ute leinauer hat geschrieben:Auch der Hinweis auf die "Boplikt" war sehr hilfreich,...
Ich weiss nicht, ob es richtig rueber gekommen ist: das ist nicht ueberall so. Es hængt von der Kommune ab (und u.U. davon, ob es ein bolig oder fritidsbolig ist), ob ein Objekt Boplikt hat oder nicht. Es gibt durchaus Hæuser, die man ohne Boplikt kaufen kann. Eine Auskunft darueber sollte aber im Expose stehen.
ute leinauer hat geschrieben:...die Art und Weise, wie in Norwegen Immobilien verkauft werden, komplett anders ist als in Deutschland. Bin allerdings noch nicht 100 %ig dahintergestiegen, wie das System komplett funktioniert...
Ja, das ist ein Kapitel fuer sich. Ich kann aber nicht unbedingt sagen, dass es dadurch schwieriger ist als in D, ein Haus zu kaufen. Wir waren innerhalb weniger Tage Hausbesitzer... Das hatte damals in D schon weitaus længer gedauert und viel mehr Papierkram gebraucht.
Der Preis, der in der Anzeige angegeben wird, richtet sich meist nach dem Preis im Wertgutachten. Selten ist er sehr viel høher oder niedriger.
Das ist aber nicht unbedingt der Preis, mit dem das Haus verkauft wird.
Wir haben - bei unserem Hauskauf - erstmal beobachtet, wo das erste Preisangebot los ging - und das war 35% (!) unter dem angegebenen Preis.
Dann haben auch wir mit geboten - Schritt fuer Schritt - die Gebote werden høher und die Fristen, an die man sich bindet, kuerzer.
Irgendwann schlægt der Verkæufer zu, wenn er "merkt", da wird nicht mehr viel kommen.
Also, der Verkaufsprozess kann u.U. recht schnell gehen.
Der erste Bieter gibt zu seinem Gebot auch eine Frist an, bis zu der er sich an dieses Gebot bindet.
Bis zu dieser Frist haben andere Bieter Gelegenheit, selbst ein Angebot abzugeben oder der Verkæufer kann das Gebot auch bis dahin annehmen.
Man muss hier also ein gewisses Fingerspitzengefuehl haben.
Bei einem sehr niedrigen Preis wird der Verkæufer noch nicht zuschlagen, sondern damit rechnen, dass noch weitere Gebote kommen.
Bei unserem letzten Gebot haben wir im Preis einen grøsseren Sprung gemacht und die Frist recht kurz gesetzt (da nur noch wenige Stunden) - genuegend, um dem Verkæufer Zeit einzuræumen, zuzustimmen - zuwenig, um anderen Kæufern zu ermøglichen, u.U. um eine høhere Finanzierung zu bitten.
Seine eigenen Gebote nicht zu schnell abgeben, aber auch nicht zuuu lange warten. Wenn man bis 5 Minuten vor Fristende wartet, kann es sein, dass der Verkæufer dem anderen Gebot zustimmt. Dann kæme man mit seinem Gebot zu spæt...
Wenn man das Haus nicht aus der Portokasse bezahlt, sollte man bereits im Vorfeld die Finanzierung bis zur selbst gesetzten Grenze (also, das, was man bereit wære, zu bezahlen) abgesprochen haben. Damit man nicht wæhrend der Bieterphase immer wieder mit der Bank kontaktieren muss, ob ein paar mehr tausen Krønchen auch noch gehen.... Das ist unnuetze Zeitverschwendung. Also, diejenigen, die mit Kredit finanzieren wollen, die Garantie bereits im Vorfeld von der Bank einholen.
Unabhængig der Finanzierungsart verlangt der Makler den Nachweis zur Finanzierung. Entweder muessen ausreichend liquide Mittel nachgewiesen werden - und/oder die Kontaktperson der Bank mit Telefonnummer angegeben werden. Denn der Makler ueberprueft auch, bevor das Geschæft abgeschlossen wird, ob die Finanzierung auch gegeben ist.
Noch ein Hinweis: Der Verkæufer muss nicht das høchste Gebot nehmen. Er kann auch einem Minderbietenden den Zuschlag geben.
Da dies so ist, obliegt dem Makler eine ziemlich hohe Verantwortung: Denn er muss aufpassen, dass hier kein Schwindel betrieben wird (z.B. dass kein Beauftragter des Verkæufers zum Preis-in-die-Høhe-treiben mitbietet).
Ansonsten geht das mit dem Bieten recht einfach: Fuer das erste Bieten fuellt man ein A4-Blatt aus, mit den persønlichen Angaben, dem Gebot, der Frist und der Finanzierung.
Alle weiteren Gebote konnten wir per sms abgeben.
Auch ueber den aktuellen Stand (neue Gebote und deren Frist) wurden wir per sms informiert.
Ich rate unbedingt davon ab, gleichzeitig fuer mehrere Objekte zu bieten. Man muss damit rechnen, auch wirklich den Zuschlag zu bekommen - selbst, wenn man vielleicht nicht der Høchstbietende war.
Also erst, wenn man ein Objekt definitiv nicht bekommen wird (wenn ein anderer den Zuschlag hat - oder, wenn die eigene Bindungsfrist vorbei ist), dann kann man sich auf das næchste Objekt stuerzen.
Achja: Alle Fragen im Zusammenhang mit dem Haus und dem Kauf sollten im Vorfeld abgeklært sein - und eine Besichtigung ist eigentlich unabdingbar. Man sollte also wirklich genau wissen, wofuer man bietet.
Wenn man den Zuschlag dann hat, geht der Rest eigentlich ganz fix und unkompliziert.