Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

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Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

Beitragvon direwolf » So, 10. Jan 2021, 13:21

Hallo Forum,

wir, meine Freundin und ich, planen im Sommer eine Reise mit unserem Gespann ans Nordkap. Start soll "irgendwann im Juli" sein. Leider haben wir nur etwas über 3 Wochen, bevor wir wieder zurück sein müssen.

Ein wenig Erfahrungen mit längeren Roadtrips können wir schon vorweisen - hauptsächlich Südosteuropa bis hinunter nach Griechenland -, jedoch ist der Norden für uns, bis auf ein paar kurze Trips nach Copenhagen die letzten Jahre, noch relativ unbekannt.

Was uns insbesondere interessiert, sind Routenvorschläge zum Nordkap und wieder zurück. Eine schöne Route haben wir hier gefunden: https://norwegenerlebnisse.de/Service/Routenvorschlage/Teil_1_-_Routenvorschlag_Lappland-Nordkap-Lofoten-Kustenstrasse_Rv17.pdf

Natuerlich würden wir am liebsten auch noch in Murmansk vorbeisehen, Geiranger bewundern, zum Preikestolen wandern und uns auf den Kjeragbolten stellen. :mrgreen:

Kurz zu unserem Gespann: Wir haben uns bewusst gegen ein Wohnmobil entschieden, da wir beim Zugfahrzeug flexibel und möglichst geländegängig sein wollten. Der Nachteil ist, dass wir mit einer Gespannlänge von etwas über 12,5 Metern, einer Breite von ca. 2,2 Metern und einer Höhe von ca. 3 Metern nicht zu den kleinsten Teilnehmern im Strassenverkehr zählen. Zugfahrzeug und Anhänger sind beide offroadtauglich, auch ausgewaschene Feldwege mit bösen Schlaglöcher oder ein Kontakt mit einer Felskante sind dank höher gelegten Fahrwerken und Rockslidern kein Problem. Trotzdem wollen wir natuerlich nirgends stecken bleiben oder den Verkehr aufhalten, weil wir uns irgendwo festfahren. :roll:

Da wir komplett autark unterwegs sind, freuen wir uns auch ueber ein paar Tipps zu Stellplätzen ein wenig abseits der Piste. Nicht falsch verstehen bitte, wir wollen nicht quer durchs Gelände brechen und uns wie die Axt im Wald verhalten, sondern einfach gerne mal einem erlaubten Feldweg ein wenig tiefer ins Gelände folgen.

Vielen Dank vorab fuer Eure Anregungen! :super:

Liebe Gruesse,
direwolf
 
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Re: Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

Beitragvon Kumulus » So, 10. Jan 2021, 17:07

Zunächst einmal ein freundliches "Herzlich Willkommen bei Freunden und im Forum". Ich bin sicher, du findest hier alle Antworten auf deine Fragen und Empfehlungen/Ratschläge auf deine Wünsche.

Deine Reise mit dem Gespann zum Nordkapp und zurück ist in drei Wochen ambitioniert, aber grundsätzlich machbar. Das hängt natürlich auch davon ab, von wo ihr anreist. So macht es durchaus einen Unterschied, ob ihr z. B. aus Süddeutschland oder aus Schleswig-Holstein in den Hohen Norden wollt. Ebenso aus Dresden oder aus Bremen.

Auf alle Fälle seid ihr auf den Seiten von Joachim und Angelika Beetz schon ganz gut aufgehoben. Ihre Reise von 2010 zum Nordkapp ist sehr gut. Dabei könnte man zum Beispiel die Lofoten ausklammern, wenn man - wie ihr - keine vier Wochen Zeit hat.

Lohnend ist jedenfalls die Hinreise über Schweden - egal, ob die E 4, wie die Beetz, oder den Inlandsvägen (E45) wie andere User (oder auch ich selber). Schweden bringt einen einfach sehr schnell von Süd nach Nord.

Eine weitere Empfehlung, die ich dir geben möchte, ist ein (oder zwei/drei....) Blick in die Rubrik "Pa tur i Norge" mit ihren sehr detaillierten Reisebeschreibungen in alle möglichen Ecken und Ziele Norwegens. Dazu lohnt es auch, hin und wieder mal die Suchfunktion zu bemühen.

Was dich auf eurer Reise begleiten sollte wären auch die "Nationale Touristenrouten", die einfach sensationell sind. Zu finden unter https://www.nasjonaleturistveger.no/de

Campingplätze findet man reichlich in Norwegen und sie sind in der Regel spontan besuchbar. Für einen Überblick gibt es ja die allgemein bekannten Internetportale.

"Wildcampen" wird mittlerweile auch in Norwegen nicht gerne gesehen; auf privatem Grund ist es sowieso verboten. Aber es gibt sicherlich die eine oder andere Möglichkeit, mal über Nacht an einem entlegenen Ort zu übernachten. Meine Empfehlung ist hier die Internetadresse "Park4Night" mit der dazugehörigen App fürs Smartphone.

Bevor ich oder auch andere Norwegenfreunde auf eine allgemeine Anfrage antworten, verrate uns doch noch ein wenig über eure Vorlieben oder Abneigungen. Wollt ihr zum Beispiel Wandern oder lieber die Städte besuchen? Wollt ihr bestimmte Dinge sehen oder ist der Weg das Ziel? Muss es unbedingt das Nordkapp sein oder reicht euch für den Anfang auch ein typisches Norwegen von seiner besten Seite?

Erst einmal ein "Willkommen" und später dann "God tur"
Martin
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Re: Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

Beitragvon Seeadler » So, 10. Jan 2021, 17:15

Hallo,

deutliche Antwort aus meiner! Sicht :wink:

Das ist mit den Zwischenzielen keine Reise, sondern eher eine Tortur! :shock:
Ich bin oft monatelang mit Gespann und bestens motorisiert in Norwegen unterwegs. Das macht das Reisen angenehmer, ändert aber nicht soooviel an der Reisegeschwidigkeit!
Ich würde einen kleineren Radius mit mehr Erlebnis und weniger Fahrerei wählen!
Natürlich ist das rein fahrtechnisch mit Gespann machbar!
Egal wie, gute Reise :D

Gruß Seeadler
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Re: Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

Beitragvon Gudrun » So, 10. Jan 2021, 17:21

Willkommen im Forum.

Ja, man kann in 3 Wochen gut bis zum Nordkapp kommen (und natürlich auch zurück). Man kann sich auch einiges ansehen. Aber der Link ist doch etwas viel. Ist ja auch für 60 Tage geplant.
Ich würde mich auf den Norden konzentrieren. Wenn mal schon mal im Norden ist. D.h. auf dem Weg nach Kirkenes keine größeren Stopps außer zum Übernachten. Im Norden würde ich mir mehr vornehmen: Die Varanger-Halbinsel und Abstecher nach Gamvik und Havøysund haben wir bei unserer ersten Reise in den Norden ausgelassen. Erst gut 10 Jahre später konnten wir das nachholen. Was ist mit Hammerfest? In Tromsø habt Ihr dann schon rund 4.700 km weg.Bei 300 km/Tag sind das 16 Tage. Zurück müsst Ihr auch. Also z.B. die Insel Senja noch besuchen.
Vielleicht wollt Ihr nicht so lange zwischen Kirkenes und Alta bleiben, z.B. weil Ihr mit dem Wetter Pech habt und Euch mit Regen, Nebel und gefühlten 2°C nicht so anfreunden könnt?
Dann könntet Ihr von Tromsø über Senja und die Vesterålen auf die Lofoten reisen. Im Sommer verkehren zwischen den Inseln Fähren. Im Moment nicht und deshalb kann man die Gesamtroute nicht darstellen. Es sind 2 Fähren und mit Besichtigung von Tromsø 3 Tage.
Auf den Lofoten wird es im Juli aber eng. Also ggf. den Campingplatz einige Tage vor Anreise buchen - alternativ den Wohnwagen am Vormittag auf einem WoMo-Stellplatz abstelllen und mit dem PKW losfahren. Und dann ist vermutlich Eure Zeit um und Ihr fahrt auf schnellstem Wege durch Schweden zurück.
Solltet Ihr nun noch Zeit haben, dann einfach südwärts treiben lassen so lange es geht.

Mit einem Gespann Eurer Länge kann ich Euch viele unserer Übernachtungsplätze nicht empfehlen. Einfach zu klein. Schau da mal im Unterforum På tur i Norge die Berichte von gudrun55 an. Sie fährt auch mit Gespann und kennt sich im hohen Norden noch besser aus.

Hab ich Dich jetzt totgequatscht? Dann eine Zusammenfassung: Fahrt zügig in den Norden. Schaut Euch vorher an, was man dort sehen kann. Richtet Euch vor Ort nach dem Wetter. Fahrt dann so lange Ihr Zeit habt langsam südwärts.

Beobachtet die Preise bei den Skandinavienfähren. Die wechseln mit der Zeit und von Wochentag zu Wochentag. Informiert Euch über das Mautsystem in Norwegen und die Rabattmöglichkeiten bei den Inlandsfähren.

Viel Spaß bei der weiteren Planung
Grüße Gudrun
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Re: Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

Beitragvon der westfale » So, 10. Jan 2021, 17:24

Hmm

Ich glaube du hast da eher falsche Vorstellungen von den Strassen hier. Sicherlich ist ein gelaendegaengiges Fahrzeug hier kein Fehler, aber wenn du so eins im Gelaende brauchst, bist du im Bereich des bald unerlaubten. :wink:

Feldwege enden sehr gern mal im nichts und das auch mal erst nach 10km. Gerade bei einem 12,5m Gespann dann schnell mal ne Herausforerung. Schau zur Vorsicht vorher mal bei google erth nach ob eine Wendemøglichkeit besteht.

Die Tour selber ist in 4 Wochen sportlich, alledings wer das Reisen liebt fuer dem biete sie viele tolle Høhepunkte. Waere also auch ganz mein Fall.
Ich denke mal um euer 3 Wochenlimit nicht zu ueberschreiten, werdet ihr wohl in Høhe Mo i Rana wieder zurueck nach Schweden fahren muessen und von dort recht zuegig dann wieder nach Deutschland. Die E45 in Schweden ist gut ausgebaut und gut befahrbar.
Wenn das Nordkap das Ziel ist, dann schaut das ihr da oben soviel mitnehmt wie ihr kønnt. Hier in den Sueden kommt man von D. aus immer mal schnell und dann lassen sich Kjærag, Preikestolen und Co wunderbar erledigen.

Viel Spass bei der Tour. Wir sind mit 12m unterwegs.
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Re: Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

Beitragvon Canadier » So, 10. Jan 2021, 19:47

Ich kann dem "westfalen" nur beipflichten.
Wir sind vor zwei Jahren auch zum Nordkap über die E 4 hoch dann über Finnland , kurz beim Weihnachtsmann vorbei geschaut und dann hoch zum Nordkap.Zurück dann durch Norwegen dabei nen Abstecher nach Tromsø und dann nach Mo i Rana.Und dann die Inlandsvägen zurück in den Süden.Und schon waren 4 Wochen um.
Deshalb den Süden Norwegens weglassen und für die nächste Norwegenreise aufheben.
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Re: Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

Beitragvon direwolf » Di, 12. Jan 2021, 20:22

Hallo nochmal,

vielen lieben Dank fuer Eure Antworten und Anregungen! Tatsaechlich haben wir einiges gelernt. :)

Wir kommen aus der Gegend von Nürnberg, sind allerdings "langstreckenerprobt". Wenn es sein muss, reissen wir auch mal 14 Stunden an einem Tag runter.

Der Hinweis auf die Offroadfaehigkeiten des Gespanns war nur, um Kontext zu geben. Tatsaechlich haben wir uns in Albanien schon einmal fast "versenkt" :roll:. Kleiner Hinweis: Sollte Eure Frau/Freundin zu Euch sagen, dass es eine schlechte Idee ist, einen Fluss trotz Fehlens einer Brücke durch-/ueberqueren zu wollen: Hört auf sie!

Nochmals Danke fuer die Tipps!

Liebe Gruesse,
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Re: Tipps für eine Reise ans Nordkap mit Gespann

Beitragvon Steffen15 » Mi, 13. Jan 2021, 14:05

Wenn Ihr aus Nürnberg kommt, habt Ihr eine ziemlich lange Anreise durch Deutschland. Es empfiehlt sich daher, die Etappe über die Ostsee/Nordsee über Nacht zurückzulegen, man muss da allerdings eine Kabine buchen. Man kommt früh ausgeschlafen in Schweden oder Norwegen an und kann weitere 800 km abrei(s/ß)en. Wir haben von Dresden aus immer Swinemünde angesteuert, aber vieleicht ist für Euch eine der Fähren von Kiel aus besser.
Letzte Norwegenreise https://lofotenreise.jimdo.com
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