@whatever_happens: Von deiner Odysee zu lesen, ist nicht gerade prickelnd. Ich drueck dir die Daumen, dass du fuer dein Gesundheitsproblem bald eine richtige Diagnose und vor allem auch Therapie bekommst.
Dass man in Norwegen die Ursache nicht gefunden hat, und in Dtl. noch andere Sachen untersucht hat (Nebenfrage: Hat man denn dabei eine Diagnose stellen kønnen?) - wuerde ich jetzt aber mal nicht als Argument heranziehen, um gleich die Gesundheits
systeme miteinander zu vergleichen. Wenn, dann kann man hier maximal Ærzte und Einrichtungen vergleichen. Du kannst nicht wissen, ob es dir bei anderen norwegischen Ærzten genauso schlecht ergangen wære oder ob man dich in Dtl. in anderen Einrichtungen genauso gut behandelt hætte (oder ob man einen Kassenpatienten in Dtl. genauso umfangreich behandelt hætte...). Das ist alles Spekulation.
Klar, kann jeder immer nur seine eigenen Erfahrungen machen. Und die sind so verschieden, wie die User hier im Forum sind....
whatever_happens hat geschrieben:ueber 12 Monate fuer einen einfachen Test auf Lebensmittelallergien
Um was fuer Lebensmittel ging es denn da? Bei mir wurden Lactose-, Gluten-, und verschiedene andere Tests vom Labor im Helsesenter gemacht - es mussten halt nur ein paar mehr Røhrchen gefuellt werden, da diese an verschiedene Labore gingen...
whatever_happens hat geschrieben:Ueberweisungen vom Hausarzt zum Spezialisten an laengst veraltete Adressen geschickt;
Wahrscheinlich kamen so die 12 Monate zusammen...?
whatever_happens hat geschrieben:Telefonwarteschleife beim Hausarzt > 60 Minuten (und dann wird man rausgekickt) ,...)
Ich glaube, in deinem Fall hætte ich schon længst den Fastlege gewechselt.
Ist das ein Wald- und Wiesendoktor, der alleine praktiziert? Unser Helsesenter hat (ich glaub) 8 Fastlege - da geht immer (also innerhalb der Øffnungszeiten) jemand ans Telefon.
keks hat geschrieben:Aus Deutschland kommend ist man ja vielleicht etwas verwøhnt - auch wenn man das in Deutschland selbst nie so gesehen hat vorher.
Hm, also ich persønlich fuehlte mich gesundheitsmæssig in Dtl. nicht wirklich verwøhnt.
Hatte auch schon mal berichtet, warum.Andere haben andere Erfahrungen - aber so ist es nun mal. Ich will damit nicht sagen, dass das dt. Gesundheitssystem schlecht ist. Es sind immer - auch bei mir - einzelne Erfahrungen, die dann aber halt fuer einen persønlich ein bestimmtes Bild prægen - was ja andererseits nicht heissen muss, dass es grundsætzlich in dem Land so ist.
keks hat geschrieben:Aber einige Dinge sind da doch etwas gewøhnungsbeduerftig, u.a. die Wartezeiten auf einen Termin beim Spezialisten.
Ich habe zum Glueck noch keinen besonderen Spezialisten benøtigt. Einmal musste ich zum Langzeit-EKG (allerdings nichts dringendes). Da hiess es erst, ich muesse wohl mit 8 Wochen Wartezeit rechnen. Nach 2 Wochen war ich dran.
Wie lange man in Norwegen auf eine Knie-OP wartet, weiss ich nicht. Mein Mann und meine Schwester warteten in Dtl. jeweils 3 Monate.
Letztens kam auch erst wieder im ZDF, dass man beim Psychotherapeuten in Dtl. mittlerweile ueber ein Jahr auf einen ersten Termin wartet.
keks hat geschrieben:Das ist natuerlich vom Einzelfall abhængig, aber in den Zeitungen hier hat man schon viel gelesen ueber schlampige Arbeit, was Patienten teilweise das Leben gekostet hat. Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis mehrere Fælle bei denen was schief gelaufen ist und wo Ærzte das Leben der betroffenen erheblich verpfuscht haben. Vielleicht wird auch in den Medien zu stark Fokus auf solche Geschichten gelegt, so dass man vielleicht nicht mitbekommt, wie "gut" das norwegische System wirklich ist?
Ich vermute mal, da kønnte was dran sein. Wenn man mal genau hin sieht, kommen auch im deutschen Fernsehen genuegend Horrorgeschichten, wo Leute falsch behandelt werden, wo mal ne Schere bei ner OP vergessen wird etc pp. Nur fællt das wohl ingesamt in der ganzen Flut der sonstigen Katastrophenmeldungen kaum auf. Wenn man hier in der Zeitung berichtet, weil am Wochenende einer betrunken ins Blumenbeet gepinkelt hat, hat man wohl nicht sooo viel anderes zu berichten - da fallen dann Meldungen ueber Falschbehandlungen wohl mehr auf.... Ist zumindest mein Eindruck.
Ich will das auf keinen Fall herunterspielen. Jede Falschbehandlung ist fuer den Betroffenen eine schlimme Sache.
Aber die Qualitæt der ærztlichen Versorgung anhand von Medienberichten ueber Ærztepfusch messen zu wollen, halte ich fuer tøricht.
Da orientiere ich mich lieber an unabhængigen Statistiken ueber Behandlungsqualitæt - so es denn sowas ueberhaupt gibt. Und selbst dann kann es immer noch passieren, dass der Einzelne ganz andere eigene Erfahrungen macht.
keks hat geschrieben:In den letzten Jahren ist da die sog. "behandlingsforsikring" aufgekommen, die einem innerhalb weniger Tage bis 3 Wochen einen Termin beim Spezialisten garantiert.
Das ist ja dann wohl nichts anderes als wære man in Dtl, Privatpatient. Da gibt es die 2-Klassengesellschaft ohnehin von vornherein.
Manche Missstænde im Gesundheitssystem haben sicher auch "System". Es gibt vieles, was verbesserungswuerdig ist - sowohl in Dtl. als auch in N.
Z.B. die Zentralisierung der Krankenhæuser in Norwegen sehe ich mit gemischten Gefuehlen. Zum einen sollen kleine, lændliche Krankenhæuser geschlossen und dafuer zentral gelegene grøsser ausgebaut werden, mit mehr Kapazitæt, besserer Technik, besser qualifiziert etc.
Ich finde jedoch, Norwegen sollte die Mittel dazu haben, sowohl zentrale Krankenhæuser besser auszuruesten als auch Akutaufnahmen in kleineren Krankenhæusern beizubehalten. Auch die Reduzierung der Entbindungsstationen finde ich nicht ok (obwohls mich nun selbst nicht betrifft...).
So gesehen gibt es einiges, was besser sein kønnte.