Einen schönen guten Abend euch,
jetzt weihnachtet es doch schon kräftig und das Jahr 2014 ist zum greifen nah.
Daher kündige ich schon mal an: Dieser Bericht wird der letzte für dieses Jahr sein. Wir sind über den Jahreswechsel untwegs und daher wird es das nächste Lebenszeichen erst wieder Mitte Januar geben. Ich hoffe, dass ihr es mir nachseht
Julindi hat geschrieben:Duis-Svenni hat geschrieben:Rauf rauf rauf immer schön die Treppe rauf
... langsam wirst du mir unheimlich ... das ist mein "Lieblings-Zitat" aus Herr der Ringe... und immer wenn ich es von mir gebe schauen mich die Leute schräg an

ENDLICH kennt es jemand

hihi
Meine Mama und ich LIEBEN diese Stelle und haben das Gleiche Gefühl wie du, nämlich das sie außer von uns von Niemanden sonderlich beachtet wird. Ein geheimer Zitat-Star
Kumulus hat geschrieben:Herzlichen Dank, dass du dir statt Breaking Dawn gestern die Zeit für eine weitere Fortsetzung genommen hast. Wieder mal eine schöne Schilderung eurer Reise und sehr eindrucksvolle Bilder - trotz Regen.
Martin, ich bin ein Mädchen. Ich bin multitaskingfähig. Es geht Breaking Dawn gucken, Reisebericht schreiben und Katzen bespielen parallel und dann sind sogar noch freie Kapazitäten vorhanden

Also kein Grund für Schuldgefühle, ich musste nicht auf Vampirschnulzenenterntainment am Abend verzichten um den Bericht online zu stellen
inesmstaedt hat geschrieben:Schöööön....
Freu mich wie immer auf die Fortsetzung!

Dann geht es jetzt weiter:
Tag 19: 20.08.2013 Jolstraholmen- HaugeHard Facts:Von/Bis: Jolstraholmen-Hauge
MINI-KM: 191 km (4720km gesamt seit DU)
per Pedes: ca 2 km durch Balestrand
Wetter: Niesel-Piesel-Nass-Grau-Kühl
Dieser zwanzigste Reisetag war echt so ein Durchhänger-Verschnauftag. Aber hey, wir waren jetzt schon 20 Tage unterwegs. WOW. Wir haben zu diesem Zeitpunkt sogar schon mal ab und an kurz an Zuhause gedacht...Aber nur gaaaanz kurz.

Das Wetter war leider immer noch bescheiden (Wind, Niesel, Grau, Kühl) und wir konnten ja nicht einfach irgendwo warten bis das schöne Wetter kommt, dafür hatten wir einfach noch zu viel Strecke vor uns.
Aber erst mal ausschlafen kann man ja mal und das haben wir auch getan, dann lecker Frühstück schnabulieren und noch ein paar Seiten im Buch lesen (war dato bei einem Ludlum angekommen und Dennis hatte sich nun den Adler Olsen „Alphabethaus“ vorgenommen). So war dann die Abfahrt mal wieder erst so gegen kurz vor 12 Uhr und das bei beständiger Nässe auf der Windschutzscheibe von oben. *Seufz*

Wir hatten uns vorgenommen irgendwie in die Nähe vom Flam zu kommen, wo wir am Tag drauf mit dem Zug fahren und bisschen wandern wollten. Also von unserem Supercampingplatz am Jolstravatnet erst mal weiter die E39 entlang um dann kurz darauf auf die 13 abzubiegen. Fast sofort mit dem Abbiegen auf die 13 wurde die Landschaft wieder richtig toll. Tiefe Bergseen mit hohen Gipfel drum herum, sprudelndes Wasser und viele viele verstreute, mit Moos bewachsene Felsen bestimmten das Bild. An den Seen vereinzelte Blockhütten, freilaufende Schafe, Ziegen und Kühe und wir mitten drin. Eine richtig tolle Ecke. Das sollte sich übrigens nun für viele KM so weiter ziehen, bis wir zum Vetlefjorden (einem Seitenarm des Sognefjord) kamen.

Vorher war aber mal wieder die Suche nach alten Ferienstätten angesagt. Mein Papa hatte uns geschrieben, dass kurz nach den Rorvik Fjellstove der Ort „Solheim“ kommen sollte, wo meine Eltern ihren ersten Norwegenurlaub verbracht haben. Als das Örtchen auf dem Navi auftauchte hieß es scharf bremsen, sonst wären wir schon durch gewesen bevor ich auch nur im Ansatz den Fotoapparat in Knipshöhe gehabt hätte.

Vor einem idyllisch gelegenen Ferienhaus in dunkel Senfgelb haben wir erst mal geparkt und Fotos gemacht. Wieder Zuhause hat sich heraus gestellt, dass wir voller Euphorie das falsche Haus abgelichtet haben.

Das Ferienhäuschen war jedenfalls super süß und wir haben direkt mal die Buchungsplakette abfotografiert, vielleicht kommt man ja mal wieder

Danach gings weiter entlang von Seen und Flüssen und langsam stieg bei mir die Unruhe, denn nun sollten wir bald zu einem Ort (Vik) kommen, wo ich auch schon war. Und zwar mit meinen Eltern auf einem Bauernhof, wo immer ein Rot-Weißer-Kater in einer hölzernen Babykrippe in meinem Zimmer mit geschlafen hat. Ich hatte den Hof noch genau vor mir. Allerdings waren in Vik ziemlich viele Höfe und ich war damals geschätzt erst 9. Ich wusste aber noch, dass da ein Fluss war, der unter der Straße durch floss und dann direkt in einen See sprudelte, der direkt an der Straße war. Ja und siehe da, wir haben ihn gefunden!!! Juchuuuuuu! An der Zufahrt zu dem Hof steht nun zwar ein Supermarkt und zwischen See und Straße noch ein Haus, in dem wohl auch mal ein Laden war, der jetzt allerdings leer war. Aber den Hof hab ich sofort erkannt. Wir sind dann auch noch drauf gefahren und ich hab ein-zwei Andenkenfotos gemacht. Voll toll.

Weiter gings dann entlang der 13 in Richtung Fjord. Das Wetter war immer noch grau, was soll man auch erwarten. Der Wetterbericht hatte ja Nichts anderes verlauten lassen. Wir haben dann noch an einem Wasserfall Pause gemacht, von dem eine 20km Wanderung zu insgesamt 7 Wasserfällen und 5 Seen losging.

Das Ganze nur mit 500 Höhenmetern, wenn das Wetter besser gewesen wäre hätten wir sicher ein Teilstück in Angriff genommen. So waren wir aber schon nass, als wir vom Parkplatz zum ersten Wasserfall gelaufen waren (und der war nur ca. 200m entfernt).

Als wir dann weiter fuhren kam mal wieder eine Kurve und auf einmal, wäms, hatten wir einen Mörderblick ins Tal und auf die umliegenden Gipfel. Von der Straße aus konnte man den Talgrund gar nicht sehen. Wir waren so überrumpelt, dass Dennis gerade noch Bremsen und Buddy auf den Aussichtsrastplatz lenken konnte. Meine Güte, was für ein Blick!

Auch hier hingen die Wolken zwar dick an den Gipfeln, aber man hatte den Eindruck, dass der Schlund (das Tal) einfach zu eng war, als das die Wolken es weiter nach unten geschafft hätte. Wir haben hier erst mal einen ausgiebigen Fotostopp gemacht und alles in Ruhe bewundert. Ich habe mich derweilen gefragt, ob es sein könnte, dass das die Kurve war in der bei dem besagten Urlaub auf dem Bauernhof noch ein Plumpsklo stand und sonst nichts (meineMutter hatte da mal ihre Sonnenbrille liegen lassen, deshalb erinnere ich mich dran…). Zuhause haben wir das mit Mama, Papa und alten Bildern überprüft und siehe da: Ich hatte Recht. Nochmal Juchuuuu!

Die Weiterfahrt hinunter ins Tal war natürlich spektakulär, leider wachsen an den schönsten Aussichtspunkten immer die höchsten Bäume…für Fotos im Vorbeifahren vollkommen hinderlich *grml*. Naja, aber wir haben auch so noch ein paar tolle Motive eingefangen.

Wir näherten uns immer weiter dem Fjord und je weiter dieser wurde, desto tiefer hingen leide auch die Wolken. Da die Fähre von Dragsvik nach Hella gerade los gefahren war beschlossen wir noch einen Abstecher nach Balestrand zu machen. Laut Reiseführer sollte der Ort ja wirklich hübsch sein.
Direkt am Hafen vor einem Coop (Supermarkt) fanden wir auch einen super Parkplatz und auf einmal sagt Dennis „Da gibt’s Currywurst“…Häääh? Und tatsächlich, zwischen Supermarkt und einem Blumenladen parkte der „Wikinger Treff“. Eindeutig eine Currywurst Bude. Allerdings eine sehr hübsche, dauerhaft eingerichtete, als Wikingerschiff verkleidete Bude mit weiß/roter Markise, Tischen und Bänken mit Blumen vor der Butze und dem magischen Wort „Currywurst“ auf einer Tafel.

Dass die Bude von einer Deutschen geführt wurde müssen wir an der Stelle wohl nicht extra erwähnen, oder? Wir bestellten auf jedem Fall 2 Mal Curry-Pommes-Majo und bekamen randvolle Teller kredenzt. Hammi Hammi. Sie hat zwar nicht geschmeckt wie Zuhause im Pott, aber das ist wohl auch nicht möglich, war schlecht war sie auch nicht.

Ansonsten erwies sich Balestrand als durch und durch britisch geprägtes Städtchen. Viele Häuser und Hotels in der verschnörkelten Holzbauweise, die die Briten so lieben und sogar die Touristen nahezu ausnehmen britisch. Im Hafen lag gerade die „Marco Polo“, ich würde vermuten ein britisches Kreuzfahrtschiff….

Ich fand es ganz toll dort muss ich sagen, steh ich doch auf so „kitschige“ Bauweise mit den Rosen vor der Tür und dem Golfrasen etc. Dennis fand es eher mäßig begeistert „Ich mag Blockhütten.“ kam nur als Kommentar. Naja, jedem das Seine, ne?


So brachen wir dann nach einem längeren Bummel durch den Ort doch wieder auf und setzten von Dragsvik nach Hella über um dann ganz am Fjord entlang nach Mannheller zu fahren, wo wir erneut übersetzen wollten.

Da die Wolken immer noch sehr tief hingen konnten wir von der Pracht des Fjordes nicht so viel sehen (immerhin Norwegens längster Fjord).

Sogar die Fahrt hoch zum Flughafen in Kaupanger blieb erfolglos. Hier sollte man eigentlich einen tollen Blick haben. Entweder ist der Blick mittlerweile zugewachsen oder der Flughafen hat sich einfach zu sehr erweitert.

Wir waren ein bisschen depri. Schon der zweite Fjord, den wir wegen des Wetters nicht richtig genießen können. So ein Mist.

Aber das Wetter sollte ab Donnerstag besser werden, wir haben uns also vorgenommen auf jeden Fall bis dahin noch in der Gegend zu bleiben!!

Auf der Weiterfahrt ging es dann zuerst in den Tunnel nach Mannheller. Und hier bot sich uns mal wieder ein Anblick norwegischer Tunnelbauweise.

Schon im Tunnel war der Fähranleger ausgeschildert und es verbreiterte sich so, dass im Tunnel auch schon die 5 Spuren zum anstellen für die Fähre vorhanden waren. Dies war auch gut so, denn von Tunnelende bis Fähranleger waren es noch etwas 300m. Also direkt aus dem Tunnel ab aufs Boot


Drüben in Fodnes ging es dann genau so weiter. Von der Fähre runter und direkt in den nächsten Tunnel rein und als wir aus diesem dann raus kamen waren wir quasi direkt schon in Hauge, wo wir heute bleiben wollten.

Hier fuhren wir dann auch direkt auf den Campingplatz und entschlossen uns nach einem Blick nach oben nochmal für eine Hütte. Rückwirkend betrachtet hätten wir auch zelten können, die Nacht war ziemlich trocken! Aber wir waren einfach unsicher und es war ja auch ziemlich kalt. Egal. Ab dem nächsten Tag würde das Zelt wieder zum Einsatz kommen, egal was da kommen mag!

Nach einem kurzen Rundgang ans Wasser (wir waren dort direkt am Ende des Laerdalfjordes) und am Yachthafen entlang gab es noch eine Portion Nudeln mit Pesto und dann rief für mich auch schon die Koje.

21.15 Uhr und Svenni geht ins Bett. Das musste einfach mal sein, schließlich ist Urlaub. Dennis hat noch bisschen Buch verarbeitet und so ging unser „Durchhängertag“ auch zu Ende


Eins hab ich noch vergessen:
Kurz vor Hermansverk am Ufer des Sognefjords haben wir an diesem Tag noch den ersten Morella-Stand gefunden! Sofort angehalten und himmlisch leckere, späte Morella gekauft. Zwar waren sie nicht soooo dick wie wir sie hier schon mal in einem früheren Urlaub hatten und auch nicht sooo dunkel, aber dafür immer noch richtig gut, wenn auch minimal sauer. Sie schmecken richtig satt nach Kirsche. Hammi Hammi. Haben direkt im Auto angefangen zu futtern und das Abendessen später mit den Resten abgeschlossen! *alle Daumen hoch*

Nach diesem Kurzurlaub für meinen Kopf bleibt mir jetzt nur noch euch und euren Familien wunderschöne Tage unterm Weihnachtsbaum zu wünschen! Bei uns wird es in diesem Jahr ganz anders sein als bisher, denn ein wichtiger Mensch wird nicht mehr mit am Tisch sitzen.
Wir lesen uns dann 2014.
bis dahin tschüss,
Svenni