Arbeit in der Landwirtschaft

Arbeiten, Formalitäten, Wohnen, Studieren, Au-pair, Schüler-/Studentenaustausch, Praktika. Wir sind keine Jobbörse!

Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon nanoq » Sa, 03. Dez 2011, 20:25

Hej Zusammen
weiss jemand von euch wie es mit Jobangebote in der Landwirtschaft aussieht?
über jedes Feedback wäre ich dankbar.

Kurz zu mir: Ich bin 34ig habe zwei Mädels und ne Frau :D
wir kommen aus der Schweiz und ich bin gelernter Meisterlandwirt und Operationsfachmann.

lg
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon ulnau » Sa, 03. Dez 2011, 21:28

Hier kann man sich bewerben (Organisation für Vermittlung von Landwirtschaftshelfern) http://www.landbrukstjenester.no/Avl%F8 ... cid/11782/

Hier stehen freie Stellen als Landwirtschaftshelfer ausgeschrieben: http://www.landbrukstjenester.no/Avl%F8 ... cid/11776/

Ansonsten kann man bei http://www.nav.no nach freien Stellen suchen (ledige stillinger) und dann nach landwirtschaftlichen Berufen sortieren.

Gut bezahlt sind die Jobs in der Regel nicht, und als Ausländer bekommt man oft weniger als die Norweger, vor allem am Anfang. Aber (wohl auch deshalb) sind gute Leute mit Ausbildung gesucht, die sind hier Mangelware...
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon Dirk i norge » Sa, 03. Dez 2011, 21:38

gute Links, ulnau .
Trotzdem muss man an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass in Norwegen in den letzten Jahren einer von drei Bauernhöfen aufgeben musste. Es wird also immer schwieriger einen Job auf einem Bauernhof zu bekommen.
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon ulnau » Sa, 03. Dez 2011, 21:59

...nicht unbedingt. Es geben viele auf, das grössere Problem für Bauern ist aber oft, überhaupt gute Helfer zu finden. Und das Problem für die Helfer - besonders gut bezahlt sind die Jobs meistens nicht, und nicht alle erledigen gern alle Arten von Arbeit. Das wird aber oft verlangt, besonders auf kleineren Höfen. Und es gibt leider einige Höfe die unseriös mit ihren Arbeitern/Landwirtschaftshelfern umgehen. Falls man die Möglichkeit hat, Referenzen zu prüfen, würde ich das auf jeden Fall tun.

Gestern hat die Regierung übrigens die neue Landwirtschaftsmeldung veröffentlicht (http://www.regjeringen.no). Für nördliche Distrikte zumindest keine schlechte.
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon nanoq » So, 04. Dez 2011, 8:36

Vielen lieben Dank für die PN ulnau!!!! :D (Super Stelle mit Ziegen, wow)

Weiss heisst schlecht bezahlt? Habe mal ne Stelle gesehen, da hätte man so ca. 1900 Euro bekommen Brutto :shock:
Ist nicht gerade der Hammer oder ist das normal in Norwegen?
Denn ich vergleich Norwegen mit der Schweiz, die haben ja ähnlich hohe Lebenskosten, gut die Steuern bei uns sind halt schon einiges tiefer.
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon Andre311 » So, 04. Dez 2011, 12:31

Kannst ja mal von 1900 Euronen Brutto versuchen in Norge zu leben, also ich sag mal wenn du Familie hast brauchst du wenigstens 25000 NOK Netto. Jetzt rechne mal.
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon nanoq » So, 04. Dez 2011, 13:09

Das meine ich ja Andre311, ich war echt geschockt, deshalb meine frage, ist dass normal in Norwegen? (Bereich Landwirtschaft)
Wenn ja, dann geht gar nichts, denn in der Schweiz verdienen wir mindestens das doppelte.
Mit 25000 NOK, wäre ich absolut einverstanden :D
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon Andre311 » So, 04. Dez 2011, 15:52

Also lass es sein und bleibe in der Schweiz,mit Landwirtschaft kann man nur noch in einigen EU Lændern Reich werden und das dann auch nur wenn du statt Getreide garnichts anbaust und dir das bezahlen læsst.Gerade hier in Norge ist auch die Landwirtschaft im Niedergang begriffen,wer will es denn noch machen,die Jungen Leute wollen in die Stadt und die alten sterben aus.die Høfe verrotten oder werden ueber diverse Makler noch verhøkert um noch das letzte Geld auszupressen.Den Rest besorgt dann der Staat.
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon bayer45 » So, 04. Dez 2011, 16:02

Da ich auch aus der Landwirtschaft komme in Bayern, stelle ich mir den Job in Norwegen als sehr schwer vor.
In meinem Garten in Norwegen wollte ich immer einen schönen Rasen machen und Blumen pflanzen.
Aber der Boden ist kein Humus, sondern nur Fels und etwas Flechten drüber, also mit der Schaufel oder Pflug kannst du nichts anfangen.
So sieht auch die ganze Gegend drum herum aus und darum hat die Landwirtschaft auch keine Zukunft in dieser Region, zumindest nicht ohne Zuschüsse.
Sicher gibts auch Regionen wie Trondheim wo das Gelände etwas flacher ist und natürlich auch fruchtbarer.
Ein weiterer Punkt ist die Witterung.
Bis Mitte April liegt oft noch Schnee und im Oktober teilweise bereits wieder.
Das heißt, dass du im Sommer rund um die Uhr arbeiten mußt und im Winter kannst du schauen wie die Viecher satt fütterst.
Oft haben die Landwirtschaften nichtmal Scheunen, sondern das Futter liegt in Rundballen, eingeschweißt in Folie, in der Prärie.
Ich will dir das nicht ausreden, aber du solltest mal Norwegen zu unterschiedlichen Zeiten besuchen.
Viel Spaß bei der Planung,
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon hobbitmädchen » So, 04. Dez 2011, 16:41

Andre311 hat geschrieben:Gerade hier in Norge ist auch die Landwirtschaft im Niedergang begriffen

Was teilweise auch daran liegt, dass man auf guten Ackerflæchen einen grossen neuen IKEA bauen will :x

Andre311 hat geschrieben:wer will es denn noch machen,die Jungen Leute wollen in die Stadt

Zum Glueck nicht alle. Ich kenne einige, die den elterlichen Hof uebernommen haben bzw. uebernehmen wollen. Oder sich sogar einen eigenen gekauft haben.
Es gibt eine gewisse Tendenz bei uns hier, die sicher auch fuer andere Kommunen stimmen mag, dass es zwar immer weniger Bauern werden, aber immernoch die gleiche Flæche landwirtschaftlich genutzt wird.

Und wenn alle die Einstellung haben, dass man es dann lieber gleich bleiben lassen soll, dann ist die Landwirtschaft wirklich im Niedergang begriffen. Von daher, wenn man nicht gerade Millionen damit verdienen will, gibt es dort durchaus Møglichkeiten.

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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon Hubi59 » So, 04. Dez 2011, 17:52

hobbitmädchen hat geschrieben:dass es zwar immer weniger Bauern werden, aber immernoch die gleiche Flæche landwirtschaftlich genutzt wird.


genau, bei uns z.B. kauft ein einzelner Bauer alle Høfe auf denen es schlecht geht und verpachtet sie dann wider, man sagt er besitzt inzwischen an die 15 Høfe.
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon Roene » Di, 06. Mär 2012, 1:20

@nanoq

Wenn du in Norwegen in der Landwirtschaft arbeiten möchtest und wirklich etwas verdienen willst, musst du einen Hof kaufen und selbst "landwirtschaften". Die geographischen Voraussetzungen sind selbst hier oben im Norden gar nicht so schlecht, wie manch einer hier schreibt. Da wo kein Ackerbau möglich ist muss man eben auf Viehzucht setzen und sollte das mit hochgezüchteten, modernen Rassen nicht mehr gehen, muss man auf alte traditionelle Rassen setzen. Landwirtschaft gibt es z.B. in Vesterålen schon seit ca. 4.000 Jahren. Die Natur kann hier oben viele Tiere ernähren. Tang ist als Futter bei alten Rassen sehr beliebt und früher wurden sogar Fischköpfe an Kühe und Schafe im Winter verfüttert, wenn das Heu knapp wurde.

Ich habe inzwischen einen kleinen Hof mit knapp 7,5 ha, wovon ca. 1,5-2,0 ha zur Heuproduktion nutzen kann. Der Rest ist Wald und Moor. Aufgrund der geringen Größe und Lage (Hang, Moor, Heide, Birkenwald) werde ich mir eine Herde mit gammelnorsk sau (villsau) aufbauen. Das Ziel ist eine Herde von 40-50 "Winterschafen", so dass ich im Sommer mit Lämmern auf ca. 100 Tiere komme. Bei uns (weiß nicht, ob dass in allen fylker so ist) bekommt man ab einem Umsatz von 30.000 NOK Zuschüsse und ökologische Wirtschaft noch einmal extra.

Es wird immer wieder gesagt, das hier in Norwegen der Landwirtschaft der Nachwuchs fehlt, was aber nur zum Teil stimmt. Bei Landwirtschaft im großen Stil mag das stimmen, aber gerade der ökologische småbruk gewinnt an Popularität bei jungen Leuten. Oft haben sie wie ich noch einen Nebenberuf, setzen aber klar auch auf Ackerbau und/oder Schaf- / Ziegenzucht. Ich sehe da eine spannende Entwicklung. Das muss nur noch die Regierung erkennen und die Startphase erleichtern. ;-)

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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon heico » Mi, 21. Mär 2012, 8:39

Hubi59 hat geschrieben:
hobbitmädchen hat geschrieben:dass es zwar immer weniger Bauern werden, aber immernoch die gleiche Flæche landwirtschaftlich genutzt wird.


genau, bei uns z.B. kauft ein einzelner Bauer alle Høfe auf denen es schlecht geht und verpachtet sie dann wider, man sagt er besitzt inzwischen an die 15 Høfe.


Dann ist er wohl eher Immobilienhändler als Bauer.

Als Deutscher kann ich nicht erkennen, womit die Bauern ihr Geld in Norwegen verdienen.
Land ist knapp, Acker gibt es fast garnicht, Gebäude sind nicht einfach zu errichten.
Betriebe viel zu klein. Da kann es nur über die Zuschüsse gehen, entweder direkt oder über die Produkte.
Milch ist in der Hand von Tine und Fleisch bei Gilde zu haben.
Bei der "Planwirtschaft" gibt es keinen Wettbewerb, der dafür sorgt, dass die Produkte besser werden.
Viele Grüsse
heico
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon Roene » Mi, 21. Mär 2012, 10:25

heico hat geschrieben:Als Deutscher kann ich nicht erkennen, womit die Bauern ihr Geld in Norwegen verdienen.
Land ist knapp, Acker gibt es fast gar nicht, Gebäude sind nicht einfach zu errichten.
Betriebe viel zu klein. Da kann es nur über die Zuschüsse gehen, entweder direkt oder über die Produkte.
Milch ist in der Hand von Tine und Fleisch bei Gilde zu haben.
Bei der "Planwirtschaft" gibt es keinen Wettbewerb, der dafür sorgt, dass die Produkte besser werden.


Da hast du aber einen sehr oberflächlichen Eindruck von der norwegischen Landwirtschaft.

1. Land ist knapp: Falsch

Das Land ist anders, aber nicht knapp. Sicherlich hat man keine endlosen Weideflächen und auch die Ackerflächen sind nicht mit denen der Magdeburger Börde zu vergleichen. Aber es gibt durchaus größere Kornanbaugebiete und in der Tierwirtschaft werden werden fehlende Weideflächen in der innmark durch die Nutzung der "wilden" Weideflächen in der utmark kompensiert. Immerhin kommt auf nahezu jeden zweiten Norweger ein Schaf.

Viele landwirtschaftliche Flächen sind unbenutzt, von Knappheit kann man da also nicht sprechen ;-).

2. Acker gibt es fast gar nicht: Naja... immerhin fast 1 Million Hektar (10.000 km2) (4x die Größe des Saarlandes)

3. Gebäude sind nicht einfach zu errichten: Aha? Also ich ziehe eine Grundmauer, setze ein Fachwerk darauf, Dach, Außenverkleidung, etc. - fertig ist der Stall. Ist eigentlich sehr einfach.

4. Betriebe viel zu klein: Naja, es sind Familienbetriebe (oft arbeitet sogar nur der Mann auf dem Hof)... finde ich persönlich besser als LPG-Nachfolgebetriebe.

5. Milch ist in der Hand von Tine und Fleisch bei Gilde zu haben: Jein! Tine ist sicherlich groß, bestimmt auch zu groß. Aber es gibt viele kleine lokale Produzenten und auch ein paar größer, wie z.B. Synnove Finden, Q-Meieri, Rørosmeieri. Bei Nortura (Gilde) ist es wie mit Tine, aber auch hier gibt es lokale Konkurenz. Außerdem hat Nortura gar kein großen Interesse an "Spezialprodukten, wie Rentier, Altnorwegisches Schaf, etc. Auch hier sind es kleine Schlachtereien.

6. Da kann es nur über die Zuschüsse gehen, entweder direkt oder über die Produkte: Ja, Zuschüsse gibt es und die sind wichtig. Ein Hauptgrund hierfür ist zum einen die nördliche Lage und damit einhergehenden schwierigeren Bedingungen und aber auch die viel zu niedrigen Preise für Lebensmittel.

7. Bei der "Planwirtschaft" gibt es keinen Wettbewerb, der dafür sorgt, dass die Produkte besser werden: Das kann man sehen wie man will... ein zu hoher Wettbewerb geht leider in erster Linie auf die Kosten der Tiere oder bringt umweltfeindliche Anbaumethoden mit sich.

Ich habe lieber meinen subventionierten norwegischen Familienbetrieb, mit 150 Schafen, die im Sommer in den Bergen sind, als eine US-amerikanische Rinderfarm.

Gruß, René
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Re: Arbeit in der Landwirtschaft

Beitragvon widder64 » Do, 22. Mär 2012, 23:01

Gut geschrieben Roene.

nanoq, Du kanst Norwegen nicht mit der Schweiz vergleichen.
Ich,gelernter Mauer, 30 Jahre Berufserfahrug und die letzten 2,5 Jahre als Maurer in der Schweiz taetig,
hatte 30,75 CHF die Stunde, habe jetzt in Norwegen sogar mehr Netto weil ich hier nicht mit ueber 10% Qellensteuer
bestraft wede.
Nicht falsch verstehen, es hat mir auch in der Schweiz gefallen.
Wenn Du immer noch intersse hast wirst Du auch hir in Norwegen was passedes finden, auch vom Lohn her.
Uebrigens stand in der Lokalzeitung: Hallingdålen ein Hof zum Verkauf fuer 1,7 Mio NOK, in Gol,
vor etwa 2 Wochen.
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