Liebe Norwegenfreunde,
kennt Ihr das auch? Da nimmt man sich im Urlaub vor, die daraus gewonnene Ruhe möglichst lange in den Alltag mitzunehmen und alles etwas entspannter angehen zu lassen. Und kaum hat man sich versehen, haben Termine, Verpflichtungen, Familie und Job alle guen Vorsätze bei Seite geschoben.
So hatten wir uns ganz fest vorgenommen, nach unserer Rückkehr direkt unseren Reisebericht ins Forum einzustellen. Was sollen wir sagen: Seit nunmehr 8 Wochen sind wir wieder zu Hause
Aber nun nehmen wir Euch gerne mit auf eine kleine Erinnerungsreise zu den Highlights unseres Sommers 2014:
Los ging es mit unserem Mietmobil - eigentlich wie immer - über die E 45 in Schweden. Aus unserer Sicht immer noch der schnellste Weg in den hohen Norden. In Lappland dann der erste längere Stopp. In der Nähe von Arjeplog besuchten wir Auswanderer aus Deutschland auf deren Huskyfarm bei Mellanström. Diesen Halt können wir nur empfehlen. Auf der Farm gibt es einen Stellplatz für Wohnmobil/Wohnwagen sowie eine kleine Gästehütte für zwei Personen. In einem separaten Holzhaus steht für Besucher ein top eingerichtetes Bad zur Verfügung. Uschi & Steffen bereiteten uns einen herzlichen Empfang, so dass wir schon nach ein paar Stunden das Gefühl hatten, uns ewig zu kennen. Wir erfuhren viel über das Auswandern und das Leben mit den Hunden. Bei einer Quad-Safari und anschließendem gemütlichen Abend in der Grillkota - hier haben wir unser erstes Elchfleisch gegessen - konnten wir endlich den ganzen Stress aus Deutschland hinter uns lassen. Ein guter Auftakt unserer Reise. Für Neugierige, hier die Homepage der Farm:
http://www.husky-farm-veijejaur.se
Leider hieß es nach drei Tagen Abschied nehmen. Schließlich warteten die Lofoten und Vesteralen auf uns.
In einer einstündigen Fahrt ging es am nächsten Morgen mit der Fähre von Bognes nach Lodingen. Nach unserem verregneten Lofotenurlaub 2006 empfing uns die Inselgruppe in diesem Jahr mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen, so dass wir - wie in allen Reiseführern abgebildet - endlich auch die phantastischen Ausblicke auf das Meer und die umliegenden Berge genießen konnten.
Fredvang-Camping auf der Insel Moskenesoya war unser Zuhause für die nächste Tage. Die Lage einfach nur traumhaft - mit Blick auf die Berge und einen wunderschönen Strand. Trotz einfacher Sanitärausstattungen für uns einer der schönsten Campingplätze auf den Lofoten.
Und weil es der Wettergott gut mit uns meinte, erfüllte sich am nächsten Tag ein lang gehegter Traum von uns. Einmal rauf auf den Reinebriggen und den unglaublichen Ausblick genießen. Aber vor dem Genießen kam eine nicht in Worte zu fassende Anstrengung. Wir halten uns beide für einigermaßen fit. Was uns aber beim Erklimmen dieses gar nicht mal so hohen Berges erwartete, brachte uns während des Aufstiegs (und später auch nicht minder anstrengend beim Abstieg) an unsere Grenzen. Teilweise 70% Steigung, kein wirklich erstichtlicher Weg, blanker, rutschiger Fels Nur mit gegenseitigem Schieben, Ziehen und Drücken und mit Zuhilfenahme dürrer Birkenzweige schafften wir so manch kritische Stelle. Bei der Hälfte des Anstiegs wären wir am liebsten umgekehrt, aber der Ehrgeiz hatte uns doch gepackt. Und ...wir haben des geschafft Auf allen Vieren kamen wir oben an und alle Anstrengung war (fast) vergessen, bei dem Anblick, der sich uns von oben auf das wunderschöne Reine bot. Wir waren auch ein wenig stolz, diesen Aufstieg gemeinsam gemeistert zu haben.
Nach vier Tagen auf den Lofoten - mit weiteren Ausflügen nach Utakleiv, Haukelandstrand und Vikten, ging es per Fähre von Fiskebol nach Melbu auf die Vesteralen. Apropos Vikten. Hier wollten wir eigentlich Hella in ihrem Café besuchen; haben sie aber leider nicht angetroffen. Schade Hella - wir hätten Dich sehr gerne persönlich kennen gelernt. Trotzdem haben wir uns einen Kaffee und den leckeren Kuchen dazu schmecken lassen.
Also, auf den Vesteralen angekommen lagen wir mit der Wahl unseres Campingplatzes mal wieder richtig. Auch Midnattsol Camping Bleik können wir nur wärmstens empfehlen (top saubere Sanitäranlagen; allerdings etwas gering bemessen). 5 km von Andenes entfernt liegt der Platz an einem wunderschönen, langen Strand. Toller Ausgangspunkt für die Walsafari ab Andenes, die wir allerdings nicht unternommen haben, da wir beide nicht Seefest sind. Wir haben uns daher für die kleinere Safari zur Papageientaucherinsel Bleiksoya entschieden, bei der wir die lustigen Vögel ganz aus der Nähe beobachten konnten. Ein weiterer Vorteil des Campingplatzes sollte noch erwähnt werden: Kostenfreies und schnelles W-LAN - wir waren glücklich
Nach gut einer Woche hieß es Abschied nehmen von den Inseln. Über die Lofast, Narvik und die E 10 - Nordkalottenleden - ging es von Norwegen zurück nach Schweden. Kiruna und Jokkmokk gehören seit Anbeginn unserer Nordlandreisen mit einem Halt dazu. So genossen wir die ungewöhnlich warmen und sonnigen Tage in Lappland. Eine Wanderung bei Kvikkjokk auf den Sjenjierak mit tollem Ausblick auf das Delta des Sagat sowie die Ausläufer des Padjelanta- und Sarek-Nationalparks.
Für die Rückreise nach Hause hatten wir knapp fünf Tage eingeplant, mit Stopps in Vilhelmina und in Mora am Siljansee. Beides sehr schöne Urlaubsregionen. Doch wir stellen bei jeder Reise immer wieder fest, dass das, was uns fasziniert und nicht mehr los lässt ganz oben im Norden liegt. Man kann sagen: Je höher, desto besser.
Über ein kleines Highlight (jedenfalls für uns) konnten wir uns dann doch noch auf der Höhe des Siljansees freuen. Nach nunmehr 14 Reisejahren im hohen Norden haben wir das erste Mal einen Elch gesehen. Ach, was soll ich sagen, gleich zwei - oder besser gesagt ein ganzer und ein halber, nämlich Elchkuh mit Kalb.
Liebe Norwegenfreunde,
immen wenn wir Familie und Freunden unsere Urlaubsbilder zeigen, wünschen wir uns einfach nur zurück. Jetzt heißt es erst mal von den Erinnerungen zehren und fleißig für die nächste Reise sparen.
Eine Freude ist es für uns immer wieder, die vielen Berichte und Informationen in diesem Forum zu lesen. Gefühlt ist man hier doch auch immer irgendwie mit dabei
In diesem Sinne ...herzliche Grüße an alle Leser und Nordlandverrückten