Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon Mainline » Mo, 01. Apr 2019, 18:23

Tag 7

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Die Nacht war ruhig und erwartungsgemäß bin ich am nächsten Morgen eingeschneit. Da die erste Kolonne zum Nordkap erst um 11:00 Uhr startet, habe ich genügend Zeit für ein gemütliches Frühstück mit Ei. Beim Frühstücken kann ich meinen Nachbarn beobachten, der trotz Schneeketten erhebliche Schwierigkeiten hat, den Parkplatz zu verlassen.
Für den Fall der Fälle habe ich auch Schneeketten dabei und einen Klappspaten griffbereit. Zum Abschleppen ist auch die Anhängerkupplung bereits montiert. Außerdem habe ich vor der Reise zwei neue Nokian Winterreifen auf die Vorderräder montiert. So gerüstet hatte ich auf der gesamten Reise keinerlei Schwierigkeiten.
Weil bis zur Abfahrt des Konvois immer noch genügend Zeit ist, mache ich noch einen Abstecher nach Skarvåg.

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Kurz vor 11:00 Uhr versammeln sich einige Fahrzeuge, die im Konvoi zum Nordkap fahren wollen der Schneepflug wartet bereits auf uns. Um 11:00 Uhr geht es ohne weitere Ankündigung los. Die Schranke öffnet sich und der Schneepflug fährt los, gleich dahinter ein Reisebus und dann die Fahrzeuge unsere Kolonne.

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Meine Helden des Tages sind die beiden Reisenden auf dem Motorradgespann, die sich von Russland auf den Weg zum Nordkap gemacht haben. Die Fahrt zum Nordkap ist nicht anspruchsvoll, dafür gibt es wunderbare Ausblicke bei sonnigem Wetter.

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Am Mauthäuschen für das Nordkapplateau kommt die Kolonne erstmals zum Stehen. Für jeden Insassen müssen umgerechnet 29 € als Eintritt bezahlt werden. Kurz darauf stehen die Fahrzeuge auf dem Parkplatz des Nordkap Plateaus.

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Fast alle Reisenden stürmen sofort zu Weltkugel und starten die üblichen Rituale. Gruppenfoto, Einzelfotos, kleine Gruppe, alle hüpfend, Kussmundfotos, mit freiem Oberkörper, zwei nehmen einen dritten auf die Schultern, geballte Fäuste in den Himmel, mit dem Rücken zur Kamera, Fotos mit Fahnen und jede Menge Selfies. Gefühlt bewegen sich bestimmt alle Mietwagenfahrer in Roald Amundsen Fußstapfen.

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Eigentlich hatte ich vor, mit dem Bus bis an die Weltkugel zu fahren, aber es liegt so viel Schnee, dass mir das Risiko zu groß ist.

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Wer mit dem ersten Konvoi angereist ist, sollte sich zum Fotografieren beeilen denn eine Stunde später ist Ankunft der zweiten Kolonne auf dem Nordkapplateau. Jetzt treffen die Reisenden der Hurtigruten ein und auf einen Schlag sind weitere 400 Personen an der Weltkugel. Daher verlassen die meisten Fahrzeuge der ersten Kolonne das Nordkap gleich mit der ersten Rückfahrt um 13 Uhr.

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Mein spontanes Reiseziel, das Nordkap, habe ich also erreicht. Jetzt geht es zurück nach Tromsö, denn dort wartet am Mittwochabend hoffentlich das Postschiff auf mich. Für Dienstag- und Mittwochnacht ist außerdem starkes Nordlicht angesagt, deshalb will ich versuchen, möglichst rasch nach Tromsö zu fahren. Vorher lege ich aber eine 20-minütige Pause tief unten im Nordkap Tunnel ein. Warum? Weil das eine gute Möglichkeit ist, im warmen Tunnel den Eispanzer vom Bus loszuwerden.

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Schon auf der Hinfahrt sind mir in der Bucht vor Honningsvåg die großen Tanker aufgefallen, die dort vor Anker liegen. Es handelt sich dabei um LNG Tanker, die flüssiges Erdgas von der russischen Jamal Halbinsel nach Europa bringen. Warum Ankern die bei Honningsvåg? Bei den blauen Schiffen handelt es sich um Eisbrecher, die das flüssige Erdgas von den Förderstellen hierher bringen. Hier bei Honningsvåg wird das flüssige Erdgas auf normale Gastanker umgeladen, die es dann nach Mittel- und Südeuropa weiter transportieren. Das ganze läuft weitgehend ohne externe Infrastruktur. Für die Schiffsmanöver sind hier vier Schlepper stationiert, denen ein großer Schwimmponton als Anleger dient.

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Die Fahrt auf der E69 am Porsangerfjord entlang ist wieder recht Anspruchsvoll. Einem Reisebus sind die 80km/h aber offenbar zu langsam, den lasse ich an einer Parkbucht lieber vorbei. Bei Gegenverkehr kann ich gut sehen, wie sich das Licht auf der Fahrbahn spiegelt. Es ist also wieder spiegelglatt. 

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Zwischen Olderfjord und Skaidi sind schon wieder große Schneeverwehungen auf der Straße. Und weil es nicht besser wird, bleibe ich etwa 20 Kilometer hinter Skaidi an der E6 auf einem geräumten Parkplatz am Goahtemuorjohka Fluss stehen. Der Platz ist im Flusstal einigermaßen geschützt und bestimmt besser als oben auf den Fjell, wobei „oben“ ja lediglich 350 Meter bedeuten. Hier standen wir 2016 schon mal mit einem Wohnmobil und haben uns am Flussufer den Mücken zum Fraß vorgeworfen. Bestimmt warten die schon unter dem Schnee auf neue Touristen.

Ich nutze den Abend, mache mir eine warme Mahlzeit und sichere dann die Fotos der letzten Tage. Immer wieder schlagen draußen Autotüren, denn ich bin nicht allein auf dem Parkplatz. Auch hier schlafen Reisende in ihren PKW, was für sie natürlich mit viel hin und herräumen verbunden ist.
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon KaZi » Mo, 01. Apr 2019, 18:34

Klasse Fortsetzung. Danke dafür. Und wie immer schöne Bilder.
Die Jungs mit dem Gespann sind aber wirklich harte Jungs. Ich hole meine Maschine
frühestens im März aus der Mottenkiste (Garage). Alles andere ist mir zu kalt. :oops:
Gruß Karsten


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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon CrazyHorse » Di, 02. Apr 2019, 7:46

Mainline hat geschrieben:Außerdem habe ich vor der Reise zwei neue Nokian Winterreifen auf die Vorderräder montiert.

Die gehören zu den besten, die es gibt!

Ansonsten sind es großartige Bilder, die meinen Geschmack genau treffen. Auch der blaue Scania mit dem Schneepflug schaut sehr schick aus!

Gruß Matthias
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon syltetoy » Di, 02. Apr 2019, 10:52

Tolle Fotos, bin total begeistert und bin nur am staunen in was für ein Abenteuer du dich gewagt hast.
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon Gudrun » Di, 02. Apr 2019, 11:52

syltetoy hat geschrieben:Tolle Fotos, bin total begeistert und bin nur am staunen in was für ein Abenteuer du dich gewagt hast.
Vor allem letzteres. (Wenns bei Dir keine tollen Fotos wären, wäre ich enttäuscht :wink: .)

Grüße Gudrun
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon inesmstaedt » Di, 02. Apr 2019, 14:07

:shock: Du meine Güte, ist das aufregend! Ich konnte mich nicht vom Bildschirm losreißen, ehe ich nicht alle neuen Beiträge gelesen hatte. :lol: Die Tjeldsundbrua sah im Sommer vertrauenerweckender aus...

Die Lichtstimungen sind atemberaubend! Der leuchtende Schnee und die ganz dunklen Wolken dazu wirken richtig krass.

Jaja, die
„Stormy weather bags“
Wobei ich den norwegischen Begriff "reisesykepose" sehr interessant klingend finde. Wäre einen Eintrag bei den norwegischen Lieblingswörtern wert. :lol: Bis jetzt habe ich noch keinen benutzen müssen, aber mir verschlägt es komplett den Appetit, wenn das Schiff schön schaukelt.

Vielen Dank auch für die interessanten Hintergrundinfos, wie z.B. den Eisbrecher-Tankern, die von der Halbinsel Jamal kommen.
LG Ines
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon Ronald » Di, 02. Apr 2019, 15:51

Moin,
gaaanz tolle Fotos und super-interessanter Bericht! Danke!!!
Gleichwohl würde ich diese Reise - ungeachtet Deiner umsichtigen Vorbereitungen und Fahrweise - wohl eher unter die Rubrik "Abenteuer" einordnen.
Gruß
Ronald
-----------
Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
Ronald
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon Kumulus » Di, 02. Apr 2019, 16:22

Ronald hat geschrieben:Gleichwohl würde ich diese Reise wohl eher unter die Rubrik "Abenteuer" einordnen.



Ich auch !!!

Aber dein Bericht und diese phantastischen Fotos lösen eine besondere Faszination bei mir aus. Beim Anblick der Touristenbusse am Nordkapp schwanke ich zwischen "Alle Achtung" und "Bekloppt".
Auf alle Fälle sind deine Bilder vom Konvoi und von der Kolonne auf dem Nordkappvegen beeindruckend. Ebenso, wie das Bild mit dem spiegelnden Glatteis.

Großartig und Danke
Martin
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon Mainline » Di, 02. Apr 2019, 19:21

Vielen lieben Dank für Eure Kommentare. Es freut mich, wenn ich Euch mit in den norwegischen Winter mitnehmen kann. Natürlich ist es auch ein klitzekleines Abenteuer, aber wer umsichtig und defensiv fährt, hat keine Probleme. Meine größte Sorge ist eigentlich immer der verlorene oder im Auto liegende Autoschlüssel. Denn wer sich bei dem Wetter aus dem Auto sperrt, dem bleibt nicht viel Zeit.
Jetzt gehts weiter:

Tag 8

Am Morgen lasse ich es langsam angehen, so dass ich erst bei Sonnenaufgang losfahre.

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Hier sehen wir den gleichen Parkplatz :lol:
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So kann ich Straßenabschnitte, die ich auf der Hinreise bei Dunkelheit passiert habe, jetzt bei Tageslicht befahren. In Alta tanke ich wieder und schaue noch bei der Kathedrale vorbei. Ich freue mich noch mal, dass ich sie auch bei Nacht gesehen habe.

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Auf den nächsten 500 Kilometern erwarten mich Fjellüberquerungen bei starkem Schneefall, spiegelglatte Fahrbahnen und mehrere Baustellen, die im Kolonnenverkehr befahren werden. Unterwegs finde ich immer wieder schöne Stellen, die sich zur Nordlichtbeobachtung eignen würden. Aber momentan sieht es nicht so aus, als würde der Himmel aufklaren. Laut Wetterapp wird es heute Abend tatsächlich nur westlich von Tromsö wolkenfrei sein. Also muss ich die Etappe bis Tromsö schaffen, auch wenn es zwischendurch wirklich nicht einfach zu fahren ist. An einem Anstieg haben LKW auf der Straße angehalten und ziehen die Schneeketten auf. Ich schaffe es aber ohne Allrad und Ketten nach oben.

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Er bringt das Eis auch in die Häuser :)

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Kolonnenverkehr durch die Tunnel.

Die Fahrt am Lyngenfjord zieht sich wie Kaugummi. Dort sind mehrere Baustellen, durch die auch die Parkplätze belegt sind. Der Himmel ist immer noch wolkenverhangen und zeitweise fällt Schnee. Am Abzweig nach Tromsö habe ich einen kurzen “Hallowach“ Moment, denn beim Abbiegen verlieren die Hinterräder die Haftung und ich rutsche mit dem Heck in einen Schneewall. Passiert ist aber nix weiter, war nur ein kleiner Schreck am Abend.

Als ich die Lichter von Tromsö sehe, lichten sich tatsächlich die Wolken. Das bedeutet Nordlicht bei Vollmond. Vielen Dank NRK für deine geniale Wetterapp.

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Ich mache mich gleich auf die Suche nach einem geeigneten Standort für Nordlicht. Meine erste Wahl ist unser Übernachtungsplatz vom letzten Sommer. Hier schiebt gerade ein Schneepflug eine Schneise in den Schnee. So können nämlich die Gruppen der kommerziellen Nordlichtbeobachter leichter den Aussichtspunkt erreichen. Mir ist es hier etwas zu voll, deshalb fahre ich durch den Tunnel auf die Straße nach Skulsfjord. 

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In einer geräumten Ausweichbucht stelle ich den Bus ab und platziere am Straßenrand die Kamera. Es dauert nicht lange und der Bus einer geführten Nordlichttruppe steht auch in der Bucht. Kurz darauf stehen hier noch zwei Autos. Ständig gehen irgendwelche Lampen an oder Leute laufen umher. Das Fotografieren ist nicht so einfach, trotzdem gelingen mir die ersten Nordlichtfotos. Die Suche nach einem weiteren Fotostandort gestaltet sich schwierig, denn an jeder möglichen Stelle stehen schon Autos und viele Fotografen. Auf den Straßen brausen die Mietwagen mit hohen Geschwindigkeiten von Ort zu Ort. 

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Ein weiteres Problem sind die modernen Autos. Häufig bleiben Leute in den Autos sitzen und lassen den Motor laufen, es wird ja sonst kühl. Dabei schaltet sich aber das Tagfahrlicht ein und sorgt in der Dunkelheit für grelle Lichtquellen.

Ich hatte ja angenommen, dass es auf den Lofoten schon ziemlich voll ist mit Fototouristen, aber hier um Tromsö ist es der helle Wahnsinn. Der Flughafen und die vielen Hotels machen es leicht, mal für vier oder fünf Tage zum Nordlichtgucken nach Tromsö zu kommen. Auch die Anbieter der geführten Nordlichttouren sind zahlreich vorhanden und gut gebucht.

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In Skulsfjord finde ich zwar noch ein paar nette Motive, aber leider wird das Nordlicht schwächer. Nach Mitternacht ist es kaum noch zu erkennen und alle fahren zurück in die Hotels. Jetzt kann ich auch auf dem ursprünglich vorgesehenen Platz in Ruhe übernachten.

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So weit für heute.
Viele Grüße,
Gerhard
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon Kumulus » Di, 02. Apr 2019, 19:40

Mainline hat geschrieben:Ich hatte ja angenommen, dass es auf den Lofoten schon ziemlich voll ist mit Fototouristen, aber hier um Tromsö ist es der helle Wahnsinn. Der Flughafen und die vielen Hotels machen es leicht, mal für vier oder fünf Tage zum Nordlichtgucken nach Tromsö zu kommen. Auch die Anbieter der geführten Nordlichttouren sind zahlreich vorhanden und gut gebucht.




Tja, Norwegen ist anscheinend auch nicht mehr das, was es mal war. :D


Wie dem auch sei - du hast uns schöne Bilder mitgebracht. Danke dafür.
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon Julindi » Mi, 03. Apr 2019, 7:50

Also diese Fotos ... herrlich...!!! Vorne der von der Sonne beschienene Schnee und im Hintergrund die dunklen Wolken - klasse! :D :D :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon Mainline » Mi, 03. Apr 2019, 20:01

Tag 9

Heute ist mein letzter Tag in der Region, denn in der kommenden Nacht geht es mit dem Postschiff nach Süden. Vormittags fahre ich rüber an den Kaldfjord. Hier biege ich aber zu früh ab und fahre dann auf der 862 in Richtung Hillesøya, anstatt nach Tromvik. Die Route ist aber auch sehr ansprechend und folglich stark von Mietwagen befahren. Ich muss zugeben, dass das tolle Wetter und die eisige Winterlandschaft den schlechten Start auf den Lofoten wieder wettmachen. Ich verbringe jedenfalls den ganzen sonnigen Tag mit Landschaft gucken und fotografieren.

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Am Abend warte ich auf einem Parkplatz auf das Nordlicht. Dummerweise setzt es heute etwas später ein als gestern. Meinen ersten Standplatz räume ich recht bald, denn ein Berg wirft im Vollmond einen störenden Schatten. Jetzt bin ich also auch einer von denen, die bei anschwellendem Nordlicht über die vereisten Straßen brausen und eine Parkmöglichkeit suchen. Naja, mein Brausen ist mehr ein cruisen. 

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Skifahrer in der Nacht

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Jedenfalls wird das Nordlicht immer kräftiger und meine Zeit immer knapper. Es ist aber auch ergreifend schön, dem Nordlicht in einer klaren Vollmondnacht zuzuschauen. Ich flitze von Motiv zu Motiv, während die Zeit weiter abläuft. Wow, da wabert gerade so ein Nordlicht Schleier vor mir, der könnt vielleicht bis zu der Bergspitze wandern. Schnell am Straßenrand anhalten, Kamera und Stativ raus und los knipsen. HA, das passt, sieht aus wie ein grüner Vulkan.

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Wahrscheinlich hat das Postschiff mittlerweile schon angelegt, aber ich stehe immer noch hier. Jetzt aber schnell auf nach Trondheim. Halt Stopp! Da ist ja schon wieder ein schönes Motiv. Anhalten, Stativ und Kamera raus, nur grob ausrichten, schnell ein paarmal den Auslöser drücken und weiter. Ansehen kann ich mir die Bilder auch auf dem Schiff. Auf diese Weise reize ich die zur Verfügung stehende Zeit maximal aus.

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Als ich endlich in Tromsö ankomme, muss ich mich erst einmal orientieren. Meinen ursprünglichen Plan, mich im Laufe des Tages vor Ort schlau zu machen, habe ich ja nicht befolgt. Anscheinend muss ich mit meinem Gepäck eine lange Treppe hinauf, durch das Terminal, und am Ende wieder eine lange Treppe hinunter zum Schiff. Wie blöd ist das denn?

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Es checken bestimmt 80 Passagiere neu ein, aber ich habe Glück. Weil ich nicht den Fahrstuhl runter zum Anleger genommen habe, sondern die Treppe, bin ich einer der ersten die ihre Kabinenkarte bekommen. Meine Kabine ist auf Deck 2, also gleich bei den Autos.

Aber wo bekomme ich das Auto an den Ladekai? Es gibt keine Zufahrtsschilder aber dafür überall Schranken. Ich klettere über eine Absperrung und laufe vor dem Schiff hin und her auf der Suche nach Auskunft. Endlich sagt mir jemand, wo ich mit dem Auto warten soll. Am Terminal von Tromsö gibt es jedenfalls noch viel Potenzial für Verbesserungen.

Nach einiger Zeit geht die Schranke endlich auf und ich kann direkt auf das Schiff fahren. Schlüssel abgeben, einparken lassen, dann schnell die 10 Schritte zur Kabine um Kamera und Stativ zu holen. Vielleicht kann ich ja noch Nordlicht fotografieren.
Leider ist nur noch ein schwacher Bogen zu sehen, aber ein paar Hafenmotive sehen auch nett aus.

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Um 1:30 Uhr legt die Kong Harald in Tromsö ab. Für mich endlich Zeit für eine heiße Dusche. :)
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon KaZi » Do, 04. Apr 2019, 9:32

Schööööööön. :super: :super: :super:
Gruß Karsten


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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon skandinavian-wolf » Do, 04. Apr 2019, 11:52

Hallo Gerhard,
beeindruckend, manchmal einladend aber für mich zumeist abschreckend.
Ich genieße Deine Bilder, möchte immer noch wenigstens einmal im Winter in den Norden, doch das dann eher wie Cani oder Julindi.

Viele Grüße
Uwe
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Re: Lofoten 2019 - Vom Orkan ans Nordkap getrieben

Beitragvon CrazyHorse » Fr, 05. Apr 2019, 9:37

Wieder faszinierende Bilder! Ich bekomme wieder Lust, unser Womo vollzupacken und loszudüsen...

Gruß Matthias
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