Andrea Schulte hat geschrieben:Wie haltet Ihr das bloß aus, so ganz ohne Sonne?? ...
Was habt Ihr in der dunklen Zeit für Überlebensstrategien?
Gruß von
Guten Morgen Andrea...
als wir im Sommer 2002 nach Narvik gezogen sind, waren wir auch gespannt, wie uns die mørketid bekommt. Das erste Anzeichen dafür, daß die gar nicht so schlimm sein kann, bekam ich dann gleich bei der Beantragung der Aufenthaltserlaubnis vom zuständigen Polizisten. Wir schwärmten von der Natur und dann sagte er sinngemäß "....der Sommer hier oben ist fantastisch..., aber warte erst den Winter ab...". Dabei leuchteten seine Augen fast so wie Polarlicht.
Und er hat recht behalten. Wir wollten soviel in der letzten mørketid erledigen, unsere homepage verbessern zum Beispiel. Nix wars. Wir waren genauso beschäftigt mit lauter schönen Dingen wie vorher.
Die mørketid kann man außerdem unter sehr vielen verschiedenen Aspekten sehen:
Doris (meine Frau) sagt immer, daß sie in Deutschland auch morgens im Dunkeln zur Arbeit ist und dann auch im Dunkeln zurückkam...und ob es dann während ihrer Arbeitszeit draußen 1,2 oder 5h hell war, sei doch egal.
Apropos hell: Selbst am dunkelsten Tag ist es in Narvik so hell, daß man 2-3h am Mittag drinnen ohne Licht lesen kann..., man bekommt dabei auch keine Kopfschmerzen.
...allerdings natürlich auch nur an klaren Tagen und man muß sagen, daß unser Wohnzimmer sehr große Fenster hat. Außerdem ist Narvik ja ziemlich schneesicher, was ja ohnehin alles viel heller erscheinen läßt (z.Zt. 15-20cm Schnee).
Und dann das polarlys und das blålys. Sie tragen auch dazu bei, daß die mørketid ihren Reiz hat und verzaubern einen oft. Wer diese Lichtspiele und Farben mal am Himmel gesehen hat, wird glaube ich süchtig danach.
Und ein Letztes: Weihnachtsbeleuchtung und Kerzenschein kommen richtig gut zur Geltung und verbreiten eine richtig festliche und gemütliche Weihnachtsatmosphäre.
So...und nun höre ich auf zu schwärmen.
Ich wünsche Dir viele schöne Wintertage ohne Schmuddelwetter in Lübeck und eine gute restliche Adventszeit.
Grüßlis vom NarVikinger Christoph