Auswandern - unmöglich?

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Auswandern - unmöglich?

Beitragvon Saosin » Sa, 07. Jan 2012, 22:00

Schönen Abend an alle.
Ich weiß, das Thema gibt es zu Hauf, doch meine Probleme sind sehr speziel. Ich bin 25 und führe seit einigen Monaten eine Fernbeziehung zu einem Norweger. Weswegen ich mich auch von meinem Mann ( in Freundschaft ) getrennt habe. Wir sehn uns jeden Monat für eine Woche und soweit ist das auch in Ordnung, doch natürlich nicht für immer. Immer öfter stellt er mir die Frage, ob ich nicht zu ihm ziehen würde, nach meiner Scheidung, und ich würde nichts lieber tun, aber es macht mich so traurig, dass es wahrscheinlich nie klappen wird. Er hat sich gerade ein Haus gekauft und mein Nochmann und ich auch vor wenigen Jahren. Das heißt ich habe hier noch einige Jahre was zum abzubezahlen. Er hat eine Tochter, weswegen er nicht nach Deutschland kommen kann. Ich arbeite seit ein paar Jahren fest angestellt im Sicherheitsdienst, habe aber keine Ausbildung. Ich habe nicht vor in den nächsten 1-3Jahren auszuwandern, möchte mich aber gerne mit dem Thema beschäftigen. Ich weiß nicht was ich machen soll und wo ich anfangen soll. Sprache lernen sollte bis dahin kein Problem sein, etwas Geld zusammen sparen auch nicht, habe auch vor das Haus zu verkaufen, werde aber mit einem dicken Minus rausgehen. Habe ich überhaupt eine Chance, jemals zu ihm zu ziehen unter diesen Voraussetzungen? Ich weiß wie unrealistisch das kling, weiß auch, dass ich keine Lösung hier bekomme, hoffe einfach nur auf etwas positives, an das ich mich halten kann, da ich diese Liebe nicht aufgeben möchte. :cry:

Ich weiß, das hier ist keine Lebensberatung, aber momentan meine einzige Idee wie ich an Informationen kommen kann! Also, ob es möglich ist (wahrscheinlich) verschuldet ohne Ausbildung jemanls zu ihm zu ziehen.

Schonmal vielen Dank, Saosin
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon norwegenbus » Sa, 07. Jan 2012, 22:04

Warum sollte das nicht klappen ??
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon rød hvit blå » Sa, 07. Jan 2012, 22:30

ich verstehe deine zweifel auch nicht.

wenn er euch 3 erstmal als alleinverdiener durchfüttern kann, du dich mit seiner tochter verstehst und du der meinung bist das ist "was für die ewigkeit"... warum sollte es dann nie klappen??

ich glaube dich hält noch etwas anderes davon ab, oder?
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon Saosin » So, 08. Jan 2012, 0:04

Wenn ich hier nichts abzubezahlen hätte, würde ich mir weniger Gedanken machen. Mit seiner Tochter verstehe ich mich wunderbar, die Beziehung an sich ist perfekt... Ich komm finanziell gut zurecht, egal wie das mit meinem Haus weitergeht, ich käme gut über die Runden. Aber wenn ich erstmal gekündigt habe, zu ihm ziehe und keinen Job finde, da ich keine abgeschlossene Berufsausbildung habe und sein Polster aufgebracht ist, was passiert dann? Ich nehme an ich habe keinerlei Ansprüche auf irgendwas, wenn ich dort noch nie gearbeitet habe, nur weil ich mit ihm verheiratet wäre!? Das macht mir Sorgen, dass ich hier alles habe, dort aber erstmal nichts hätte und wer weiß, eventuell zwei Menschen ins Unglück stürze =/
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon Rapakiwi » So, 08. Jan 2012, 8:31

Moin Saosin,
ich weiß nicht, ob ein Internet-Forum Dir bei Deinen Fragen helfen kann, denn die Antwort liegt, und das weißt Du wahrscheinlich auch, in Dir selbst.

Ich an Deiner Stelle würde mir schwarz auf weiß aufschreiben, was Du hier hast und wie Du in N gestellt sein wirst. Was bedeutet es Dir, selbst für Dich sorgen zu können? Bist Du so chaotisch-kreativ auf Bauchgefühl getrimmt, dass Du mit einem unerschütterlichen Optimismus jede Lebenslage meistern wirst? Das ist jetzt nicht wertend gemeint, es gibt rational denkende Menschen und Gefühlsmenschen - und ich glaube, dass ein Gefühlsmensch nicht glücklich wird, wenn er nach rationalen Gesichtspunkten versucht, sein Leben zu meistern bzw. umgekehrt ein Rationalist nicht gegen Zweifel aus dem Bauch heraus entscheiden kann. Im Mittelpunkt Deines Lebens stehst DU. Versuche, Dir über Deine Bedürfnisse und Erwartungen klar zu werden und gucke dann, ob Deine Bedürfnisse in N an der Seite Deiner neuen Liebe erfüllt werden. Liebe ist etwas Wundervolles, aber es kehrt auch einmal Alltag ein, der, wenn er gegen die eigentlichen Bedürfnisse läuft, sehr aufreibend sein kann - egal ob in N oder D.

Hinsichtlich Deiner Fragen zu Norwegen: Besteht nicht die Möglichkeit, dass Dein Freund Dir hilft, vor diesem Schritt in seinem Land eine Arbeit zu finden? Auch ihm sollte daran gelegen sein, mit Dir an der Seite eine selbständige Partnerin zu erhalten und nicht allein für Deine Zukunft in N verantwortlich zu sein. Ich persönlich glaube auch, dass eine Liebe/Beziehung sich sehr viel freier entwickeln kann, wenn sie nicht vom Ballast der Verantwortung erdrückt wird.

Wie immer Du Dich entscheiden wirst: Es ist Deine Entscheidung. Wenn Du einen Schritt machst, gucke nicht zurück, ob er richtig gewesen ist, sondern gucke nach vorne und setze den nächsten Fuß richtig.

Viel Erfolg wünscht
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon norwegenbus » So, 08. Jan 2012, 9:13

Saosin hat geschrieben:Wenn ich hier nichts abzubezahlen hätte, würde ich mir weniger Gedanken machen.


Dann verkauft doch einfach das Haus in D ....... ist doch nur ein Haus .....

Saosin hat geschrieben:Aber wenn ich erstmal gekündigt habe, zu ihm ziehe und keinen Job finde, da ich keine abgeschlossene Berufsausbildung habe und sein Polster aufgebracht ist, was passiert dann? Ich nehme an ich habe keinerlei Ansprüche auf irgendwas, wenn ich dort noch nie gearbeitet habe, nur weil ich mit ihm verheiratet wäre!? Das macht mir Sorgen, dass ich hier alles habe, dort aber erstmal nichts hätte und wer weiß, eventuell zwei Menschen ins Unglück stürze =/


Hast du dir mal die Arbeitslosenquote in N angeguckt - keinen Job zu finden - grade wenn man nicht wählerisch ist - dürfte eher schwer werden ....
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon Alyana » So, 08. Jan 2012, 13:50

Naja also das mit dem Job kommt wirklich immer drauf an wo man lebt, zb hier bei uns auf den Lofoten kann es u.u schon etwas schwieriger sein als in einem der Ballungsgebiete.Aber im Securitybereich findet man in Norge öfter mal was wenn man die Sprache beherscht,was in diesem Bereich wichtig ist.

Ansonsten ein kleiner Tip da ja eine Woche im Monat nicht wirkich viel ist um auch ein Gefühl für den Alltag mit einer Person zubekommen,Verbring doch deinen Jahresurlaub zusammen mit ihm Hier in Norge wenn man 3 bis 4 Wochen am Stück mit einer Person lebt kann es oft schon anders aussehen, das gleiche könnte er ja machen seinen Jahresurlaub mit dir in D verbringen und schon Lebt ihr 2 Monate zusammen und könnt sehen wie es klappt.

Wenn du dann erstmal einen kleinen Einblick in den Alltag und das Leben hier bekommen hast und es dann immer noch willst kannst du ja weitere Schritte einleiten ;)

Kleiner Tip wenn es wirklich ernst wird und du zb Deinen Job kündigen willst, rede mit deinem Chef und erkläre ihm die Situation weil wenn du von deiner Firma gekündigt wirst bekommst du keine Sperrzeit vom Arbeitsamt und kannst deine Ansprüche auf ALG für 3 Monate mit nehmen und hast nen kleines Polster wärend du dir hier arbeit suchst,solltest du nicht schon von D aus was finden.
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon Saosin » So, 08. Jan 2012, 21:15

Vielen Dank für die netten Antworten!
Natürlich wird mir mein Freund bei der Jobsuche helfen, er sieht das aber alles viel optimistischer und meint ich soll mich nicht sorgen, ich möchte aber lieber auf Nummer sicher gehen, immerhin bin ich ja diejenige, die bereit ist alles hier aufzugeben. Auch wenn ich meinen Job sehr mag, muss ich da nicht unbedingt wieder rein. Hauptsache ich verdiene Geld, egal wo. Haben vor das Haus in Deutschland zu verkaufen, aber nach einem Gespräch mit der Bank sieht es eher mies aus, dass wir da ohne Schulden rauskommen.
Der Tip mit dem Jahresurlaub werden wir auch in die Tat umsetzen, ich habe meinen Urlaub vom letzten Jahr gespart um ihn dieses Jahr zu besuchen und meinen Haupturlaub werde ich im Sommer bei ihm verbringen, natürlich kann der Alltag wiederum ganz anders sein, wie einmal ne Woche im Monat. Aber wie gesagt, wir haben ja noch ca. 1-3Jahre Zeit.
Auf jeden Fall gehts mir nach den Antworten etwas besser und danke, dass ich nicht in Stücke gerissen wurde ;-D
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon Marika Anna L » So, 08. Jan 2012, 23:18

Du gehst sehr offen mit deinen gedanken um und das finde ich gut. Allerdings denke ich ein offenes Forum ist nur teilweise der richtige ort dafår.
Es klingt so als wenn du auf keinen Fall in eine Abhångigkeit geraten måchtest, finanziell und evtl. auch auf eine andere art.
Diese Entscheidund wird dir aber keiner annehmen kønnen, auswandern kann immer mit problemen verbunden sein. Ob nun mit familie oder wie in deinem fall.
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Meine Facebokgruppe fuer Leute die eine Mitfahrgelegenheit suchen. Wer moechte kann sich gerne dazufuegen :
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon norwegenbus » Mo, 09. Jan 2012, 10:54

Saosin hat geschrieben:... danke, dass ich nicht in Stücke gerissen wurde ;-D


.... das heben wir uns für die nächste Frage auf ..... :lol:
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Re: Auswandern - unmöglich?

Beitragvon Schnettel » Mo, 09. Jan 2012, 15:44

Saosin hat geschrieben:...Aber wenn ich erstmal gekündigt habe, zu ihm ziehe und keinen Job finde,...
Meiner Meinung nach ist das der falsche Ansatz!
Du musst erst einen Job finden und dann kuendigen und zu ihm ziehen. So rum wird ein Schuh draus. Dann ist auch die Gefahr geringer, dass du deine Verbindlichkeiten in D nicht mehr bedienen kannst.
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