Bilderrätsel 2722

[Gudrun]

Das ist natürlich das gesuchte Gebäude. Ein paar Sätze zum Haus und vor allem zum Kystford Skrolsvik ergänze ich morgen.
Schönen Abend

Darauf bin ich schon gespannt.

Grüße Gudrun

[Kumulus]

Wie Gudrun bereits gestern Abend feststellte, befindet sich das besagte Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen deutschen Küstenartilleriestellung „Senjehesten“ bei Skrolsvik, die 1941 im Rahmen des Atlantikwalls errichtet und betrieben wurde. Dafür errichtete die Organisation Todt nebenan extra den kleinen Hafen Skrolsvik, um die Versorgung zu gewährleisten. Heute kann man von hier aus Angeltouren unternehmen und auf dem Gelände des Sportboothafens für „kleines Geld“ mit dem Wohnmobil übernachten.



Von dort bin ich zu Fuß zur Skrolsvik Festung gelaufen und war überrascht, was mich dort alles begegnen sollte. Ich kannte die Anlage in Grønsvik und hatte ähnlich verfallene Gebäude und Ruinen von Geschützbunker vermutet. Aber Skrolsvik ist anders – deutlich anders, und hat mich total überrascht.









Hier gibt es eine riesige alte Bunker-Festung und viele erhaltene Details. Man kann viele der Bunker betreten und sich darin sogar verlaufen. Mir blieb dieses Schicksal erspart, denn ich bin nicht allzu weit vorgedrungen, weil ich meine Kopflampe vergessen hatte.







Man kann mit Worten kaum beschreiben, was einem in Skrolsvik Fort begegnet. Ganze Geschützstellungen, bei denen man vermutet, die Mannschaft ist eben gerade in der Natopause. Insgesamt eine unbeschreibliche Atmosphäre; beeindruckend und bedrückend zugleich. Wer sich mehr dafür interessiert kann sich bei Youtube ein sehr gut gemachtes und rund 35 Minütiges Video ansehen.

Skrolsvik Fort - Gruseliges Abenteuer in riesigem Bunker der Deutschen Wehrmacht - Senja Norwegen - YouTube

Oder man blättert durch die Bilderserie des „Militäria-Fundforums“; dort muss man sich aber registrieren und anmelden.

Entdeckungstour Küstenbatterie "Senjehesten", Nord-Norwegen - Militärische Bauten / Bunkerforschung - Militaria Fundforum (militaria-fundforum.de)

Nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Mai 1945 übernahm das norwegische Militär die gesamte Anlage in unverändertem und komplettem Zustand und baute sie im Laufe der Jahre – bis Ende der 1940er/Anfang der 1950er weiter, wenn auch nur geringfügig aus, bis man sie schließlich selber für eigene militärische Zwecke wieder in Betrieb nahm.

Das norwegische Militär nutzte den Standort bis weit in die 1980er mit fast ausschließlich militärischer Ausrüstung der Deutschen Wehrmacht. 1989 schließlich wurde die gesamte Anlage aufgegeben und nahezu fluchtartig verlassen. Danach versank der Stützpunkt in einen Dornröschenschlaf. In der Zwischenzeit gab es dort für einige Jahre einen kleinen Campingplatz und ein Restaurant. Aber bei meinem Besuch war alles geschlossen und verlassen.











Geöffnet und zugänglich waren aber die Baracken, die die Norweger für ihre eigene Versorgung betrieben. Gemeinschaftsräume, Vorratskammern und Großküche. Und alles so verlassen, wie man es noch vor Jahren genutzt hatte. Wie bei Dornröschen, als der Koch seinen Löffel fallen gelassen hatte, als er in den 100jährigen Schlaf fiel. Echt gruselig!

Das im Bilderrätsel gesuchte Gebäude befindet sich am Zuweg zur Küstenbatterie und wurde von der Familie Margit und Johan Frostad bewohnt, bis sie schließlich 1954 im Zuge der vollständigen Übernahme und Nutzung der Küstenstellung durch die norwegische Armee evakuiert wurden. Eine kleine Tafel an der Tür des Hauses erinnert heute daran.