Startkapital

[Froschn]

Hallo liebe Norwegenfreunde,

beim surfen zum Thema auswandern und Norwegen ist euer Name irgendwo gefallen - nach so vielen Seiten und so viel Zeit die ich mit googlen zu diesen Themen schon verbracht habe - weiss ich leider nicht mehr wo. Anyway.. jetzt bin ich bei euch gelandet

Ich selbst bin 25 Jahre alt, gelernte Hotelfachfrau und mache gerade nebenberuflich noch meinen staatl. gepr. Betriebswirt (Fachrichtung Fremdenverkehrswirtschaft). Da ich gerade mal im ersten Semester bin, dauert das ganze noch 3 Jahre - ich habe also noch Zeit
Mein Mann ist 38, Dipl.-Ing. und arbeitet im IT Bereich als Consultant oder Software Designer.. oder wie auch immer man es nennen will
Jedenfalls denken wir ans auswandern nach Norwegen und machen uns (auch wenn es vielleicht erst in 4-5 Jahren realisierbar ist) bereits jetzt Gedanken was man machen kann und sollte. Im Februar 2012 startet bei uns an der VHS ein Norwegischkurs, den mein Mann leider erstmal alleine besuchen muss, da ich zwischen Weiterbildung (mit Prüfungen in Englisch + lernen neuer Sprache - Spanisch) und Vollzeitjob gerade nicht weiter aufnahmefähig bin. Da unser Budget nicht riesig ist, freuen wir uns gerade dennoch in 4 Wochen das erste mal norwegischen Boden betreten zu dürfen - wenn auch nur für 5 Tage Oslo

Um auf das eigentliche Thema "Startkapital" zurück zu kommen.. ich weiss durchaus das ein Startkapital notwendig ist und auch gefordert wird, jedoch würde mich interessieren - von denen die bereits ausgewandert sind - wie hoch habt ihr es angesetzt und seid ihr damit klar gekommen? Vermutlich ist die Frage schwer zu beantworten, wenn man noch nicht weiss wo man hin will, vielleicht lese ich aber dennoch ein paar interessante Berichte von euch. Sollte es das Thema schon geben tut es mir leid, ich habe über die Suchfunktion nicht gefunden was ich suchte. Man möge mir verzeihen

Natürlich interessiert es mich auch, ob jemand von euch in einem unserer o.g. Berufe tätig ist und vielleicht erste Erfahrungen berichten kann.

Ganz liebe Grüsse,

Froschn :3

[Maliko]

Bei dem Startkapital kommt es ganz darauf an, wo du in Norwegen wohnen möchtest und ob du z.B. direkt ein Eigenheim haben möchtest, oder ob du lieber erst einmal versuchen möchtest zu mieten. Zweiteres ist allerdings gar nicht mal so einfach, da viele Häuser/Wohnungen nicht vermietet werden. Und vor allem für die ersten 2 - 3 Monate solltet ihr euch ein Polster zurücklesen. Hier sprach mal jemand von nem Mittlerem 4 Stelligen Betrag (in Euro natürlich). Willst du direkt Kaufen wird das ganze natürlich viel Teurer, da du für ein Haus mal eben 2 - 3 Millionen NOK bezahlen kannst (je nach dem wo du wohnst).

Genaueres können dir mit sicherheit die sagen, die bereits erfolgreich ausgewandert sind.

Liebe Grüße
Maliko

[Froschn]

Danke für deine schnelle Antwort, Maliko

Also wo - das kann ich noch nicht beantworten, das hängt ja auch mit der Arbeit zusammen.
Bergen und Stavanger interessieren mich sehr, aber ich bin bisher noch nicht dort gewesen und auch nicht festgelegt.

Ein Eigenheim klingt natürlich verlockend, aber ob das realisierbar ist direkt beim einwandern wage ich zu bezweifeln. Ich hatte eher erstmal ans mieten gedacht. Ein mittlerer vierstelliger Betrag - auch in Euro - kommt mir viel zu wenig vor. Aber ich greife ja leider nicht auf Erfahrungen zurück

LG Froschn

[Maliko]

Wie ich schon sagte. Das mit dem Mittleren Vierstelligen Betrag habe ich auch nur hier gelesen. Ich halte das ehrlich gesagt auch für zu wenig, da Norwegen ja doch etwas teurer ist, möchte aber keinen eigenen Betrag nennen, da ich es einfach nicht genau weiß. Ich weiß nur das man in Norwegen mit 45.000 NOK relativ gut leben kann (meinte zumindest mal meine Tante). Für genaueres musst du wirklich lieber die Antworten der anderen abwarten, da ich auch keinen Falschbetrag nennen will.

[Karsten]

Hallo Froschn,

erst einmal willkommen bei den Norwegen-Freunden.

Um auf das eigentliche Thema "Startkapital" zurück zu kommen.. ich weiss durchaus das ein Startkapital notwendig ist und auch gefordert wird, jedoch würde mich interessieren - von denen die bereits ausgewandert sind - wie hoch habt ihr es angesetzt und seid ihr damit klar gekommen? Vermutlich ist die Frage schwer zu beantworten, wenn man noch nicht weiss wo man hin will, vielleicht lese ich aber dennoch ein paar interessante Berichte von euch.

Um es mal platt zu formulieren: Etwas auf der Kante zu haben ist schön und gibt einem das Gefühl von Sicherheit, aber nötig ist es nicht zwingend. Ich kenne genügend Leute, die mit einem Kontostand von "unter Null" hierher gekommen sind und es trotzdem problemlos geschafft haben.
Wenn ihr bei Anmeldung bei der Polizei Arbeitsverträge vorlegen könnt, ist der notwenige Nachweis erbracht, dass ihr euren Lebensunterhalt bestreiten könnt.

Wer hierher kommt, wohnt meistens zu Anfang zur Miete. Und je nachdem ob der Vermieter ein Depositum verlangt, sollte man vielleicht über einen entsprechenden Betrag verfügen, der so im Bereich von 2-3 Monatsmieten liegt. Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass ihr vom ersten Monat an in Lohn und Brot seid.
Speziell im Hinblick hierauf, könnt ihr mal einen Blick auf den Mietmarkt bei finn.no werfen, um einen ersten Preisüberblick zu bekommen. Wie Maliko schon schrieb, ist der Markt im Vergleich zu Deutschland ziemlich klein, und zudem wirst du große regionale Preisunterschiede finden. Aber auch in Deutschland muss man für eine Wohnung in München sicher mehr bezahlen als für eine vergleichbare in ländlicheren Regionen.

@Maliko: Nicht böse sein, aber ich würde mir wünschen, dass lieber diejenigen hier posten, die nicht alles nur vom Hörensagen von ihrer Tante kennen, sondern eigene Erfahrungen gemacht haben.

Viele Grüße
Karsten

[hobbitmädchen]

Hei Froschn!

Etwas auf der Kante zu haben ist schön und gibt einem das Gefühl von Sicherheit, aber nötig ist es nicht zwingend. Ich kenne genügend Leute, die mit einem Kontostand von "unter Null" hierher gekommen sind und es trotzdem problemlos geschafft haben.

Ich bin vor drei Jahren endgueltig nach Norwegen gezogen und kann Karsten nur Recht geben. Ich habe direkt nach dem Studium einen Jobangebot in Norwegen angenommen und bin also auch dementsprechend "arm" hierher gekommen. Nach 7 Jahren Studium ist da nicht gerade ein sehr dickes Polster auf dem Konto uebrig. Den Umzug habe ich selber ueber die Buehne gebracht dank netter Freunde, die mir den deutschen Mietwagen wieder zurueck nach D gefahren haben. Mein Depositum fuer meine Mietwohnung habe ich von meinem ersten Gehalt gezahlt.
Es geht also, auch mit wenig Angespartem hier einen gelungenen Start hinzulegen, ein entsprechendes Polster læsst einen aber wohl besser schlafen.

Wenn Ihr Euren Traum eh erst in 4-5 Jahren verwirklichen wollt/kønnt, wuerde ich an Eurer stelle nun jeden Monat was Beiseite legen und so ein schønes Norwegen-Polster anhæufen.

[Froschn]

@Karsten: Natürlich ist es ein Gefühl der Sicherheit und ohne könnte ich mir einen Umzug garnicht vorstellen, wenn ich ehrlich bin. Ist natürlich dennoch gut zu wissen, ob man mit seinem Gefühl richtig liegt oder nicht und wieviel Sicherheitsbedürfnis andere erfolgreiche Auswanderer haben und hatten.
Was ich wohl falsch verstanden habe ist, dass Arbeitsverträge bei der Anmeldung ausreichen. Ich war der Meinung man müsse auch ein Startkapital vorweisen, ähnlich wie in Australien.

Ich weiss nicht ob es Sinn macht sich bereits Mietpreise anzusehen, da ja noch garnicht klar ist ob ich - platt gesprochen - mietpreislich nachher in München oder auf dem Land wohne. Oder meintest du im Sinne von, dann sehen wir schon mal was schlimmstenfalls preislich einzukalkulieren ist?

@hobbitmädchen: Hast du das Jobangebot auf Grund deines Studienaufenthaltes in Norwegen oder mit Hilfe deiner Gastfamilie gefunden oder wie genau bist du vorgegangen? Rein interessehalber, hoffe ich hatte deine Personenvorstellung jetzt richtig im Kopf und nicht verwechselt :-/
Wir haben natürlich vor ein Polster anzuschaffen in den 4-5 Jahren (vielleicht gehts ja auch schneller *grins* aber meinen Betriebswirt mache ich definitiv fertig) die Frage ist natürlich dennoch lege ich - platt gesprochen - 5 Euro oder 50 Euro im Monat zur Seite. Nicht in Bezug darauf wieviel mir möglich ist, sondern wie viel ich laut Erfahrungen mindestens haben sollte um nicht in den ersten Wochen schon zu verzweifeln

Ganz liebe Grüsse,

Froschn

[Karsten]

Ich weiss nicht ob es Sinn macht sich bereits Mietpreise anzusehen, da ja noch garnicht klar ist ob ich - platt gesprochen - mietpreislich nachher in München oder auf dem Land wohne. Oder meintest du im Sinne von, dann sehen wir schon mal was schlimmstenfalls preislich einzukalkulieren ist?

In 4-5 Jahren kann natürlich viel passieren, auch und gerade in der Preisentwicklung. Ich meinte das auch eher so, dass ihr einen ersten Eindruck bekommen könnt, also rein zur Orientierung.
In einigen Teilen von Oslo bspw. zahlt ihr Mietpreise wie an keinem anderen Ort der Welt. Entsprechend sollten dann auch die Vergütungen im Arbeitsvertrag aussehen, um keine böse Überraschung zu erleben.

[hobbitmädchen]

@hobbitmädchen: Hast du das Jobangebot auf Grund deines Studienaufenthaltes in Norwegen oder mit Hilfe deiner Gastfamilie gefunden oder wie genau bist du vorgegangen?

Hehe, ja, das hattest Du schon richtig im Kopf.
Nein, fuer meinen jetzigen Arbeitgeber haben die Studienaufenthalte keinerlei bzw. wenn dann nur eine sehr geringe Rolle gespielt. Es lag hauptsæchlich an meinem fachlichen Hintergrund warum ich den Job bekommen habe. Ich wære auch ohne Norwegisch-Kenntnisse eingestellt worden. Ich habe die Stellenanzeige im Internet gefunden, kurz Emails mit meinem jetzigen Chef geschrieben, Bewerbung abgeschickt und war dann eben zum Bewerbungsgespræch hier. Hatte mich gleichzeitig auch noch auf eine andere Stelle beworben, da lief das genauso ab.
Meine Gastfamilie hat mir bei der Jobsuche nicht geholfen, ich habe auch die beiden Studienaufenthalte ganz alleine organisiert. Ich habe eben immer einfach Emails an die entsprechenden Personen geschickt und irgendwie hat es immer geklappt - auch ohne Vitamin B oder dergleichen. Vielleicht hatte ich immer nur Glueck, oder es ist eben wirklich nicht alles so kompliziert, wie man sich das vielleicht vorstellt Einfach versuchen und sehen was kommt

Nicht in Bezug darauf wieviel mir möglich ist, sondern wie viel ich laut Erfahrungen mindestens haben sollte um nicht in den ersten Wochen schon zu verzweifeln

Ich wuerde so viel Beiseite legen, wie man verkraften kann ohne sich allzu sehr einschrænken zu muessen. Unabhængig davon wieviel man vielleicht brauchen kønnte, denn erstens kommt es eh immer anders und zweitens als man denkt.

[Froschn]

@Karsten: Hab mir jetzt mal so grob ein paar Wohnungen in Stavanger, Bergen und Oslo angesehen. Ich denke mit 5000 Euro für die Kaution ist man gut dabei und für 10.000-12.000 nok lassen sich für den anfang im 60-70qm Bereich sogar richtig schöne Wohnungen finden. Teilweise fand ich die echt toll muss ich sagen (das galt jetzt für Stavanger und Bergen)

@hobbitmädchen: Das hört sich ja richtig gut an Da hoffe ich nur das wir in unseren Berufsbereichen auch Glück haben

LG Froschn

[der westfale]

@Karsten: Hab mir jetzt mal so grob ein paar Wohnungen in Stavanger, Bergen und Oslo angesehen. Ich denke mit 5000 Euro für die Kaution ist man gut dabei und für 10.000-12.000 nok lassen sich für den anfang im 60-70qm Bereich sogar richtig schöne Wohnungen finden. Teilweise fand ich die echt toll muss ich sagen (das galt jetzt für Stavanger und Bergen)



LG Froschn

Hei

Moechte dir ja nicht den Wind aus den Segeln nehmen, aber ueblicherweise gibt es hier weit aus mehr Suchende als Anbietende. Anders ausgedrueckt, wir haben kuerzlich selber eine Wohnung vermietet und konnten uns aus der vielzahl an Bewerbern den vermeitlich sichersten aussuchen.

Gruss Mark

[Froschn]

Moechte dir ja nicht den Wind aus den Segeln nehmen, aber ueblicherweise gibt es hier weit aus mehr Suchende als Anbietende. Anders ausgedrueckt, wir haben kuerzlich selber eine Wohnung vermietet und konnten uns aus der vielzahl an Bewerbern den vermeitlich sichersten aussuchen.

Das glaube ich dir, damit nimmst du mir keinesfalls den Wind aus den Segeln
Denke das wird uns bei der Stellensuche auch nicht erheblich besser ergehen, da wir ja keine Handwerksberufe ausüben.

LG Froschn