So, für alle Neugierigen
Also, wir waren im September 2012 dort wandern, die Große war 4 und Sohnemann noch ein Baby. Smartphone hatte ich noch nicht, zur Orientierung hatten wir also nur ne Karte. Bei Nebel keine guten Voraussetzungen, aber ich wollte endlich auf der Hardangervidda wandern
Das Handy hatte ne schlechte Kamera, die Fotos sind also nicht die besten...
Wenn man an dieser Karte Sommerouten aktiviert und Winterrouten deaktiviert, dann ist die Runde, die wir gelaufen sind ein Dreieck: Vom Parkplatz aus vorbei an Tjykkaskog bis man bei Berastøl auf den eingezeichneten Sommerstier trifft und dann nach Westen, über die Brücke, weiter nach Westen und letztendlich wieder nach Norden:
https://ut.no/kart#14/60.36811/7.18407Wir sind Richtung Hjølmo gefahren bis hoch zum Parkplatz Hardangervidda. Ca 11:30 losgewandert, es war echt kalt, aber inzwischen wussten wir, wie wir Babysohnemann gut einpacken. Und da es so sehr nebelig war (mehr, als es auf den Fotos aussieht), bekam Töchterchen noch so ein Leuchteschutz um.
Start,direkt hinter dem Parkplatz
Der Weg war spannend - ein Trampelpfad und solche kleinen Hindernisse sind für Kinder toll. Zwischendurch gab es Schnee-Regen.

Wer kennt das noch? Das Wasser nimmt auch immer den Wanderweg...

Der Weg wurde immer matschiger. Eigentlich hätte uns das klar sein können, diese schräg gestrichelten blauen Linien auf der Karte stehen ja für sumpfiges Gebiet.
Dass der Papa die noch kleine Große dann viel getragen hat, war einerseits für sie weniger anstrengend, aber andererseits erzeugt Anstrengung und Bewegung auch Wärme. Diese fehlte ihr dann und bei der folgenden Pause war sie dann recht durchgefroren.

Pause auf der Terrasse von einer der Hütten von Berastøl. Sohnemann war dann wach und brauchte Bewegung, Töchterchen wurde mit Pickneck, Ersatzklamotten und Poncho wieder aufgewärmt. Ab der Hütte ist sie dann wieder selbst gelaufen, um warm zu bleiben. Und die Brücke kam dann auch kurz danach. (Tage zuvor waren wir in der Touristinfo Eidfjord nachfragen, ob diese Sommerbrücke noch steht.)
Kurz hinter dem Wasserfall Berastølfossen. Es ist immer noch verdammt nebelig.
Was macht man, wenn die Wanderkarte sagt "geradeaus" und man plötzich an einer T-Kreuzung steht?
Geradeaus geht es nicht. Gar nicht. Punkt.
Links ist der Berdølo. Da geht auch nichts.
Also bleibt nur nach rechts, aber dort liegt doch Vivelid??? Falls wir fälschlicherweise bis Vivelid laufen, wird der Weg verdammt weit... Nur wir Erwachsene, wäre das kein Ding, aber mit den Kleinen...
Da wir aber sicher sind, nichts falsch gemacht haben zu können, wählen wir links.
Kurze Zeit später erkennen wir, dass der Weg quasi nur einen Haken schlägt, also nach links, dann runter zum Flüsschen, dort nach rechts wieder hoch, bis es wirklich wieder geradeaus geht.
Mit dieser Erkenntnis hatte ich dann auch wieder den Blick für den Indian Summer in Norwegen

Als wir dann auch noch den nächsten passenden Wegweiser sehen und plötzlich die Sonne rauskommt, ist das unangenehme Gefühl, man könne vielleicht doch falsch sein, endgültig vorbei.

Kurze Zeit später sind wir dann kurz vorm Parkplatz an der Steinbrücke über den Berdølo. Mit Sonnenschein sieht die Welt total anders aus. Das ist zwar eine interessante Erfahrung - wir waren ja immer richtig, nur hatten wir lange Zeit Zweifel - aber ich hätte diese lieber ohne Kinder gemacht.
Nach 4h waren wir wieder am Auto.
Liebe Grüße,
Andrea