Zuletzt waren wir im Jahr 2011 im Norden, damals zum Ersten Mal mit unserem 12,5 Meter-Wohnwagen-Gespann und einer gehörigen Portion Respekt und Neugierde im Bauch.
Wir fuhren über Fehmarn nach Kopenhagen, weiter nach Stockholm, hoch in den Norden Schwedens nach Ramvik, links rüber nach Norwegen nach Mo i Rana und weiter auf der E6 bis Bognes. Von dort ging es mit der Fähre nach Lodingen zu den Lofoten und Vesteralen, wo wir viele schöne Wochen verlebten.
Die Rückfahrt bis Trondheim erfolgte auf der RV17 immer am Atlantik entlang. Danach ging die Reise Richtung Westen über Bud und Molde bis zur Vogelinsel Runde. Anschließend quer durch Norwegen nach Oslo. Eine Stadt, die uns sehr gut gefallen hat. Weiter ging die Reise wieder südwärts über Fredrikstad, Varberg nach Trelleborg. Die Fähre nach Rostock kam sehr spät an, wir übernachteten auf einem Autohof, bevor wir über Dresden nach München zurückkehrten. Es war eine wunderschöne zweite Reise in den Norden, gerne erinnern wir uns daran.
Nun sind fünf Jahre vergangen, wir machen uns wieder auf den Weg in den Norden.
Der PKW und der Wohnwagen sind die alten, beide haben einige Kilometer mehr auf dem Buckel, sollten aber die anstehenden Kilometer meistern können.
Der Wohnwagen wurde mit einer Sackmarkise und einer mobilen SAT-Anlage mit neuem TV aufgerüstet. Mal sehen, wie sich diese Errungenschaften bewähren.
Die Angelsachen wurden auch auf Süßwasserangeln erweitert, wir sind ja einige Tage mehr in Schweden. Die Süßwasserseen mit Hechten, Zander und Barsch locken einen schon. Mal sehen, wie die Bilanz ausgeht.
Am 09. Mai haben wir unsere Kleidung und Küchenkram nach Fischerhäuser zum Wohnwagen gebracht. Am nächsten Tag sind wir mit dem Gespann nach München umgezogen, haben einen TOP-Stellplatz in der Nähe gefunden. Am Mittwoch wurden die restlichen Vorräte ergänzt und die Räder auf’s Dach des Galaxy montiert. Nun sind wir fast abfahrbereit.
Geplant ist die Abfahrt für Donnerstag, 12. Mai um 06:00 Uhr früh. Wir wollen über Karlsruhe nach Hinsbeck zu Julia, Stefan und dem kleinen Hannerl fahren und die Pfingsttage dort verbringen, bevor wir uns nach Dänemark und weiter in den Norden verabschieden.
Wir beide sind auch 5 Jahre älter geworden, mal sehen, wie die Kräfte und die Reisebelastungen miteinander harmonieren. Vor dem Start hat es kleinere Probleme gegeben, die aber gelöst zu sein scheinen.
Der nachfolgende Reisebericht wurde unterwegs für die Familie und Freunde geschrieben, um sie an unserer Reise teilnehmen zu lassen.
Weil ich aus dem Forum immer wieder gute Anregungen erhalte, lasse ich auch euch wieder mitlesen. Und mitfahren.
Dass sich die Welt seit Mai 2016 bis heute Juni 2022 grundlegend geändert hat ist im Rückblick sehr deutlich geworden.
Schön und unbeschwert war unsere Reise in den Norden 2016. Deshalb ist der nun mit Bildern geschmückter Rückblick auch Balsam für die Seele.
Unsere diesjährige Reise in den Norden zieht sich noch hinaus, die Vorfreude darauf ist groß.
Und schon geht es los und zurück ins Jahr 2016, viel Spaß beim lesen und Bildchen schauen:
Unsere Route vom 12. Mai bis 21. Mai 2016, Deutschland, Dänemark

Donnerstag, 12. bis Dienstag 17. Mai 2016, München – Hinsbeck, Abfahrt 06:00 Uhr, an 15:00 Uhr

Wir fahren am Donnerstag früh am Morgen und ohne Frühstück los, um dem Münchner Berufsverkehr aus dem Wege zu gehen.
Es ist noch kühl, die Eisheiligen haben sich für die kommenden Tage angesagt. Wir fahren über Augsburg und Stuttgart Richtung Karlsruhe, machen zwischen Stuttgart und Pforzheim eine Frühstückspause, bevor wir in Karlsruhe rechts nach Norden abbogen.
Es ist ein Graus, dass hunderte LKW die Autobahn verstopfen, die Überholvorgänge der LKW von hinten anzusehen ist ermüdend. Um 13:00 Uhr machen wir am Moselblick Kaffeepause, das Thermometer zeigt 19 Grad.

Im Laufe der Fahrt steigt die Temperatur bis 27 Grad. Nach 9 Stunden Fahrt stellen wir in Hinsbeck den Motor ab und werden freudestrahlend von unserem Sohn und der Enkelin in Empfang genommen.


Wir richten uns im Haus ein, später kommt unsere Schwiegertochter von der Arbeit heim, wir gehen bei diesem schönen Wetter zum Abendessen in den nahen Biergarten.
Es ist schön, wieder mit unserer Jugend zusammen zu sein.
Die Enkelin ist vom Baby zu einem ganz lieben Kleinkind gewachsen, sie hat uns schon nach kurzer Zeit in ihr Herz geschlossen.
Wir sind über Pfingsten in Hinsbeck geblieben, das Wetter war eher kalt.
Viele Spaziergänge in die umliegende Gegend, Gartenarbeit und zuletzt noch eine Säuberung des PKW und ein Nachkauf der verbrauchten Lebensmittel folgten.
Mittwoch, 18. Mai 2016, Hinsbeck – Hadersleben (DK), Abfahrt 06:00 Uhr, 12 Grad, bedeckter Himmel, an 15:00 Uhr

Um 06:00 Uhr werden wir von unserer Jugend verabschiedet, wir setzen unsere Reise in den Norden fort.
Wieder fahren wir ganz früh und ohne Frühstück los, um dem berufsbedingten Verkehr im Ruhrpott zu entgehen. Das hat bis einen kurzen Stau vor Duisburg ganz gut geklappt. Wir kommen zügig voran, schauen das Land an, durch das wir fahren.
Es ist gänzlich anders, als wir das von Bayern kennen, total und großflächig bewirtschaftet. Am Straßenrand der A1 blüht Ginster.
LKW-Kolonnen ohne Ende, leider auch immer wieder Überholverbot für uns, die Fahrt wird langweiliger. Um 09:00 Uhr machen wir Frühstückspause und warten darauf, dass sich ein unfallbedingter Stau endlich auflöst. Baustellen, LKW-Kolonnen und immer fortwährende Staus wechseln sich ab.
Manche LKW-Fahrer fahren durch Parkplätze, um zwei oder drei Fahrzeuge voraus wieder auf die Autobahn einzubiegen. Man glaubt es nicht, was hier abgeht.
Bis Bremen kommen wir nicht richtig voran. Danach kann ich wieder mit Tempomat 100 die LKW zügig überholen. Hamburg wird um 12:00 Uhr durchquert, endlose Baustellen bis zum Abzweig Kiel folgen. Noch in Deutschland tanken wir und trinken Kaffee. An der dänischen Grenze sind Polizeikontrollen eingerichtet, wir wurden durchgewunken.

Um 15:00 Uhr erreichen wir den CP Danhostel Haderslev Vandrerhjem, beziehen einen schönen Stellplatz mit Blick aufs Wasser. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm. Ich bezahle für eine Nacht incl. Strom umgerechnet 30 EUR. WIFI ist vorhanden, kostet aber.

Weil wir wieder 9 Stunden unterwegs waren, haben wir den Nachmittag in den Stühlen ausklingen lassen und uns ausgeruht.
Später habe ich die neue SAT-Anlage zusammengesteckt, nachdem sich der DOM den Astra1 Satelliten gesucht hatte, waren wir mit allen Programmen bedient, die von dort oben in 36 Kilometer Höhe über dem Äquator abgestrahlt werden.
Passt schon, die neue Technik.
Trotzdem ist der Blick in die Natur oft berauschender, als der in die Politik, der wir zu Zeit unterliegen.
Die Vogelwelt veranstaltet ein wunderschönes Konzert, auch Gänse, Nebelkrähen, Kormorane, Möwen, die einen Fischadler attackieren, wurden gesichtet. Wir sitzen bis zum Sonnenuntergang draußen, langsam wurde es kälter, als die Sonnenstrahlen verblassten.
Abends gab es aus der Bordküche zu Essen.
Der erste Tagesbericht wurde im Laptop begonnen, die Bilder von der Kamera geladen und angesehen. Um 22:30 haben wir Schluss gemacht und uns in die Betten zurückgezogen.
Donnerstag, 19. Mai 2016, 08:00 Uhr, Rollos hoch, grauer Himmel, 15 Grad, wir wollen heute über Kolding, Odense, Storebaelt-Brücke nach Ishoj bei Kopenhagen fahren

Morgenritual nach ruhiger und erholsamer Nacht: Therme und Heizlüfter an, erstes Frühstück drinnen, die Sonne dringt durch die Wolkendecke, Vogelkonzert am frühen Morgen.
Die Abläufe werden wieder eingelernt. Der Kaffee war zu stark, wie viele Löffel Kaffeemehl waren das im letzten Jahr? Und so ging es weiter, bis wir alle Routinen wieder eingelernt hatten.
Um 10:10 Uhr sind wir vom CP abgefahren, fahren auf die E 45 Richtung Kolding. Die Verkehrsdichte ist überschaubar, alles fährt max. 110 km/H, wir mit max. 100 km/H. Auch wenn wir nur max. 80 km/h in Dänemark fahren dürften.
Bei Frederica fahren wir über die erste Brücke auf die Insel Fünen. Die Gegend wird landschaftlich durchgängig genutzt, Rapsfelder, Windräder, kleine Anwesen und später Industrieansiedlungen ziehen an uns vorbei. Nach einigen Kilometern auf guter Autobahn fahren wir über die Storebaelt-Brücke auf die Insel Seeland. Am Ende der Brücke zahlen wir 51.- EUR Brückenmaut und fahren weiter Richtung Kopenhagen.

Die Autobahn wird kurz vor Kopenhagen stark verbreitert, überall wird gebaut und gebuddelt, vierspurig genügt nicht mehr, es müssen 2x 4 Spuren (mit Standspur) sein.
Scheinbar wird alles dem Verkehr geschuldet. Die Autobahn E 20 ist gut ausgebaut, links und rechts der Autobahn ist die Böschungsbepflanzung schön anzusehen. Flieder blüht. Unterwegs haben wir zwei Rehe und einige Bussarde gesehen.
Die Zufahrt zum CP Ishoj Tangloppen war gut ausgeschildert, wir sind um 13:00 Uhr angekommen, haben uns die freien Stellplätze angesehen und gemerkt. Ab 14:00 Uhr war die Rezeption wieder besetzt, wir haben den Stellplatz 101 direkt am Wasser bezogen, gegenüber ist der Jachthafen von Ishoj. Vor 5 Jahren standen wir am Stellplatz 73.

Nach dem aufstellen und ausrichten des Wohnwagens habe ich die Räder vom Dach geholt. Wir machten eine gute Brotzeit bei Sonnenschein und fuhren danach mit den Rädern nach Ishoj Station.
Dort besorgten wir im angrenzenden Einkaufszentrum vom Bankomaten die notwendige Landeswährung für Aufenthalt und Einkäufe. Im Bilka Supermarkt, der sehr gut sortiert war, kauften wir Obst, Gemüse und Fleisch für die kommenden Tage, die wir hier verbringen werden. Einiges frieren wir auch ein.
Wir erkundigen uns noch nach einem Tagesticket, um Morgen Kopenhagen mit dem Zug/S-Bahn zu besuchen. Leider wird das Wetter nicht schön, Wolken und Regen kündigen sich für die nächsten Tage an.
Zurück am CP genießen wir die letzten Sonnenstrahlen, grillen noch Bratwürste, die wir mit Salat zu Abend essen. Eine Runde um den CP bei untergehender Sonne folgte. Wir verstauen Tisch und Stühle in Anbetracht des sich änderndes Wetters und ziehen uns in den Wohnwagen zurück.

Jetzt um 22:00 Uhr schauen wir uns das Spiel Frankfurt gegen Nürnberg (1:1) an, ich schreibe meinen Tagesbericht, Gerti strickt für unsere Enkelin eine Trachtenjacke.
Für den morgigen Kopenhagen-Besuch habe ich die Kamera und den Camcorder geladen, wir freuen uns schon, Kopenhagen wieder zu sehen.
Fortsetzung folgt