Rückwanderer?

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Re: Rückwanderer?

Beitragvon lysbakken » Sa, 25. Apr 2009, 20:59

Was mir gerade aufgefallen ist: Man schreibt immer das Falsche.........schreibt man, dass vor der Auswanderung die Sprache gut lernen soll und mal die rosarote Brille absetzen soll, wird man als Mießmacher hingestellt, der Angst hat, dass der andere einem den Job wegnimmt. Schreibt man etwas Positives über Norwegen, ist es auch nicht richtig, weil man plötzlich ein Schönredner ist........

Was schrieb mir jemand? ......dass diese Leute doch eigentlich nur die Bestätigung anderer suchen, dass sie das, was oder wie sie etwas gemacht haben oder vorhaben, genau das einzig richtige war / ist. Es wäre traurig, wenn es so wäre, denn Bestätigung sollte man sich im realen Leben holen, während man sich im www. auch gern mal über weitere Sichtweisen Außenstehender nachdenken darf.
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Dirk i norge » Sa, 25. Apr 2009, 21:25

lysbakken hat geschrieben:Was mir gerade aufgefallen ist: Man schreibt immer das Falsche.........schreibt man, dass vor der Auswanderung die Sprache gut lernen soll und mal die rosarote Brille absetzen soll, wird man als Mießmacher hingestellt, der Angst hat, dass der andere einem den Job wegnimmt. Schreibt man etwas Positives über Norwegen, ist es auch nicht richtig, weil man plötzlich ein Schönredner ist........


gut beobachtet lysbakken. Es wird immer schwieriger die richtigen Worte zu finden. Auf der einen Seite lese ich immer wieder Postings in dem die Menschen wissen wollen wie man was beim Auswandern gemacht hat. Auf der anderen Seite kommt es mir so vor, als will das gar keiner wissen da jeder ja sowieso alles richtig macht ( sieht man ja hier ).
Unterm Strich kønnte mann sagen, dass wenn es einem gut geht und man hat im Grunde keinen Grund zu klagen , dann ist man ein Schønredner. Ist mann allerdings , aus welchen Gruenden auch immer, gescheitert oder sein Vorhaben ist etwas aus der Bahn geraten dann sieht man den Tatsachen in Auge. Klingt irgendwie komisch aber offensichtlich sind wir, die hier schon ein paar Tage wohnen, alles Schønredner .....
Auch wenn jemand wieder zurueck geht ist das kein Grund diesen Menschen schlecht zu machen. Die Frage ist doch nur; wie geht man zurueck. Wenn jemand sagt, er ist mit irgendetwas nicht klar gekommen dann versteht man das doch. Wir alle sind schon oft an die Grenzen geraten . Sei es, wie schon angesprochen das Gesundheissystem, sei es der Service in den verschiedensten Bereichen u.s.w aber irgendwie versucht man doch damit klarzukommen. Aber es sind nicht alle wie man es ja wiedermal hier in diesem Thread lesen kann. Die, die es nicht einmal versuchen, die hauen einfach wieder ab und meckern dann aus der Ferne ......
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Hubi59 » Sa, 25. Apr 2009, 22:29

Dirk i norge hat geschrieben:[ Wenn jemand sagt, er ist mit irgendetwas nicht klar gekommen dann versteht man das doch. ...


aber genau an diesem Punkt setzt du dir den Hut auf, weshalb das Unternehmen Auswandern gescheitert ist. Es kommt doch viel besser in der nun neuen/ alten Heimat an wenn ich das Land bzw. die Gegebenheiten fuer meine Rueckwanderung verantwortlich mache. Die Freunde daheim sagen dann " ja dann waere ich auch zurueckgegangen" und alle haben Verstaendniss.
Ich habe ueber das Thema schon oft nachgedacht " wie wuerde ich es daheim begruenden" es ist schon echt nicht leicht, du stehst ja schnell als "totaler Versager" oder als "ewiger Verlierer" da und genau aus diessem Grund kann man das Verhalten von Hisco sogar etwas nachvollziehen, aber sich mit dieser Einstellung bei uns im Forum zu praesentieren war mit Sicherheit der falsche Ort und wenn ich deine alten Beitraege lese will ich dir auch nicht so richtig glauben Hisco.
Ich denke es ist wie ich schon schrieb " ein Weg der Rechtvertigung "
Gruss Hubi
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Christoph » Sa, 25. Apr 2009, 22:33

Christoph hat geschrieben:Also, Leute: Bleibt hart am Thema dran...und geht dabei respektvoll miteinander um!


Leute...jetzt muß ich mich doch tatsächlich mal selbst zitieren und Euch "warnen": Geht das mit dem respektvollen Umgang nochmal so in die Hose, dann schließe ich den thread...auch wenn das Thema wirklich interessant ist.

Und damit Ihr Euch mal an einem anderen die Hörner abstoßen könnt, hier mal ein generelles statement von mir zum Thema Auswandern/Rückwandern:

Wenn man auswandert, dann sollte man sich im Klaren darüber sein, daß man zunächst in seiner neuen Heimat "nur" ein Gast ist. Man sollte sich den Gegebenheiten von Land und Leuten anpassen und sich seinen Platz in der neuen Heimat suchen, denn sonst bekommt man über kurz oder lang nicht nur ein Problem. Die Norwegenrückwanderer, die ich bisher kennengelernt habe, kamen hier ausnahmslos in irgendeiner Form nicht mit Land, Leuten oder irgendwelchen gewachsenen (!) Strukturen klar. Und dann ist es ja auch nur konsequent und vernünftig, wenn man den eingeschlagenen Weg korrigiert und ggf zurück- oder weiterwandert.
Beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Auswanderung sind übrigens m.E. eine ehrliche Liebe zu Land und Leuten..., denn Probleme gibt es hier natürlich auch und die werfen einen ggf im Ausland leichter aus der Bahn wie in der alten Heimat. Und dann braucht man eine innere Basis für seine Entscheidung zum Auswandern.

Und jetzt lest bitte nochmal auf den Anfang meines postings und geht bitte vernünftig und respektvoll miteinander um!

Einen schönen restlichen Abend wünscht...
Christoph
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Dirk i norge » Sa, 25. Apr 2009, 22:41

na das war ja klar... mir ist schon klar, dass das gegen mich gerichtet war. Nur weil mal jemand etwas direkter wird bekommt man man gleich den Ærger. Aber das mit dem respektvollen Umgang ist nicht immer leicht schon garnicht wenn man sich gegen irgend einen daher gestammelten Posting ( Hisco oder Fisco oder weiss ich wer das ist ) rechtfertigen muss.
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Christoph » Sa, 25. Apr 2009, 22:53

Dirk i norge hat geschrieben:na das war ja klar... mir ist schon klar, dass das gegen mich gerichtet war.


Nicht gegen Dich, Dirk....sondern an Dich, andere und als Prophylaxe.

Und es ging mir nicht unbedingt um den Inhalt der Diskussion, sondern um die Art, wie man seine Meinung zum Thema und vor allem zu postings anderer User darstellt. Da täte glaube ich manchmal ein Stück mehr norwegische Gelassenheit und Höflichkeit der Diskussion ganz gut!

Grüßlis nach MoR...Christoph
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Dirk i norge » Sa, 25. Apr 2009, 23:04

Christoph hat geschrieben:Da täte glaube ich manchmal ein Stück mehr norwegische Gelassenheit und Höflichkeit der Diskussion ganz gut!
Grüßlis nach MoR...Christoph


:lol: ja das ist wahr
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Jools » Di, 05. Mai 2009, 13:33

:)
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Schnettel » Di, 05. Mai 2009, 13:54

Ich kann das durchaus nachvollziehen, dass die Meinungen so stark auseinander gehen. Jeder ist von seinen eigenen Erlebnissen geprægt. Und die wiegen nun mal mehr als das, was andere erzæhlen/erleben. Da kommt es schnell zu Polarisierungen.
Ein kleines Beispiel: Ich hatte mal zu einem deutschen Einwanderer Kontakt, der einiges weiter suedlich lebt. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass keiner seiner Kollegen gruesst. Fuer ihn sind die Norweger also sowas wie maulfaul, die nicht gruessen. Ok, er hat es nicht anders erlebt...
Das konnte ich fuer meinen Teil nun wieder nicht bestætigen, weil meine Erfahrungen eben andere sind. Nun hatte er echt den Eindruck, ich rede das schøn, bilde mir das ein oder wie auch immer. Bis er dann einmal hier oben auf Besuch war. Im Supermarkt an der Kasse wartet der Kassierer bis man an der Kasse steht, schaut einem ins Gesicht und gruesst freundlich..... Das fiel ihm schon auf. Und auch auf Arbeit sah er pløtzlich, dass die Kollegen, die durch die Halle laufen, nicht nur die anderen Kollegen gruessen, sondern auch fremde.

Ich will damit jetzt nicht sagen, dass der Sueden maulfaul und der Norden superfreundlich ist. Es gibt ueberall solche und solche.
Aber so unterschiedlich die eigenen Erfahrungen sind, und so unterschiedlich man selbst auch gewissen Situationen bzw. dem Einwandern ueberhaupt begegnet, so unterschiedlich werden auch die Meinungen sein....

@whatever_happens: Hast du deinen Beitrag jetzt wieder geløscht??? Schade. Wollte gerade fragen, ob wir uns in 2011 umzugstechnisch zusammen werfen kønnen... ;-)
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Jools » Di, 05. Mai 2009, 23:11

@Schnettel: Nachdem ich gesehen habe, wie "alt" der Thread ist, wollte ich die Diskussion nicht wieder anheizen.

Na gut. Also: :-)

...kønnte es sein, dass diese Diskussionen immer wieder so ausarten, weil hier viele eine sehr extreme/polarisierende Meinung vertreten? (und die Hausregeln ignorieren, BTW...)

Ich beobachte:

a) In D ist alles schlecht, in N ist alles toll, dort werde ich auf einen Schlag alle Probleme los
b) In N ist alles teurer
c) In N habe ich/wir mehr vom Gehalt
d) Wir haben es geschafft, Ihr nicht, ætschbætsch
e) Wer wieder nach D zieht, hat versagt
f) ...

Bisschen weniger schwarz-weiss vielleicht?

Ich werde 2011 vor der Entscheidung stehen, ob ich in Norge bleibe. Ich liebe dieses Land und die Leute - aber mein Leben in D war auch nicht gerade schlecht. Und Schalke spielt einfach besser als Brann ;-)
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon gs47 » Mi, 06. Mai 2009, 9:10

Hallo,
.....wegen Schalke wieder zurück nach D....das höre ich nun das erste Mal von jemand.
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Jools » Mi, 06. Mai 2009, 10:36

:lol: Na - der Grund waere es nicht, hoechstens ein angenehmer Nebeneffekt,... aber das letzte Brann-Heimspiel war ganz passabel! (ok, war ab der 20. Minute 11 gegen 10... ;-) )
Und: ich bin zwar im Muensterland grossgeworden, aber wenn zurueck nach Deutschland, dann wuerde es mich definitiv nach Hamburg ziehen. Diese Stadt ist einfach wundervoll.

(sorry OT)
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon ankeli » Do, 07. Mai 2009, 11:47

Hallo zusammen! Habe dies Forum erst kürzlich entdeckt und bin an dieser Diskussion hängen geblieben, weil wir bedingt in die Kategorie Rückwanderer gehören: Direkt nach dem Studium 1998 waren wir für ein Jahr in Nordland.

Wir waren von Anfang an keine typischen Auswanderer, weil wir eigentlich mit einem begrenzten Aufenthalt gerechnet haben. Der Grund: So lange sollte es dauern, bis wir in Deutschland den zweiten Teil unserer Berufsausbildung antreten konnten. Also haben wir uns in Norwegen befristete Vertretungsstellen gesucht - mit der Option, vielleicht doch länger zu bleiben.

Während des Jahres haben wir oft darüber nachgedacht, ob wir nicht doch "for godt" bleiben sollten. Vieles war wirklicht toll - die Natur sowieso, aber auch eine entspannte Haltung zum Leben, das Schulsystem, das Sozialsystem usw. Ein Beispiel: Ich war in der Zeit schwanger. Selbstverständlich haben wir danach fødselspenger bekommen - in Deutschland gab es das in dieser Höhe noch nicht.

Aber es gab natürlich auch Nachteile: Freundschaften zu schließen war doch nicht soo leicht, vor allem, wenn man in winzigen Käffern wohnt - die Auswahl ist einfach nicht so groß. Trotzdem schreiben wir uns mit einigen bis heute. Kulturelles Leben? Trotz aller staatlicher Bemühungen eher Fehlanzeige auf dem Land, in Städten (wir waren am Schluß einige Monate in Mo i Rana) für die Größe zwar beachtlich, aber eben doch eingeschränkt. Und, was mich damals besonders betraf wegen der Schwangerschaft: das Gesundheitssystem. Bei Problemen ist es eben doch unsicher, wenn man eine Stunde zum nächsten Ultraschall fahren muss ...

Schließlich mussten wir uns zwischen einer festen Stelle in Norwegen und einer in Deutschland entscheiden und sind zurückgegangen. Damals waren wir froh, in die "Zivilisation" zurückzukommen. Aber um so deutlicher sind uns natürlich die Nachteile in D augefallen. Natürlich denken wir noch oft voll Sehnsucht zurück, und wer weiß ... vielleicht kommen wir ja nochmal wieder.

Vielleicht ein untypischer Bericht, aber vielleicht ein hilfreicher Blickwinkel?

Gruß, Anke
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Christoph » Do, 07. Mai 2009, 12:38

Hallo Anke...

erstmal herzlich Willkommen im Forum...und vielen Dank für Deinen guten, sachlichen 1.Beitrag zu einem emotionalen Thema.

Für mich hört es sich so an, als ob Ihr damals die besten Voraussetzungen für eine Auswanderung (gehabt) habt...nämlich die Liebe zu Land und Leuten. Ohne die tut man sich nämlich wirklich deutlich schwerer, hier Fuß zu fassen..., aber das gilt wahrscheinlich nicht nur für Norwegen. Und soziale Bindungen und Freundschaften brauchen natürlich hier wie woanders Zeit...wobei die nordlendinger da sicherlich nicht das am schwersten zugängliche Völkchen in Norwegen sind.

Aber letztendlich muß man seinen höchst eigenen Platz im Leben suchen und findet ihn hoffentlich auch...egal ob hier, in D oder sonstwo. Und das kann wohl immer wieder nur in Abwägung von Pro und Kontra geschehen, so wie bei Euch.

Und solltet Ihr doch mal wieder ins Helgeland zurückkommen wollen: Velkommen tilbake!

Grüßlis aus dem heute sonnigen und warmen Mo i Rana...
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Re: Rückwanderer?

Beitragvon Schnettel » Do, 07. Mai 2009, 13:02

Hallo Anke!
Wieso denn untypisch? Jeder hat seine Erlebnisse und macht unterschiedliche Erfahrungen. Von daher finde ich persønlich jeden konstruktiven Beitrag - egal, ob ein Fuer oder ein Wider.

Was das Gesundheitssystem betrifft, sehe ich das nach dem, was ich vorher in Dtl. erlebt hab, entspannter. Man muss sich halt damit arrangieren, dass auf Grund der geografischen Gegebenheiten das Netz nicht so dicht sein kann und man weitere Wege hat. Unter Umstænden kann das natuerlich entscheidend fuer das Leben sein. Aber an sowas Schlimmes will ich mal weder so noch so denken.
Bei deiner Stunde Fahrt wegen Ultraschall musste ich schmunzeln.... ;-)
Sowas æhnliches hatte ich in D auch. Bei der letzten Schwangerschaft 1995 wohnten wir auf einem Kaff im Ostharz. Und meine Ærztin ca. 20 km entfernt. Ich musste damals jedes Mal mit meinem alten Wartburg ueber Schlaglochpisten schleichen... Das hat auch gedauert. Nachdem ich eine Woche drueber war, sollte ich 2x am Tag kommen. Na suuuper... :shock:
Und ein paar Monate vor meinem Umzug nach N hab ich noch was vøllig Abschreckendes im dt. Gesundheitssystem erlebt: Ich hab mir auf dem Arbeitsweg ein Bein gebrochen. Nachdem ich dann in die Notaufnahme der Uni-Klinik in Leipzig gebracht wurde, lag ich ueber 2 Stunden im Gang rum. Das Personal dort sagte, man muesse erst auf die Unterlagen von der Berufsgenossenschaft warten. Erst, wenn diese vorliegen, guckt sich ein Arzt mich an. Vorher drehte sich kein Rad. Hab nichtmal Schmerzmittel bekommen. Das war echt der Gipfel. Als man mich røntgen wollte, funktionierte der Apparat nicht, weil einen Tag vorher ein EDV-Techniker was dran gemacht hat. Wohl gemerkt: in der Notaufnahme! Irgendwann ging das dann. Noch ne Weile spæter sollte ich zum CTG. Vor dem Raum mit der Røhre waren kleine Kabueffchen, in denen man sich "vorbereiten" sollte. Ich auf einem Fuss, mit 2 Kruecken humpelnd, ohne Stuhl in dem viel zu engen Dingsda, konnte mir da nun mal nicht den Strumpf ausziehen. Dafuer wurde ich dann drinnen bløde angemacht "man hætte doch nicht ewig Zeit". Als ich dort fertig war und mir meinem Strumpf wieder anziehen wollte, hat man mich voll geniest, ob ich das nicht draussen machen kønne. Ich kønne mir ja einen Stuhl mitnehmen. (Klar, ich hatte ja mit meinen Kruecken auch so viele Hænde frei...).

Neeee, also auch wenn gesundheitssystemmæssig in Norge nicht alles rosig ist - aber das ist ganz sicher kein Grund fuer mich, nach Deutschland zurueck zu kehren... Im Gegenteil. Das schreckt mich wiederum (ob meiner Plæne, in 2 Jahren vielleicht wieder umzuziehen) etwas ab. Ich fahre lieber etwas weiter und werde freundlicher und ruhiger behandelt...
Und wegen eines Herzinfarktes mal eben "schnell" irgendwo hin zu muessen, das hoffe ich weder in D noch in N.

Eine Sache allerdings bereitet mir noch etwas Kopfschmerzen. In Dtl. war es Usus, jedes halbe Jahr zur Krebsvorsorge zu gehen. Hier wird mir gesagt, alle 2-3 Jahre reicht.
Ich gehe trotzdem 1x im Jahr, zumal ich "vorbelastet" bin. Aber was ich mich frage: Ist man hier in Norwegen damit zu nachlæssig und ignoriert das Risiko? Oder ist das doch vøllig ausreichend und man ist in Dtl. zu hysterisch oder will an hæufigeren Vorsorgeuntersuchungen verdienen? Oder beides?
Zuletzt geändert von Schnettel am Do, 07. Mai 2009, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.
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