zum Schluss. In der Hütte Nr. 5 auf dem Mindresunde Camping lässt es sich aushalten. Die Hütte war riesig mit einer grossen Terrasse zum See hin, drei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer mit Esstisch und Küche mit allem was man so braucht. Hier kommen wir sicherlich wiedermal hin!
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon Waka » Mo, 17. Sep 2018, 9:41

nasanase hat geschrieben:Da sass sie und hielt sich den Fuss. Mein erster Gedanke: Bänderriss, und so war es dann auch.


Oh sch.... dann mal gute Besserung. Ich habe ja ein Talent dafür, mit dem Fuß umzuknicken, einen Bänderriss habe ich mir dabei zum Glück noch nicht zugezogen.

aber die Kids waren auch nicht immer grad nett miteinander und haben auch uns teilweise echt Nerven gekostet.


Wenn ich da an mich und meinen Bruder denke... es ist ein Wunder, wie unsere Eltern es mit uns ausgehalten haben. :oops:

Und sollte (zum Glück) nicht enttäuscht werden.


Ein positiver Cliffhanger. Das stimmt mich froh. :D
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3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon nasanase » Mo, 17. Sep 2018, 20:20

Tag 6 - Ferienhaus wir kommen. Naja, beinahe

Heute hiess es schon wieder Abschied nehmen von Mindresunde. Meiner Frau ging es den Umständen entsprechend gut, aber das Band war definitiv durch. Somit fallen ein paar Wanderungen die auf dem Plan standen schon mal sicher ins Wasser. Aber heute ist sowieso ein Transfertag. Da wir ab Samstag für eine Woche ein Ferienhäuschen gemietet haben, müssen wir einmal quer zur Westküste rüber nach Holmefjord. Da dies für eine Tagestour zu lange ist, fahren wir heute nur bis zum Djuvik Camping in Vangsnes. Die obligatorische Morgenbewölkung war auch heute pünktlich da.

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Wir mussten uns entscheiden, ob wir über Sogndal fahren (diese Strecke kennen wir vom letzten Mal) oder über das Gaularfjellet. Letztere war eigentlich angedacht, aber da sie rund 1h länger ist und Autofahren im Moment nicht so angenehm für meine Frau, haben wir uns für die bekannte Strecke entschieden. Natürlich hat mich das gewurmt, ich habe aber in diesem Urlaub gelernt Kompromisse einzugehen.

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Auf halbem Weg lag dann unser erster Halt, der Bøyabreen. Bei letzten Mal sind wir nach dem Fjaerlandtunnelen Vollgas daran vorbeigedüst. Dieses mal haben wir den Abzweiger erwischt. Wir haben beim ersten Parkplatz angehalten und sind dann die Strasse nach vorne gelaufen, in der Meinung, dass der Parkplatz voll war. Dem war aber nicht so.

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Auf dem Rückweg hab ich dann meine Frau abgeholt. Sie ist tapfer mitgehumpelt und einfach vorsichtig gegangen.

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Nach einer kurzen Fahrt stand dann der obligate Halt an unserem liebsten Rastplatz Bøyaøyra an. Wiederum lachte uns die Sonne wie vor 6 Jahren. Dieser Platz ist einfach herrlich.

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Nach dem üblichen Ekte Skinke, Norvegia Scheiben und Brot Mittagessen haben wir noch kurz das Gletschermuseum in Fjaerland besucht.

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Das Schaubild mit dem Eisklumpen war faszinierend. Die nette Kassiererin erklärte mir, dass dieses Eis wohl ca. 1000 Jahre alt sei und es auf einer Gletscherfarm gelagert werde. Immer dann wenn ein Stück abbricht vom Gletscher werde es dorthin gebracht.

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Die Toblerone-Toilette fanden wir auch ganz lustig :lol: Vom Museum sind wir dann zügig Richtung Hella gefahren, weil die Kids jetzt endlich mal eine Fährfahrt unternehmen wollten.

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Die Kids waren im ersten Moment etwas enttäuscht weil sie eine Fähre wie über den Bodensee erwartet haben, fanden es dann aber nach der ersten Enttäuschung doch ganz schön und freuten sich auf jede Fährfahrt.

Nach einer kurzen Fahrt sind wie auf dem Djuvik Camping angekommen. Dies war mit Abstand die günstigste Unterkunft unserer Reise, dementsprechend waren meine Erwartungen nicht sehr hoch.

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Die Hütte war sauber und super eingerichtet und erst der Ausblick. Aber seht selbst.

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Darum waren wir bis spät in die Nacht auf der Terrasse und haben den Ausblick bei einem Gläschen Wein ausklingen lassen. So muss Urlaub!
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Re: 3 herrliche Wochen und eine zum Vergessen

Beitragvon gudrun55 » Di, 18. Sep 2018, 8:50

Du meine Güte, was für ein Auftakt!

Ich fühle mich teilweise zurückversetzt in die Zeit, als unsere 4 Kinder noch klein waren und wir zusammen in Urlaub gefahren und gewandert sind- da war es ein bisschen ähnlich :lol: obwohl wir nicht oft und auch nicht weit weg waren, das konnten wir uns gar nicht leisten.

Aber toll, ich bin gespannt wie es weitergeht :D

vielen Dank und liebe Grüße! gudrun55
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