Hallo Andrea,
hier noch ein paar Gletscher-Ergänzungen:
Nicht versäumen, auf der Fahrt zum Nigardsbreen bei "Edvins Kolonial" anzuhalten und einzukaufen. Edvin ist ein lustiger Typ, der seinen Laden am Straßenrand unübersehbar dekoriert hat. Drinnen ist kaum Platz zum Durchgehen, weil so vieles hoch übereinandergetürmt ist, bei weitem nicht immer logisch nachvollziehbar angeordnet, aber Edvin findet alles. Er gab uns ein paar Kronen Rabatt mit der einleuchtenden Begründung, wir hätten uns ja den weiten Weg aus Deutschland gemacht, nur um bei ihm einzukaufen!!
Das Gebäude des Breheimsenteret ist eine Sehenswürdigkeit für sich!
Wer über wasserdichte Wanderstiefel und Trittsicherheit verfügt, kommt ohne Weiteres ohne Boot ans Eis. Wir haben die Tour vom Parkplatz aus zu Fuß gemacht. Einfach rechts am See entlangwandern. Man muss mehrere kleinere Bäche queren, die unterschiedlich viel Wasser führen, je nach Regenfällen und Tauwasser. Bei uns war´s so, dass beim Rückweg am Nachmittag, nachdem die Sonne den ganzen Tag oben aufs Gletschereis geschienen hatte, wesentlich mehr Wasser herunterkam. Da standen dann einige Leute mit Halbschuhen ratlos davor.
Bergsetbreen: Den Spaziergang zum Talschluss fanden wir auch sehr schön. Wo früher noch Eis war kommt jetzt die Vegetation wunderschön hoch, dazwischen mächtige Felsklötze und romantische Wasserläufe. Früher erwartete einen am Talschluss ein gigantischer Eisvorhang. Der ist längst abgeschmolzen und wir standen vor einer Felswand, nur ganz oben lugte noch Eis unerreichbar über den Rand.
Hier gibt es aber eine etwas anstrengendere Tour, die zum Blick auf eine majästetische Gletscherzunge führt, die man von unten aus nicht sehen und erahnen kann. Wenn man vom Parkplatz aus nach Passieren des Viehgatters rechts über die Wiese geht und dann auf der alten Seitenmoräne hochwandert, erreicht man in ca. 1,5 Std. diese prachtvolle Aussicht. Der Weg ist stellenweise mit rotem T gekennzeichnet. Man kann dann weiter hochkraxeln bis auf über 1400 m und hat dann einen fantastischen Blick auch auf die Gletscher-Hochflächen. Dort oben ist der Weg nicht mehr gut nachzuvollziehen und wird auch immer steiler. Wir kraxelten, bis uns die Puste ausging.
Hier ist eine Karte des Gebietes: Mittig die Zunge beim Breheimsenteret, erkennbar am eingezeichneten Gletschersee, südlich davon Bergset, nördlich Faborg, ein weiterer Zugang zum Gletscher, ebenfalls nicht so überlaufen und ohne Straßenmaut.
http://www.fylkesatlas.no/default.aspx? ... lang=nynorUns faszinierte besonders, wie das milchige Gletscherwasser den Flusslauf bis runter zum Fjord einfärbte, der in dem nordischen Licht dann ganz türkis leuchtete.
Dann fällt mir noch auf, dass du dir ja eigentlich eine Gletscherzunge vorstellst, die bis an einen See heranreicht mit treibenden Eisschollen usw. Ich glaube, so lässt sich das nur in Island finden, aber da ihr ja hoch zu den Lofoten wollt, wie wär´s mit dem Svartisen-Gletscher? An der Ostseite reicht das Eis noch bis an den Gletschersee und ab und zu kalbt er. Bei unserem Aufenthalt stürzten etwa halbstündig größere und kleinere Brocken rein (also nicht so nah rangehen). Um Flutwellen zu vermeiden, wurde ein Abflussloch gebohrt, aus dem (auf halbem Weg vom Bootsanleger aus) unter mächtigem Druck Wasser herausschießt, ein Erlebnis für sich. Weiter oben ist der Weg zum Gletscher ein Traum aus glattgeschliffenen rötlichen Felsterassen. Am Gletscher angekommen kann man relativ easy seitlich hochwandern, überquert dann die alte Seitenmoräne und gewinnt schließlich einen Blick auch auf die Hochflächen (auf gleichem Weg zurückgehen; Abkürzung Richtung Bootsanleger geht nicht: zu steile Terassen). Hier bei diesen Bildern ist eins von da oben aus auf diese gigantische Szenerie:
viewtopic.php?f=45&t=17008Und unser kompletter Tourbericht über die Lofotenfahrt ist hier:
viewtopic.php?f=45&t=16824Kosten: Schwer zu sagen, weil jeder andere Ausgabegewohnheiten hat. Wir fahren Vogelfluglinie und geben für einen Vier-Wochen-Urlaub im Norden runde 2tE aus (übernachten frei im Wohnmobil).
Viel Spaß beim Planen wünscht Chris