Jobchancen im kaufmännischen Bereich

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Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Simon72 » Mo, 30. Sep 2013, 11:23

Hallo Norwegenfreunde,

ich bin ganz neu in diesem Forum und möchte mit meiner Familie nach Norwegen ziehen. Das hat hauptsächlich familientechnische Gründe. Ich bin leitender Mitarbeiter eines mittelständigen Unternehmens und daher fast nie bei meiner Familie. In diesem Beruf ist es generell in Deutschland schwer, geregelte Arbeitszeiten realisieren. Da diese in Norwegen eher akzeptiert sind, erhoffen wir uns davon ein familiäreres Leben. Das man aber auch in Norwegen viel arbeiten muss, ist mir schon klar. Zuerst würde ich wohl für einige Zeit allein gehen und meine Familie dann bei gutem Start nachholen. Auch meine Frau möchte in Norwegen arbeiten, was in Deutschland mit drei Kindern aufgrund fehlender Rahmenbedingungen nicht optimal ist.

Wir kennen Norwegen aus mehreren Besuchen und sind begeistert von Land und Leuten. Aber das war halt Urlaub! Das Lernen der Sprache habe ich bereits begonnen, ist nicht sehr schwer, geht aber mangels Zeit nur langsam voran.

Daher meine Frage, wie stehen die Chancen als kaufmännische Führungskraft (Bereich internationaler Vertrieb, Controlling, Recht, Personal) auf eine Stelle in Norwegen? Meine Frau ist Ärztin, in diesem Bereich ist der Bedarf ja recht groß. Aber zu kaufmännischen Berufen ist nicht viel zu finden. Gibt es evtl. spezialisierte Arbeitsvermittlungen?

Schon mal danke an alle Helfer.

Simon
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Harry132 » Mo, 30. Sep 2013, 12:38

Hallo Simon.

schau mal unter http://www.nav.no . Es gibt allerdings zig weitere Internetadressen.

Gruß
Harry
Meine Diaschau "Norwegen - mit dem Rad zum Nordkap": http://www.Heinz-Knapp.de
Harry132
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Hubi59 » Mo, 30. Sep 2013, 16:22

Hei Simon
Ihr habt ja beide ganz gute Voraussetzungen, ich weiss nicht so recht in welcher Branche ich dich einordnen soll, schreib doch mal was du bisher so gemacht hast.
Und wenn du nichts findest kønnt ihr auch ganz gut vom Gehalt deiner Frau leben, denn die findet mit Sicherheit was. :wink:

OT
Ein Freund sagte mir mal " du brauchst eigentlich nicht selbst ein Boot, du musst nur einen besten Freund haben der ein Boot hat"

und wenn man das bissl umbastelt kann das rauskommen


"Du brauchst eigentlich keinen gut bezahlten Beruf, du brauchst nur ne Frau die nen gut bezahlten hat"
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Gruss Hubi
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Simon72 » Di, 01. Okt 2013, 9:13

Hei Hubi,

das mit der guten Chancen klingt ja toll, aber dass ich nicht arbeite ist ausgeschlossen. Es ist nicht nur das Geld, obwohl das auch wichtig ist. Aber in erster Linie bekommt man ja auch Kontakt und Bestätigung im Job. "Nur" Kindererziehung ist uns beiden zu wenig. Das ist ja auch ein Grund für uns, Deutschland zu verlassen. Es geht uns recht gut hier, aber die Verwirklichung meiner Frau im Job ist fast aussichtslos mit drei Kindern. Wir wollen diese Probleme nicht einfach auf mich verlagern, sondern Beruf und Privates in ein besseres Verhältnis bringen.

Andererseits, vielleicht sollte ich ja dann einfach ein Buch schreiben;-)

Nein im Ernst. Meine berufliche Einordnung ist in der Tat nicht leicht. Deshalb kann ich auch schwer recherchieren, da es keinen Oberbegriff dafür gibt. Von der Ausbildung her bin ich Jurist und habe ein paar Jahre als Anwalt gearbeitet. Glücklicherweise habe ich rechtzeitig den Absprung geschafft und bin von der Rechtsberatung in die kaufmännische Leitung gewechselt. Ich arbeite seit 7 Jahren in diesem Bereich in einem kleinen Unternehmen in der Elektrotechnikbranche, als Zulieferer für den Maschinenbau. Wie das halt bei den kleinen Unternehmen ist, hat man da ein sehr breites Aufgabenspektrum (Vertrieb, Einkauf, Controlling, Kundenbetreuung, etwas Technik und natürlich alles Rechtliche). Allrounder halt, aber das kann man nicht suchen. Eigentlich sagt mir das sehr zu und ich würde das gern in Norwegen auch machen. Nur weiß ich nicht, ob es dafür dort Bedarf gibt und wie ich die Suche beginne.

Ich habe gelesen, dass viele einfach hinfahren und dann suchen. Aber das schließe ich mal für mich aus. Ich brauche einfach die Sicherheit eines neuen Jobs, um den jetzigen aufzugeben.

Ich bin für jeden Rat dankbar!

Vi ses! Ha det bra.

Simon
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Hubi59 » Di, 01. Okt 2013, 12:57

Hei Simon
Nun kann man sich schon bissl besser ein Bild von dir/euch machen.

ok, schau mal da
http://www.finn.no/finn/job/fulltime/ob ... e=44328033
was meinst du, erfuellst du die Voraussetzungen? ( bei denen kann ich in der Mittagspause vorbeischauen und brauch nicht mal das Auto :lol: )

das schaut auch gut fuer dich aus
http://www.finn.no/finn/job/fulltime/ob ... e=44325093

Simon da passt eigentlich so viel zu dir, du hast ne super Ausbildung, ne Menge Berufserfahrung, verkauf dich nicht unter Preis, nimm dir Zeit und such genau nach dem Hut der zu dir passt. Die Gehælter in deinem Level sind mit Sicherheit ueber einer Mill. Jahresgehalt.
Gruss Hubi ( den kannst du dann zur Gartenpflege buchen :wink: )
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Simon72 » Mi, 02. Okt 2013, 7:31

Hei Hubi,

OK, das klingt alles recht vielversprechend. Ich habe zwar von dem höheren Lohnniveau gehört aber sind die Regionen, die Du erwähnst echt realistisch?

Danke für die Links. Wie überall werden meist Techniker/Ingenieure gesucht. Das bin ich aber nicht, obwohl die Jobbeschreibung schon recht passend ist zu meinen gewünschten Tätigkeiten. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben und Deinen Rat berücksichtigen.

Was meinst Du, mögen es die Norweger, wenn man sie direkt kontaktiert oder sollte man eher auf konkrete Stellenanzeigen antworten? In Deutschland gehen ja doch die meisten Jobs ohne Ausschreibung weg. Allerdings ist es ja recht schwierig, in einem anderen Land ein Netzwerk aufzubauen.

Auf jeden Fall muss ich das Problem mit der Sprache in den Griff bekommen. Nicht ganz einfach mit wenig Freizeit und außerhalb des Landes.

Grüsse

Simon
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Hubi59 » Mi, 02. Okt 2013, 11:18

Simon72 hat geschrieben:Hei Hubi,

OK, das klingt alles recht vielversprechend. Ich habe zwar von dem höheren Lohnniveau gehört aber sind die Regionen, die Du erwähnst echt realistisch?


Wenn du mit der Ausbildung nen passenden Job findest ist das auf keinen Fall ne unrealistische Zahl.

Simon72 hat geschrieben:Danke für die Links. Wie überall werden meist Techniker/Ingenieure gesucht. Das bin ich aber nicht, obwohl die Jobbeschreibung schon recht passend ist zu meinen gewünschten Tätigkeiten. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben und Deinen Rat berücksichtigen.

Es ist nicht gesagt das du in deinem derzeitigen Fachgebiet wider arbeitest, sei offen fuer alles, die norweger sehen deinen soliden backround und wollen dich haben, ich kenne hier nen deutschen Ingineur der in der Oelbranche arbeitet, dem bezahlt die Firma schon jahrelang die Hausmiete (20000kr /mon).

Simon72 hat geschrieben:Was meinst Du, mögen es die Norweger, wenn man sie direkt kontaktiert oder sollte man eher auf konkrete Stellenanzeigen antworten?

Mach langsam Simon, du bist in ner super Ausgangsposition, du willst nicht wie viele irgend einen Job finden, du willst den Job finden.
Ich wuerde z.B. mal so zum Test ein Søknad beim NAV einstellen und abwarten was kommt, du kønntest auch nen direkten Telefonkontakt zum NAV Eures https://www.nav.no/Lokalt/Rogaland/Kont ... 321190.cms aufbauen und dich dort fachmænnisch beraten lassen , ist das norw. Arbeitsamt fuer Auslænder, die haben mir damals in 10min nen Job organisiert, nach 3 Stunden hatte ich nen Arbeitsvertrag.
Simon72 hat geschrieben: In Deutschland gehen ja doch die meisten Jobs ohne Ausschreibung weg. Allerdings ist es ja recht schwierig, in einem anderen Land ein Netzwerk aufzubauen.

Ja das ist hier nicht gar so schlimm, die machen hier schon meistens Ausschreibungen und mit dem sozialen Netzwerk das kommt schon, nur ruhig. Mach das so wie ich erwæhnt hab, ruf das Nav Eures an, die werden die nøtigen Kontakte fuer dich knuepfen und dir erklæren wie es weiter geht, du kannst natuerlich auch paralel dazu einfach mal an so nen ausgeschriebenen Job nen Søknad (formelle Bewerbung) + CV (Werdegang deiner Ausbildung bzw. deines Arbeitslebens) schreiben und schaun was passiert und was fuer Angebote kommen, so sammelst du Erfahrungen.
Soviel erst mal dazu, bei weiteren Fragen stehe ich dir gern zur Verfuegung.
Gruss Hubi
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Hubi59 » Mi, 02. Okt 2013, 16:13

noch was Simon, erwæhne auf jeden Fall in deinem CV und beim NAV Eures das du derzeit Norwegisch lernst, schon das bringt Extrapunkte.
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Simon72 » Mi, 02. Okt 2013, 17:59

Echt super Informationen. Nochmal danke an Dich. Jetzt habe ich erst einmal einen konkreten Weg, den ich einschlagen kann.

Was machst Du eigentlich beruflich? Vor lauter Neugier über meinen Neustart habe ich ganz vergessen zu fragen.

Und übrigens, wenn alles klappt, dann musst Du nicht zur Gartenpflege kommen, dann bist Du immer willkommen zum gemütlichen Grill- und Bierabend!!!

Grüsse

Simon
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Hubi59 » Do, 03. Okt 2013, 8:14

Hei Simon
Freut mich doch wenn ich euch helfen kann und ihr somit nen guten Start habt, sollte es euch in meine Gegend verschlagen nehme ich natuerlich die Einladung gern an.
Da noch einige Hinweise.
Legt sehr viel Wert auf die Anerkennung euerer Ausbildung in Norge (unverzichtbar fuer deine Frau), ist sehr wichtig da euer Gehalt steigt bzw. fællt. Ich kønnte mir dabei gut vorstellen das die Anerkennung vom Bergentest abhængig gemacht wird http://de.wikipedia.org/wiki/Bergentest
Mehr kompetente Infos dazu kønntest von Usern wie z.B. Hobbitmædchen oder Schnettel erhalten.
Ich denk nun hast du erst mal die wichtigsten Infos die ihr fuer die " Startvorbereitungen" braucht.
Ich wuensch euch viel Glueck bei eueren spannenden Plænen :wink:
Liebe Gruesse von Hubi dem Hausmeister
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Schnettel » Fr, 04. Okt 2013, 9:53

Hallo Simon und willkommen im Forum!

Da melde ich mich auch mal zu Wort.
Damit du ein Bild bekommst, 'wer' jetzt antwortet, kurz zu mir:
In Dtl. Betriebswirtschaft studiert, Auslandssemester in Dænemark, Abschluss als Diplomkauffrau. Danach 7 Jahre in einem IT-Unternehmen. Hab dort fuer die Unternehmen Konzepte entwickelt, programmiert, geschult, eingefuehrt, mit dem Chef Præsentationen gehalten. Ich war Projektleiter und "nebenbei" noch Geschæftsbereichsleiter mit Personalverantwortung fuer ca. 10 Leute.
Es hat mir Spass gemacht - aber DAS wollte ich so nicht wieder machen, nicht in diesen Ausmassen.

Der Sprung nach Norwegen war nicht wirklich leicht. Ich habe unzæhlige Bewerbungen geschickt. Im kaufmænnischen Bereich (ich hatte sehr gute Kenntnisse v.a. im Rechnungswesen/ Controlling) und selbst in der IT war da nichts drin - nicht von Deutschland aus.
Solange man kein Profi fuer irgendwas gaaaaaaaanz spezielles ist.... Oder eben zu einer Berufssparte gehørt, die in Norwegen tatsæchlich gesucht werden - wie eben Handwerker oder Ærzte. Im kaufmænnischen Bereich hat Norwegen grundsætzlich erstmal selbst genug Leute.

Eine IT-Firma in Bergen (die auch wirklich Leute suchte und ich entsprach deren Profil bis auf den I-Punkt) antwortete mir, man sei sehr interessiert, ich solle mich doch dann wieder melden, wenn ich denn in Bergen wohne.... Das war denen einfach zu anstrengend!
Auch in Buchhaltungen, Steuerbueros, selbst in Firmen mit deutschen Anknuepfungspunkten oder hauptsæchlich deutschen Kunden (also Stellen, wo Deutsch-Kenntnisse gefordert waren) - keine Chance.
Ich bin dann nach Norwegen gegangen und habe in einer Kommune stundenweise als Hilfskraft gearbeitet - war bei alten Leuten putzen, habe im Altenheim die Leute gewaschen, angezogen und gefuettert. Ich will diese Arbeit nicht missen und ich bewundere Leute, die das tagtæglich machen kønnen. Aber fuer mich wære das kein Job auf Lebenszeit. Die Geduld hætte ich nicht. Es war fuer mich ein Uebergang. Denn: von Norwegen aus bewirbt es sich wesentlich leichter!
Nach einem halben Jahr bekam ich dann eine IT-Stelle in einer Firma, die intern jemanden fuer ihr BW-System brauchten - das, was ich als Berater jahrelang in Dtl. gemacht hab, aber eben "inhouse". DIE perfekte Stelle fuer mich. Und vor allen Dingen: endlich eine feste Stelle (das war ja auch extrem wichtig fuer mich bzgl. der Aufenthaltsgenehmigung).
Eine nette Episode nebenbei: Die IT-Firma in Bergen, die mich hatte "abblitzen" lassen, war unser Lieferant der Software. Als der Chef dort mitbekam, dass ich diejenige bin, die sich ein Jahr vorher bei denen beworben hatte, hatten die sich fast ein Bein rausgerissen und wollten mich tatsæchlich abwerben! Aber da wollte ich nicht mehr... :lol:
Ich bin nun seit ueber 9 Jahren in Norwegen und hab meine Stelle gefunden. Leiten will ich nicht mehr, ich will auch keine Personalverantwortung mehr haben. Das, was ich mache, ist perfekt fuer mich und mein Privatleben. Und damit bin ich zufrieden. Dieser Job gibt mir genug Abwechslung und Herausforderung, aber auch Freiheit.
Soweit zu mir.

Nun weiss ich nicht, inwieweit sich der Markt fuer kaufmænnische Stellen in den letzten 10 Jahren geændert hat. Und es ist ja auch sehr stark von den persønlichen Voraussetzungen und den regionalen Gegebenheiten abhængig.
Wie bereits erwæhnt - ist man ein Spezialist fuer etwas ganz Besonderes, was gesucht wird, hat man sicher ne Chance, dass ein Unternehmen auch jemanden aus Dtl. zu einem Vorstellungsgespræch holt oder auch ueber Telefon/Webkonferenz/Skype Interviews durchfuehrt.

Simon72 hat geschrieben:Wie das halt bei den kleinen Unternehmen ist, hat man da ein sehr breites Aufgabenspektrum (Vertrieb, Einkauf, Controlling, Kundenbetreuung, etwas Technik und natürlich alles Rechtliche). Allrounder halt, aber das kann man nicht suchen. Eigentlich sagt mir das sehr zu und ich würde das gern in Norwegen auch machen. Nur weiß ich nicht, ob es dafür dort Bedarf gibt und wie ich die Suche beginne.
Das klingt mir eher nach eierlegender Wollmilchsau - also jemand, der alles macht. Wie du bereits sagst, in einem kleinen Unternehmen.
Wenn also Projektleiter mit Ingenieurausbildung gesucht werden, sehe ich eher keine Chance fuer dich, so "von aussen" einen solchen Job zu bekommen. Was die Suche betrifft, kannst du (z.B. bei den Stellenangeboten in NAV oder FINN) nur die Bereiche erstmal filtern, die insofern in Frage kommen (bzw. die ausschliessen, die nicht in Frage kommen) und dann "handverlesen".

Hubi59 hat geschrieben:Ich wuerde z.B. mal so zum Test ein Søknad beim NAV einstellen und abwarten was kommt, du kønntest auch nen direkten Telefonkontakt zum NAV Eures https://www.nav.no/Lokalt/Rogaland/Kont ... 321190.cms aufbauen und dich dort fachmænnisch beraten lassen , ist das norw. Arbeitsamt fuer Auslænder, die haben mir damals in 10min nen Job organisiert, nach 3 Stunden hatte ich nen Arbeitsvertrag.
Hier sollte nicht uebersehen werden, dass Hubi Handwerker ist, und da ganz andere Chancen hatte. Deine Frau wuerde darueber wahrscheinlich auch nach 3 Stunden eine Stelle bekommen.... Aber bei dir sehe ich das nicht sooooo rosig.
Den CV bei NAV einstellen ist sicher eine Møglichkeit, die man nutzen sollte. Aber versprechen solltest du dir nicht zuviel davon.
Unternehmen direkt anschreiben, ist auch eine Møglichkeit (so hab ich es damals ja auch gemacht). Aber fuer eine Stelle als kaufmænnische Fuehrungskraft??? Da sehe ich eher keine Chancen auf diesem Weg. Aber warum soll man nicht auch mal Riesenglueck haben?!
Du solltest dir evt. Gedanken machen, wie du vielleicht erstmal etwas kleiner anfangen kannst, um dann ggf. in eine leitende Position hineinzuwachsen. Das sehe ich schon eher realistischer.
Du brauchst ein Netzwerk, Leute, die Leute kennen - Vitamin B. Lies auch mal diesen Thread!

Aber mal eine ganz andere Frage:
Wieso willst DU vor gehen? Bei dir sieht ja die Frage des Jobs viel kritischer aus als bei deiner Frau.
An eurer Stelle wuerde ich das Ganze andersherum angehen: Deine Frau hat reelle Chancen, eine gute Stelle zu bekommen. Warum kann sie nicht vor gehen? Dann kann sie bereits anfangen, ueber ihren Kollegenkreis Kontakte zu knuepfen. Du hættest dann die Møglichkeit, quasi "vor Ort" zu suchen, auch wenn du dort noch nicht wohnst. Aber dann kannst du schon mal eine norwegische Adresse angeben, du hast bereits einen Anknuepfungspunkt zu Norwegen und vielleicht kennt ja dann auch der eine oder andere Kollege oder Patient deiner Frau jemanden, der jemanden kennt.
Der Grossteil freier Stellen wird ueber private Kontakte vergeben!

Hubi59 hat geschrieben:Legt sehr viel Wert auf die Anerkennung euerer Ausbildung in Norge (unverzichtbar fuer deine Frau), ...Ich kønnte mir dabei gut vorstellen das die Anerkennung vom Bergentest abhængig gemacht wird
Ich hab noch nicht davon gehørt, dass eine Berufsanerkennung von einem Bergenstest abhængig sein soll. Bei der Berufsanerkennung geht es doch um Inhalte der Ausbildung.
Allerdings kann es gut sein, dass deine Frau zusætzlich zum anerkannten Berufsabschluss auch einen bestandenen Bergenstest braucht. Das kønnte man bei (potenziellen) Arbeitgebern erfragen.
Wie das bei dir mit der Anerkennung des Jurastudiums wird, keine Ahnung. Ich kannte hier eine, die hatte in Dtl. das erste Staatsexamen in Jura zwar noch fertig gemacht (einfach, um es abzuschliessen - weil man ja nicht weiss, wofuer man es noch gebrauchen kann), aber anerkannt wurde ihr das hier nicht. Jedoch spielt das bei dir, wenn du im kaufmænnischen Bereich arbeiten willst, sowieso eher eine untergeordnete Rolle. Hier in Norwegen wird es bei dir aber wohl eher auf die Erfahrung und das Kønnen ankommen, als auf einen entsprechenden Abschluss.
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Ari » Fr, 04. Okt 2013, 9:55

Hallo,
Hinsichtlich der Anerkennung für Ärzte kann ich ein bißchen was erzählen, habe das ganze ja grade hinter mir. Der Bergenstest o.ä. ist für die Anerkennung selber nicht erforderlich. Es gibt allerdings kaum eine Stellenausschreibung, in der keine Norwegischkenntnisse verlangt werden.
Man muß beim SAK (Statens Autorisasjonskontor for helsepersonal) die norwegische Approbation beantragen. Hierzu müssen folgende Unterlagen eingereicht werden: Kopie des Ausweises, CCPS (hierfür braucht man zumindestens in Brandenburg ein Führungszeugnis sowie beglaubigte Unterlagen über das Studium, das ist aber wohl von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich), Staatsexamen 3. Abschnitt, Approbationsurkunde und vielleicht ggf. auch die Facharzturkunde. Nach einem Rat des Übersetzers habe ich beim Bundesministerium für Gesundheit noch eine Bescheinigung angefordert, dass die Ausbildung in Deutschland internationalem Standard entspricht. Gibt da einen Standardbrief, das war ganz unkompliziert. Alle Unterlagen müssen im beglaubigten Original (die Person, die für die Beglaubigungen in meinem Bürgeramt zuständig ist und ich waren irgendwann schon per du...) sowie in übersetzter beglaubigter Kopie geschickt werden. Man erhält dann eine Rechnung über 1560NOK, erst wenn diese bezahlt ist, wird der Antrag bearbeitet. Bei mir hat es ca. 6 Wochen gedauert bis ich die norwegische Approbation bekommen habe.
Danach kann man sich an die Facharztanerkennung machen, wäre das für Euch auch relevant?
Viele Grüße erst mal und viel Glück!
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Hubi59 » Fr, 04. Okt 2013, 13:22

Schnettel hat geschrieben:.
...... sehe ich eher keine Chance fuer dich......,
, ........und da ganz andere Chancen hatte......... .
.......... Aber bei dir sehe ich das nicht sooooo rosig........
.........Aber versprechen solltest du dir nicht zuviel .........
..........Da sehe ich eher keine Chancen auf diesem Weg............
........... Bei dir sieht ja die Frage des Jobs viel kritischer aus............
Der Grossteil freier Stellen wird ueber private Kontakte vergeben!


Na Klasse, damit wæhre wohl das Vorhaben Auswandern fuer den Simon erledigt.
Hvorvor må du være så veldig negativ til han, de er ikke typisk norsk. :wink:
Gruss Hubi
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon Schnettel » Fr, 04. Okt 2013, 19:02

Hubi59 hat geschrieben:Na Klasse, damit wæhre wohl das Vorhaben Auswandern fuer den Simon erledigt.
Hvorvor må du være så veldig negativ til han, de er ikke typisk norsk. :wink:
Gruss Hubi
Hä?! Ich bin doch nicht negativ! Nur sollte man die Aussagen auch bitte nicht aus dem Zusammenhang reissen!
Ich habe ja dazu geschrieben, warum, weshalb, weswegen ich die Jobsuche fuer Simon nicht sooo rosig sehe, wenn er sooo vor gehen will. Man kann das machen, aber gerade im kaufmännischen Bereich wird das schwierig. Er ist kaufmännischer Leiter und möchte sowas gern auch in Norwegen wieder machen.
Ich habe nicht gesagt, dass es unmöglich ist.
Nur wäre es sicher schlauer, wenn seine Frau, die nun mal die besseren Voraussetzungen hat, vor geht und zunächst etwas aufbauen kann - nicht zuletzt Beziehungen, die ihm dann wieder behilflich sein können. Aber die Vorteile hab ich ja oben schon aufgezählt...
Was ist denn daran negativ??
Simon ist doch nicht geholfen, ihm die Jobsuche als völlig easy darzustellen, wenn sie es fuer seinen Job nicht unbedingt ist.
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Re: Jobchancen im kaufmännischen Bereich

Beitragvon loma » Fr, 04. Okt 2013, 19:23

wie bei so vielen Dingen, denke ich, dass die Realität irgendwo zwischen Schnettel und Hubi59 liegt.

Man kann durchaus lange auf seine Traumstelle hinarbeiten müssen, aber es kann auch manchmal recht schnell klappen, sogar vom Ausland aus...

Also lasse dich weder entmutigen, noch sei zu euphorisch, was das Auswandern nach Norwegen angeht. Das von Hubi59 genannte Gehalt ist aber auch in meinen Augen sehr optimistisch - oder ich verkaufe mich total unter Wert...

Ich hatte 2012 mit totales Glück:
Ich hatte 14 Jahre Berufserfahrung in der IT. Norwegen kannte ich bisher nicht. Nicht mal einen längeren Norwegenurlaub hatte ich hinter mir. Insgesamt war ich in meinem Leben vielleicht alles zusammen 5 oder 6 Tage in Norwegen gewesen. Sprachkenntnissse auch Null (nur etwas dänisch und schwedisch). Alles, was ich zu Norwegen wusste: Ingenieure werden dort gesucht und ich wollte mal was Neues machen. Ausserdem berichtete mir ein Ex-Kollege ab und an recht positiv, der war zuvor nach Norwegen gegangen.

Ich fing also an, mich zu bewerben. Habe auf finn.no geschaut, aber nicht hilflos überall beworben, sondern nur da, wo das Profil passend war. Ich schickte zunächst 3 Bewerbungen, bekam eine Absage, aber 2 Firmen wollten ein Telefoninterview. Das eine Interview lief miserabel, das zweite schon besser. Eine Woche später - ich wollte gerade weitere Bewerbungen rausschicken, kam eine E-mail: Ob ich in der kommenden Woche zu einem Interview nach Trondheim kommen könne, Flug und Hotel wollte die Firma übernehmen, in der Mail waren sogar schon mögliche Flugverbindungen genannt. Ich sagte natürlich zu, schlimmstenfalls ist es eben eine kostenlose Reise nach Norwegen...

Der Rest ist dann klar, sonst würde ich hier nicht aus Trondheim schreiben...

Allerdings, war es bei mir eben auch so:
- Profil stimmte sehr genau (später erfuhr ich von meinem jetzigen Chef, dass er nicht nur meine alte Firma kannte, sondern da sogar Kontakte hatte und sogar mal auf Dienstreise da war)
- es waren für den Job keine Sprachkenntnisse erforderlich, weil IT.
- es ist eine sehr internationale Firma, in der es üblich ist, Ausländer einzustellen und diese auch zum Interview einzufliegen. Wir haben - wenn das Profil gestimmt hat - sogar Leute für einen Tag aus den USA zum Interview nach Trondheim eingeladen.

Also, manchmal klappt es mit dem Traumjob auch direkt aus dem Ausland, aber dann meist nur mit viel Glück.

Aber noch ein Tip:
Eine Sache, die hier bei Bewerbungen nach meinen Erfahrungen einen höheren Stellenwert hat, sind Referenzen. Und man kann davon ausgehen, dass die von den Norwegern auch angerufen werden. Daher sollten das schon Kollegen sein, die sich auch auf Englisch fliessend und vor allem präzise über die Deine Aufgaben und die Qualität Deiner Arbeit äussern können.
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