Hit the road

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » So, 30. Dez 2018, 19:53

gudrun55 hat geschrieben:Du schleppst auch im Auto alles mit zum Marmelade kochen?



Für die Familie und gute Freunde gebe ich alles !!


Danke für den freundlichen Kommentar. Geht auch gleich weiter.
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » So, 30. Dez 2018, 19:57

Ich bleibe noch ein wenig in Schweden; echte Norwegenfreunde müssen also noch ein wenig tapfer sein.


3. Tag – 05. August 2018

Sonntagmorgen und es ist kalt! Es hatte in der Nacht geregnet und damit die Temperaturen von 25 Grad auf nunmehr 11 Grad hinunter gekühlt. Zum Wandern sicherlich nicht schlecht. Obwohl ich auch nichts gegen ein wenig Sonnenschein auszusetzen hätte. Auf alle Fälle soll es heute zum Njupeskär, Schwedens höchster Wasserfall gehen. 93 Meter, davon 70 Meter im freien Fall. Anschließend noch ein paar Kilometer durch den Fulufjället Nationalpark und zum ältesten Baum der Welt, dem „Old Tjikko“.


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Und so mache ich mich gleich auf den Weg zum Eingang vom Fulufjället Nationalpark und von dort weiter zum Njupeskär Wasserfall. Der Parkplatz am Eingang ist fast leer; ich denke, so früh sind die Tagestouristen noch nicht unterwegs. Also: Wanderschuhe an und los geht’s.


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Der Fulufjället Nationalpark wurde im Jahr 2002 eingerichtet und beschert seinen Besuchern eine grandiose Landschaft und himmlische Ruhe. Der Park ist 385 km² groß und befindet sich im Eigentum des Schwedischen Staates; die Verwaltung obliegt der Provinzregierung Dalarna.


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Die schwedische Nationalparkverwaltung hat weder Kosten noch Mühen gescheut und den Weg bis zum Wasserfall mit einem Holzbohlensteg geebnet und ins Trockene verlegt. So ist er auch für Gehbehinderte gut zu bewältigen. Positiver Effekt für den Nationalpark: die Leute bleiben auf dem Pfad und trampeln nicht wild in der Gegend herum. Außerdem verringert sich die Gefahr, dass ein Besucher noch aus dem Sumpf gezogen werden muss. Obwohl dazu aktuell keine Sorge besteht; die langanhaltende Hitze hat auch hier ganz Feuchtbiotope ausgetrocknet.


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Der Wasserfall ist schon beeindruckend, wie er den Fels hinunter stürzt. Für die Besucher gut gemacht mit einer Aussichtsplattform und einem guten Blick. Wer’s dichter möchte wird aber auch nicht davon abgehalten, über das Geröll dichter an den Fuß vom Njupeskär zu kraxeln.


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Nach dem Besuch am Button des Njupeskär mache ich mich auf den Weg zum Top. Dafür ist extra ein Rundpfad mit einer Länge von gut 6 km ausgeschildert.


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Nach den ersten 100 Metern, die noch mit Stufen und groben Kies geebnet sind, geht es schließlich über Stock und Stein. Geröllwüste ohne Ende. Dazwischen Heide, Blaubeeren, kleine Birken. Immerhin bin ich jetzt auf 900 Höhenmeter.


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Die Wanderung über die Steine empfinde ich als äußerst anstrengend. Auf nahezu halber Strecke bin ich drauf und dran abzubrechen, wandere dann aber doch weiter. Immer mit dem Gedanken „Bis da vorne läuft du noch“!


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Und es hat sich gelohnt. Auf dem Top von dem Wasserfall komme ich über eine Brücke, die über den Bach Njupån führt und nach einer Weile durch diese phantastische Landschaft geht es auch langsam aber stetig wieder bergab.


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Am Nationalparkcenter angekommen gibt es zur Belohnung erst einmal Zimtschnecke und Kaffee, bevor ich mir schließlich die Ausstellung anschaue.


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War ich hier morgens um 09:30 Uhr noch nahezu alleine herrscht jetzt Hochbetrieb. Touristen und Tagesausflügler drängeln sich um die wenigen Plätze auf der Terrasse. Na ja, Sonntagnachmittag zur besten Zeit für einen Familienausflug. Das schöne Wetter wird sicherlich seinen Beitrag dazu geleistet haben.


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Es ist 15:30 Uhr und ich zurück im Fulufjällsgården. Das Wetter wurde zum Wandern noch richtig gut. Nicht brüllend heiß, aber sonnig mit leichten Wolken und Temperaturen um die 16 Grad.

Den weiteren Nachmittag und Abend verbringe ich an der Hütte in der Sonne. Auch hier ist alles ruhig; nur zwei Eichhörnchen huschen durch’s Geäst und Sträucher. Gefolgt von einem Fuchs, der abends ums Haus schleicht.


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Schönen Sonntagabend
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Re: Hit the road

Beitragvon gudrun55 » So, 30. Dez 2018, 23:22

Kumulus hat geschrieben:Die Wanderung über die Steine empfinde ich als äußerst anstrengend. Auf nahezu halber Strecke bin ich drauf und dran abzubrechen, wandere dann aber doch weiter. Immer mit dem Gedanken „Bis da vorne läuft du noch“!


da hast du mehr geschafft als wir, wir sind ja umgekehrt, aber weil es regnete und sehr rutschig war...

Hast du denn "Old Tjikko“ gesehen?

liebe Grüße, gudrun55
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Mo, 31. Dez 2018, 8:10

gudrun55 hat geschrieben:Hast du denn "Old Tjikko“ gesehen?



Nein, der Weg dorthin war gesperrt. Ich denke auch nichts verpasst zu haben. Den Bildern im Netz nach zu urteilen, ist das so'n mickriger Baum,

Guten Rutsch !! Aber nur heute uns ins Neue Jahr und nicht auf den Wanderungen.
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Re: Hit the road

Beitragvon CrazyHorse » Mo, 31. Dez 2018, 14:22

Kumulus hat geschrieben:Und so mache ich mich gleich auf den Weg zum Eingang vom Fulufjället Nationalpark und von dort weiter zum Njupeskär Wasserfall.

EIne sehr interessante Tour, die ich auch gut schaffen sollte! Vielen Dank für das Zeigen!

Gruß Matthias
Meine Bilder bei flickr
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Re: Hit the road

Beitragvon syltetoy » Mo, 31. Dez 2018, 15:07

Es kam mir sehr bekannt vor, den Hügel mache ich noch ....und dann noch einen ....mal sehen was mich da erwartet ;)
Eine sehr schöne Gegend ist das in Schweden, mit was hast du denn den Vogel angelockt ?
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Mo, 31. Dez 2018, 16:36

syltetoy hat geschrieben:Mit was hast du denn den Vogel angelockt ?




Mit einem Würstchen das mir eine Naturpark-Rangerin gegeben hatte.
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Mo, 31. Dez 2018, 17:14

4. Tag – 06. August 2018

Tagesetappe: https://goo.gl/maps/WQQWsnJo2i52

Die Weiterfahrt durch Schweden gestaltet sich sehr schön, vor allem auf den Nebenstraßen. Unendliche Weite, unendliche Moore und unendliche Wälder. Und auf den Straßen scheine ich alleine unterwegs zu sein. Dabei ist es bereits 08:30 Uhr als ich mich morgens vom Fulufjällsgården auf den Weg mache. Ich habe heute wieder eine etwas längere Etappe von rund 550 Kilometer vor mir – Kilometerfressen, um schließlich auch mal in Norwegen anzukommen. Aber mein heutiges Ziel heißt Gäddede und liegt noch in Schweden, aber unweit der schwedisch-norwegischen Grenze.


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In Sveg komme ich wieder auf den Inlandsvägen – eine super Strecke, um schnell nach Lappland und in den Norden zu kommen.


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In Sveg mache ich aber eine Pause, esse in dem hervorragenden Cafe im ICA Supermarkt Wienerbrød, trinke Kaffee und bestaune vor der Tür den angeblich „größten Holz-Bären“ der Welt.


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Der Bär hat eine Höhe von 13 Metern, ist 5,6 Meter breit und 12,6 Meter lang. Für diese Skulptur wurden 200 m³ Holz und 100 Liter Holzschutzfarbe verarbeitet. Die Kosten sollen, so habe ich gelesen, rund 2,2 Millionen schwedische Kronen betragen haben.
In Östersund bzw. auf der Insel Frösön besuche ich den Aussichtsturm Frösöturnet. Er befindet sich auf der höchsten Erhebung der Insel und ragt selber knapp 20 Meter in die Höhe. Von der Aussichtsplattform hat man bei gutem Wetter einen herrlichen Blick auf Storsjön, Östersund und weite Teile des Jämtlandgebirges.


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Lange kann ich diese Aussicht nicht genießen – ich muss weiter ziehen. Denn bis zu meinem heutigen Etappenziel sind es noch gut 240 Kilometer und zweieinhalb Stunden zu fahren. Glücklicherweise erlaubt die E 45 eine Geschwindigkeit von 90 Km/h und lässt sich – wie gewohnt – sehr gut fahren.


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Später, auf dem Vildmarksvägen von Strömsund bis nach Gäddede sind sogar 100 km/h erlaubt. Und auch diese Strecke ist traumhaft schön.


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Der Grenzort Gäddede und vor allem der Campingplatz erweist sich als die „Diaspora Schwedens“. Alles alt, alles grau, alles lieblos – wie in alten Zeiten der DDR.

Die gebuchte Campinghütte direkt am Kvarnbergsvatnet, ist geräumig und zweckmäßig eingerichtet und hat sogar eine kleine Veranda, von der ich gut auf den See gucken kann.


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Aber auch hier alt, alt und teilweise schmutzig. Ich desinfiziere erst mal alles und hole mein eigenes Geschirr und Besteck aus dem Auto. Später, in den sanitären Einrichtungen und in den Gemeinschaftsräumen bestätigt sich dieser oberflächliche und lieblose Eindruck. Ich verstehe so etwas nicht. Der Campingplatz ist phantastisch gelegen; etliche Stellplätze sind direkt am See und auch in der 1. Reihe zu kriegen. Und vermutlich auch nicht besonders teuer. Aber in punkto Sauberkeit und Hygiene macht dieser Campingplatz keine Punkte.


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Na ja, für eine Nacht ist es okay für mich. Immerhin habe ich ein Dach über dem Kopf, kann kochen und nutze eh meine eigenen Sachen.

Diese Beschreibung stammt aus meinen Aufzeichnungen, die ich einen Tag später gemacht habe. Wenn ich gewusst hätte, was mir noch begegnet, wäre ich vielleicht nicht ganz so kritisch gewesen.

Aber ich bin ja nicht als Campingplatz-Tester unterwegs.


So, das war's für dieses Jahr. Ich wünsche allen Usern einen guten Rutsch und ein guten und erfolgreiches Neue Jahr.

Morgen geht's dann im Bericht über die Grenze und nach Norwegen.

Gruß
Martin
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Re: Hit the road

Beitragvon Gudrun » Mo, 31. Dez 2018, 17:20

Danke fürs Mitnehmen und auch Dir einen guten Rutsch.

Grüße Gudrun

PS: Ich denke, den Turm bei Östersund hat schon Nils Holgersson besucht. Ist es dervon damals - ca. 1900?
Gudrun
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Re: Hit the road

Beitragvon syltetoy » Mo, 31. Dez 2018, 18:02

Ich kann es nicht verstehen das man einen Campingplatz so verdrecken lassen kann, auf die Lage allein kann man nicht immer vertrauen.

So so mit einem Würstchen :lol:

Dir auch einen guten Rutsch.....und ich freue mich auf die Fortsetzung im nächsten Jahr
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Mo, 31. Dez 2018, 18:22

Gudrun hat geschrieben:Ich denke, den Turm bei Östersund hat schon Nils Holgersson besucht. Ist es dervon damals - ca. 1900?



Wieder etwas dazu gelernt, denn das mit Nils Holgersson wusste ich nicht, Gudrun.

Der jetzige Turm ist 36 Jahre alt, nachdem der Vorgänger abgebrannt war. Der erste Turm wurde 1880 erbaut. Das muss derjenige sein, den Selma Lagerlöf in ihrem grandiosen Kinderbuch verewigt hat.

Gruß und guten Rutsch
Martin
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Re: Hit the road

Beitragvon Gudrun » Mo, 31. Dez 2018, 18:29

Ah danke. Wir nehmen Nils Holgersson wie einen historischen Reiseführer. Ist ja ursprünglich ein Schulbuch gewesen.

Grüße Gudrun
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Di, 01. Jan 2019, 18:30

Ich wünsche allen Usern und Administratoren ein gutes und erfolgreiches Neue Jahr.


5. Tag – 07. August 2018

Heute will ich über die schwedisch-norwegische Grenze! Wird ja auch langsam Zeit, finde ich.
Rechtzeitig um 08:30 Uhr komme ich vom Platz und bin nach wenigen Metern wieder auf dem Vildmarksvägen.


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Die Strecke entlang dem Kvarnbergsvatnet und kurz danach am Kycklingvattnet ist schön; der Himmel strahlt im besten Blau. So funktioniert Urlaub. Insbesondere am Kycklingvattnet laden etliche Rastplätze zum Verweilen; aber ich will weiter und mittags über die Grenze nach Norwegen.


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Aber zuvor mache ich noch einen kurzen Besuch am Brakkåfallet und am Gaustafallet. Beide Wasserfälle liegen fast auf der Strecke und sind auf alle Fälle einen Besuch wert.


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Auf der Weiterfahrt kann ich ein Naturphänomen ausmachen, was mir bisher noch nie begegnet ist; der Schatten eines Kondensstreifens am Himmel. Sieht einfach phantastisch aus.


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In Stora Blåsjön biege ich vom Vildmarksvägen ab und bin nach wenigen Kilometern an der „grünen Grenze“ zu Norwegen. Hier war ich bereits im letzten Jahr über die Grenze gefahren. Natürlich mache ich das übliche Beweisfoto.


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Die ersten Berge Norwegens tauchen am Horizont auf und die Straße wird deutlich schlechter. Viel enger als in Schweden, kurvenreicher und Berg- und Talbahnfahrt. Ich spüre also: Ich bin angekommen. Damit will ich aber nicht sagen, dass es mir in Schweden nicht gefallen hat. Ganz im Gegenteil.


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Aber weiter geht’s nach Norden. Ein kleiner Abstecher nach Røyrvik; ich hatte auf der Karte gesehen, dass es dort eine Kirche gibt. Das wäre mit Sicherheit ein Motiv für einer der künftigen Bilderrätsel.


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Ich parke an der Kirche, finde auf der gegenüberliegenden Seite noch das Denkmal für den Theologen Hans Peter Schnitler Krag (1794 bis 1855) und überraschenderweise neben der Kirche den Hinweis auf das Røyrvik Bygdatun, also eine Ansammlung alter Bauernhäuser.


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Die Sonne scheint, es ist still hier und die Kulisse über den Limingen ist phantastisch. Natürlich sind auch die Museumsbauten einen Besuch wert; ist aber auch schnell absolviert.


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Weiter geht’s auf dem Fv 773 in Richtung E 6 und in Richtung des Nordlandporten. Kurz vor dem Steinfjellettunnel sehe ich etwas zu spät den Hinweis auf den Gamle Steinfjellveien, die alte Passstraße über das Steinfjellet. Ich liebe die alten Passstraßen, bin mir aber nicht sicher, ob ich diese Strecke über den Kleiva noch mit dem Pkw fahren kann. Ich hätte mich vor der Reise schlau machen müssen. Im Internet finde ich nur wenige Hinweise zu dieser Strecke. Baubeginn (1912) und Ausgangspunkt für schöne Wanderungen.

Also fahre ich durch den dunklen und 2,2 km langen Tunnel. Am Eingang des Tunnels befinden sich eine Lichtzeichenanlage und ein Tor, das bei „Grün“ den Eingang freigibt. Habe ich so auch noch nicht gesehen. Ich vermute, das soll Tiere davon abhalten, sich in den dunklen Tunnel zu begeben. Als ob es ein Ferist nicht auch getan hätte. Und merkwürdigerweise befindet sich eine derartige Absperrung nicht auf der anderen, der nördlichen Seite des Tunnels. Dafür bin ich auf einer Art Hochebene und der Wind bläst mir kräftig ins Gesicht. Bloß schnell weg hier.


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In zehn Fahrminuten bin ich auch schon in Namsskogen und auf der E6 – jetzt nur noch immer Richtung Norden und zum Nordlandporten, dem Tor zum Nordland.


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Eigentlich wollte ich dort an dem Rastplatz eine kleine Pause einlegen und eventuell etwas essen oder doch zumindest einen Kaffee trinken. Aber der Tourismuskiosk sieht überhaupt nicht einladend aus. Auch die Außenanlagen erinnern eher an einen schlechten Parkplatz. Das beste in der ganzen Einrichtung ist der Munch-Troll !! Gekauft habe ich ihn aber nicht.


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Nach einer schnellen Geocach-Runde (ich sehe nämlich eine norwegische Familie mit ihren Geräten hilf- und ratlos hin und her laufen) fahre ich weiter. Schließlich liegen noch zweieinhalb Stunden Fahrzeit vor mir.


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Die E 6 lässt dabei nicht überall Geschwindigkeiten zu – über weite Strecken gibt es Behinderungen wegen Bauarbeiten an der neuen Trassenführung, die erst 2021 fertig gestellt sein soll. Trotzdem wird jetzt schon fleißig Maut kassiert. Auf diesem kleinen Abschnitt vom Nordlandporten bis Dalsgrenda komme ich auf 114 NOK. Egal, man muss da ja lang. Und die Umgehung über den RV 75, den ich eigentlich fahren wollte, habe ich verpasst.


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Der Campingplatz Yttervik ist, wie ich ihn noch vom letzten Jahr in Erinnerung habe, sehr schön. Alles gepflegt, alles sauber, alle nett und freundlich.


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Natürlich kostet so ein Standard etwas. Aber besser ein paar Kronen mehr als sich ärgern oder gar ekeln.


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Die 2-Personen-Hütte ist in Ordnung; Kochplatte, Wasserkocher, Kanister für Wasser. Eine kleine Veranda mit Tisch und zwei Stühlen lädt zum Draußen sitzen ein. Im Raum selber auch Tisch, zwei Stühle, zwei Betten mit Bettzeug. Aber ich benutze eh meine eigenen Sachen. Allerdings kein Geschirr, keine Gläser, keine Tassen, kein Besteck und auch keine Töpfe. Ob es so etwas in der Küche gibt, prüfe ich gar nicht erst. Ich bin autark und habe meine eigenen Sachen dabei. Finde ich eh hygienischer. Immerhin gutes und kostenloses WLan auf dem ganzen Platz.


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Den Abend verbringe ich auf der Terrasse mit einer „geschmuggelten“ Dose Bier und Grillwurst.

Das Leben ist schön!
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Mi, 02. Jan 2019, 19:47

6. Tag – 08. August 2018

Am Morgen werde ich sehr früh von einigen Monteuren geweckt, die in einer großen Gemeinschaftsunterkunft gegenüber meiner Hytte ihr Quartier bezogen haben, nun zur Arbeit aufbrechen und dabei laut mit den Türen von ihrem Transporter knallen. Ist aber in Ordnung für mich, denn ich wollte eh früh aufstehen, um den Tag zu genießen.
Schnell geduscht (mit 20 NOK für 6 Minuten nicht billig), aufgeräumt und dann in der Morgensonne auf der Terrasse gemütlich und in aller Ruhe gefrühstückt.

Um kurz vor 09:00 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Svartisen, Norwegens zweitgrößter Gletscher. Dieses Jahrtausendjahre alte Eis fasziniert mich immer wieder. Deshalb unternehme ich auch in diesem Jahr eine kleine Tour dorthin.


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Die Sonne scheint bereits heftig und der Weg entlang der Langvassåga und der Røvassåga ist traumhaft schön. Und plötzlich, wie für mich hingestellt, entdecke ich eine Elchkuh am Rande einer Wiese. Ich fahre ganz, ganz langsam, um wenig Lärm zu machen. Trotzdem bleibe ich nicht unentdeckt. Die Elchkuh schaut zu mir rüber und geht ein Stück an den Wiesenrand in Richtung Wald. Da bleibt sie stehen, dreht sich noch einmal zu mir um und verschwindet dann im Wald. Ich bin begeistert – nach 6 Jahren eigener Norwegenreisen habe ich endlich mal einen Elch vor die Kamera bekommen.


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Sehr zeitig bin ich am Svartisvatnet und am Anleger des Bötchens, das die Touristen im Ein-Stunden-Takt über den See schippert und damit näher an den Ausgangspunkt einer Wanderung zum Austerdalsisen bringt. Ich wundere ich, warum hier in der Natur ein stinkender Diesel eingesetzt wird und kein Elektroboot diesen Service macht. Schade eigentlich.


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Gute 3 Km sind es vom Anleger bis zum Austerdalsvatnet und schließlich zum Gletscher. Der liegt mit einem gebührenden Abstand im Hintergrund.


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Der Austerdalsisen selbst wieder majestätisch, mächtig, beeindruckend und KALT ! Vom Gletscher strömt eine ordentliche kalte Brise herunter. Ich muss trotz des hochsommerlichen Sonnenscheins meine Jacke überziehen.


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Ich mache eine kleine Pause am Gletscher, aber im gebührenden Abstand. Berichte über Unglücksfälle sind mir Warnung genug um weiter heran zu gehen. Außerdem ist das Terrain so schwierig zu laufen oder besser gesagt zu erklettern, dass ich mir dieses „Näher-heran“ erspare. Außerdem habe ich noch gut meinen letztjährigen „Ausflug“ zum Fuß des Gletschers in Erinnerung, bei dem ich mich auf dem Rückweg fast „verlaufen“ hätte.


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Rechtzeitig zur Rückfahrt des „MB Svartisen 3“ bin ich wieder am Anleger. 6 Kilometer hin und zurück in 3 Stunden; für mich ist das auf dieser anspruchsvollen Strecke eine gute Leistung.


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Die Sonne brennt richtig heiß; knapp 30 Grad im Schatten und kein Lüftchen. Trotzdem mache ich mich nach einer kurzen Pause weiter gen Norden nach Rognan, um dort sehr, sehr gute Freunde zu besuchen.
Unterwegs ein kurzer Boxenstopp am Polarsirkelsenter. Irgendwie ist das Pflichtprogramm, wenn man den Polarkreis überfährt, finde ich.


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Glücklicherweise gibt es dort keine Polarkreistaufe, sondern nur touristischen Schnick-Schnack in allen Variationen und Preislagen. Aber alles schön mit dem Symbol 33.66 !


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Ich beschränke meinen Besuch in Centrum auf einen Kaffee (die Waffeln sahen alt und pappig aus) und setze meine Fahrt unvermittelt fort. Den Abend verbringe ich bei meinen Freunden bei Bier und Grillgut auf deren Terrasse, bis uns ein heftiges Gewitter schließlich „in die gute Stube“ zwingt.
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Re: Hit the road

Beitragvon syltetoy » Do, 03. Jan 2019, 8:25

Dieses Jahr war wirklich ein Taumsommer, viele Dinge machen dann doch mehr Spaß......und Fotos mit blauen Himmel sind sooo toll :)
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