Leben und Arbeiten in zwei Ländern

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Leben und Arbeiten in zwei Ländern

Beitragvon Carsten » Di, 07. Dez 2010, 12:53

Erstmal ein freundliches Hallo in die Runde, nachdem ich hier seit weit über fünf Jahren nicht mehr aktiv war (Junge, wie die Zeit vergeht ... :shock: ).

Ich wollte mal fragen, ob mir jemand bei folgender Sache mit Tipps zur Seite stehen kann. Ich lebe und arbeite seit jetzt 6,5 Jahren in Norwegen. Alles kein Problem, ich zahle in Norwegen meine Steuern und habe was das angeht nichts mehr mit Deutschland zu tun.
Jetzt ist es aber so, dass aus privaten Gründen der Weg wieder in Richtung Deutschland geht (leider :( ). Ich habe jetzt ein Angebot von einem norwegischen Arbeitgeber in Oslo erhalten, der mich unbedingt haben möchte. Deswegen bietet er mir an, dass ich nach Deutschland ziehen und teilweise von dort und teilweise in Norwegen arbeiten kann (in der IT-Branche ist das ja gut möglich). Das Szenario sieht so aus, dass ich nach Deutschland ziehen würde, dort auch definitiv meinen Lebensmittelpunkt hätte (also auch mehr als 183 Tage pro Jahr in D wäre). Mein Arbeitgeber würde mir dann regelmäßig die Flüge nach Norwegen bezahlen und ich könnte dann in einer firmeneigenen Wohnung in Oslo leben. Angedacht ist, dass ich ca. drei Mal pro Monat von Montag bis Donnerstag nach Norwegen käme und die restlichen Tage von D aus arbeiten würde. Noch anzumerken ist, dass der potentielle Arbeitgeber keine Dependance oder sonstige Verbindungen nach Deutschland hat. Soweit die Rahmenbedingungen.

Die Frage ist jetzt natürlich, wie das Ganze mit den Steuern und Sozialabgaben aussähe. Nimmt man die 183-Tage-Regel, so müsste ich ja wohl in D meine Steuern bezahlen und wäre auch in D sozialversichert. Andererseits würde ich rein von den Arbeitstagen die Mehrzahl in Norwegen verbringen. Weiss jemand von euch, wie es dann mit der Versteuerung aussieht? Ist da Ärger zwischen deutschen und norwegischen Behörden abzusehen?
Wie sähe das mit den Sozialabgaben aus? Ich würde ja sicher mein Gehalt in Norwegen ausbezahlt bekommen. Wie sähe es dann mit dem Arbeitgeberanteil zu den Sozialversicherungen aus? Muss ich den mittragen (und dementsprechend ein höheres Gehalt verlangen)?

Ich erwarte nicht, dass ihr mir alle Fragen in epischer Breite beantworten könnt. Aber vielleicht war ja jemand mal in einer ähnlichen Situation und kann mir Tipps geben, wo ich mich weiter erkundige. ich fürchte, dass auch das Finanzamt oder ein normaler Steuerberater mir nicht unbedingt umfassend Auskunft darüber geben kann.

P.S.: ich bin übrigens nicht auf den Job angewiesen. Ich habe auch schon ein Angebot aus Deutschland. Allerdings läge das norwegische Angebot ca. 10.000 Euro/Jahr über dem Deutschen und ich müsste nicht gleich alle meine Verbindungen nach Norwegen abbrechen (emotional gesehen nicht ganz unwichtig). Und nicht zuletzt klingt das Arbeitsangebot auch inhaltlich sehr spannend.
Carsten
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Re: Leben und Arbeiten in zwei Ländern

Beitragvon eternity » Di, 07. Dez 2010, 16:55

Hallo Carsten,

mal eine "dumme" Frage. Warum gehst Du zurück nach D wenn in Norwegen alles stimmt? das versteh ich nicht.
da gibt es doch sicher auch eine Lösung für.

Zu deinen Fragen kannst Du dich an die Deutsch-Norwegische Handelskammer wenden
http://norwegen.ahk.de/
Die können Dir sicherlich weiterhelfen, da sie auch in diesem Bereich tätig sind.
(Arbeiten in Norwegen, wohnen in Deutschland)

oder versuche es mal bei Eures und ruf einen Berater an. die kennen sich sicherlich aus.
http://ec.europa.eu/eures/home.jsp?lang=de

Viele Grüße und bleib lieber in Norwegen. Hier in Deutschland ist das Leben kein Zuckerschlecken mehr.
Bianca
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Re: Leben und Arbeiten in zwei Ländern

Beitragvon Carsten » Di, 07. Dez 2010, 17:35

Hallo Bianca, danke für deine Antwort. And die Deutsch-Norwegische Handelskammer habe ich noch gar nicht gedacht. Sicher ein guter Tipp.

Wie ich schon schrieb, sind es private Gründe, die für den Schritt verantwortlich sind. Man kann halt nicht immer alles haben. Immerhin bin ich nicht nach Norwegen gegangen und habe "nie" zu einer Rückkehr nach Deutschland gesagt. Klar ist Deutschland kein Schlaraffenland, aber das ist Norwegen trotz allem auch nicht. Leben kann man in beiden Ländern. Und wenn ich in D gar nicht klarkommen sollte, stehen mir weiterhin einige Türen nach Norwegen offen. Das Risiko ist für mich begrenzt.
Carsten
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Re: Leben und Arbeiten in zwei Ländern

Beitragvon Jürgen Wulf » Di, 07. Dez 2010, 18:43

Kurzer Auszug, Carsten, Dp.best. abkommen mit Norwegen (und gleich zu Werder um die goldenen Annanas):


2) Ist nach Absatz 1 eine natürliche Person in beiden Vertragsstaaten ansässig, so gilt folgendes:
a) Die Person gilt als in dem Staat ansässig, in dem sie über eine ständige Wohnstätte verfügt; verfügt sie in beiden Staaten über eine ständige Wohnstätte, so gilt sie als in dem Staat ansässig, zu dem sie die engeren persönlichen und wirtschaftlichen Beziehungen hat (Mittelpunkt der Lebensinteressen);
b) kann nicht bestimmt werden, in welchem Staat die Person den Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen hat, oder verfügt sie in keinem der Staaten über eine ständige Wohnstätte, so gilt sie als in dem Staat ansässig, in dem sie ihren gewöhnlichen Aufenthalt hat;
c) hat die Person ihren gewöhnlichen Aufenthalt in beiden Staaten oder in keinem der Staaten, so gilt sie als in dem Staat ansässig, dessen Staatsangehöriger sie ist;
d) ist die Person Staatsangehöriger beider Staaten oder keines der Staaten, so regeln die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten die Frage in gegenseitigem Einvernehmen


Eigentlich klar.
Die Sozialversicherungspflicht gilt es noch zu klären. Das hängt aber mehr von Norwegen ab, ob die Dich aus dem Sozialsystem "entlassen". Dann musst Du dich in D privat oder freiwillig gesetzlich Krankenversichern. In D. musst du jedenfalls eine KK nachweisen! Darf auch eine norwegische sein, die bestätigt, Deine eventuellen Kosten in D zu übernhemen.
Schade, ich dachte wir sehen uns noch einmal in Norge.

Bis dahin

Jürgen
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Re: Leben und Arbeiten in zwei Ländern

Beitragvon Carsten » Mi, 08. Dez 2010, 0:34

Danke Jürgen, ich denke, dass der steuerliche Teil auch das geringere Problem ist. Wenn es nach den Steuern (und Sozialabgaben) ginge, dann würde ich mit einer reinen Veranlagung in Norwegen eh besser fahren.

Jürgen Wulf hat geschrieben:Schade, ich dachte wir sehen uns noch einmal in Norge.


Wir hätten uns eben eher im Stadion sehen können. Ich war nämlich auch da und hatte durchaus meinen Spaß. :D
Wo in Norwegen hat es denn dich mittlerweile hinverschlagen?
Carsten
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Re: Leben und Arbeiten in zwei Ländern

Beitragvon Jürgen Wulf » Do, 09. Dez 2010, 14:20

Carsten hat geschrieben:Wir hätten uns eben eher im Stadion sehen können. Ich war nämlich auch da und hatte durchaus meinen Spaß. :D
Wo in Norwegen hat es denn dich mittlerweile hinverschlagen?


Jau, schönes Ding. Mal sehen was gegen Biene Maja läuft. Da gibt es entweder die Wende oder auf`n Sack!

In die Nähe von Lindesnes, Åvik.

Bist Du gegen Lautern auch da?
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Re: Leben und Arbeiten in zwei Ländern

Beitragvon Carsten » Do, 09. Dez 2010, 19:01

Na, dann sollten wir es doch noch schaffen, uns mal zu treffen. Ist ja quasi umme Ecke :wink:

Nein, gegen Lautern bin ich nicht da. Bis du so oft in D?
Carsten
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