Im Campingbus an die Barentssee

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Kumulus » So, 19. Feb 2023, 19:40

Traumhaft schöne Aufnahmen - die mit den roten Häusern und natürlich die Dronenbilder. Toll !! Und eure Übernachtungsplätze sind der Burner. Ich liebe solche Wildcampingplätze. Was machen da schon ein paar kleine Vampire aus? :)
Danke für die schöne Fortsetzung
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Kumulus
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon volkermuenster » Mo, 20. Feb 2023, 10:39

Hi Mainline,

klasse - es geht weiter! Danke.

Ja da seid ihr ja im ersten Teil in Finnland so gefahren, wie ich es eigentlich in meiner letztjährigen Herbsttour geplant hatte :-).
Da bin ich aber - über zwei Nationalparks - Porvoo dann nördlich gefahren.
Ich bin gespannt wie es weitergeht, lese gerne mit und schaue was ich noch für Tipps für meine Sommertour mitnehmen kann :-).

Gruß
Volker
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Julindi » Mo, 20. Feb 2023, 10:51

Oh wie schöööön! Toller Bericht, vielen Dank für die vielen schönen Eindrücke und Aufnahmen. Die Drohnenbilder sind toll!
Ja, diese fiesen Kriebelmücken sind furchtbar, ich hoffe den restlichen Urlaub bleibt ihr verschont.
Freue mich auf's Weiterfahren :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon MarkusD » Mo, 20. Feb 2023, 19:51

Da bin ich auch dabei. :-)

Finde ich ja interessant, nicht nur im Winter kann man mit Schnee auf den Straßen Probleme haben, sondern auch im Sommer mit Sand und sandigen Wegen. Vorteil vom Sand, da frieren einem die "Griffel" nicht ein. :D

Freue mich auf die Fortsetzung. Gruß, Markus
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Mainline » Fr, 24. Feb 2023, 18:18

Regentag

Heute Nacht hat es heftig geregnet, das Dachzelt ist feucht und weil die ‚Fenster‘ auf Lüftung waren, hat es durch das Fliegengitter reingeregnet. Die Matratze ist auch etwas feucht und auf dem Küchenblock sind Wassertropfen. Egal, jetzt ist es trocken, wir können frühstücken. Das halten wir zwar sicherheitshalber drin ab, doch es bleibt trocken! Wir packen zusammen und fahren die paar hundert Meter zum Ende des Weges, da ist ein Anlegesteg und einige Boote. Hier lasse ich die Drohne steigen bevor es wieder die [484] zurück geht und dann auf die [482] in nördliche Richtung.

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Die von uns benutzte Fähre als Straßenersatz ist nahezu vollautomatisch, aber eher unspektakulär. Wie angekündigt fängt an zu regnen und es folgen immer wieder heftige Schauer. Das erhöht den Reiz der einsamen schnurgeraden Straßen zwischen den hohen Bäumen nicht unbedingt. Vielleicht ist es am Aussichtsberg Koli besser…? Nein, Regen, Regen und noch mehr Regen! Wir stehen auf dem Parkplatz zwischen Wohnmobilen und PKW, nutzen die kleine Pause für eine Brotzeit, dann geht es weiter durch Nordkarelien.

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Bis Kuhmo auf der [75] scheint schon wieder die Sonne. Leider hat das örtliche Winter War Museum schon geschlossen, so stellen wir uns bei der Touristinfo hin und halten Kaffeeklatsch. Das Wetter wird gleich genutzt, um das Dach zu trocknen, das ist von der letzten Nacht noch etwas feucht. Auf der [912] geht die Streckenführung schnurgerade und alle 10 km kommt uns mal ein Auto entgegen, bis uns eins überholt oder wir eins überholen dauert es doppelt so lange!

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Winterkrieg Museum

Der Winterkrieg bezeichnet den sowjetisch-finnischen Krieg im Winter 1939/40. Nachdem Finnland die erhobenen Gebietsforderungen der Sowjetunion abgelehnt hatte, griff die personell und materiell überlegen rote Armee ihr Nachbarland an. Mit vielen Gedenkstätten und Museen wird in Nordkarelien an diesen verlustreichen Krieg erinnert. Wir schauen uns an der Straße 912 das Raatteen Portti Museum an.

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Direkt am Museum befindet sich das Winterkriegsdenkmal. Auf einem 3 Hektar großem Areal liegen über 17.000 große Natursteine. Diese stehen für die Zahl der Kriegsopfer. Im Zentrum der Steine steht ein Monument mit 105 Messingglocken, - für jeden Kriegstag eine Glocke.

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Übernachtungsplatz

Gegen 20 Uhr bemerken wir einen Feldweg zu einem Beobachtungsturm für Naturfreunde. Der Platz ist leer, nicht gleich von der Straße aus einzusehen und somit genau das Passende für uns. Der Weg zum Turm ist über Holzplanken gut zu erreichen, aber außer einem Paar Kraniche und einigen Enten ist nix los. Wir genießen die Aussicht, dann gibt es Abendessen: Bratwurstschnecken mit Brötchen. Es ist noch angenehm warm, wir sitzen bei offener Schiebetür im Bus, natürlich mit Fliegennetz, denn die Piecksviecher attackieren wie irre. Heute Nacht soll es abkühlen, mal schauen.

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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon volkermuenster » Fr, 24. Feb 2023, 19:02

Hallo Mainline,

da sitzen wir ja parallel an unserem Finnland Bericht :-).

Ja bei deinen Bildern denke ich noch an meine Runde in 2021 und an meine Herbsttour.
Link: https://forum.norwegen-freunde.com/viewtopic.php?f=12&t=33665

Auch plane ich bereits jetzt meine Sommertour. Ich habe Glück und sechs Wochen (6!) Urlaub bekommen. Hier geht es dann für mich wieder von Helsinki nordwärts Richtung Norwegen und Barentssee. Bin gespannt wie sich unsere Routen - meine geplante und eure gemachte - decken und oder unterscheiden.

Mal sehen was ich übernehmen kann :-).

Lieben Dank für den tollen Bericht und die Bilder...

Gruß
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Kumulus » Sa, 25. Feb 2023, 21:32

Vielen Dank für die schöne Fortsetzung. Es macht Appetit auf mehr und verursacht Fernweh. Wird Zeit, dass es Mitte Mai wieder los geht. Und bis dahin verbringe ich die Zeit mit solchen schönen Reiseberichten von dir und auch Volker.

Danke
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Canadier » So, 26. Feb 2023, 11:55

So, jetzt hab ich hier auch wieder aufgeschlossen!
Ich war ja parallel hierzu noch mit Volker unterwegs.
Du schreibst von fast vollautomatischer Fähre, ist das nur auf die An-und Ablegemanöver bezogen oder ist auch sonst fast niemand an Bord? Wie ist es mit den Kosten für die Fähre? Oder sind, wie In Kanada, die Inlandsfähren kostenlos?
gruß aus dem Münsterland
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Mainline » So, 26. Feb 2023, 12:51

Die Inlandsfähren in Finnland sind kostenlos und häufig nur mit einer Person besetzt. Be- und Entladen wird nur über Lichtzeichen geregelt.
Schönen Sonntag.
Gruß
Gerhard
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Canadier » So, 26. Feb 2023, 16:50

Alles klar, danke für die Aufklärung!
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon gudrun55 » Mo, 27. Feb 2023, 8:42

Ein Reisebericht, klasse! Danke für die tollen Bilder, die Informationen, die Mühen die du dir machst. Ich bin sehr gespannt, wie eure Reise weiter verläuft.

liebe Grüße! gudrun55
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon cani#68 » Di, 28. Feb 2023, 9:20

Moin,
Finnland mal ohne Schnee, schön zu sehen.
Danke für den Bericht und die schönen Bilder.
Macht Lust auch mal im Sommer / Herbst nach FIN zu reisen, mal ohne Schnee nur mit buntem Laub. :wink:
____________
Schöne Jrooß
Uwe

Norwegen Bilder - https://www.flickr.com/photos/uwe_cani/albums/72157647598018725
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Mainline » Fr, 03. Mär 2023, 12:41

Finnlands Berge

Die letzte Nacht war wirklich frisch, doch am Morgen sind es wieder angenehme Temperaturen. Wir frühstücken draußen!

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Da das Wochenende bevorsteht, fahren wir erstmal nach Kuusamo zum Einkaufen und Tanken. Frau geht in den Lidl, ich fahre zu Shell. Mit gut gefüllten Vorräten starten wir zu unserem ersten touristischen Ziel: Der ‚Berg‘ bei Ruka an der [5]. Der ist stolze 500 m hoch und man kann von dort einige der zahlreiche Seen und noch zahlreichere Bäume sehen!

Der Weg vom Parkplatz zum Aussichtspunkt ist breit, geschottert und nicht so steil. Die letzten Meter lassen sich auch mit einem desolaten Knie bewältigen. Von oben hat man einen tollen Rundblick, auch bis nach Russland, welches ja nur ein paar Kilometer entfernt ist.

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Oulanka-Nationalpark

Es geht weiter in den Oulanka-Nationalpark zu den Stromschnellen an der [950]. Laut Trude (unserem Navi) benötigt man für 10 km eine Stunde…was, laufen wir? Nein, das Navi geht von einer Erdstraße aus, doch diese hier ist brandneu asphaltiert und noch ohne Markierungen. Vom dortigen Parkplatz aus ist es ca 1 km zu den Stromschnellen, diesmal mit Wanderschuhen! Ist auch gut so, denn es geht Treppen rauf und runter, über Wurzeln und Steine. Am Ende sehen wir einen schmalen Fluss mit einigen Wasserwirbeln – okay, das ist wohl was Tolles – für Finnland. Nach ein paar Fotos geht es wieder zurück und im Bus ist dann erstmal Kaffeepause angesagt.

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Nach der Kaffeepause lasse ich die Drohne steigen. Aus der Luft sieht man, dass es sich bei den Nadelwäldern eigentlich um Holzplantagen handelt. Oft werden nur an den Straßen oder Wegen ein paar Baumreihen stehengelassen, damit die großen gerodeten Flächen nicht gleich zu sehen sind.

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Am Kemijoki

Unterwegs entdecken wir wieder einen kleinen Feldweg mit Grillplatz am Fluss Kemijoki und schon haben wir unseren Übernachtungsplatz gefunden! Es gibt gebratenen Lachs mit Brot, den ich draußen zubereite. Wegen der vielen lästigen Stechmücken essen wir dann doch lieber im Bus.

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Eigentlich sollte es heute morgen mal früher losgehen, der Wecker hat uns extra geweckt. Doch draußen ist es recht frisch und unter der Bettdecke so schön warm. Naja, es ist nach 10 Uhr, bis wir dann endlich unterwegs sind.

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Unsere Reise führt uns ins Niemandsland, zumindest laut Karte der Frau, da hören die Straßen einfach auf. Glücklicherweise ist auf dem Tablet die Kartografie etwas ausführlicher, man muss nur zoomen, zoomen, zoomen!
Hinter Martti gibt es keine Straßennummern mehr, nur noch graue und weiße Wege. Die sind größtenteils unbefestigt und manchmal ganz schön schaukelig. Es gibt einen Aussichtsberg, Niekka, mit 445 m Höhe, dann schauen wir mal, ob es trotz Bewölkung eine Aussicht gibt. Der Weg dahin gabelt sich oft und es gibt sogar richtige Kreuzungen in der Pampa.

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Auf dem Berg wäre die Aussicht sicherlich grandios, wäre es nicht so wolkenverhangen. So gucken wir nicht ganz bis zum Horizont, nutzen die Einsamkeit für eine Brotzeit und fahren dann wieder den Berg runter. Die Route geht immer weiter, an der Kreuzung links, an der nächsten rechts, dann weiter geradeaus…


Ein kleines Hinweisschild

An einem unscheinbaren Schild halte ich an und nutze die Fotofunktion der Übersetzer App. Puh, Glück gehabt, das Schild weist auf eine fehlende Brücke hin. Also fahren wir einen Umweg und schauen von der anderen Seite nach der Brücke. Die fehlt tatsächlich! Das sind in Summe 40 Kilometer Strecke die wir umsonst gefahren wären.

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An einer Schutzhütte beim Berg Painopää entdecken wir eine Hand-Wasserpumpe. Hier füllen wir unsere Wasservorräte auf. Danach sind wir auch geduscht, zumindest die Füße und Beine sind pitschnass.

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Der Weg führt uns weiter nach Lokka am Lokansee, dort halten wir am Rastplatz direkt am Seeufer für die Kaffeepause. Es gefällt uns hier recht gut und die Wetteraussichten am geplanten Ziel Inarisee sind ziemlich feucht, darum:

Ein neuer Übernachtungsplatz!

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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon volkermuenster » Fr, 03. Mär 2023, 15:02

Ja lieben Dank für die tolle Fortsetzung :D .

Ich bin natürlich wieder mit dabei.

Klasse auch der Hinweis, dieses kleine Schild zu übersetzen - das werde ich mir merken :-).

Bitte, bitte schnell weiter machen.....

Gruß und schönes Wochenende.
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Re: Im Campingbus an die Barentssee

Beitragvon Julindi » Fr, 03. Mär 2023, 20:27

Wow - also diese Seenlandschaften in Finnland sind ja schon der Hammer!! Tolle Fotos wieder! Wie sah es denn nun mit Mücken und Kriebelmücken aus - ging's einigermaßen?
Ich freue mich auf mehr, vielen Dank - Kiitos :D :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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