Bjørn hat geschrieben:Hat hier einer Interesse daran, mit Gewalt zu belegen, daß es das Negativimage von sog. Jammerossis zu recht geben soll
Es gibt immer solche und solche....
Filtern wir doch einfach den Kern der Aussage
(wenn nun mal auch der Ton die Musik macht).
Ich bin zwar kein Handwerker - deshalb hier nur meine laienhafte Meinung: Ich denke, den wesentlichen Unterschied machen zwei Sachen aus:
1. Die meisten Norweger, die im Handwerksbereich arbeiten sind gar keine richtigen Handwerker.
Sirkelsalgmannen schreibt:
"...Ich wette, daß von 10 norwegischen Zimmerern 8 keine einzige Chance auf dem deutschen Arbeitsmarkt hätten!..."
Weil wahrscheinlich von den 10 gerade mal einer 'nen Facharbeiterbrief hat....
2. In D muss (zumindest auf den ersten Blick) alles gerade, korrekt, gleichmäßig, eben genau nach Plan sein.
Schimmel bekamen wir in unsere alte Wohnung z.B. erst, als diese "saniert" wurde - mit Heizung und sonstwiestark abgedichteten Fenstern. Soviel lüften kann kein Mensch...
Vorher, als immer mal ein kleiner Wind durch die Ritzen pfiff, war Schimmel kein Problem.
Wichtig ist natürlich, dass jedes Ding seinen Zweck erfüllt (also ein Haus sollte schon stehen bleiben und ein Dach dicht sein, ein Auto muss fahren etc. - und das für eine längere Zeit).
Ich denke, so als "gelernter" Deutscher hat man in manchen Dingen vielleicht einen zu kritischen Blick... (Mir geht das ja selbst so).
Das soll aber jetzt keinen Pfusch entschuldigen - nicht, dass micht jetzt jemand falsch versteht...
@Anja bezüglich des eigentlichen Themas:
Ich habe mich schon geärgert, dass ich keine Krankenschwester bin...
Habe BWL studiert und jetzt viele Jahre lang in D betriebswirtschaftliche Software in verschiedensten Unternehmen und Insitutionen eingeführt. Diesbezüglich habe ich auch umfangreiche Erfahrungen, die mir aber bezüglich Norwegen (noch) nicht so richtig weiter helfen. Will aber damit nicht sagen, dass die letzten 12 Jahre vergeudet waren - im Gegenteil. Man nimmt ja immer Erfahrungen mit. Und wenn es erstmal nur die ist, dass ein derartiger Stress, wie in den letzten 7 Jahren nicht gesund ist...
Ich jedenfalls fange in Norge erstmal im Pflegebereich (praktisk bistand) an - also mehr sowas wie Hauswirtschaft. Dort ist Bedarf und man braucht - außer ein paar Norwegisch-Kenntnissen - keine großartigen Voraussetzungen. Vorteil ist, durch den Kontakt mit vielen Leuten bessern sich meine Sprachkenntnisse automatisch.
Nebenei werde ich aber trotzdem mich auf "meinem Gebiet" weiter auf dem Laufenden halten und dazu lernen.
Aber wer weiß - wo ich mal noch lande.
Will sagen: Du solltest jetzt nicht ausschließlich darauf gucken, wo JETZT der Bedarf in Norwegen besteht, sondern weiter denken. Denn nach Spekulation Zimmermann zu lernen, obwohl es dir vielleicht nicht einmal Spaß machen würde... Ich weiß nicht. Am Ende landest du der Liebe wegen vielleicht mal in Malta... Da gibts als Zimmermann sicher nicht viel zu tun.
Für Krankenschwester oder Ärzte ist sicher immer Bedarf - zumal die Leute immer älter und immer kränker werden....
Aber du solltest schon auch deine Interessen und persönlichen Stärken bei der Berufswahl berücksichtigen.
Ich selbst arbeite gern mit Menschen zusammen. Und ob ich denen nun zum zwanzigsten Mal erkläre, welche Taste sie drücken müssen - oder ihnen im Haushalt helfe, ist für mich jetzt erstmal zweitrangig...
Deshalb auch hier der Tipp: Finde für dich heraus, ob du gern handwerklich arbeitest, ob du gern mit Menschen zusammen arbeitest oder lieber im stillen Kämmerlein, ob du gern umher fährst und und und - Dann wirst du sicher eine Berufsrichtung finden, die sich mit Norwegen auch vereinbaren lässt.
Nichts desto trotz muss man immer flexibel bleiben. Denn die Globalisierung geht auch an Norwegen nicht vorbei. Und keiner kann sagen, wie die Situation in 15 Jahren aussehen wird.
Wie sich aber zur Zeit die verschiedenen Branchen bewegen und entwickeln, kannst du auch im Aetat und in der norwegischen Presse verfolgen.
Und ein kleiner Tipp, der hier noch nicht kam (es sei denn, ich habe ihn überlesen): Im Verkauf hat man auch überall gute Chancen. Gerade, wenn die Konkurrenz stärker wird, sind gute Leute im Vertrieb gefragt. - Wem's liegt... Aber hier gilt mehr denn je: Sprache MUSS perfekt sein.
Viele Grüße,
Schnettel