Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Alles rund um Camping und Wohnmobile/Gespanne

Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Thomas M. » Fr, 05. Jun 2009, 21:32

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Das Schild habe ich heute an einem Friedhof entdeckt. So viel zum Thema "Frei stehen" Will mir dazu alle weiteren Komentare sparen.
Thomas M.
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Ulrike44 » Fr, 05. Jun 2009, 22:00

Thomas M. hat geschrieben:Bild

Das Schild habe ich heute an einem Friedhof entdeckt. So viel zum Thema "Frei stehen" Will mir dazu alle weiteren Komentare sparen.


Vor ein paar Jahren, ist nicht allzu lange her, ging mal durch die Presse (und wurde mir voller Abscheu von meinen Nachbarn berichtet), dass sich Deutsche irgendwo mit ihrem Wohnmobil auf dem Parkplatz vor einem Friedhof niederließen, dort auch Wäsche wuschen und zum Trocknen eine Wäscheleine zwischen die Grabsteine spannten. Der herbeigerufenen Polizei erklärten sie dann, es stünde nirgends geschrieben, dass man dies nicht dürfe...

Ich kommentiere das auch nicht. Könnte nur möglich sein, dass dieser Vorfall die Ursache für das Verbotsschild ist.
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon EuraGerhard » Sa, 06. Jun 2009, 12:43

Hallo,

man braucht aber wirklich kein Wohnmobil, um sich daneben zu benehmen:

Ich habe in Norwegen einmal zugesehen und -gehört, wie sich ein deutsches Pärchen, mit Fahrrädern und Zelt unterwegs, voller Empörung auf das Jedermannsrecht berief, als sie von der Polizei ultimativ aufgefordert wurden, ihr Zelt abzubauen.

Sie hatten dieses mitten in einem städtischen Park aufgebaut! :shock:

MfG
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Ulrike44 » Sa, 06. Jun 2009, 12:51

EuraGerhard hat geschrieben:Hallo,

man braucht aber wirklich kein Wohnmobil, um sich daneben zu benehmen:

Ich habe in Norwegen einmal zugesehen und -gehört, wie sich ein deutsches Pärchen, mit Fahrrädern und Zelt unterwegs, voller Empörung auf das Jedermannsrecht berief, als sie von der Polizei ultimativ aufgefordert wurden, ihr Zelt abzubauen.

Sie hatten dieses mitten in einem städtischen Park aufgebaut! :shock:

MfG
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Helt enig! Das war auch kein Hieb gegen die WoMo-Fahrer, sondern gegen nett gesagt mangelndes Fingerspitzen- und Taktgefühl.

Gruß aus der Langfjord-Kälte - die bald verschwinden soll!

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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Fjordhopper » Sa, 06. Jun 2009, 14:29

Hallo Leute,

das scheint mir eine "Neverending Story" zu sein. Die Sensibelste die ich je in einem Forum gefunden habe noch dazu. Und immer wird es zwei Seiten geben und immer werden Leute missverstanden und immer wird es die sogenannten schwarzen Schafe geben.

Jahrelang beobachte ich immer wieder diese Thematik und halte mich vorsichtshalber zurück. Ich weiß, das klingt feige, aber als Reisender mit einem Wohnmobil hast Du erstens fast alles schon gesehen, zweitens vieles schon selbst gemacht und drittens in den Augen anderer eh eine vorgefertigte Meinung.

Ich werde mich dennoch mal outen. Auch wir haben schon mal auf einem Parkplatz neben einem Friedhof genächtigt. Sowohl in Deutschland als auch in Norwegen. Und ich muss gestehen wir haben dort sehr ruhig, wenn auch mit etwas schlechtem Gewissen, gestanden. ABER: Wir haben darauf geachtet nicht gesehen zu werden und keinerlei Spuren zu hinterlassen. Damit meine ich, nicht einmal Reifenspuren im Kies. Solche Dinge möchte ich hier aber auf keinen Fall weiterempfehlen, da genau dies zu obigen Schildern führen kann.

Auch ganz andere Dinge haben wir schon zu genüge erlebt. Norweger, die ihre Einweggrills einfach stehen lassen oder in die nächste Ecke werfen. :shock: Dort liegen sie dann manchmal zu Hauf und warten darauf irgendwann abgeholt zu werden. Ich gehöre zu denen die jeden verabscheuen der etwas aus dem Fenster eines Autos wirft. Wenn ich dann diese Aluberge sehe räume ich sie weg sofern sich eine Mülltonne in der Nähe befindet. Vorher schaue ich mich aber um ob mich auch keiner dabei beobachten kann, denn ich will keinen Gastgeber erziehen oder zeigen wie es geht. Unser Sohn jedenfalls weiß mit 14 genau was falsch ist und was nicht. Ich denke dieses Gefühl hat man oder hat man nicht.
Genau so ist es mit dem Parken. Und ich bin mir fast sicher, wer keinen Parkschein zieht obwohl er es müsste, der schläft nicht nur dort wo er nicht soll, der lässt auch noch seinen Müll liegen oder zumindest das Grauwasser aus dem Tank tropfen. Das ist dann der Dank dafür.

Umweltfreundliche und mit Fingerspitzen gefühlte Grüße :D
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Thomas M. » Sa, 06. Jun 2009, 16:47

Das Schild wurde sichner nicht aufgestellt, weil da mal ein einziger,
mit was auch immer gecampt hat. Es muss wohl schon öfters vorgekommen sein. Es gibt da auch eine WoMo-Reiseführer, der Friedhofsparkplätze zum "Frei stehen" empfielt. (Da gibts auch kostenlos Wasser....)

Fjordhopper hat geschrieben:das scheint mir eine "Neverending Story" zu sein. Die Sensibelste die ich je in einem Forum gefunden habe noch dazu.

Das ist es allerdings. Das Problem wird wohl erst gelöst sein, wenn das Campen außerhalb von Campingplätzen grundsätzlich verboten wird. Und selbst dann wird es spitzfindige Oberschlaumeier geben. "Ich campe doch nicht, mache hier nur ein Nickerchen zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit".
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon olf » Sa, 06. Jun 2009, 18:12

Thomas M. hat geschrieben:Das ist es allerdings. Das Problem wird wohl erst gelöst sein, wenn das Campen außerhalb von Campingplätzen grundsätzlich verboten wird. Und selbst dann wird es spitzfindige Oberschlaumeier geben. "Ich campe doch nicht, mache hier nur ein Nickerchen zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit".



Ich wollte zu diesem Thema eigentlich nichts mehr schreiben, auch ich übernachte schon mal "wild" und genau, wenn ich übernachte, dann campe ich nicht ! (d.h. da werden keine Stühle etc. rausgestellt)

Das hat mit "Oberschlaumeier" nichts zu tun, ist auch (zumindest in D) so definiert und zur Herstellung der Fahrtüchtigkeit manchmal auch nötig. Wenn man nur ein bisschen Fingerspitzengefühl hat, dann weiss man wo man wie stehen kann oder wo man es eben nicht sollte.

Schwarze Schafe gibt es unter allen Gruppen von Menschen egal welcher Nationalität.
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Ulrike44 » Sa, 06. Jun 2009, 18:33

Fjordhopper hat geschrieben:Ich werde mich dennoch mal outen. Auch wir haben schon mal auf einem Parkplatz neben einem Friedhof genächtigt. Sowohl in Deutschland als auch in Norwegen. Und ich muss gestehen wir haben dort sehr ruhig, wenn auch mit etwas schlechtem Gewissen, gestanden.

Nicht nur du. Heute sah ich auch zwei Wohnmobile vor unserem Friedhof stehen, konnte leider von der Straße das Nationalitätenkennzeichen nicht erkennen. Ganz offensichtlich übernacheten diese dort - obwohl der Friedhof direkt im Dorf liegt. Da gibt es schönere Plätze hier, finde ich.

Aber der Stein des Anstoßes war ja nicht der Aufenthalt auf diesem Parkplatz, das waren die Wäscheleinen zwischen den Grabsteinen - und das ist nicht mehr so leicht zu toppen... Dass dies Deutsche waren, ist vlt Zufall. Obwohl: Es wird ihnen schon eine gewisse Arroganz und Herrschaftsgebaren nachgesagt. Unser Dilemma ist einfach: Deutschland ist ein sehr bevölkerungsreiches Land - dadurch erhöht sich die Anzahl schwarzer Schafe. Das sage ich auch immer meinen norw. Freunden, wenn sie nochmal mit einer solchen Story ankommen.

Fjordhopper hat geschrieben:Auch ganz andere Dinge haben wir schon zu genüge erlebt. Norweger, die ihre Einweggrills einfach stehen lassen oder in die nächste Ecke werfen. :shock: Dort liegen sie dann manchmal zu Hauf und warten darauf irgendwann abgeholt zu werden. Ich gehöre zu denen die jeden verabscheuen der etwas aus dem Fenster eines Autos wirft.

Die wilden Mülldeponien sind wohl in allen Ländern ein Riesen-Problem, hier erscheinen wöchentlich Berichte, wo Vereine oder Schulklassen sich auf in die Natur machen, um Müll einzusammeln... Und da gebe ich dir völlig Recht: Der stammt wohl nur zu einem verschwindend geringen Prozentsatz von Touris.

Ich finde es völlig OK, wenn man außerhalb von CPs übernachtet - sofern man nicht seinen Müll zurücklässt oder auf Privateigentum nahe von Bebauungen parkt.

Fjordhopper hat geschrieben:Umweltfreundliche und mit Fingerspitzen gefühlte Grüße :D
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Genau, lasst uns bei uns selber anfangen und die "Plätze so verlassen, wie wir sie gern antreffen würden..." Schwarze Schafe gibt's überall, und man kann wirklich nur sich ändern, nicht die anderen.

Viele Grüße vom endlich wieder sonnigen Langfjord!

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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon EuraGerhard » So, 07. Jun 2009, 11:52

Hallo,

auch in Norwegen gibt es, ebenso wie in Deutschland, eine gewisse Tendenz, Missstände "Ausländern" in die Schuhe zu schieben. Und wo bei uns z.b. Türken herhalten müssen, sind es in Norwegen halt Deutsche.

Thomas M. hat geschrieben:Das Problem wird wohl erst gelöst sein, wenn das Campen außerhalb von Campingplätzen grundsätzlich verboten wird.

Wenn man schon Wildwuchs auslichtet, sollte man tunlichst darauf achten, dass man dabei nicht gerade den Ast absägt, auf dem man selbst sitzt. Tatsache ist nun mal, dass der Tourismus nach dem Ölexport die zweitwichtigste Einnahmequelle Norwegens ist. Tatsache ist auch, dass ein erheblicher Teil dieser Touristen mit Campingfahrzeugen oder Zelten anreist. Und Tatsache ist auch, dass ein Großteil der Campingtouristen unter anderem deshalb gerade nach Skandinavien fährt, weil hier eben das Übernachten außerhalb regulärer Campingplätze prinzipiell möglich ist.

Anders ausgedrückt: Wird das von Dir gewünschte Verbot eingeführt, so wird ein nicht unerheblicher Teil der Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft wegbrechen!

Überdies sind die hier genannten Auswüchse auch heute schon strafbar, eine Gesetzesänderung wäre also nicht nur schädlich für das Tourismusgeschäft, sondern obendrein völlig überflüssig. Zum Glück scheint sich der norwegische Gesetzgeber in dieser Hinsicht trotz des Geschreis einiger Lobbyisten bisher eine vernünftige und realistische Sichtweise bewahrt zu haben.

Und zu guter Letzt: Die wichtigste Bedrohung für die norwegische Natur sind nicht die paar Wohnmobilfahrer, die ihr Abwasserventil an verbotener Stelle aufdrehen. Die größte Gefahr geht von der exzessiven Bebauung ganzer Landstriche mit Ferienhütten und der dazugehörigen Infrastruktur aus. Sagt zumindest das norwegische Umweltministerium, und die sollten es wissen.

MfG
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon lysbakken » So, 07. Jun 2009, 14:16

....auch in Norwegen gibt es, ebenso wie in Deutschland, eine gewisse Tendenz, Missstände "Ausländern" in die Schuhe zu schieben. Und wo bei uns z.b. Türken herhalten müssen, sind es in Norwegen halt Deutsche.
Wir sind gerade von einer Urlaubsreise zurück, auf der wir zum weitaus überwiegenden Teil nur deutsche Touris gesehen / gehört haben. Schon im Mai waren die Womos, und Wowas im Norden eine Plage. Wie es in der Hauptreisezeit ist, mag ich mir gar nicht vorstellen wollen. Nicht wegen der Fahrgeschwindigkeit –wir haben Zeit . Aber im Hinterkopf immer dieses tolle Jedermannsrecht, kommt es schon zu dieser Jahreszeit zu erstaunlichen Auswüchsen. Gut, es kann natürlich sein, dass gerade all die „schlimmen“ Touris gemeinsam mit uns unterwegs waren, aber das, was wir gesehen und gehört haben, war mehr als peinlich und erschreckend.

Tourismus...... die zweitwichtigste Einnahmequelle Norwegens ist. Tatsache ist auch, dass ein erheblicher Teil dieser Touristen mit Campingfahrzeugen oder Zelten anreist.
Na, das halte ich ja mal für eine gewagte These, dass gerade die Womo-, Wowa-Fahrer und Zelter das Geld nach Norwegen bringen, das sind dann doch wohl eher die Hurtigrutler, die Busreisenden, die auch in Hotels übernachten etc.. Von den Wowas, Womos und Zeltern profitieren, überspitzt gesagt , höchstens die Tankstellenbetreiber.

Lebensmittel werden für die gesamte Reisezeit im Stauraum untergebracht, weil sie hier in Norwegen angeblich unbezahlbar teuer sind, übernachtet werden soll auf Grund des Jedermannrechts kostenlos. Was bleibt dann noch? Bestenfalls einige Kronen für ein paar Besichtigungen, über deren Preise oder Öffnungszeiten man sich auch noch so lautstark aufregt, dass auch jeder, der kein Deutsch versteht, zumindest den Unmut aus der Stimmgewalt heraushören kann. Dafür hinterlassen die Urlauber reichlich Müll, bestenfalls ordentlich entsorgt, schlimmstenfalls irgendwo in der Wildnis hingeschmissen.

Muss man mal eine Waschmaschine benutzen, spricht sich unter dieser Klientel wie ein Lauffeuer herum, welcher Platz nur eine stundenweise besetzte Rezeption hat, zudem die Norweger naiverweise noch auf die Ehrlichkeit der Besucher setzen und man sie bittet, wenn sie die Waschmaschine benutzen, den Betrag von 30 Nok für Waschen incl. Waschmittel am Folgetag an der Rezeption zu bezahlen. Solche Leute fahren mit ihrem Wowa am Campingplatz vor ( nicht rein – kostet ja Geld ), laden ihre Wäsche in die Waschmaschine, fahren wieder weg, kommen zurück, um die Wäsche auf der platzeigenen Wäschespinne aufzuhängen, fahren wieder weg, um nach einer gewissen Zeit erneut zurückzukommen, um die Wäsche abzunehmen – und mit einem Grinsen auf den Lippen weiterzufahren. Man muss schließlich sehen, wo man bleibt, wenn man schon so eine teure Reise unternimmt. Das war keine Ausnahme, sondern passierte in abgewandelter Form mehrere Male......

Ich denke schon, dass das Jedermannsrecht, wie es von einer Vielzahl von Touristen ausgelegt wird, in der heutigen Zeit nicht mehr passt und erheblichen Schaden anrichtet. Ebenso ist es, wenn größere (Paddel-)gruppen meinen, endlich mal den Jugendtraum "Robinson in der Wildnis" spielen zu können, ohne Rücksicht Bäumchen fällen und ihren Müll nicht mitnehmen.... wenn sich über Verbot von offenem Feuer hinweggesetzt wird und mitten im Wald ein Lagerfeuerromantik gespielt wird, ebenso wie die Beschlagnahme von ganzen schön gelegenen Rastplätzen als Übernachtungsplatz für größere Gruppen, die kein Geld ausgeben wollen, aber "die Natur" erleben wollen.......
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Thomas M. » So, 07. Jun 2009, 16:12

EuraGerhard hat geschrieben:Tatsache ist nun mal, dass der Tourismus nach dem Ölexport die zweitwichtigste Einnahmequelle Norwegens ist. Tatsache ist auch, dass ein erheblicher Teil dieser Touristen mit Campingfahrzeugen oder Zelten anreist. Und Tatsache ist auch, dass ein Großteil der Campingtouristen unter anderem deshalb gerade nach Skandinavien fährt, weil hier eben das Übernachten außerhalb regulärer Campingplätze prinzipiell möglich ist.

Das möchte ich mal stark bezweifel. Und erst recht, dass ein Großteil der Campingtouristen notorische Wildcamper sind und nur deshalb nach Scandinavien fährt. Dann müssten ja die Campingplätze ständig leer und längst bankrott sein.
EuraGerhard hat geschrieben:Anders ausgedrückt: Wird das von Dir gewünschte Verbot eingeführt, so wird ein nicht unerheblicher Teil der Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft wegbrechen!

Ich wünsche so ein Verbot nicht. Ich habe lediglich gesagt, dass das ewige Problem mit den "Freistehern" wohl endgültig nur so zu lösen sei. Ich habe keineswegs was gegen gelegendliches Wildcampen an geeigneter Stelle unter Einhaltung der bekannten Regeln. Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass Leute einfach mal die Natur und Ruhe geniesen wollen, abseits von Campingplätzen.
Dass ein erheblicher Teil der Einnahmen durch den Tourismus bei einem Campingplatzzwang wegbrechen würde, möchte ich ebenso stark bezweifeln. Ich behaupte eher das Gegenteil.
lysbakken hat geschrieben:Lebensmittel werden für die gesamte Reisezeit im Stauraum untergebracht, weil sie hier in Norwegen angeblich unbezahlbar teuer sind, übernachtet werden soll auf Grund des Jedermannrechts kostenlos. Was bleibt dann noch? Bestenfalls einige Kronen für ein paar Besichtigungen, über deren Preise oder Öffnungszeiten man sich auch noch so lautstark aufregt, dass auch jeder, der kein Deutsch versteht, zumindest den Unmut aus der Stimmgewalt heraushören kann. Dafür hinterlassen die Urlauber reichlich Müll, bestenfalls ordentlich entsorgt, schlimmstenfalls irgendwo in der Wildnis hingeschmissen.

Genau so sehen ich das auch.
lysbakken hat geschrieben:Ich denke schon, dass das Jedermannsrecht, wie es von einer Vielzahl von Touristen ausgelegt wird, in der heutigen Zeit nicht mehr passt und erheblichen Schaden anrichtet. Ebenso ist es, wenn größere (Paddel-)gruppen meinen, endlich mal den Jugendtraum "Robinson in der Wildnis" spielen zu können, ohne Rücksicht Bäumchen fällen und ihren Müll nicht mitnehmen.... wenn sich über Verbot von offenem Feuer hinweggesetzt wird und mitten im Wald ein Lagerfeuerromantik gespielt wird, ebenso wie die Beschlagnahme von ganzen schön gelegenen Rastplätzen als Übernachtungsplatz für größere Gruppen, die kein Geld ausgeben wollen, aber "die Natur" erleben wollen.......

Auch hier meine volle Zustimmung.
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Hubi59 » So, 07. Jun 2009, 16:40

Fjordhopper hat geschrieben: wo Vereine oder Schulklassen sich auf in die Natur machen, um Müll einzusammeln...


ja z.B. meine Tochter mit dem 4H die reinigen regelmässig die Strände auf unseren Inseln, anschliessend gibts dann immer Kakao und Pölse, denn auch Boote hinterlassen eine menge Müll, der dann immer irgendwo am Strand landet.

Ich fahre ja in zwei Wochen mit nem WOMO richtung Norden, hab mich mit einigen Norwegern über das Übernachten unterhalten, einstimmige Meinung, du musst nicht auf CP, aber ausserhalb die Regeln einhalten, Verbote, Sauberkeit.

Gruss Hubi
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon uteligger » So, 07. Jun 2009, 18:23

EuraGerhard hat geschrieben:

Und zu guter Letzt: Die wichtigste Bedrohung für die norwegische Natur sind nicht die paar Wohnmobilfahrer, die ihr Abwasserventil an verbotener Stelle aufdrehen. Die größte Gefahr geht von der exzessiven Bebauung ganzer Landstriche mit Ferienhütten und der dazugehörigen Infrastruktur aus. Sagt zumindest das norwegische Umweltministerium, und die sollten es wissen.



na, als Betroffener möchte ich da nachhaken. Wo und wann hat das norwegische Umweltministerium ( wer???) diese Äußerung gemacht? Ein link zu einer entsprechenden Seite würde mir schon reichen.

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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon Ulrike44 » So, 07. Jun 2009, 19:44

uteligger hat geschrieben:
EuraGerhard hat geschrieben:

Und zu guter Letzt: Die wichtigste Bedrohung für die norwegische Natur sind nicht die paar Wohnmobilfahrer, die ihr Abwasserventil an verbotener Stelle aufdrehen. Die größte Gefahr geht von der exzessiven Bebauung ganzer Landstriche mit Ferienhütten und der dazugehörigen Infrastruktur aus. Sagt zumindest das norwegische Umweltministerium, und die sollten es wissen.



na, als Betroffener möchte ich da nachhaken. Wo und wann hat das norwegische Umweltministerium ( wer???) diese Äußerung gemacht? Ein link zu einer entsprechenden Seite würde mir schon reichen.

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Guckst du hier - dieses Gesetz soll demnächst in Kraft treten. Werde mal nachschauen, ob ich an den genauen Wortlaut komme.
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Re: Campingbus - Frei stehen, Stellplätze, Campingplätze?

Beitragvon EuraGerhard » So, 07. Jun 2009, 20:20

Hallo!

Thomas M. hat geschrieben:Und erst recht, dass ein Großteil der Campingtouristen notorische Wildcamper sind und nur deshalb nach Scandinavien fährt.

Notorische nicht. Aber gelegentliche schon. Und sollte selbst das gelegentliche Wildcampen verboten werden, so werden diejenigen, die das gerne tun, halt in andere Länder ausweichen.

Allerdings glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass es jemals so weit kommt. Denn mittlerweile kommen auch mehr und mehr Norweger auf den Geschmack des Wohnmobilreisens, und die norwegischen Wohnmobilfahrer werden sich wohl kaum im eigenen Land das freie Übernachten verbieten lassen.

Thomas M. hat geschrieben:Ich wünsche so ein Verbot nicht. Ich habe lediglich gesagt, dass das ewige Problem mit den "Freistehern" wohl endgültig nur so zu lösen sei.

Auch das glaube ich nicht. Denn eines muss man bedenken: Viele der hier geschilderten Vorfälle sind nicht einfach Unsitten, sondern Verstöße gegen bestehende Gesetze, oft sogar handfeste Straftaten! Und auch wenn vielleicht der eine oder andere Verstoß aus schlichter Unwissenheit begangen wird, in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle wissen die Leute genau, was erlaubt ist und was nicht. Und wer ohnehin schon mit der Bereitschaft in den Urlaub fährt, gegen die Gesetze des Gastlandes zu verstoßen, der wird sich von einem läppischen Campingverbot nicht wirklich abschrecken lassen.

Thomas M. hat geschrieben:Ich habe keineswegs was gegen gelegendliches Wildcampen an geeigneter Stelle unter Einhaltung der bekannten Regeln. Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass Leute einfach mal die Natur und Ruhe geniesen wollen, abseits von Campingplätzen.

Aber genau diese Leute würden von einem Verbot getroffen werden. Nicht die eigentlichen "Übeltäter".

Thomas M. hat geschrieben:Dass ein erheblicher Teil der Einnahmen durch den Tourismus bei einem Campingplatzzwang wegbrechen würde, möchte ich ebenso stark bezweifeln. Ich behaupte eher das Gegenteil.

Gut, da sind wir unterschiedlicher Meinung. Ich meine: Gerade diejenigen, die eben nicht nach dem Motto "Nach uns die Sintflut" verreisen, würden dadurch abgeschreckt werden. Und auch diejenigen, die trotzdem noch kommen, haben überwiegend nur ein begrenztes Budget für den Urlaub zur Verfügung stehen. Wenn dann mehr Geld für Campingplätze ausgegeben werden muss, dann muss das halt an anderer Stelle wieder eingespart werden.

lysbakken hat geschrieben:Lebensmittel werden für die gesamte Reisezeit im Stauraum untergebracht, weil sie hier in Norwegen angeblich unbezahlbar teuer sind, übernachtet werden soll auf Grund des Jedermannrechts kostenlos. Was bleibt dann noch? Bestenfalls einige Kronen für ein paar Besichtigungen ...

Für Leute, die Lebensmittel für die gesamte Reisezeit mitführen, habe ich kein Verständnis. Aber ich weiß, dass es sie gibt. Aber zugegeben, in meinem Wohnmobil ginge das schon rein technisch nicht, da würden weder Staukapazität noch Zuladung ausreichen.

Nur: Verboten ist das nun mal nicht. Und selbst wer nur Treibstoff und Fähre(n) bezahlt, lässt immer noch mehr Geld im Land, als jemand, der gar nicht erst kommt.

lysbakken hat geschrieben:Ebenso ist es, wenn größere (Paddel-)gruppen meinen, endlich mal den Jugendtraum "Robinson in der Wildnis" spielen zu können, ohne Rücksicht Bäumchen fällen und ihren Müll nicht mitnehmen.... wenn sich über Verbot von offenem Feuer hinweggesetzt wird und mitten im Wald ein Lagerfeuerromantik gespielt wird, ebenso wie die Beschlagnahme von ganzen schön gelegenen Rastplätzen als Übernachtungsplatz für größere Gruppen, die kein Geld ausgeben wollen, aber "die Natur" erleben wollen.......

Dem stimme ich auch zu. Wobei ich mir noch die Anmerkung erlaube, dass das Jedermannsrecht für Gruppen ohnehin nicht gilt. Ich habe, wenn auch mehr in Schweden, öfters schon ähnliche Erfahrungen mit Fahrrad-Reisegruppen gemacht. Und habe mir auch schon wüste Beschimpfungen eingefangen, als ich solche Leute auf ihr Fehlverhalten angesprochen habe.

Es ist halt immer wieder das Gleiche, und aus Deutschland kommt es mir auch sehr bekannt vor: Es werden keine neuen Vorschriften benötigt, vielmehr müssen die bestehenden wirklich konsequent durchgesetzt werden. Wenn der Skandinavienurlaub dann um einen unfreiwilligen Aufenthalt hinter "schwedischen Gardinen" verlängert wird, dann geschieht das solchen Leuten nur Recht. :twisted:

uteligger hat geschrieben:Wo und wann hat das norwegische Umweltministerium ( wer???) diese Äußerung gemacht? Ein link zu einer entsprechenden Seite würde mir schon reichen.

Das war mal ein Zeitungsartikel, also auf Papier, und den finde ich gerade nicht. Aber ich werde mal nachhaken, ob es da auch einen Link gibt.

MfG
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