Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

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Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

Beitragvon jeg » Mi, 03. Okt 2018, 14:36

Hallo,

wir überlegen, Ende Oktober bis Anfang November ein Wohmobil in Oslo zu mieten und bis Molde zur Atlantikstraße und zurück via Geiranger zu fahren.

Hat jemand Erfahrung, ob das insbesondere nachts zu kalt wird? Bei McRent hatte ich zumindest nach der Verfügbarkeit eines größeren Wohnmobils für 4 Personen mit Standheizung gefragt und eine Antwort bekommen, dass dies für den Zeitraum möglich wäre.

Ich bin nur nicht sicher, ob die Heizung stark genug ist für Temperaturen um 0 Grad bzw.. nachts zu viel Lärm macht und ob die Wasserleitungen nicht einfrieren etc.

Bin für jeden Tipp dankbar!
jeg
 
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Re: Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

Beitragvon Kumulus » Do, 04. Okt 2018, 8:35

Zunächst einmal ein "herzlich Willkommen" im Forum und bei Freunden. Ich denke, du wirst hier eine Mange Tipps, Anregungen und Hinweise bekommen.

Wettervorhersagen für Ende Oktober/Anfang November sind kaum möglich. Aber richte dich auf alles ein, was es geben kann. Von herbstlicher Sonne bis hin zu Regen/Sturm und Schnellfällen. Gerade im Bereich des Atlantikhavsveien kann Sturm und Regen schnell zu einer Herausforderungen werden. Eventuell solltet ihr euch schon mal eine Alternative überlegen. Flexibilität ist dann nämlich gefragt. Und Norwegen ist auch weiter im Landesinneren sehr, sehr schön.

Die Heizung in einem Mietwohnmobil sollte allen Unterwettern gewappnet sein. Es könnte eventuell nur mal eine neue Gasfüllung notwendig werden. Aber auch das sollte kein Hindernis sein; es gibt Füllstationen in Norwegen. Am besten fragst du den Vermieter in Oslo.

Sollte das Fahrzeug eine Kraftstoffheizung haben, gibt es meiner Meinung nach kein Probleme. Das Tankstellennetz ist engmaschig.

Empfehlenswert wäre es, eventuell einen kleinen Heizlüfter mitzunehmen. Es gibt solche Miniformate, die ganz brauchbar sind. Wenn man dann auf einem Campingplatz steht, hat man sowieso Strom. Dann macht sich so etwas schnell "bezahlt".

Im Übrigen solltet ihr die Straßenvorhersagen im Auge behalten. Etliche interessante Strecken werden bereits Mitte Oktober geschlossen, wie zum Beispiel der Trollstigen (Rv63) und je nach Witterung auch die Route von Geiranger hinauf zum Langvatn und weiter zur Rv15. Eine Liste der im Winter gesperrten Straßen findest du hier:

https://www.vegvesen.no/trafikkinformas ... stenginger

Viel Freude bei der Vorfreude und
god tur
Martin

P.S. Es wäre schön, wenn du nach der Tour mal kurz im Forum berichtest, wie es euch ergangen ist.
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Kumulus
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Re: Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

Beitragvon jeg » Do, 04. Okt 2018, 9:57

Hallo Martin,

vielen herzlichen Dank für Deine Antwort und die vielen Tipps! Das mit dem Heizungssystem (Gas/Kraftstoff) frage ich direkt nochmal an und der Tipp mit dem Heizlüfter ist Klasse, danke!

Trollstigen habe ich gestern gesehen ist tatsächlich geschlossen, ich habe mal eine Alternative ohne Wohnmobil in die Ecke Molde und Sognefjord geplant, mal schauen, wo wir landen.

Viele Grüße!
jeg
 
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Re: Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

Beitragvon EuraGerhard » Do, 04. Okt 2018, 11:13

Hallo,

es gibt Wohnmobile mit sehr unterschiedlicher Winterfestigkeit. Wir haben in unserem alten Wohnmobil schon bei Außentemperaturen unter -20°C problemlos und komfortabel übernachtet. Das neue Womo ist mindestens genauso winterfest wie das alte, wir konnten es aber bisher nur bis etwa -18°C testen.

Ansonsten gilt: So lange es nur milden Nachtfrost knapp unter Null Grad gibt, kommt man mit so gut wie jedem Womo klar. Vielleicht muss man drinnen dicke Socken anziehen, weil der Boden kalt wird. Aber bei zweistelligen Minusgraden und insbesondere bei Dauerfrost scheidet sich die Spreu vom Weizen, da kommt es auf die Winterfestigkeit an.

Ich hoffe mal, dass ein norwegischer Womo-Vermieter, der auch im Winter vermietet, weiß, was er tut. Und nur für norwegische Winterbedingungen geeignete Womos anbietet. Also solche, bei denen das Frisch- und das Abwassersystem (einschließlich des Entleerungsventils!) ausreichend isoliert und beheizt, z.B. in einem doppelten Boden untergebracht ist. Und das eine ausreichend leistungsfähige Heizung hat. Meiner Meinung nach ist übrigens eine Propangasheizung im richtigen Winterbetrieb besser geeignet als eine Kraftstoffheizung, denn letztere zieht im Betrieb deutlich mehr (Batterie-)Strom.

Auf jeden Fall sollten bei der Übernahme zwei volle Gasflaschen an Bord sein. Ideal ist eine automatische Umschaltanlage, damit man nicht nachts raus muss, wenn eine Flasche leer ist. (Hat man keine Automatik, so werden Gasflaschen prinzipiell nachts um drei bei Schneesturm leer! :wink: ) Ist aber leider bei Mietmobilen keine Selbstverständlichkeit. Bei Dauerfrost um -15°C reicht bei uns eine 11-kg-Propangasflasche etwa 3-4 Tage, man sollte also mit dem Flaschenwechsel nicht zu lange warten. An bemannten Tankstellen kann man in aller Regel Gasflaschen tauschen.

MfG
Gerhard
Früher war (fast) alles schlimmer.
EuraGerhard
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Re: Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

Beitragvon jeg » Do, 04. Okt 2018, 19:17

Danke auch Dir für die ausführlichen Tipps, als Wohnmobil Neuling ganz wichtig für uns!
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Re: Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

Beitragvon buecherwurm » So, 07. Okt 2018, 14:27

Hallo jeg,

jeg hat geschrieben:als Wohnmobil Neuling

Unser Vermieter (in D) hat uns damals ein Test-Wochenende empfohlen, als er hörte, dass wir erstmals mit einem WoMo drei Wochen zu den Lofoten wollen.
Das war auch gut so, denn wir haben uns danach (mit zwei Kindern) für ein größeres Mobil entschieden.

Für Euch finde ich wichtig, dass Ihr den "normalen" Umgang mit Wasserzufuhr und Abwasser- und Toilettenentsorgung schon mal geübt habt, bevor Ihr mit den eventuellen Widrigkeiten der Kälte noch zusätzlich kämpfen müsst.
Anfang Oktober 2015 war z.B. in Senjahopen die Wasserleitung (der Entsorgungsstation) entweder abgestellt oder eingefroren. Unsere Abwasserleitung ließ sich durch den Frost morgens dort auch nicht entleeren - da half aber in die Sonne stellen und warten. :wink:
Wir hatten ein WoMo aus D mit zwei vollen Gasflaschen (Gasheizung) und mit montierten Winterrädern. Temperaturen nachts bis minus 9 Grad und stellenweise auch Schnee. Das war beide Male (2014 und 2015) aber bereits Ende September bis Mitte Oktober.

Gruß Astrid
buecherwurm
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Re: Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

Beitragvon Beerli90 » Mi, 17. Okt 2018, 13:22

Wie einige Vorposter schon schrieben: wenn das Wohnmobil winterfest ist, sollte das kein Problem sein. Wir haben das vor 4 Jahren mal gemacht (4 Wochen im November in der Nähe von Moss) und das war super. Stromanschluss solltet ihr aber schon haben für dne Heizlüfter (falls das Gas alle wird ;-) ).
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Re: Wohnmobil Ende Oktober zu kalt?

Beitragvon jeg » Mi, 17. Okt 2018, 20:03

Ich danke Euch allen vielmals für all die vielen Tipps! Aufgrund der Jahreszeit und Unklarheiten bezüglich des Wohnmobils und seiner Winterfestigkeit und weil das unser erster Wohnmobil Urlaub überhaupt wäre haben wir uns auf Pfingsten kommendes Jahr vertagt, wenn es wärmer ist.
Diesen Herbst machen wir jetzt ad hoc eine Bahnreise kombiniert mit Colorline und Hurtigrutenetappe von Kristiansund.
Nochmals Danke, das war sehr wertvoll, diese Aspekte kennenzulernen.
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