Ronald hat geschrieben:Deine Fotos vom Polarlicht sind wirklich große Klasse! Da Du ja eine Canon EOS 60D hast, hast Du ja auch die Canon-Software und Du kannst sicherlich mal sagen, mit welchem Objektiv, Blende, Belichtung und Empfindlichkeit Du „gearbeitet“ hast.
Vielen Dank!
Wir hatten mit den Wetterbedingungen auch wirklich Glück und die Reise wurde so gelegt, dass kein "störender" Mond am Himmel scheint und Diesen erhellt. Das sind ja schon mal Grundvoraussetzungen für gute Polarlichterscheinungen. Freut mich natürlich sehr, wenn meine Polarlichtfotos gefallen
Zum Equipment und den Aufnahmen:Kamera: Canon EOS 60D
(Weitwinkel)-Objektiv: Tamron SP AF 10-24mm F/3.5-4.5 Di II
Fernauslöser: Canon RC 6 IR
Stativ: Sirui T-2004X Alu Dreibeinstativ, Kugelkopf: Sirui K-20X inkl. Schnellwechselplatte
Für die Fotos habe ich das Programm
B (Bulb) benutzt, welches die EOS 60D bietet. Über dieses Programm verfügte beim Kauf der EOS 60D nur noch die Vollformatkamera Canon EOS 7D (ob es etwas ähnliches bei anderen Herstellern gibt, ist mir nicht bekannt).
Bulb kommt dem manuellen Modus sehr nahe. Blende und ISO-Werte (Empfindlichkeit) werden vorgegeben. Die Belichtungszeit muss manuell eingestellt werden. Der Verschluss bleibt solange geöffnet, wie der Auslöser gedrückt wird. Der Einsatz eines Stativs und Fernauslösers ist also unabdingbar.
Die Verschlusszeiten habe ich "nach Gefühl" gewählt. Sie sind bei allen Fotos also unterschiedlich und liegen so zwischen 10 und 90 Sekunden (ja, das geht mit
Bulb!). Objektiv auf "unendlich" und Fokus auf "manuell".
Lange Belichtungszeiten haben bei der Polarlichtfotografie zwar zur Folge, dass die Sterne durch die Erdrotation nicht mehr rund sondern strichförmig werden aber das Polarlicht wirkt dadurch kräftiger, insbesondere dann, wenn es sich bewegt. Erschwerend kam noch hinzu, dass sich die MS Nordkapp natürlich bewegte (in Fahrtrichtung und durch Wellengang) was diese Effekt noch unterstreicht und viele Fotos dadurch an Schärfe verlieren und die Planeten am Nachthimmel ein Zick-Zack-Muster bilden.
Und das einige "Experten" beim Versuch Polarlichter zu fotografieren den Blitz an ihrer Digiknipse nicht deaktivierten und anderen die Aufnahmen versauten, will ich hier gar nicht großartig thematisieren. Ich war auch sehr froh, dass die Polarlichter überwiegend hoch am Himmel erschienen, ansonsten hätte ich wohl seeeeehhhrr viele Mützen, Hinterköpfe und fremde Gesichter im Vordergrund gehabt...
Jedenfalls bin ich mit der Ausbeute sehr zufrieden, insbesondere wenn ich bedenke, dass das mein erster Versuch war, Polarlichter zu fotografieren.