Auf der anderen Seite der Berge, Norwegen ohne Hurtigruten
Die klassische „Anfängerroute“
08. 06. – 21. 06. 2015
Am letzten Abend einer Hurtigrutentour mit der LOFOTEN, im Anflug auf Ålesund, habe ich mich noch lange im „Wintergarten“ der Lofoten mit einem Mittpassagier über die Eindrücke der Reise unterhalten und wir waren schnell der Meinung dass man auf der Küstenroute zwar sehr viel von Norwegen sieht, aber gewissermaßen das ganze „von außen“ beobachtet. Er war schon einige Male im Inland unterwegs und meinte, dass schon hinter dem, was man vom Schiff aus sieht noch ein ganz anderes Norwegen mit noch stärkeren landschaftlichen Kontrasten liegt. Wie konnte ich widersprechen.
So ertappte ich mich bei der Bearbeitung der Bilder des Hurtigrutentrips immer mal wieder dabei Reiseberichte und grobe Routen in Südnorwegen durchzuplanen
Und so kam es, dass ich nicht einmal 8 Wochen nachdem ich aus Norwegen zurück war meinen Resturlaub nutzte und mich wieder auf gen Norden machte.
Der Plan: Fähre am 09. 06 von Hirtshals nach Langesund
Fähre am 21. 06. Bergen nach Hirtshals
Die Route: Noch keinen Plan
Ziele: Lysefjord bis eventuell hoch zum Sognefjord
Die Vorbereitung auf den Urlaub viel ziemlich gestrafft aus, am Wochenende stand noch eine Jugendfreizeit an, von der ich am Sonntagabend zurück kam. Am frühen Montagmorgen habe ich also mein „Reisemobil“ beladen. Ein Kombi der Passat Klasse mit 2*1,30 m Liegefläche ist da recht praktisch. Ein paar Lebensmittel, eine elektrische Kühlbox, 3*5l Wasser, ein Gaskocher, eine AeroPress, Wechelrichter und meine Lieblingskamera müssen natürlich mit. Um 8:05 geht es auch schon los. Start der Reise ist Brilon im schönen Hochsauerland, woll.
Über die A33 bis Bielefeld geht es auf die Warschauer Allee bis Hannover, und ab Hannover geht es nur noch geradeaus. Es ist überraschend wenig Verkehr, und so habe ich bereits gegen Mittag Hamburg und die Baustellen nördlich des Elbtunnels hinter mir gelassen. Nach einer Pause kurz vor dem NOK ist mit dem Kanal gegen 12:00 Uhr genau die Hälfte der Fahrstrecke geschafft.
In Handewitt tanke ich noch einmal mein Auto auf und gönne mir einen Imbiss beim ortsansässigen amerikanischem Burgerbräter, bevor ich mich über die zum damaligen Zeitpunkt noch gänzlich offene Grenze nach Dänemark mache. Es geht weiter immer gerade aus auf Nordkurs. Schnell habe ich mich an das ruhige Fahren in Dänemark gewöhnt. Dennoch ist man von der Geschwindigkeit her besser unterwegs als in Deutschland, meine Durchschnittsgeschwindigkeit liegt satte 5 KM/H über der bis zur Grenze gefahrenen, der Verbrauch ist dennoch um einiges geringer (Ich glaube ich hatte die ganze Fahrt in Dänemark die Pedale nicht beuntzt).
Um 16:15 treffe ich in Hirtshals ein und tanke in der Nähe des Terminals noch einmal auf. Mein Plan war eigentlich in der Nähe des Hafens zu übernachten und am nächsten Morgen um 9:00 mit der Fähre nach Langesund zu fahren. Die Parkmöglichkeiten am Hafen entpuppten sich als suboptimal und so entschied ich mich anzufragen, ob auf dem Katamaran nach Kristiansand noch ein Platz frei ist. Eigentlich hätte ich nicht umbuchen können (da Spar – Ticket), aber da noch Plätze auf der Blechdose frei sind, ist es kein Problem, und ich bekomme die Ticktes für die Überfahrt in die Hand gedrückt. Aufpreis? ,….. passt schon, aber schnell, der check in macht in 5 Minuten zu. Um 16:30 bin ich durch den Check in und reihe mich in die Warteschlange neben zahlreichen Wohnmobilen ein.
Um 17:15 legt die Fjordcat an und kurz danach ist das Entladen beendet, Um 17:30 können die PKW an Bord. Bei der Höhenangabe der Fahrzeuge sollte man nicht mogeln, 2m sind 2m, es gibt wenig bis gar keine Toleranzen in der Höhe der einzelnen Bereiche des Fahrzeugdecks. Aber so schafft man es PKW in 4 Stockwerken zu laden. Es ist erstaunlich wie viele Fahrzeuge die Fjordcat schlucken kann.
Um 18:00 werden die Motoren gestartet und wir verlassen den Hafen. Nach dem Passieren der Molenköpfe wird beschleunigt und wir überqueren den Skagerrak. Vielen Passagieren bekommt die leicht holprige Fahrt nicht besonders (der Katamaran hat eine relativ unregelmäßige Eigenschwingung, die teilweise gegen Altsee eines Sturmes von letzter Nacht anläuft)
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Nach knapp 2 Stunden Fahrt drosseln die Maschinen und wir laufen in Norwegens südlichsten Hafen ein. Um 20:30 kann ich das Schiff verlassen. Bei der Zollkontrolle werde ich durchgewunken, aber so manch einer wir aus der grünen Reihe herausgewunken und einer der ersten PKW die von Bord gefahren sind darf gerade seinen Kofferraum leeren.
Auf Norwegischen Strassen steuere ich mein erstes Tagesziel an. Den Leuchtturm von Lindesness, hier plane ich zu übernachten und ab dort am nächsten Morgen zu starten.