Robbenjagd

[hobbitmädchen]

habe gerade im fernsehn gesehn, dass man für 165€ robbenjagd in norwegen buchen kann.
dort haben sie auch eine website von polar-events gezeigt - auf englisch - die das dort angeboten haben. inzwischen ist diese seite auf englisch verschwunden, exisitiert nur noch in der norwegischen version.

hat da jemand genauere informationen drüber, was da in letzter zeit passiert ist und ob die norwegische regierung bereits irgendwelche konsequenten daraus gezogen hat?

das hobbitmödchen

[ihmotep]

Hei Hobbitmädchen

Genaue Infos gibt dir Axel Springer. Gestern wurde es bereits in der Online-Ausgabe vom Spiegel gebracht.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1 ... 90,00.html

Heute war es dann natürlich auch Headline in der Blödzeitung:

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/20 ... rvers.html

War gestern erst am überlegen, ob ich den obigen Link hier reinstelle, wollte aber ersteinmal die Entwicklung heute abwarten.
Obwohl sicherlich viel heiße Luft dabei ist, bleibt der Vorgang natürlich ein Thema.

Gruß ihmotep

[hobbitmädchen]

danke für die schnelle antwort - hab den artikel auch gleich mal gelesen.

mich hat gewundert, dass die seite, die sie heute im fernsehen gezeigt haben, nicht mehr vorhanden war, als ich sie im internet gesucht hab. eben nur noch auf norwegisch.
in der englischen version gab es nur fishtrips und birdhunting oder so. im norwegischen gibt es aber durchaus noch seljakt.
deswegen dachte ich, dass es da vielleicht reaktionen von seiten der regierung gab. wird aber wohl dann eher touristische gründe haben.

das hobbitmädchen

[ihmotep]

mich hat gewundert, dass die seite, die sie heute im fernsehen gezeigt haben, nicht mehr vorhanden war
...
deswegen dachte ich, dass es da vielleicht reaktionen von seiten der regierung gab. wird aber wohl dann eher touristische gründe haben.

Das geht manchmal ziemlich schnell wenn es "heiß" wird.

Nun, die Quote wurde ja nun gerade erhöht, aber ich denke die Welle die diese Touristenangebote schlägt, ist der Regierung bestimmt nicht recht und sicherlich auch nicht gewollt. Außerdem kann ich mir gut vorstellen das es diese Angebote nicht erst seit diesem Jahr gibt/gab.

Gruß ihmotep

[Sagi]

Hei,

Roger hat im "Ratsch-und Trasch"-Forum bezüglich der Robbenjagd gefragt, ob es wirklich zu viele Robben gibt, so dass man eingreifen muss.

Gegenfrage: Ist die Fragestellung nicht etwas anthropozentrisch? Die Robbenpopulation ist zehntausende von Jahren wunderbar (weitgehend) ohne den Menschen ausgekommen und würde dies vermutlich auch weiterhin gerne tun. Das Prinzip nennt sich Selbstregulation oder natürliches Gleichgewicht. Der Mensch greift bevorzugt dann ein, wenn er seine wirtschaftliche Interessen wahrnimmt bzw. sie bedroht sieht (Nahrungskonkurrenz, Schädlingsaspekt z.B. durch Zerreißen der Netze, Vertreibung der Beute). Das läuft dann nicht immer sehr rational ab, denn meist hat sich der Mensch den Großteil seiner wirtschaftlichen Probleme selbst zuzuschreiben (Stichwort Überfischung) und sucht nur einen geeigneten Sündenbock, auch, wenn dieser nur einen untergeordneten Prozentanteil der Probleme zu verantworten hat. Oder der Mensch greift ein, weil er bereits vorher das ökologische Gleichgewicht gestört hat, sei es durch Veränderung des Räuber-Beute-Verhältnisses o.ä.
Folgerung: man muss nicht eingreifen, man will eingreifen um wirtschaftliche Schäden zu verringern, deren Ursache man häufig selbst zu verantworten hat.

Viele Grüsse

sagi

[Roger]

Hallo Sagi,

Ich bin voll deiner Meinung, ich wollte bei der Fragestellung einfach etwas Vorsichtig sein, ansonsten...na ja, wir wissen ja...
Ich kenne mich mit dem Thema nicht aus und deshalb die Frage nach einer Überpopulation.
Ich habe nur mal Bilder gesehen wie die Russen die Robben jagen und das war ja absolut abartig...ich hoffe in Norwegen geht das etwas "tierfreundlicher" zu und her.

Gruss

Roger

[snorri]

Hej!

Naja, die hiesige Schwarz-, Rot- und Damwilpopulation ist auch Jahrtausende ohne Eingriff des Menschen zurecht gekommen ... aber nur, weil es damals noch etliche Wölfe und Luchse gab. Seit das nicht mehr der Fall ist, fressen sie uns die Wälder kahl -- weil unsere Jäger ZU WENIG schießen.

Ob das mit den Robben in Norwegen auch so steht, weiss ich nicht, aber generell ist eine Jagd in vernünftigem Maß doch in Ordnung. Daß professionelle Robbenjäger einen Knüppel und kein Gewehr nehmen, klingt grausam, ist aber wahrscheinlich sicherer und genauso wirksam wie ein Gewehr (mit dem Knüppel haut man nicht daneben, und die Robben können eh kaum wegrennen). Man sollte vorsichtig sein, das automatisch mit der sinnlosen Schlächterei von Robbenbabys in Kanada gleichsetzen, die aus äußerst fragwürdigen Gründen und unter sinnlosen Qualen für die Tiere stattfindet.

Mich stört bei der Sache allerdings, dass bei diesem Robbenjagdtourismus anscheinen auch Leute "zum Schuss" kommen sollen, die keine ausgebildeten Jäger sind. Das ist zwar, weltweit gesehen, auch nicht selten, aber ein zivilisiertes Land wie Norwegen sollte nicht zulassen, dass Laien die Tiere unnötig quälen.

So seh' ich das jedenfalls.

-- snorri

[trolljenta]

das ist mal wieder so ein emotionsgeladenes Thema wo kräftig an die Tränendrüsen appeliert wird.
Ob nun Robbe, Wal oder eben Jagd generell, so hat das hier gesellschaftlch doch einen ganz anderen Stellenwert wie z.B. in Deutschland und eben oft auch lange Traditionen.
Ich kannte in Deutschland kaum Leute die zur Jagd gegangen sind aber hier in Norwegen machen das mindestens drei viertel aller Leute die ich kenne, unabhängig von alter und gesellschaftsschicht.

Allerdings bin ich auch der Meinung das man keinesfalls das jagen als Touiattraktion anbieten soll wo jeder der Geld auf den Tisch legt teilnehmen kann, das sollte doch bitte schon kompetenten Leuten überlassen bleiben, die einen Jagdschein haben.

Trolljenta

[Kai-Erik]

Naja, Robbenjagd als Einnahmequelle [Geld] hat ja nu auch nichts
mehr mit Tradition zu tun. Ich finde, da hört der Spass auf.

ha det

Kai-Erik

[snorri]

Was müssen das eigentlich für erbärmliche Existenzen sein, die Geld dafür bezahlen, mit einer Fernwaffe ein Tier zu töten, das nicht weglaufen kann? Wenn sie unbedingt eine traditionelle norwegische Robbenjagd erleben möchten, dann sollen sie wenigstens den Mumm haben, das auch mit dem traditionellen Knüppel zu tun ...

-- snorri

[Kerstin i Norge]

ich persönlich kann mit Jagd leben, WENN sie aus 2. Gründen betrieben wird :

a. weil das Fleisch (und dann auch noch der Rest) verwertet wird, wie z.B. bei der Elchjagd.

b. wenn es sich um eine Situation handelt, wo die Sicherheit vorgeht oder Qualen gelindert werden. Aber da handelt es sich eigentlich nicht um Jagd, sondern um das gezielte töten eines Tieres.

Aber Jagden, wo es nur darum geht : mal sehen was wir heute plattmachen können....hab ich kein Verständnis für. Aber das hilft den Tieren leider auch nicht weiter.

lg

Kerstin

[Roger]

ich persönlich kann mit Jagd leben, WENN sie aus 2. Gründen betrieben wird :

a. weil das Fleisch (und dann auch noch der Rest) verwertet wird, wie z.B. bei der Elchjagd.

b. wenn es sich um eine Situation handelt, wo die Sicherheit vorgeht oder Qualen gelindert werden. Aber da handelt es sich eigentlich nicht um Jagd, sondern um das gezielte töten eines Tieres.

Aber Jagden, wo es nur darum geht : mal sehen was wir heute plattmachen können....hab ich kein Verständnis für. Aber das hilft den Tieren leider auch nicht weiter.

lg

Kerstin

Hei Kerstin,

bin 100% deiner Meinung. Deshalb finde ich es z.B. auch gar nicht schlimm wenn die Ureinwohner an den Polen Wale jagen, egal welche...Mit den Japanern hab ich da schon mehr Mühe.
Nun ist es eben so das man mit allem was Geld einbringen könnte auch Geld macht, oftmals ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist eben der Mensch

Gruss

Roger