Studieren ist in Norwegen definitiv anders als in Deutschland.
1. Die Kursanzahl ist deutlich geringer und somit auch die Zeit, die man an der Uni innerhalb von Seminaren verbringt, was aber nicht heißt, dass man dadurch weniger zu tun hätte. Das Lesepensum ist deutlich höher und somit auch die Vor- und Nachbereitungszeit für jedes Seminar. Mein ehemaliger Mitbewohner (Masterstudent) musste im letzten Semester jede Woche zwei Romane lesen und analysieren für das eine seiner beiden Seminare, sprich da war dann erst die Arbeit für das eine Seminar erledigt.
2. Dadurch, dass man weniger Kurse hat, dringt man meines Erachtens viel tiefer in die Materie ein.
3. In meinem Kurs (Bachelor- und Masterstudenten waren gemischt) mussten wir während des Semesters regelmäßig (Schreib)Aufgaben abliefern, um über unseren Fortschritt beim Thema zu berichten. Diese Aufgaben flossen bereits mit in die Endnote des Kurses ein, wenn auch nur in geringem Anteil. Die Masterstudenten hatten immer ein höheres Pensum zu erfüllen, als die Bachelorstudenten.
4. Die Betreuung durch die Dozentin lief sehr gut und bei Unklarheiten gab es immer gute und konstruktive Hilfestellung.
5. Die Strukturen sind "verschulter" als ich es von Deutschland gewohnt bin
Das sind meine Einschätzungen nach einem Auslandssemester in Norwegen. Wobei sich zu Punkt 5 sagen lässt, dass ich noch auf Diplom studiere und wenn ich mir die Umstellung meines Studienganges auf Bachelor anschaue, dann ist der auch sehr viel schulischer strukturiert als bisher. Da scheint sich Deutschland also anzugleichen.
Jedenfalls viel Spaß beim Studieren in Norwegen.
gruß
mosaglas
P.S. Was mir gerade noch einfällt. Zumindest in Bergen ist die Ausstattung der Uni sehr gut, auch was Freizeitmöglichkeiten angeht. Es gibt mehrere Fitnesstudios, ein Schwimmbad und Turnhallen für die Studenten und super Kurse zu einem guten Preis. Da werde ich bei dem Gedanken daran fast neidisch, wenn ich an das läppische Angebot an meiner Heimatuni denke.