Nationalpark Jotunheimen

Aktivitäten unter freiem Himmel: Wandern, Klettern, Angeln, Skilaufen, Kanu/Kajak, Segeln, Tauchen

Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Eggi » So, 23. Mai 2010, 21:16

Hallo,

ich habe vor, dass ich im August eine Trekkingtour durch den Nationalpark Jotunheimen mache und habe dazu ein paar Fragen (einiges konnte ich schon durch meinen Trekkingführer klären, aber noch nicht alles).

Geplant habe ich erstmal folgende Route:

Gjendesheim-Memurubu
Memurubu-Glitterheim
Glitterheim-Spliterstulen
Spliterstulen-Leirvassbu
Leirvassbu-Gjendebu
Gjendebu-Gjendesheim (wahrscheinlich mit dem Boot)

Meine erste Frage ist, ob ich in Gjendesheim Gasschraubkartuschen bekomme? Habe meinen Plan etwas umgeändert, da mir die Anfahrt direkt am Anreisetag etwas zu streßig oder knapp wird, deshalb würde ich den ersten Tag in Oslo verbringen und dort übernachten Kann mir evtl. jemand einen Laden in Oslo empfehlen, wo ich Gasschraubkartuschen kaufen kann? Da ich noch ein Newbee bin, verzeiht mir bitte evtl. Anfängerfragenfehler, habe diese Kartuschen: http://www.neckermann.de/Coleman%20Gask ... tusche-250.

Vielleicht kann mir ja jemand die Frage beantworten. Vielen Dank schon vorab :D

Gruß,
Hannes
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Flått » Mo, 24. Mai 2010, 20:56

Hei,

Was hast du denn mit den Gaskartuschen vor? Alle Hütten auf deiner Route sind bewirtschaftet. Du brauchst weder Zelt, noch Kochausrüstung, noch Schlafsack (Hüttenschlafsack ist aber erforderlich).

Zelten und selber kochen ist natürlich billiger, aber man sollte nicht ohne Not am falschen Ende sparen. Vorletztes Jahr sind mir in Jotunheimen zwei Deutsche begegnet, die genau die gleiche Strecke gegangen sind wie du, und in Glitterheim haben die ihren ganzen Zeltkrempel in Plastiktüten verpackt und sich nach Gjendesheim transportieren lassen, weil sie nicht mehr alles tragen konnten/wollten.

Wenn man zeltet, hat man zwar die Freiheit, zu übernachten wo und wann man will, aber die sollte man dann auch nutzen, indem man nicht nur auf den Touristenautobahnen bleibt. Das ist in Jotunheimen allerdings nicht ganz so einfach und teilweise auch nicht ungefährlich - gerade für Anfänger. Meiner Meinung nach lohnt sich ein Zelt in Jotunheimen nur, wenn du etwas schwerer zugängliche Berge besteigen willst, z.B. im Gebiet zwischen Gjende und Bygdin oder im Urdadalen. Das muss aber beim ersten mal nicht unbedingt sein, da es in Reichweite der Hütten genügend interessante Gipfel gibt (z.B. auf deiner Route Surtningssua, Glittertind, Galdhøppingen und Kyrkja, um nur die bekanntesten zu nennen).

Spiterstulen und Memurubu sind zur Hautsaison (Ende Juli - Anfang August) sehr voll. Wenn du nicht zelten willst, solltest du früh los gehen. Du bekommst zwar immer einen Platz zum Schlafen, aber der ist im schlimmsten Fall eine Matratze auf dem Boden.

Was den Aufenthalt in Oslo betrifft, hast du schon mal eine gute Entscheidung getroffen. Wenn du allerdings schon um 08:50 ankommst, musst du nicht unbedingt übernachten. Zumindest vor zwei Jahren ging der letzte Bus nach Gjendesheim um 16:00. Du hast also genug Zeit, noch einzukaufen und dir ein wenig die Stadt anzusehen. Aber schau lieber selber nochmal nach den Busverbindungen.

Mit Läden in Oslo kenne ich mich nicht aus, aber der DNT-Shop verkauft auch Ausrüstung. Und wenn nicht, dann können sie dir dort wahrscheinlich einen Laden empfehlen. Die genaue Addresse kenne ich nicht mehr, war aber nicht schwer zu finden. Du solltest dir dort auch gleich eine Karte von Jotunheimen besorgen und (wenn du auf den Hütten übernachten willst) eine DNT-Mitgliedskarte (3 Hütten auf deiner Tour sind DNT-Hütten, also lohnt sich das finanziell). Beides bekommst du zwar (glaube ich) auch in Gjendesheim, aber sicher ist sicher. Als DNT-Mitglied gibt es (oder gab es zumindest) auch Rabatt auf die Busfahkarte für den Valdresekspressen. Spiterstulen und Leirvassbu sind keine DNT-Hütten, also etwas teurer, und Rabatt bekommst du dort soviel ich weiß keinen.

Ansonsten wünsche ich schon mal viel Spaß.
Flått
 
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Nora41 » Mo, 24. Mai 2010, 21:09

Flått hat geschrieben:Mit Läden in Oslo kenne ich mich nicht aus, aber der DNT-Shop verkauft auch Ausrüstung. Und wenn nicht, dann können sie dir dort wahrscheinlich einen Laden empfehlen. Die genaue Addresse kenne ich nicht mehr, war aber nicht schwer zu finden.

Der Laden ist in der Storgata 3 (am Dom) und direkt gegenüber ist ein XXL Sport mit einer grossen Outdoor-Abteilung, in der es auch Coleman-Produkte gibt (http://www.xxl.no)
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Gudrun » Mo, 24. Mai 2010, 21:29

Wie ich es verstanden habe willst Du an Deinem ersten Tag in N die Gaskartuschen kaufen? Warum dann nicht gleich von zu Hause mitbringen? Oder darf man die im Flugzeug nicht haben? In N sind die Kartuschen vermutlich teurer als hier und Du must Deine Zeit in Oslo nicht mit Einkaufen vertrödeln.

Grüße Gudrun
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Eggi » Mo, 24. Mai 2010, 21:33

Danke für deine Antwort, Flått.

Also gewichtstechnisch ist das Zelt nicht ganz so extrem (wiegt nur ca. 1,1 kg, ist ein sehr leichtes Zelt), die Matte auch nicht (Therm-A-Rest Neoair). Beides ca. 1,5 kg zusammen. Mein Schlafsackgewicht habe ich jetzt nicht direkt, aber der ist auch verhältnismäßg leicht. Dazu halt noch Gewicht für Essen und den Kocher und Topf (Coleman F1 Lite und ein leichter Alutopf).

Ursprünglich wollte ich das auch als Hüttentour gehen. Aufs Geld sparen kommt es mir in erster Linie nicht an, ist aber auch ein nicht ganz schlechter Nebeneffekt. Im Grunde wollte ich jetzt diese Tour mit Zelt usw. gehen, da ich hier notfalls immer auf die Hütten ausweichen kann, wenn etwas bei meiner ersten Tour nicht klappen sollte. Wenn ich z.B. meine Sachen erst auf einer Tour richtig teste, wo ich keine Ausweichmöglichkeiten auf z.B. Hütten hätte, dann wäre mir das zu heikel (plane für nächstes Jahr einige kleinere Touren in Schottland, wo ja kein Netz an Hütten ist, nur Bothies).

Das mit dem späten Bus wäre natürlich klasse, bei Rutebok.no war der nämlich gar nicht angezeigt (wobei ich da auch erst nur von Gardermoen als Startpunkt gesucht habe :oops:). Bei Nor-Way.no habe ich den jetzt auch gesehen :oops:

Kann man dort abends, wenn man ankommt noch irgendwo sein Zelt aufstellen oder notfalls in irgendeinem Hostel (falls vorhanden) oder der DNT-Hütte unterkommen?

Ist ja schließlich schon sehr spät und u.U. dann unhöflich, will da ja auch nicht gleich am Anfang negativ auffallen. Falls die DNT-Hütte in Frage kommt, würde ich versuchen, dass ich mich die Tage vorher schon anmelde (falls möglich), damit die wissen, dass noch einer spät kommt.

Karten habe ich schon (da bin ich so ein kleiner Gear-Junkie :oops:), habe mir die in Dtl. bestellt. Die Jotunheimen Vest und Aust von Turkart 1:50.000 müsste doch ausreichend sein, oder? Also die komplette Strecke ist zumindest drauf. Beim Wandern in Schottland habe ich bisher immer 1:25.000 oder 1:50.000 verwendet und ich will mich in Jotunheimen ja auch nur auf den markierten Wegen aufhalten.



Dir auch Danke, Nora41.

Dann werde ich mich dort mal eindecken.
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Eggi » Mo, 24. Mai 2010, 21:35

Gudrun hat geschrieben:Wie ich es verstanden habe willst Du an Deinem ersten Tag in N die Gaskartuschen kaufen? Warum dann nicht gleich von zu Hause mitbringen? Oder darf man die im Flugzeug nicht haben? In N sind die Kartuschen vermutlich teurer als hier und Du must Deine Zeit in Oslo nicht mit Einkaufen vertrödeln.

Grüße Gudrun


Die sind leider im Flieger verboten.
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Eggi » Mo, 24. Mai 2010, 21:52

Eine Frage habe ich noch, wenn man den Valdresekspressen Richtung Jotunheimen am Mittwoch, 4.8., nimmt (die Verbindung, die um 16.00 Uhr von Oslo Bussterminal losfährt und um 21.05 in Gjendesheim ankommt), ist es ratsam oder erforderlich, dass im Vorfeld zu buchen oder reservieren? Genauso der Rückweg am Freitag, 13.8.?

Dann steht dort noch auf der Fahrplanauskunft unten im Kleingedruckten zu Gjendesheim folgendes: q Bare 26/6-10/10-10. In einem Internet-Übersetzungsprogramm habe ich für "Bare" folgende Übersetzungen gefunden: ausschließlich, bloß, lediglich, nur. Ist das in diesem Zusammenhang richtig, dass der Bus nur vom 26.6. bis 10.10.10 fährt?

Vielen Dank für eure Mithilfe.

Gruß,
Hannes
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Det22 » Mo, 24. Mai 2010, 22:03

Eggi hat geschrieben:...... q Bare 26/6-10/10-10. ............ Ist das in diesem Zusammenhang richtig, dass der Bus nur vom 26.6. bis 10.10.10 fährt? ........


Ja, zu den mit dem Buchstaben q markierten Zeiten.
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Eggi » Di, 25. Mai 2010, 7:08

Danke für die Übersetzungshilfe, Det22.
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Flått » Di, 25. Mai 2010, 22:38

Eggi hat geschrieben:Das mit dem späten Bus wäre natürlich klasse, bei Rutebok.no war der nämlich gar nicht angezeigt (wobei ich da auch erst nur von Gardermoen als Startpunkt gesucht habe :oops:). Bei Nor-Way.no habe ich den jetzt auch gesehen :oops:

Auf rutebok.no ist leider wenig Verlaß, wie ich letztes Jahr feststellen musste. Schau lieber auf den Webseiten der jeweiligen Busunternehmen nach und besorg dir vor ort einen Busfahrplan auf Papier (gibts z.B. am Flughafen oder am Busterminal in Oslo).

Eggi hat geschrieben:Kann man dort abends, wenn man ankommt noch irgendwo sein Zelt aufstellen oder notfalls in irgendeinem Hostel (falls vorhanden) oder der DNT-Hütte unterkommen?

In Gjendesheim gibt es nur die DNT-Hütte und reichlich Platz zum Zelten. Aber wenn du in unmittelbarer Nähe der Hütte zelten willst, dann kostet das was. Dafür darfst du die Einrichtungen der Hütte (Trockenraum, usw.) nutzen. Das gilt meines wissens für alle bewirtschafteten Hütten. Oft ist der Bereich um die Hütte, in dem du nicht wild campen kannst, mit Schildern an den Wegen gekennzeichnet (zumindest bei Gjendebu und Memurubu). Im Zweifelsfall frag einfach an der Rezeption nach.

Reservieren ist nicht nötig, bzw. geht glaube ich gar nicht. Wenn du in einer Hütte übernachten willst, dann bekommst du auch immer einen Platz zum schlafen. Aber je früher du ankommst, desto mehr Auswahl hast du. Auf die Jahreszeit kommt es natürlich auch an. In der Hauptsaison bekommst du schlimmstenfalls nur einen Platz in einem Matratzenlager, wenn du zu spät ankommst. Ende Juni dagegen hast du fast immer ein 4-6-Bettzimmer für dich allein.

Memurubu und Spiterstulen würde ich meiden, weil beide Hütten ziemlich teuer und sehr überlaufen sind. Außerdem sparst du dir 2x 400 Höhenmeter, wenn du gar nicht erst nach Memurubu absteigst.

Eggi hat geschrieben:Karten habe ich schon (da bin ich so ein kleiner Gear-Junkie :oops:), habe mir die in Dtl. bestellt. Die Jotunheimen Vest und Aust von Turkart 1:50.000 müsste doch ausreichend sein, oder? Also die komplette Strecke ist zumindest drauf. Beim Wandern in Schottland habe ich bisher immer 1:25.000 oder 1:50.000 verwendet und ich will mich in Jotunheimen ja auch nur auf den markierten Wegen aufhalten.

Die Karte ist auf jeden Fall gut genug. Es kann aber nicht schaden, trotzdem immer vor ort nach dem Weg zu fragen. Genau diese Karte hat mich letztes Jahr z.B. auf einen Weg geführt, den es zumindest offiziell nicht mehr gab. Auf deiner Strecke solltest du aber nicht viel falsch machen können.

Kann man diese Karten denn irgendwo bestellen? Bin da bisher nie fündig geworden.
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Eggi » Mi, 26. Mai 2010, 7:35

Danke für die Tipps.

Das ist gut mit den Bussen. nachher sitze ich irgendwo fest (auf dem Hinweg wäre es ja nicht ganz so schlimm, nur auf dem Rückflug muss ich dann ja einen Flieger bekommen).

Ja, die Karten kann man hier in Dtl. bestellen, wenn ich heute Abend zuhause bin, gucke ich mal nach, wo ich das gemacht habe.

Das ist ja schonmal gut mit Gjendesheim. Dann gucke ich einfach, wie es abends geht (Hütte oder Zelt), wie gesagt, es kommt mir nicht darauf an, möglichst viel Geld zu sparen, möchte einfach mal mein Zelt unter Real-Bedingungen testen und nicht nur im Garten :lol: (wenn ich mehr Urlaub oder Zeit hätte, würde ich auch mal eine Tour in Dtl. gehen, nur leider sind meine Wochenenden bis zum Urlaub fast ausschließlich mit Bereitschaftsdienst oder anderen Terminen verplant :roll:).

Mit Memurubu überlege ich mir mal.

Die Berge aus deinem ersten Beitrag habe ich mir mal gemerkt

Beim Glittertind habe ich mal eine Frage. Mein Trekkingführer sagt, dass die Route unmarkiert ist und dass es ein Gletscher ist. Ich habe weder Gletschererfahrung noch eine Eisaxt und Steigeisen und auch keine Erfahrung in dem Umgang damit. Ist es empfehlenswert den Berg zu gehen? Wenn würde ich versuchen, dass ich mich anderen Leute anschließe oder ggf. etwas geführtes mache oder sind meine Bedenken unbegründet? Die Berge würden auch nur bei richtig gutem Wetter in Frage kommen, will ja schließlich keine Nr. in der norwegischen Unfallstatistik der Berge werden :wink:

Ist es eigentlich in Jotunheimen empfehlenswert, dass man Gamaschen dabei hat? Als Hose hätte ich eine Fjällräven G-1000 und noch eine einfache Jeantex-Regenhose.
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Eggi » Mi, 26. Mai 2010, 20:07

Die Karten habe ich bei mapfox.de bestellt. Hier ist die Auswahl an Norwegenkarten. Hat sehr gut geklappt, die haben sogar trotz Erstbestellung auf Rechnung geliefert.
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Flått » Mi, 26. Mai 2010, 20:33

Der Gipfelgletscher auf dem Glittertind ist ungefährlich, d.h. es gibt keine Spalten, und Eisaxt oder Steigeisen sind normalerweise nicht nötig (Es kann sein, dass der Gletscher vereist ist, dann sind Steigeisen erforderlich. Sollte im Sommer aber nicht der Fall sein. Frag am besten in Glitterheim nach, wie die Verhältnisse sind, damit du keine bösen Überraschungen erlebst).

Gefährlich ist nur die Schneewächte auf der Nordseite, von der du unbedingt Abstand halten solltest. Wenn das schwierig wird, weil die Sicht schlecht ist, solltest du umkehren.

Der Weg ist zumindest auf der Seite von Spiterstulen mit Steinmännchen markiert. Als ich den gegangen bin (Ende Juni 2009) war davon allerdings nicht viel zu sehen, da noch sehr viel Schnee lag. Den Weg von Glitterheim aus kenne ich nicht, da ich über das Schneefeld auf der Südseite abgestiegen bin.

Warme Kleidung, Gamaschen und Schi-, oder Gletscherbrille sind unbedingt zu empfehlen. Und wenn möglich, sei vernünftiger als ich, und geh nicht alleine. Und hol dir eine zweite Meinung ein. Ich bin auch kein erfahrener Bergsteiger (wenn auch kein Anfänger) und will hier nix verharmlosen und am Ende schuld sein, wenn etwas passiert.

http://fjelltopper.no/index.php?module=index.peak&id=5
http://scandinavianmountains.com/areas/ ... /index.htm

Wenn du lieber eine geführte (Gletscher-?)Tour machen willst, dann ist Spiterstulen ein guter Anlaufpunkt. Von dort aus gibt es geführte Touren auf den Galdhøpiggen. In Leirvassbu gibt es außerdem geführte Gletschertouren über den Smørstabbreen. Der liegt aber nicht auf deinem Weg.

Surtningssui ist ohne größere Schwierigkeiten machbar als Tagestour von Memurubu aus. Wird durch herrliche Aussicht belohnt, kann sich aber hinziehen (rechne mit 9-10 Stunden von der Hütte aus und wieder zurück - wenn du im Memurudalen zeltest, kannst du die Tour etwas verkürzen...). Wenn du die Zeit und die Ausdauer hast, kann ich den Berg uneingeschränkt empfehlen.

Kyrkja ist eine nette Ergänzung auf dem Weg von Spiterstulen nach Leirvassbu. Ist aber nix für schwache Nerven. Es ist keine Schande, kurz vor dem Gipfel umzukehren ... zumindest rede ich mir das ein :lol:
http://scandinavianmountains.com/areas/ ... native.htm
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Eggi » Mi, 26. Mai 2010, 21:21

Danke für die Tipps und Links. Hoffentlich ist das Wetter gut, dass man auf die Berge hochgehen kann. Werde auf jeden Fall versuchen, dass ich mich anderen anschließen kann.

Vorsicht lasse ich auch immer walten (dieses Jahr bin ich z.B. in Schottland ca. 50/100hm vor einem Gipfel umgekehrt, da dass Wetter plötzlich umwechselte, man es evtl. noch hätte schaffen können, aber mir die letzten Höhenmeter in sehr steilen, ausgesetzten und steinigen Terrain nass zu gefährlich waren).

Gut das du die Sonnenbrille/Gletscherbrille erwähnst, die habe ich nämlich noch nicht in meiner Packliste (braucht man ja in Schottland nicht unbedingt und da war ich bisher immer unterwegs und habe mich an die Sachen von dort orientiert :lol: ... habe bisher Tagestouren und Hillwalking gemacht, wobei das Wetter dort ja häufig schwankt und man im Grunde kleidungstechnisch das Gleiche braucht: Regenschutz, warme Sachen, Mütze, Handschuhe usw.).

Gamaschen werde ich dann auch mitnehmen. Viel wiegen die ja nicht.

Beim Surtningssue habe ich eine kleine Frage. Dort sind zwei Aufstiegsrouten: 1x Über den Raudhmran am Hesttjoenne See entlang und 1x durch das Memurudalen und dann den Gipfel hoch. Welche würdest du emfehlen?

Beim Glittertinden schreibst du, dass der Weg von Spliterstulen zum Glittertinden hoch mit Steinmännchen markiert ist. Sind eigentlich solche Pfade in Norwegen normalerweise als mehr oder weniger ausgetrampelter Pfad zu erkennen? Von Schottland kenne ich es her, dass eigentlich fast keine Wege markiert sind, höchstens mal an einigen Stellen mit Cairns bzw. Steinmännchen (mal abgesehen von solchen Wegen wie dem Westhighland Way) und man idR sich an Spuren orientieren muss (neben Karte, Kompass und markanten Punkten in der Landschaft). Ist das in Norwegen ähnlich?
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Re: Nationalpark Jotunheimen

Beitragvon Flått » Fr, 28. Mai 2010, 20:13

Eggi hat geschrieben:Gut das du die Sonnenbrille/Gletscherbrille erwähnst, die habe ich nämlich noch nicht in meiner Packliste (braucht man ja in Schottland nicht unbedingt und da war ich bisher immer unterwegs und habe mich an die Sachen von dort orientiert :lol: ... habe bisher Tagestouren und Hillwalking gemacht, wobei das Wetter dort ja häufig schwankt und man im Grunde kleidungstechnisch das Gleiche braucht: Regenschutz, warme Sachen, Mütze, Handschuhe usw.).

Sonnencreme und Kopfbedeckung nicht vergessen.

Eggi hat geschrieben:Gamaschen werde ich dann auch mitnehmen. Viel wiegen die ja nicht.

Beim Surtningssue habe ich eine kleine Frage. Dort sind zwei Aufstiegsrouten: 1x Über den Raudhmran am Hesttjoenne See entlang und 1x durch das Memurudalen und dann den Gipfel hoch. Welche würdest du emfehlen?[/quote]
Memurudalen ist einfacher, zieht sich aber ewig hin, und wenn du das Tal hinter dir hast, liegt die ganze Steigung noch vor dir. Der Weg über Raudhamrane steigt gleich am Anfang steil an und geht dann über einen Steilen Felsgrat, wo man stellenweise die Hände zu hilfe nehmen muss. Beide Wege treffen sich unter dem Gipfelplateau.

Wenn du das als Tagestour von Memurubu aus machen willst, würde ich empfehlen, über Raudhamrane aufzusteigen, und über Memurudalen wieder zurück. So hab ich es letztes Jahr gemacht und hab ca. 10 Stunden gebraucht. Auf diese Weise packst du die meisten Höhenmeter Aufstieg morgens, wenn du noch fit bist und läufst auf dem Rückweg nicht gefahr, vor Erschöpfung irgendwo abzustürzen.

Du kannst auch im Memurudalen mit dem Zelt übernachten und von dort aus den Surtningssua in Angriff nehmen.

Eggi hat geschrieben:Beim Glittertinden schreibst du, dass der Weg von Spliterstulen zum Glittertinden hoch mit Steinmännchen markiert ist. Sind eigentlich solche Pfade in Norwegen normalerweise als mehr oder weniger ausgetrampelter Pfad zu erkennen? Von Schottland kenne ich es her, dass eigentlich fast keine Wege markiert sind, höchstens mal an einigen Stellen mit Cairns bzw. Steinmännchen (mal abgesehen von solchen Wegen wie dem Westhighland Way) und man idR sich an Spuren orientieren muss (neben Karte, Kompass und markanten Punkten in der Landschaft). Ist das in Norwegen ähnlich?

Die Wege von Hütte zu Hütte sind normalerweise gut markiert, teilweise mit Steinmännchen, teilweise mit roten Ts. Bergwege sind (sofern überhaupt vorhanden) eher spärlich markiert.

Wie gut der Weg selbst zu erkennen ist, hängt natürlich vom Gelände ab. Das ist gerade in Jotunheimen oft sehr steinig, so dass streckenweise gar kein Weg zu erkennen ist und du immer nach der nächsten Markierung Ausschau halten musst. In den Tälern, wo mehr Vegetation ist, sind die Wege meistens gut ausgetreten und leicht zu erkennen.
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