whatever_happens hat geschrieben:Mir ging es um konkrete Vor- oder Nachteile.
Als norwegischer Staatsbuerger stehst du unter einem ganz anderen Schutz des norwegischen Staates. Das sagt ja der Name schon. Das kønnte vielleicht ein Hauptgrund sein, sich fuer die Staatsbuergerschaft zu entscheiden. Sprich: Wenn man mit Aufenthaltsgenehmigungen "ja quasi nur geduldet" ist, weiss man ja nie, wie sich die Verhæltnisse, Gesetze etc. mal irgendwann ændern (sowas zwar heutzutage nicht absehbar, aber man weiss ja nie....). Als Staatsbuerger kann man dich nicht "aus dem Land werfen".
Und, wie muheijo bereits geschrieben hat, kannst du als Staatsbuerger auch das Stortinget wæhlen. (Das wære
mir persønlich jetzt nicht sooooo wichtig - also wære fuer mich nicht
der Grund, um die Staatsbuergerschaft zu wechseln)
Wer im wehrpflichtigen Alter ist, unterliegt entsprechend dem Staat, dessen Buerger (nicht zu verwechseln mit Einwohner) er ist, einer evt. Wehrpflicht usw.
Rentenansprueche haben mit der dt. und norw. Staatsbuergerschaft eigentlich nichts zu tun. Diese beruhen auf dem, was man erarbeitet hat und entsprechenden sozialen Abkommen zwischen den Lændern (was Anspruchszeiten betrifft, die in anderen Lændern/EØS-Staaten erworben wurden). Will sagen, du bekommst in Norwegen nicht mehr Rente, nur weil du vielleicht mal norwegischer Staatsbuerger wirst.
Das Prozedere der Staatsbuergerschaft dauert und kostet (fuer Erwachsene), was fuer manche vielleicht auch ein Entscheidungsgrund ist.
Wenn du die norwegische Staatsbuergerschaft annimmst - und somit die deutsche aufgibst, wirst du, wenn du wieder nach Deutschland ziehen møchtest, als Auslænder (bzw. EØS-Buerger) behandelt. Dann gelten fuer dich gleichen Voraussetzungen und Regelungen zum Aufenthalt in Deutschland etc. pp. wie fuer jeden anderen Norweger auch (was im Moment ja hauptsæchlich durch EU-Recht geregelt ist, aber was weiss man denn, wie das mal in 20 Jahren aussieht - so herum wie anders herum....)
Mir geht es emotional wie dir, whatever_happens - ich bin da gespalten.
Ich lebe zwar nun schon seit fast 10 Jahren in Norwegen und denke auch immer mal ueber das Thema Staatsbuergerschaft nach. Aber ich "bin" so gesehen keine "Norwegerin" und da wuerde es sich fuer mich irgendwie (noch) "falsch" anfuehlen, die Staatsbuergerschaft zu wechseln. Was nicht heissen soll, dass ich nicht gern hier lebe. Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun.
Mein Sohn hingegen hat mit 16 die norw. Staatsbuergerschaft beantragt und mit 17 erhalten. Jetzt ist er dabei, die deutsche abzulegen. Aber er ist auch "mehr" Norweger.
Fuer mich persønlich gibt es keine Zwænge, die Staatsbuergerschaft zu wechseln, vom Gefuehl her passt es auch (noch) nicht - also lasse ich es. Vielleicht sieht es in 5 Jahren auch anders aus. Mag sein.