
Stille Orte

Es gibt Dinge, die macht man besonders beim Trecking nicht ganz so gerne. Nein, ich meine jetzt nicht Abwaschen, das macht man ja auch zu Hause nicht so gerne. Ich meine das Kacken, was wirklich nicht immer so einfach ist.

Wenn man, wie ich den Anspruch hat, einen Übernachtungsplatz so zu verlassen, wie man ihn vorfinden möchte, dann muss man zunächst ein tiefes Loch graben, möglichst weit weg von irgendwelchen fließenden Gewässern. Auf steinigem Gelände nicht so einfach.
Ist man mit dem Loch fertig, muss man hoffen, dass man nicht das Toilettenpapier vergessen hat. Passiert immer wieder gerne.
Und dann wäre da noch das Blutopfer einzukalkulieren. Kaum ein Landstrich in Skandinavien, in dem es keine Mücken gibt, die man mit der Hand verscheuchen muss. Nun gibt es Momente, wo man nicht wie wild mit der Hand vor den zu schützenden, offenliegenden Hautabschnitten rumfuchteln kann. Eben wenn die Wurst fällt. Zum einen muss man sich auf das Drücken konzentrieren, zum anderen sollte man zum Zeitpunkt des Fallens mit der Hand einen Sicherheitsabstand halten. Und als wenn die Mücken in einem Existenzgründerseminar für Grundlagen der Tourismusindustrie gelernt haben, nutzen sie gerade diesen Augenblick, um aus der Situation für sich den größtmöglichen Nutzen herauszuziehen: ”Wir wollen nur Ihr Bestes!”
Die armen Reisemobilisten. Auf den viel frequentierten Übernachtungsparkplätzen auf denen sie ja meistens stehen ist die Situation besonderes schwierig. Da hat man es meistens mit den Steinkackern zu tun. Die Steinkacker haben keine Schaufel dabei oder sind zu faul bzw. ekeln sich davor, eine zu benutzen. Sie kacken in irgendeine Ecke in der Nähe und suchen sich einen großen Stein, den sie dann über den Haufen legen. Spätestens ab Ende Juli wird dann dem gemeinen Reismobilisten gewahr, dass er nicht der erste war, der dieses kuschelige Parkplätzchen für sich entdeckt hat.
Und damit wären wir bei meinem Lieblingsthema: Platzmangel darf kein Grund sein, den Kackspaten zu Hause zu lassen. Vierradfahrer sollten damit die wenigsten Probleme haben.
Und liebe Damen, es gibt ihn auch in der kleinen Ausfertigung für die Handtasche. Denn entgegengesetzt der weitverbreiteten Meinung: Papiertaschentücher sind auch noch nach Jahren nicht verrottet. Wenn ihr eure Pinkeltaschentücher schon nicht anfassen und zum nächsten Mülleimer transportieren wollt, so vergrabt sie doch einfach.
Ich verbleibe in der Hoffnung, dass dieses viele lesen werden.