Schneckenpopulation in Süd - Norwegen

[Ingrid Janicke]

Hei,Gartenfreunde unter Euch,
habt Ihr Erfahrungen mit der Schneckenpopulation in Südnorwegen?
Ich habe im Juni herrlich blühende Lupinen aller Farbnuancen an den Wegrändern beobachtet, während dieselben in meinem Garten kahl gefressen werden.
Wer kann mir das erklären?
Mange takk - hilsen
Ingrid

[Matthias Scheidl]

Ingrid, ich kann deine Frage nicht beantworten, aber wenn wir gerade beim Thema sind...
Heute stellte ein Kind die Frage:
Wie kommen Schnecken-Kinder zu ihrem Haus?
Ich weiß keine Antwort. Bausparvertrag?

Vielleicht können die Schneckenexperten weiter helfen.

Gruß
Matthias

[Bjørn]

Hallo Ingrid,

auch Norwegen hat inzwischen dieses leidige Problem. Insbesondere der Bereich der Südküste ist hiervon erfasst. Siehe auch http://www.aftenposten.no/dyr/article.j ... eID=548486
Was die Lupinien anbelangt, so können sie dem Schneckenappetit vielleicht entgehen, wenn ihr Nítrogengehalt gering ist. Offenbar ist das aber bei unserem Salat leider nicht der Fall.
Hilsen fra Hessen
Björn

[Grímur]

Hmmmm...

sind das eigentlich ähnliche Schneckchen wie unsere Weinbergschnecken? Ich meine mit großen Häusern, fettem Körper und so? Hab nie so drauf geachtet... aber ich könnte dann meinen Speiseplan im Urlaub mit frischen Schnecken - in Butter und viel Knoblauch gebraten - ergänzen *sabber*

Bless,

Andi

[Peter Bickel]

Hi Ingrid,

auch wir haben massive Probleme mit Schnecken, haben wir doch einen verwilderten Garten, in dem sie genug Unterschlupf finden. (An einem Regentag können wir in 15 Minuten gut 1000 Schnecken von unseren Nutzpflanzen zupfen und danach noch ewig fortfahren in der Prozedur.)

Dass es in Norwegen etwas weniger Schnecken gibt, könnte m.E. an zwei Gründen liegen (bin da aber auch kein Fachmann):

Die Schnecken, die bei uns in Deutschland diese verheerenden Verwüstungen anrichen, sind ja keine heimischen, sondern wurden importiert. Sie stammen meines Wissens aus sehr heißen Gegenden, wo die Trockenheit und Hitze im Sommer von selbst reguliert, dass die Population nicht überhand nimmt. Hier in Deutschland finden sie ideale Bedingungen, um sich über die Maßen zu vermehren. Vielleicht kommt das in Norwegen auch noch ...

Die kälteren Winter- und Frühjars-Temperaturen in Norwegen sorgen sicher auch dafür, dass das Schneckenproblem dort noch nicht unsere Ausmaße angenommen hat. Wir merken auch einen Unterschied in der Masse, wenn wir mal einen strengen Winter und ein kaltes Frühjahr hatten.

Beste Grüße,
Peter.

[Bjørn]

Die Schnecken, die bei uns in Deutschland diese verheerenden Verwüstungen anrichen, sind ja keine heimischen, sondern wurden importiert. Sie stammen meines Wissens aus sehr heißen Gegenden, wo die Trockenheit und Hitze im Sommer von selbst reguliert, dass die Population nicht überhand nimmt.

Richtig, Peter, sie stammen ursprünglich aus dem mediterranen Bereich (Spanien/Portugal). Das Hauptproblem ist neben ihrer verteufelt hohen Fortpflanzungs- u. Verbreitungsrate, daß sie kaum natürliche Feinde haben. Neben klimatischem Unbill (lange und heftige Frostperioden) fürchten sie aufgrund ihres penetranten Geschmacks ( ) keine natürlichen Feinde. Erst in letzter Zeit wird die heimische Züchtung einer ursprünglich australischen Hühnerart publiziert, die angeblich auch vor derartigen Leckerbissen nicht zurückschreckt.

Mittelhessische Grüße
Björn

[Peter Bickel]

Zu der australischen Hühnerart fällt mir ein, dass ein Freund außerordentliche Erfolge erzielt mit zwei indischen Laufenten im Garten, die die Schnecken so weit in Schach halten, dass er als Einziger in der Gegend Tagetes groß bekommt.

Viele Grüße,
Peter.

[Ingrid Janicke]

Hei liebe Norwegen - Freunde,
ich danke Euch ganz herzlich für Eure interessierten und interessanten Beiträge zu meiner Frage.
Es wird schon so sein, wie Peter sagt, daß die strengen kalten Winter in Skandinavien eine natürliche Dezimierung der gefräßigen schleimigen Gesellen verursachen.
Also sammeln wir weiter in unseren Breiten diese unerwünschten Einwanderer von Blatt und Blüte, vertrauen auf die hoffentlich wachsende Population der Igel - falls die Autopopulation doch einmal sinken würde, und erfreuen uns beim nächsten Besuch in Norge wieder einmal an der heilen Natur.
Beste Grüße
Ingrid