Hallo Andreas,
gut, dann schiebe ich mal ein paar Antworten hinterher...
AndreasM hat geschrieben:Gibt es (empfehlenswerte) Campingplatzverzeichnisse in gedruckter Form mit Öffnungszeiten, Ausstattung, Preisen und ggf. Bewertungen? Wenn ja, woher kriegen? ADAC-Mitgliedschaft, falls hilfreich, ist vorhanden.
Gibt es, die einschlägigen Regale in den Buchhandlungen stehen voll davon. Und ich persönlich sorge dafür, dass sie dort auch bleiben, denn ich kaufe keine Campingplatzführer. Wir suchen Campingplätze, wenn überhaupt, dann rein spontan aus. Wenn es uns irgendwo gefällt, dann bleiben wir, wenn nicht, dann nicht. Einzige Ausnahme: Die speziellen Wohnmobil-Reiseführer aus dem
WOMO-Verlag. Allerdings sollte man auch diese nicht als "Evangelium" betrachten.
AndreasM hat geschrieben:Habe verschiedentlich gelesen, dass man bei deutschen Wohnmobilen die Bordsteckdosen auch nutzen kann, wenn das Fahrzeug nicht am Netz hängt. Ist das richtig? Denn bei amerikanischen Motorhomes geht das nicht.
Nein, das ist nicht richtig. Jedenfalls nicht für die 230-Volt-Steckdosen. Abgesehen von ganz wenigen Luxus-Mobilen, die einen fest eingebauten Spannungswandler mit automatischer Netzerkennung haben.
Aber im Elektronikhandel kriegst Du bereits um 50 Euro einfache Spannungswandler bis 150 Watt zum Anschluss an die Zigarettenanzünder-Dose "nachgeschmissen". Für das Laden von Kamera- oder Handyakkus tun die es allemal.
AndreasM hat geschrieben:Was habt ihr bei euren Wohnmobilurlauben in Norwegen so für einen Kilometerschnitt? In Kanada lag ich so alles in allem bei ca. 200 km /Tag...
Viel mehr wirst Du in Norwegen auch nicht schaffen. Eher weniger. Selbst auf den großen, autobahnähnlich ausgebauten Streckenabschnitten gilt maximal 90 km/h, und ein Überschreiten ist wegen häufiger Kontrollen und gepfefferter Bußgelder nicht empfehlenswert. Und richtig interessant wird das Land sowieso erst abseits der Magistralen, und da fährst Du (immer seltener zwar) gelegentlich noch auf Schotter.
Es bringt's auch nicht, einen höheren Schnitt fahren zu wollen, sonst sitzt man den ganzen Tag hinterm Steuer und sieht nicht viel vom Land.
AndreasM hat geschrieben:@Fritz: Fallen dir sonst noch erwähenswerte Unterschiede zwischen europäischen (deutschen) Wohnmobilen und amerikanischen ein? Vielleicht setze ich ja viele Dinge voraus, die bei einheimischen Womos gar nicht gegeben sind...? (Besonderheiten beim Abwasserentleeren, Batteriebetrieb, das eigentliche Fahren und Rangieren ... )
- Deutsche Wohnmobile haben in aller Regel Handschaltung. Automatische Getriebe sind noch viel seltener als bei PKW. Ach ja, und sie haben Dieselmotoren.
- Auch keineswegs selbstverständlich sind Klimaanlagen. Sind allerdings in Norwegen auch weniger wichtig.
- Sonstige elektrische Großverbraucher (Mikrowelle etc.) wirst Du in europäischen Mobilen auch nur selten finden. Und wenn, dann gehen die meist nur über den Stromanschluss.
- Gekühlt, geheizt und gekocht wird mit Propangas. Wobei der Kühlschrank optional mit 230 Volt bzw während der Fahrt mit 12 Volt betrieben werden kann.
- Da somit nur noch Beleuchtung, Wasserpumpe, bei Bedarf Heizgebläse sowie eventuelle Unterhaltungselektronik mit Strom versorgt werden muss, kann man mit europäischen Mobilen trotz relativ knapper Batteriekapazität in der Regel ohne Probleme 2-3 Tage ohne Stromanschluss stehen.
- Was die Abwasserentsorgung betrifft, so kocht hier (leider) jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Das muss man sich bei der Übergabe des Mobils genau zeigen lassen.
- Zu guter Letzt das "gewisse Örtchen": Fäkalien-Festtanks gibt es auch nur bei wenigen Luxus-Mobilen. Üblich sind Kassettentoiletten.
MfG und viel Spaß,
Gerhard
Früher war (fast) alles schlimmer.