Erlebnis Spitzbergen – Westküste mit MS Fram – 24.07. – 01.08.2013FazitBevor wir uns für diese Expeditionsreise entschieden haben, wurden Bücher, Berichte und einiges an Informationsmaterial studiert, so dass wir mit einer gewissen Erwartungshaltung die Reise antraten. Ich kann behaupten, dass vieles, um nicht zu sagen fast alles, mehr als übertroffen wurde. Eine unvergessliche Seereise mit vielen Eindrücken und Erlebnissen.
Keine noch so blumige, fachlich fundierte und ausgefeilte Formulierung, keine noch so imposanten Fotos können die Atmosphäre der Natur auf Spitzbergen widerspiegeln. Vieles wirkte auf uns mystisch und unwirklich. Einzelne Highlights herauszupicken fällt schwer. Die Walbeobachtung und die Fahrt mit dem Polar Circle Boot zum Monacogletscher stechen vielleicht etwas heraus. Leider sind wir Eisbären nur aus etwas größerer Entfernung begegnet. Hier hätte ich mir eine Fahrt bis an die Packeisgrenze gewünscht aber man kann nicht alles haben und wir kommen sicherlich noch mal wieder.
Wer sich für arktische Regionen interessiert, dem kann ich diese Reise nur ans Herz legen. Auch wenn sie sicherlich ihren Preis hat, lohnt es sich wirklich. Diese Reise ist gekennzeichnet von vielen (möglichen) Landausflügen, die im Reispreis enthalten sind. Eine Alternative ist die Umrundung von Spitzbergen, die von der Anzahl der Reisetage gleich ist aber weniger Ausflüge bietet. Sofern Hurtigruten die Umrundung Spitzbergens weiterhin im Programm hat, werden wir diese Reise in den nächsten Jahren mitmachen.
Anlandungen/LandausflügeDie Anlandungen/Landgänge waren gut gewählt, nahezu perfekt organisiert und sowie landschaftlich als auch vom Erlebnisfaktor her großartig. Auch hier kann ich sagen, dass eine Beschreibung über das tatsächlich erlebte schwierig ist. Über weichen, saftigen Moos zu laufen, die Tundravegetation live und im wahrsten Sinne des Wortes hautnah zu erleben, durch angespülte Eisschollen eines Gletschers zu laufen und diese anfassen zu können, um nur mal einiges zu nennen, ist einfach toll und unvergesslich. Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, ist immer aufregend aber in dieser Landschaft dann doch etwas Besonderes. Auch die hoch aufragenden Vogelfelsen oder Klippen sind mehr als imposant.
Neben den von mir geschilderten Ausflügen, wurden noch ein paar Aktivitäten als Alternative angeboten. So konnte man sich bei einigen Anlandungen einer ausgedehnten und geführten Wanderung anschließen, an organisierten Kajaktouren teilnehmen und am letzten Abend mit dem Polar Circle Boot zur ehemaligen russischen Mienensiedlung Pyramiden fahren. Eine Beurteilung kann ich aber nicht abgeben, da wir daran nicht teilgenommen haben.
Kapitän, Offiziere, Crew, ExpeditionsteamDem Kapitän und den Offizieren liefen wir nicht so oft über den Weg aber bei offiziellen Anlässen oder im Restaurant traf man sie natürlich. Mehr als die üblichen Grußformeln tauschten wir nicht aus aber dabei waren sie immer sehr freundlich.
Die Crew war auch diesmal sehr nett und zuvorkommend. Einige kannten wir noch vom letzten Jahr. Am ersten Abend an Bord lief mir auf dem Weg zur Kabine ein bekanntes Gesicht über den Weg. Die junge Dame strahlte und begrüßte mich mit den Worten: “Hello, welcome back!“ Sie hat mich auch wiedererkannt. Witzig! Zurück zur Crew. Ob im Restaurant, beim Anlanden und/oder der Reinigung der Kabinen, alles lief nahezu perfekt. Die zuletzt häufig gelesene Kritik am Service bei Hurtigruten kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil. Auch auf dieser Expeditionsreise war der Service in jeglicher Hinsicht einwandfrei.
Das Expeditionsteam bestand aus 10 Personen unterschiedlicher nationaler Herkunft und wirkte sehr motiviert. Sie waren sehr gut auf die Expeditionsreise vorbereitet, fachlich voll auf der Höhe und darüber hinaus stets hilfsbereit und freundlich. Auch hier kannten wir einige bereits von der Reise im letzten Jahr. Bei der ersten Lautsprecherdurchsage an Bord wusste ich sofort, dass da Corinna Skrindo zu uns spricht. Witzig!
SchiffZur MS Fram muss ich an dieser Stelle wohl nichts mehr sagen. Allgemeine Informationen und spezielle Beschreibungen finden sich hier im Forum, bei Hurtigruten und auf sonstigen Seiten im Internet. Die MS Fram befand sich zum Zeitpunkt unserer Reise in sehr gepflegten Zustand.
Verpflegung an BordDie Verpflegung während der Reise war hervorragend und im Vergleich zur Seereise im vergangenen Jahr noch besser. Seinerzeit schmeckte es manchmal wie aus der Tiefkühltruhe. Diesmal kann ich an der Verpflegung nichts kritisieren. Die Buffets (morgens, mittags, abends) boten eine große und abwechslungsreiche Auswahl an kalten und warmen Speisen. Die Nachspeisen in Form von Desserts, Kuchen und anderen Leckerein waren wieder extrem verführerisch aber häufig auch richtige Kalorienbomben. Es gab an zwei Abenden ein Menü, wobei wir beim Hauptgang jeweils die Wahl zwischen (Geflügel)-Fleisch und Fisch hatten. Die Speisen der einzelnen Gänge waren liebevoll angerichtet und haben uns sehr gut geschmeckt. Sonderwünsche wie vegetarisch etc. wurden natürlich berücksichtigt.
Allgemein240 Passagiere aus 16 Nationen nahmen an der Expeditionsreise teil. Mit 79 waren deutsche Passagiere die zahlenmäßig größte Gruppe, gefolgt von Norwegen mit 44 und Frankreich mit 28. Die Bootsgruppen wurden weitestgehend den Nationalitäten entsprechend zusammengesetzt.
Reiseroute(Hamburg – Düsseldorf) – Longyearbyen – Barentsburg - Brepollen, Gnålodden – Recherchefjorden, Recherchebreen – Bamsebu - 14. Juli Breen - Ny Ålesund – Monacobreen – Jotunkjeldene – Moffen - Ytre Norskøya - Gravneset, Magdalenefjorden – Alkhornet – Skansebukta – Longyearbyen – (Düsseldorf – Hamburg)
Wer weitere Informationen zur Expeditionsreise, der MS Fram oder eine Auflistung der Offiziere und dem Expeditionsteam haben möchte, kann mir gerne eine entsprechende PN senden.