Hallo Marika.
Zunæchst einmal: ich bin kein Arzt, aber eine Frau mit einer entsprechenden Vorgeschichte.
In D wurden mir Vorsorgeuntersuchungen alle halbe Jahre empfohlen.
Hier in Norwegen hat man mich ob dieser Empfehlung mit grossen Augen angeschaut.
Hab mir die ersten Laborergebnisse immer noch zuschicken lassen. Empfehlung entsprechend der Testresultate: Untersuchung nach 3 Jahren.
Da ich diesbezueglich doch etwas ængstlich war (wahrscheinlich auch noch bin), ging ich trotzdem jedes Jahr. Wenn es 1,5 wurden, wurde ich schon unruhig.
Nun, nach ueber 12 Jahren seit meiner OP hatte ich das Beduerfnis nach einer gruendlicheren Untersuchung, und hatte meinen fastlege um eine Ueberweisung gebeten.
Dieser fragte mich, ob ich zu jemand bestimmten wollte. Da ich aber niemanden kannte, ueberwies er mich an den Gynækologen, wo auch seine Mutter hin geht, und mit dem sie sehr zufrieden ist. (dachte so bei mir: typisch norwegisch...

)
Und diesen hab ich dann ausgequetscht. Wollte alles wissen. Ob es wirklich reicht, alle 3 Jahre und und und.
Er hat sich viiiiieeeeeel Zeit genommen, mir das verstændlich und umfassend (wie man es einem Patienten erklæren kann) zu erlæutern.
Meinte dann sehr diplomatisch, dass es in Deutschland eben traditionell so gewachsen sei, dass man jedes Jahr zur Untersuchung kommen soll... (ok, so kann man das auch ausdruecken...)
Medizinisch notwendig sei das nicht.
Wenn man sich persønlich allerdings wohler fuehlt, wenn man sich øfter untersuchen læsst, dann kann man das jederzeit tun. Er hat auch vereinzelte Patientinnen, die jedes Jahr kommen. Das ist ueberhaupt kein Problem. Der Patient ist muendig und kann sich untersuchen lassen, wenn und wann er das fuer richtig und wichtig hælt.
Folgender Abschnitt
auf dieser Seite(Bericht eines Arztes, der jahrelang in Norwegen gelebt und praktiziert hat, und dann, der Liebe wegen, wieder zurueck nach Deutschland ging) hat mich zum Nachdenken gebracht:
Noch ein Beispiel aus Norwegen gegen medizinischen Overkill: die Gynäkologie. Norwegische Frauenärzte bestellen ihre Kundinnen nur alle drei Jahre zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Ist nichts auffällig sogar nur alle fünf Jahre. Deutsche Frauen sollen dafür jährlich zum Gynäkologen kommen. Obwohl es keine Vorteile im Kampf gegen die Krankheit bringt. Das belegt der statistische Vergleich zwischen Norwegen und Deutschland eindrucksvoll.
In Norwegen soll es auch so sein, dass die Frauen, die sich innerhalb von 3 Jahren nicht untersuchen lassen, angeschrieben werden.
(Sowas kenne ich aus Deutschland nicht.)