Ulrike44 hat geschrieben:Ein guter Rat: nimm dir den Satz "es ist unmöglich, von D aus Norwegisch brauchbar zu lernen" nicht zur Ausrede - er stimmt einfach nicht.
Jepp. Man hat zwar das Gefuehl, wenn man mit dem in D erlernten Norwegisch hier her kommt, dass man ueberhaupt nichts kann und dass dies nur vergeudete Zeit war. Aber hauptsæchlich liegts wohl eher daran, dass man das Gesprochene der Leute (noch) nicht versteht - viele sprechen ja sehr im Dialekt und bemuehen sich erst, deutlicher zu sprechen, wenn sie merken, dass man's nicht versteht (aber auch nicht immer). Und, dass eben auch noch Vokabeln fehlen...
Aber ein (ausbaufæhiger) Grundstock ist schon dringend notwendig - auch, wenn es schwer ist, von D aus vernuenftig zu lernen (man muss sich abends dazu zwingen, obwohl man auch andere Dinge zu tun hætte - ist man ganz auf sich allein gestellt, gehts noch langsamer und man hat niemanden, der einen korrigiert, und Kurse gibts auch nicht ueberall - das kennen wir ja alle irgendwie....) Aber notwendig ist es dennoch.
Und wenn man dann hier durch die tagtægliche Konfrontation ein Gefuehl fuer die Sprache bekommt, dann wird das auch...
Ich selbst bin auch ein "Schreibtischtæter" und konnte mir auch nicht vorstellen, gleich zu Beginn in meinem Job hier das gleiche (oder æhnliches) zu machen. Mal abgesehen davon, dass ich von D aus gar nichts bekommen hætte.
So habe ich hier das erste halbe Jahr als "hjemmehjelp" gearbeitet. Und das war perfekt! Keine so riesige Verantwortung - und beim Schwætzchen mit den alten Leuten, bei denen man Staub gewischt, gesaugt, gewischt, die Wæsche zusammengelegt hat - oder mit Kollegen konnte man gut die Sprache ausbauen. Zwar fuer mich nun nicht gerade berufsspezifisch
- aber es war wichtig, in die Sprache hineinzuwachsen und die Ohren zu "øffnen".
Alles andere ist ja dann "nur" Vokabeln pauken...
Wenn man aus dem Bereich der Krankenpflege/ Altenpflege kommt, ist vielleicht auch so eine Stelle als "hjemmehjelp" erstmal ein guter Anfang.
Allerdings war es bei mir damals so, dass ich diese Stelle immer nur befristet hatte - auf je zwischen 2 - 3 Monate. Und auch nur auf "Abruf". Und da der Bedarf auch unterschiedlich war, so hatte man mal mehr, mal weniger Stunden.
Entlohnt wird man in diesem Job auch nicht gerade ueppig. Dies sollte man bedenken, wenn es darum geht, die ersten Monate hier mit solch einem Job irgendwie ueber die Runden zu bringen.
Hinzu kam als Problematik auch, dass ich durch die befristeten Arbeitsvertræge auch immer nur eine befristete Aufenthaltserlaubnis fuer die jeweilige Zeit bekam, und diese nicht einmal ausreichte, um fuer meinen Sohn eine Aufenthaltserlaubnis (auf Familienzusammenfuehrung) zu bekommen. Das war schon ziemlich heikel...
Wie das heute gehandhabt wird, kann ich nicht sagen. Man muss zwar keine Aufenthaltserlaubnis mehr beantragen, sondern braucht sich "nur" bei der Polizei registrieren. Aber es gibt ja auch Anforderungen, ueberhaupt einen Registreringsbevis zu bekommen. Heisst: Jemand, der keine Vollzeitstelle antritt, wird wahrscheinlich ein Problem haben, einen Registreringsbevis zu bekommen, es sei denn, der Partner bekommt einen Registreringsbevis und man kann als Familienmitglied einwandern... (oder man hat genuegend Eigenmittel, die man nachweisen kann).
Im Ansettelsesbevis steht zum Beispiel folgender Passus:
Arbeidsgiveren garanterer at lønns- og arbeidsvilkårene er i samsvar med vilkårene i utlendingsloven og -forskriften.
Dette innebærer at lønns- og arbeidsvilkårene ikke er dårligere enn etter gjeldende tariffavtale eller regulativ, der det foreligger slik avtale, og at søker ansettes i heltidsstilling.
Also, egal, was fuer einen Job man antritt, wenn man nicht gerade als "Mitziehender" nach Norwegen kommt, sollte man eine Vollzeitstelle haben...