Jedermannsrecht in Norwegen

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Re: Jedermannsrecht in Norwegen

Beitragvon EuraGerhard » Mo, 02. Jun 2008, 9:02

Hallo!

Thomas M. hat geschrieben:Was das ewige Thema Wildcampen, Freistehen oder wie man es auch nennen will betrifft, wäre es doch eigentlich Sache der norwegischen Regierung für Klarheit zu sorgen. Wie oben schon jemand erwähnt hat, kann man nicht davon ausgehen, dass jeder Norweger die Bestimmungen des Jedermannrechts kennt.

Auch die norwegische Regierung kann nicht mehr tun, als alle notwendigen Informationen öffentlich zur Verfügung zu stellen. Genau diese Informationen der Regierung habe ich ja genutzt, um meinen Artikel zusammen zu stellen. Nichtsdestotrotz gibt es sicherlich in Norwegen genau wie in Deutschland jede Menge "Volkstümliche Rechtsirrtümer" (wie z.B. "Eltern haften für ihre Kinder"). Aber keine Regierung kann ihrem Volk das Denken abnehmen.

Thomas M. hat geschrieben:Angenommen ich verhalte mich völlig korrekt dem Jedermannsrecht entsprechend und trotzdem mockiert sich jemand weil ich da übernachten will. Soll ich als als deutscher dem norweger das Jedermannsrecht erklären und ihm klar machen dass ich im Recht bin und er nicht ?

Bei meinen Recherchen bin ich auf ein sehr interessantes Phänomen gestoßen: Zwar wird in der norwegischen Presse alle Jahre wieder angeprangert, dass viele ausländische - insbesondere deutsche - Touristen, vor allem solche mit Wohnmobilen, das Jedermannsrecht missbrauchen würden und damit die Natur und das Landschaftsbild (vor allem jedoch die wirtschaftliche Situation der Campingplatzbetreiber) schädigen würden. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die mit Abstand größte Bedrohung des Jedermannsrechts - zumindest nach Meinung der norwegischen Umweltbehörde - im nach wie vor weitgehend ungezügelten Bau von Ferienhütten und -häusern (und allem Drum und Dran wie Zufahrtsstraßen, Parkplätze etc.) liegt. Und selbiger wird nahezu ausschließlich von Einheimischen betrieben, wobei die Gemeindebehörden oft sehr großzügig mit Ausnahmegenehmigungen sind, wenn nicht sowieso schwarz gebaut wird. Aber auch in Norwegen scheint es für einen Teil der "veröffentlichten Meinung" bequemer/auflagenträchtiger zu sein, auf einen (vorzugsweise ausländischen) Sündenbock einzuprügeln, anstatt die echten, hausgemachten Missstände aufzuzeigen. So was kennen wir ja auch von hier.

Dennoch (oder gerade deshalb!) würde ich - genau wie Du - im Zweifelsfalle nicht auf mein Recht pochen, sondern entweder eine einvernehmliche Lösung suchen, oder aber weiterfahren:
Thomas M. hat geschrieben:Recht hin oder her - zumindest ich habe keine Lust mich im Urlaub mit den Einheimischen zu streiten.

Genau richtig! Gerade wir mitunter etwas "vorschriftenverliebte" :wink: Deutsche sollten uns darüber im Klaren sein, dass das Jedermannsrecht, wie ich es oben dargestellt habe, Grenzwerte beschreibt, die keinesfalls überschritten werden dürfen. Es ist nicht Sinn der Sache, diese Grenzen maximal auszunutzen.

MfG
Gerhard
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Re: Jedermannsrecht in Norwegen

Beitragvon magne » Di, 03. Jun 2008, 11:21

Hei

Det er fint at de diskuterer retten til å bruke norsk natur.
Stort sett har vi som er grunneiere små eller ingen problem med opphold på vår eigendom.
Det som oftast er vanskelig å vurdere for turisten er kva som er kultivert mark.Også område med gjærde rundt der vi har husdyr er å rekne som kultivert mark, innmark.
Men, dersom de er i tvil spør oss. Vi hjelper gjerne med å finne ein ok plass til dere. Lit vanskeligar blir vi dersom vi oppdagar at turisten har slått seg til på område som vi ikkje ønsker.

Overstt gjerne dettefor meg

Magne
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Re: Jedermannsrecht in Norwegen

Beitragvon Trolline » Di, 03. Jun 2008, 12:35

Hei magne....da ich von Natur aus ein sehr neugieriger Mensch bin und alles wissen möchte...aber der Norwegischen Sprache nicht mächtig...frage ich mich was da wohl Geheimnisswolles steht.
Wäre es vielleicht...**Bitte** für Dich machbar doch die Deutsche Sprache zu benutzen...damit alle etwas von Deinen Antworten haben. Es sei Du gehst auf die hier Speziellen Seiten...schmunzel...
Hab einen schönen Tag...die Trolline
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Re: Jedermannsrecht in Norwegen

Beitragvon muheijo » Di, 03. Jun 2008, 12:47

Trolline hat geschrieben:Hei magne....


Er schreibt, dass man es gerne fuer ihn uebersetzen darf:

magne hat geschrieben:Es ist schøn, dass ihr ueber das Recht, die norwegische Natur zu benutzen (Jedermannsrecht), diskutiert.
Im Grossen und Ganzen haben wir als Grundeigentuemer kaum Probleme, wenn sich jemand auf unserem Grundstueck aufhælt.

Fuer Touristen ist es oft schwierig, herauszufinden, was "kultiviertes Land" ist. Auch umzæuntes Gebiet, auf dem sich Haustiere aufhalten, gehørt dazu.
Aber, wenn ihr im Zweifel seit, fragt uns. Wir helfen euch gerne, um einen "O.K.-Platz" zu finden.
Etwas schwieriger wird es, wenn wir merken, dass Touristen sich da aufhalten, wo wir es nicht wuenschen.


So in etwa, jedenfalls. Klingt doch wie 'ne halbe Einladung? :wink:
Und ist das, was ich bislang auch erfahren durfte: einfach fragen...
(das geht auch mit Hænden und Fuessen)

Gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
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Re: Jedermannsrecht in Norwegen

Beitragvon Trolline » Di, 03. Jun 2008, 16:10

Danke muheijo...
nun kann ich doch in Ruhe schlafen und muß nicht die ganze Nacht grübeln was da wohl stand.,schmunzel...
Aber ich habe auch festgestellt bei einigen Sachen...mit Händen und Füßen ...einem bissele Englisch...und sehr wichtig in meinen Augen einem Lächeln...und vielleicht noch ein nettes Takk dazu kommt man sehr weit in Norwegen...und man bekommt immer ein Lächeln zurück.
Ein Lächeln nun für Dich und ein Takk von Trolline
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Re: Jedermannsrecht in Norwegen

Beitragvon EuraGerhard » Mo, 30. Jan 2023, 12:16

Hallo,

nach längerer Zeit habe ich den Text mal auf den neuesten Stand gebracht. Die Bestimmungen für Fischen und Fischexport wurden nämlich erheblich verschärft. Jetzt sollte alles wieder stimmen.

MfG
Gerhard
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