Und weiter geht es. Wenn hier so viele kundtun, daß sie mitlesen, hat man fast schon ein schlechtes Gewissen, wenn man mal wieder so lange braucht. Leider gibt es ja auch noch 1000 andere Dinge zu erledigen.
Aber das Publikum hier ist geduldig und da schreibt man dann doch gerne weiter.
3. Akt SogndalSa. 7.8. Fagernes - SogndalHeute ist Hüttenwechsel angesagt, denn heute geht es zur "Haupthütte", in der wir eine Woche bleiben wollen. Und so schön dieser Campingplatz auch ist: Nach 3 Tagen wird einem eine Hütte mit nur einem Raum dann doch zu klein. Darum sind wir morgens erst einmal mit dem Packen beschäftigt sind. Aber entspannt, denn auf die Frage, bis wann wir die Hütte übergeben sollen, kam als Antwort vom Platzbesitzer: “Wenn ihr bereit seit”.
Also kann ich in Ruhe wieder mal meine Tetris-Kenntnisse aus- und das Gepäck einpacken. Also in's Auto zu stopfen ist ganz schön nervig. Wie haben wir das nur vor 4 Jahren fast jeden Tag gemacht?
Aber es passt doch wieder alles rein, und bei der Schlüsselübergabe erwähnt der Platzbesitzer noch, daß er Deutsch beim Fernsehen mit Derrick gelernt habe. Der hätte immer so schön langsam und deutlich gesprochen.
Schließlich fahre ich schon mal den Wagen vor und es geht los. Erstmal nur mal wieder zum nächsten Supermarkt, Proviant auffüllen, aber dann an Fagernes vorbei Richtung Westen.
In Lomen biegen wir zur Stabkirche ab, betrachten sie aber nur von außen.
Stabkirche Lomen NorwegenklischeeDann geht es auf der Nebenstrecke durch das Storåne-Tal, zum größen Teil ist die Straße Schotter.
Nebensstrecken machen mehr SpaßUnd sind abwechslungsreichAm Ende des Vangsmjøse erreichen wir wieder die E16 und beschließen, einen Abstecher in Richtung Jotunheimen zu machen. Schließlich haben wir noch keine Würstchen selber gegrillt. Und was wären eine Norwegen-Tour ohne Grillen mit Aussicht.
Am Tyris finden wir auch einen Platz mit Aussicht, allerdings weht ein kalter Wind. Die Würstchen wärmen zwar etwas, aber doch nicht genug, um es länger hier auszuhalten. Aber immerhin mit Blick auf die Schneeberge Jotunheimens.
Am TyrisWürstchen mit AussichtDie E16 führt jetzt weiter über das Fillefjell und uns fällt auf, daß die Straße hier - ferab jedes Ortes - kilometerlang beleuchtet ist. Seltsam, wofür ist das nötig? Weil es die Hauptverbindung von Oslo nach Bergen ist?
Dunkel wars, das Licht schien helleWir kommen in’s Lærdalen, und die Tunnel beginnen. Eigentlich würden wir gerne die alte Straße fahen, aber unsere Navi weigert sich beharrlich. Außerdem scheint sie Probleme mit dem Ziel “Borgund” zu haben. Und die große Straßenkarte haben wir ja leider zu Hause vergessen.
Im oberen LærdalIm oberen LærdalAlso gibt es nur kurze Abstecher, aber immerhin erreichen wir die Stabkirche von Borgund, die wir dann auch tatsächlich besichtigen. Ja, sie ist alt und sehr schön, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß bei den Eintritten der Stabkirchen das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt, besonders für eine 4-köpfige-Familie.
Vor der Besichtigung gibt es erstmal ein Eis für jeden (auch hier ist das Lakritzeis nicht vorhanden). Und es wird kein Bargeld akzeptiert, sodaß ich für die Postkarten meiner Töchter die Kreditkarte zücken muß.
Stabkirche BorgundStabkirche Borgund - InnenraumStabkirche Borgund - InnenraumStabkirche Borgund - AltarDachdetailDachdetailDachdetailGeteerter KreuzgangGeteerte SchindelnStabkirche BorgundStabkirche BorgundWeiter auf der alten Straße. Sehr eng, wenn man bedenkt, daß das bis ca. 2004 die Hauptstraße mit LKW-Verkehr war, da wird einem schon anders. Aber es geht noch schlimmer, denn auf der anderen Seite des Flußes entdecken wir Brücken im Felsen - Ein Wanderweg, aber sehr vertrauenserweckend sieht er nicht aus.
Ein Wanderweg?In Lærdal selber kaufen wir noch ein paar Sachen ein, und kriegen bei der Post einen kleinen Schock: Porto für Postkarten in’s Ausland: 27kr. Nun gut, gibt es dieses Jahr nur wenige, nur die Kinder schreiben an ihre Freundinnen.
Da gerade in diesem Moment ein heftiger Gewitterschauer niedergeht, verzichten wir auf die Besichtigung des Ortes und fahren weiter zur Fähre. Erstmal ab in den Tunnel. Die Gegenspur ist leer, dann kurz eine Kolonne, dann wieder leer. Also hatte gerade die Fähre angelegt.
Nach dem Tunnel beginnt direkt der Fähranleger. Kurzes Warten - einfach drauffahren - mal sehen, wann die Rechnung kommt.
Fährüberfahrt Fodnes - ManhellerMadame Rouge sur le ferryBlick in den SognefjordVindedalenGegenfähreKurz vor Sogndal biegen wir rechts ab und fahren mehrere Kilometer am Sogndalsfjord entlang, bis wir schließlich an unserem Ferienhaus ankommen. Wir werden von Sohn und Schwiegertochter des Vermieters begrüßt.
Unser Haus liegt direkt am Wasser und ist nur über einen schmalen, steilen Pfad mit Holztreppen zu erreichen. Bei Regen kein Vergnügen. Die Einrichtung ist einfach, aber ok. Nur mit der Beleuchtung hapert es etwas.
Da unten liegt die HütteSteil runterLinks Eingang, rechts UtedoWohnraumKüchenzeileZum Haus gehört auch ein Boot, das wir aber nicht mitgemietet haben (wir sind keine Angler). Der Steg sieht wenig vertrauenserweckend aus, erweist sich aber als erstaunlich stabil.
Am StegDas schönste am Haus ist der Balkon, der direkt auf den Fjord hinausragt. Allerdings leicht abschüssig und er bewegt sich beim Gehen, so daß man immer ein bißchen Angst hat, er würde bald abbrechen.
Die Kinder belegen gleich die Matratzen auf dem Dachboden, und wir nehmen das Doppelbett im unteren Stockwerk.
Unser Heim für die nächste Woche: Mit Sauna und Utedo mit Felswand. Und Waschmaschine im Haupthaus der Besitzer. Die fahren am nächsten Tag weg und somit sind wir die ganze Woche allein.
Und wie gesagt, mit herrlichem Blick auf den Fjord.
Prost Urlaub