Arbeitssuche als ausgebildeter Automobilkaufmann möglich?

[Lucky Luke]

Ich begrüße alle Norwegenfreunde ganz herzlich,

ich bin ab heute mit von der party, wenn einer Fragen hat über mich oder Norwegen kann er mich gerne mal anschreiben, da ich mich jetzt auch schon längere Zeit mit den Thema Norwegen und Auswandern beschäftige und auch schon dort für ein halbes Jahr gearbeitet habe!

Aber nuin zu meiner Frage ich bin mir nicht sicher ob ich den Richtigen Beruf gewählt habe als Ausbildung, kann mir da jemand weiterhelfen? Ich bin bald ausgelernter Automobilkaufmann und würde meinen Beruf auch gerne weiterführen in Norwegen kennt jemand eine Stell wo mann dort anfangen kann?
Meine Eltern wollen auch mit auswandern und suchen auch arbeit aber bei dennnen ist es egal was sie arbeiten!
Wichtig ist nur das ich jetzt erstmal arbeit bekomme ich würde auch irgendein anderen Beruf in dieser Brache machen!

Ich würde mich freuen von den ein oder anderen mal was zu hören und verbleibe mit freundlichen Grüßen aus dem Schwarzwald.

Lucky

[Christoph]

Hallo Lucky...

erstmal herzlich willkommen und viel Spaß hier bei uns im Forum!!!

Wie sieht es denn mit Deinen Sprachkenntnissen aus? Um in d e r Branche einen Job zu bekommen, mußt die norwegische Sprache perfekt beherrschen.

Grüßlis vom NarVikinger Christoph

[DocFunfrock]

Die Chancen sind nicht schlecht, wenn du dich im Verkauf betätigt hast. Sie sind aber aussichtslos, wenn du die Sprache nicht beherscht.

Im übrigen gilt: Bewerbungen nur ohne Bild (!) und meistens per E-Mail.
Der Lebenslauf heist dort CV: Curriculum Vitæ

Stellenannonsen und Tips usw. findet du auf aetat.no oder anderen Jobvermittlungen.


Doc Funfrock

[trolljenta]

schon oft gesagt, aber man kann's nicht oft genug sagen... Die Sprache ist das A und O!
Wenn du die mündlich und schriftlich wirklich gut beherrscht kannst du mit einer bewerbung Erfolg haben.

Noch einiges an Infos zum Thema findest du auch auf meiner Homepage in der Rubrik Auswandern

Trolljenta

[Lucky Luke]

Danke für eure Antworten!
Also das hat mich jetzt schon mal einen Schritt weiter gebracht, aber ich habe gehört das man Norwegisch gleich vor Ort lernen soll da es evektifer ist als hier in Deutschland in einen Kurs zu gehen.
Bekannte sind hier in Deutschland bei so einen Kurs gegangen und waren jetzt oben in Norwegen zum Urlaub machen und haben keinen richtig verstanden bzw. konnten nichts mit anderen Unterhalten.
Ich habe angenommen das die Unternehmen eigene Kurse anbieten vor Ort! IST DAS NICHT RICHTIG?

Gruß Lucky Luke

[Hjelleflat]

....aber ich habe gehört das man Norwegisch gleich vor Ort lernen soll da es evektifer ist als hier in Deutschland in einen Kurs zu gehen.
Bekannte sind hier in Deutschland bei so einen Kurs gegangen und waren jetzt oben in Norwegen zum Urlaub machen und haben keinen richtig verstanden bzw. konnten nichts mit anderen Unterhalten...

Hallo,

konnte mir ein leichtes schmunzeln nicht verkneifen.
Ich habe vorher in D jeden Tag ca. 8 Stunden Bokmål hardcore gepaukt, und das 3 Monate lang.
Im Østland wäre ich da sicher auch weit gekommen. Aber nicht im Vestland, wie sich bald heraus stellte.Hier ist Nynorsk angesagt. Auch das wäre halb so schlimm wenn hier nur wenigstens zusätzlich eine hand voll Dialekte gesprochen würde. Jede Komune und fast jede Klitsche spricht hier seinen eigenen Kauderwelch. Kollegen wurden in Oslo schon gefragt ob sie denn aus Island kämmen. Und ein Fliesenleger aus Voss (Vestland), den ich in Lærdal kürzlich traf (auch Vestland, ca, 90km weit weg) erzählte mir das er die leute hier kaum versteht.In Trondheim war ich auch hell begeistert. Die Mundart dort soll sich auch zum norsk zählen.

So gesehen ist es sicherlich von Vorteil dort die "ortsübliche Sprache zu lernen, wo man wohnt und arbeitet.

[Hjelleflat]

Ansonsten willst du ja als Kauffmann sicher was verkaufen.
Da sind gute Sprachkentnisse sicher (erstmal) das aller wichtigste.

helsing
Dirk

[Arne.R.]

Moin.
Ich kenne kein Unternehmen, das eigene Sprachkurse anbietet. Würde mich sehr überraschen, wenns das gäbe, denn welches Unternehmen hält sich denn schon entsprechendes Personal, nur weil viellicht irgendwann mal ein Ausländer ohne Sprachkenntnisse eingestellt werden könnte
Alle, die ich kenne, bekommen die Teilnahme an allgemeinen, öffentlich zugänglichen Sprachkursen bezahlt, und werden ggf. auch dafür freigestellt.
Und natürlich ist es sehr wohl von Vorteil, wenn man in D schon einen Kurs gemacht hat, denn 1. kann man dann schon norwegisch lesen (sollte man jedenfalls können nach einem Kurs) und 2. fällt es einem mit Vorkenntnissen natürlich leichter, wenn man hier einen Kurs besucht...

Als Automobilkaufmann könntest du m.E. sehr gute Chancen haben, wenn du gute Kenntnisse im Im- und Export hast. Hunderte Norweger kaufen gebrauchte Autos in D, und es gibt hier entsprechende Firmen, die nehmen ihnen dabei den Papierkram ab, bzw. besorgen gleich das ganze Auto mit allem drum und dran. Bei solchen Firmen hättest du m.E. gute Chancen, weil du ja Deutsch sprichst. Gute und zahlreiche Kontakte zu großen deutschen Gebrauchtwagenhändlern wären da natürlich hilfreich...

Und noch eins: Vergiß Bewerbungen per email: Das Thema hatten wir hier schon öfter. Emails werden oft gar nicht oder spät, oder ablehnend beantwortet. Anrufen oder persönlich vorbeischauen - so läuft das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit besser

Und zum Thema Verständlichkeit: Ich kann Hjelleflat in jedem Punkt nur zustimmen. Trøndersk kam in meinem Sprachkurs in D auch nicht vor ...

Gruß,
Arne

[Susanne]

Ich habe angenommen das die Unternehmen eigene Kurse anbieten vor Ort! IST DAS NICHT RICHTIG?

Wenn Sprachkurse bezahlt werden, dann gilt das für Berufe mit Bewerbermangel... die kaufmännischen Berufe gehören da - soweit ich weiß - aber nicht dazu... um also überhaupt eine Chance auf eine Arbeitsstelle zu haben, musst Du wohl norwegisch lernen!


Hilsen
Susanne

[trolljenta]

Nach Norwegen auszuwandern ohne norwegisch zu können, das ist eine Sache von der ich eigentlich nur abraten kann. Ohne wirklich gute Sprachkenntnisse kannst du es nämlich in deinem Beruf völlig vergessen einen Job zu bekommen und Sprachkenntnisse in dem Umfang kannst du dir nicht von heute auf morgen aneignen! Man kann sich zwar Problemlos ohne norwegischkenntnisse hier für einen Job bewerben, aber spätestens bei der Arbeitsaufnahme sollte man dann soviel norwegisch können um sich mit den Kollegen zu verständigen und die normalen Alltagsgeschäfte erledigen zu können. Desweiteren werden in vielen Jobs fliessende norwegischkenntnisse sowohl schriftlich als auch mündlich verlangt.

Und die Sprache lernen kannst du überall, ob in Deutschland oder Timbuktu! Lernen musst du es eh wenn du hier leben willst und da ist vorher besser als nachher. Auch wenn du dann hier ankommst und mit den örtlichen Dialekten noch eine weitere Hürde zu bewältigen hast, so hast du dann doch schon eine Basis auf der du aufbauen kannst und mit Bokmål wirst du eigentlich im ganzen Land problemlos verstanden.

Auch wenn man so ein paar Brocken beherrscht, mit denen man sich im Urlaub verständigen kann, so reicht das einfach nicht aus um hier zu leben. In einem Land zu Leben und zu Arbeiten ist etwas anderes wie Urlaub machen und man sollte keineswegs davon ausgehen das man sich überall auch mit Deutsch oder Englisch verständigen kann. Egal ob es um einen Arbeitsplatz geht, das mieten einer Wohnung, anmelden eines Telefons oder dem Kauf einer Waschmaschine - man kommt nur schwer klar wenn man die Landessprache nicht beherscht.

Es werden hier im Land zwar überall Sprachkurse angeboten, aber nicht direkt von den Arbeitgebern. Teilweise gibt es auch Wartelisten um überhaupt in so einen Kurs rein zu kommen. In der Regel musst du um an so einem Kurs teilnehmen zu können eine gültige Aufenthaltsgenehmigung vor legen, und diese erhälst du ja auch erst nach ein paar Wochen.

Normalerweise musst du den Sprachkurs selber zahlen und die Preise variieren stark von Ort zu Ort. Es gibt zwar teilweise Arbeitgeber, die die Kurskosten übernehmen. Allerdings ist das wohl eher nur in den Fällen der Fall wo halt du einen Jobb hast wo es an qualifizierten norwegischen Berwerbern mangelt. In deinem Beruf ist das jedoch nicht der Fall und da musst du erst mal gute Norwegischkenntnisse nachweisen können, um überhaupt mit den einheimischen Bewerbern konkurrieren zu kønnen.

Von daher gibt es einen ganzen Berg von Gründen, warum du norwegisch lernen solltest bevor du nach Norwegen auswanderst!

Trolljenta

[DocFunfrock]

Moin.
Und noch eins: Vergiß Bewerbungen per email: Das Thema hatten wir hier schon öfter. Emails werden oft gar nicht oder spät, oder ablehnend beantwortet. Anrufen oder persönlich vorbeischauen - so läuft das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit besser


Gruß,
Arne

In meinem Beruf kommt man mit schriftlichen Bewerbungen überhaupt nicht weiter, weil das für die Unternehmen zu viel arbeit ist... Insofern stimmt deine Aussage nicht.


Doc Funfrock

[Charly]

In meinem Beruf kommt man mit schriftlichen Bewerbungen überhaupt nicht weiter, weil das für die Unternehmen zu viel arbeit ist... Insofern stimmt deine Aussage nicht.

In diesem Zusammenhang waere es interessant zu wissen, welchen Beruf Du denn hast. Jedoch ist es unserioes die Erfahrungen EINES BERUFES zu verallgemeinern und pauschal zu postulieren, dass Bewerbungen in Norwegen "nur ohne Bild" und "meistens per Email" vonstatten gehen. Das ist Riesenhumbug.

Ich bin seit geraumer Zeit mit diesen Problemstellungen (Arbeitsuche, Bewerbungen etc.) professionell beschaeftigt und kann Dir versichern, dass erfolgreiche Bewerbungen per Email nach wie vor die absolute Ausnahme sind. Und das gilt quer durch alle Branchen. Es entwickelt sich sogar der Trend dahingehend, dass Bewerbungen ausgefeilter und immer professioneller gestaltet werden, da mit einer zunehmenden Bewerberzahl auch der erste Eindruck an Bedeutung zunimmt.

Und wo liegt der Sinn der Aussage, dass man mit schriftlichen Bewerbungen nicht weiterkaeme, da dies zu viel Arbeit sei fuer die Firmen? Ist der Arbeitsaufwand mit einer (auch geschriebenen) ggf. mit mehreren "Vedlegg" versehenen Email-Bewerbung wesentlich geringer?

Auch dies ist Unfug, weil die Firmen durchaus an einem vernuenftigen Bild des Bewerbers interessiert sind, bevor er/sie zum Jobbintervju (wenn ueberhaupt) gebeten wird. Die Wahrscheinlichkeit nach einer Emailbewerbung zu einem Vorstellungsgespraech eingeladen zu werden ist in den meisten Berufen MINIMAL, es sei denn dieses war von vornherein ausdruecklich gewuenscht - und das ist weder die Regel noch allgemein ueblich.

[Arne.R.]

Und wo liegt der Sinn der Aussage, dass man mit schriftlichen Bewerbungen nicht weiterkaeme, da dies zu viel Arbeit sei fuer die Firmen? Ist der Arbeitsaufwand mit einer (auch geschriebenen) ggf. mit mehreren "Vedlegg" versehenen Email-Bewerbung wesentlich geringer?

Das frage ich mich allerdings auch...
Erinnert mich an diesen berühmten Brief einer ostfriesischen Mutter an ihren Sohn, in dem es u.a. heißt:
"Lieber Sohn, ich schreibe dir diesen Brief ganz langsam, weil ich weiß, daß du nicht so schnell lesen kannst."
So ähnlich muß es sich wohl mit Bewerbungen per email verhalten, jedenfalls in der Branche von Hjelleflat: Email geht schneller als normale Post, und die Bewerbung kann deswegen vermutlich vom Empfänger auch schneller gelesen werden. Und die Abwägung, ob der Kandidat geeignet ist, geht dann offenbar auch schneller...
Wäre wirklich interessant zu wissen, was für ne Branche das wohl ist....

Gruß,
Arne

[Bjørn]

Man kann sich zwar Problemlos ohne norwegischkenntnisse hier für einen Job bewerben, aber spätestens bei der Arbeitsaufnahme sollte man dann soviel norwegisch können um sich mit den Kollegen zu verständigen und die normalen Alltagsgeschäfte erledigen zu können. Desweiteren werden in vielen Jobs fliessende norwegischkenntnisse sowohl schriftlich als auch mündlich verlangt.

Endlich bringt das mal einer auf den Punkt. Genau das sind und waren auch meine, bzw. die persönlichen Erfahrungen meiner Freunde u. Bekannten.

Es ist ganz einfach unseriös, wenn manche Beiträge von Möglichkeiten schwafeln, mit Deutsch- und Englischkenntnissen im norwegischen beruflichen Alltag einen passablen Einstieg oder gar die Praxis bestreiten zu können. Soweit es sich im Einzelfall hierbei um eine Riesenausnahme gehandelt haben sollte, würde ich sie gar keinenfalls als Richtschnur ins Forum stellen und damit evtl. falsche Hoffnungen bei Auswanderungswilligen wecken.

Vorhandene Sprachkenntnise sind ganz einfach das A und O für einen erfolgreichen beruflichen und privaten Einstieg in die neue Umgebung. Sie erleichtern einem nicht nur persönlich das Leben - sie sind m. E. auch ein Gebot der Höflichkeit gegenüber dem Gastland

findet
Björn

[Jesco]

Hei!

Bjørn, wir können dir nur zustimmen. Die Kenntniss der norwegischen Sprache ist einfach Pflicht. Es gibt jedoch einige Bereiche, in denen man gut in der ersten Zeit mit Englisch auskommen kann. Im IT Bereich und auch im Bereich der Entwicklung gibt es viele Firmen, wo Englisch in der ersten Zeit kein Problem ist (meinen diejenigen Firmen, mit denen wir zu tun haben). Aber auch dort wird auf Dauer Norwegisch verlangt; das macht das Leben viel einfacher. Wir sehen auch, dass gerade einiger unserer Kollegen grosse Probleme haben, die nicht die norw. Sprache beherrschen. Mit ihnen will so keiner richtig was zu tun haben und hinter dem Rücken wird immer über die mangelnde Sprachkenntnis gelästert.

Man muss sich auch in die Situation der Firmen versetzen. Warum sollten sie einen Ausländer ohne norw. Sprachkenntnisse nehmen, wenn es andere und gute Alternativen auf dem norw. Arbeitsmarkt existieren. Da nehme ich doch als Firmenchef lieber einen Norweger.

Darüberhinaus weiss man nie, ob der ausl. Aspirant wirklich mit der norw. Kultur zurecht kommt. Es gibt zwar viele Ähnlichkeiten, sie ist dann aber doch irgendwie anders. Und solche Dinge bekommst du nicht gerade im Urlaub vermittelt.

Bewerbungen via Mail/Internet sind wirklich eine tolle Sache. Wir haben aber doch das Gefühl, dass sich diese Art der Bewerbung wieder zurückentwickelt hat. Im Jahr 2000 noch wollten viele Firmen von uns die Bewerbungen im elektronischen Format haben. Bei den heutigen Stellenanzeigen, findet man sowas doch eher selten.

Vielleicht hat es auch damit etwas zu tun, dass der Arbeitsmarkt einfach viel schwieriger geworden ist. In guten Zeiten buhlen alle Firmen gute Arbeitskräfte zu bekommen. Und wollen ihnen natürlich auch das Leben so einfach wie möglich machen, wie z.B. Bewerbung im elektronischen Format. Die Arbeitsmarkt ist aber leider zur Zeit nicht so, und deswegen muss man an allem arbeiten, was Pluspunkte geben kann. Und für die norw. Sprache gibt es ein besonders dickes Plus.

Gruss
Jesco (Sibylle & Markus)