Norwegen im winter

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Norwegen im winter

Beitragvon NordFraek » So, 18. Sep 2016, 13:45

Hallo zusammen wir würden gerne mal Norwegen im winter befahren. Hat da jemand Erfahrung mit dem eigenen Wohnmobil? Wegen der Reifen, reichen unsere normalen Winterreifen? Dachten durch Schweden zu fahren Richtung Kirkenes.
Waren schon zu jeder jahreszeit in Norwegen und Schweden nur der Winter fehlt, was uns sehr interessieren würde, so eine ganz andere Jahreszeit zu erleben.
Bin gespannt auf eure Erfahrungen.
LG Ulrike
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Re: Norwegen im winter

Beitragvon Christoph » So, 18. Sep 2016, 23:11

Was für ein Womo habt Ihr denn?
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
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Re: Norwegen im winter

Beitragvon ChristianAC » Mo, 19. Sep 2016, 7:51

NordFraek hat geschrieben:Jakobselv war wunderschön die Fahrt dahin allerdings weniger schön die strasse bis zum Jakobselv ist alles andere als schön zu fahren, ....


Ich bin da etwas am zweifeln. Wenn euch ein bischen Schotterstrasse und ein paar Schlaglöcher schon zu einer solchen
Aussage hat hinreissen lassen, dann bin ich mir nicht sicher, ob eine Tour im Winter so das richtige für euch ist.

Hier sollte z.B. kein Zweifel bei der Wahl der richtig richtig guten Winterreifen, am Besten mit Spikes bestehen.

Darüber hinaus stellt sich die Frage nach, Elektro-Motorwärmer, Motor-Wasserstandheizung, richtiger Umgang mit Heizen
im Womo, Einfrierern von Wasserleitungen usw.

Wenn euch davon auch nur eins ein wenig ins Grübeln bringt, lasst es !!!

Mvh

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Re: Norwegen im winter

Beitragvon Wolfgangs » Mo, 19. Sep 2016, 17:50

Ich bin in Finnland im Winter mit einem Landrover ohne Spikes und in Schweden und Norwegen mit einem Saab mit Spikes unterwegs gewesen.
Nie wieder ohne Spikes !!!
Die Straßen werden halt nicht gestreut (zumindest im Norden von Finnland, Schweden und Norwegen war das so) waren super mit guten Winterreifen zu befahren aber das Bremsen war schon eine Hausnummer da nutzte auch kein Allrad !!!
Ich habe keine Erfahrung mit Wohnmobilen.
Ich glaube aber die Problematik mit dem Bremsen wird keine andere sein.
Gruß Wolfgang
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Re: Norwegen im winter

Beitragvon EuraGerhard » Di, 20. Sep 2016, 9:22

Hallo,

ich wohne ja nun seit einigen Jahren in Schweden. Und wir haben mit unserem Wohnmobil hier auch schon Wintertouren gemacht. Wenn auch zugegebenermaßen bisher nur in Mittelschweden, also (noch) nicht nördlich des Polarkreises. (Soll aber noch kommen.)

Bereifung: Wir haben sowohl am Womo als auch am PKW gute Winterreifen, aber ohne Spikes. Aus zwei Gründen: Erstens wollen wir uns die Flexibilität bewahren, jederzeit ohne extra Reifenwechsel z.B. nach Deutschland fahren zu können. Und zweitens gibt es hier in Uppsala in der Stadt schon einige Hauptverkehrsstraßen, auf denen Spikes verboten sind. Solche Verbote wird es in Zukunft zumindest in Süd- und Mittelschweden häufiger geben. Bisher hatten wir damit trotz Frontantrieb noch nie Probleme. Man muss halt angepasst fahren und die Pneus sollten natürlich noch ausreichend Profil haben. (Für alle Fälle haben wir im Winter allerdings auch immer Schneeketten dabei.) Und gestreut werden die Straßen hier schon, allerdings nicht mit Salz sondern meist mit Splitt. Was auch sinnvoll ist, denn Salz funktioniert nur bis zu etwa -18 °C, und die werden in Bodennähe schnell unterschritten.

Motorvorwärmung etc: Wir haben nach dem Umzug nach Schweden im PKW einen elektrischen Motorvorwärmer mit zusätzlichem Innenraum-Heizlüfter nachrüsten lassen. Wobei das zumindest hier in Mittelschweden keineswegs unbedingt nötig ist. Es ist mehr eine Frage des Komforts (man kann ins warme Auto einsteigen, muss weniger Eis kratzen etc.) und des Energieverbrauchs bzw. der Umweltbelastung (der vorgewärmte Motor braucht weniger Sprit) ist. Beim Wohnmobil wird bei winterlichen Übernachtungen die Kabine per Gasheizung beheizt, und der Diesel ist uns bislang auch nach den härtesten Frostnächten immer noch tadellos angesprungen. Die Starterbatterie sollte halt in gutem Zustand sein.

Ein ernsthaftes Problem könnte die Winterfestigkeit des Wohnmobils werden. Hat euer Wohnmobil einen beheizten Doppelboden, in dem sämtliche Frisch- und Abwasserinstallationen - einschließlich des Entleerungsventils für den Abwassertank! - frostsicher untergebracht sind?

Ein weiteres Problem ist die Gasversorgung: Wenn ihr nicht gerade ein Womo mit Dieselheizung habt - und in diesem Fall wäre die Stromversorgung ein ernsthaftes Problem, dann werdet ihr einen enormen Gasverbrauch haben. Wenn es draußen richtig knackig kalt wird, dann hält eine 11-kg-Propangasflasche gerade einmal 2-3 Tage durch! Ihr werdet also mit aus Deutschland mitgebrachten Flaschen nicht weit kommen. Befüllen wird euch die deutschen Flaschen auch niemand, also müsst ihr - je nach Gasanlage mit Hilfe von Adaptern oder passenden Hochdruckschläuchen - auf einheimische Flaschen umrüsten.

MfG
Gerhard
Früher war (fast) alles schlimmer.
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Re: Norwegen im winter

Beitragvon Wolfgangs » Di, 20. Sep 2016, 11:25

Hallo mir ist es eigentlich egal wer mit was für Reifen welche Strecken fährt. Als leidenschaftlicher Motorradfahrer ist mir die Diskussion um Reifen nicht unbekannt aber sie langweilt oft.
Nur wenn es um die Sicherheit eines Menschen geht oder gar evt. einer ganzen Familie melde ich mich dann doch noch mal zu Wort.
Ich erhebe keinen Anspruch auf aktuelle Gültigkeit.
Aber als wir sowohl in Finnland vor ca. 6 Jahren als auch in Schweden und Norwegen noch im diesen Jahr ausschließlich im Norden ( Kiruna/ Narvik und nördlicher ) unterweges waren war keine Straße gestreut wohl aber "geschoben".
Dadurch bildete sich eine spiegelglatte Eisfläche auf der ein sicheres Bremsen ohne Spikes unmöglich war.
Wenn man sich evt. nicht auf die Beiträge im Forum verlassen möchte würde ich den Kontakt zu den jeweiligen Automobilclubs aufnehmen.
Spikes sind für eine vergleichsweise kurze Strecke umständlich und teuer.
Ein Unfall mit seinen Folgen aber evt. nicht nur teurer.
Gruß Wolfgang
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Re: Norwegen im winter

Beitragvon KaZi » Di, 20. Sep 2016, 13:22

EuraGerhard hat geschrieben:Hallo,

ich wohne ja nun seit einigen Jahren in Schweden. ....

....je nach Gasanlage mit Hilfe von Adaptern oder passenden Hochdruckschläuchen - auf einheimische Flaschen umrüsten.

MfG
Gerhard


Danke Gerhard, das war für mich sehr interessant. Ich hatte mich auch schon mit dem Gedanken an eine Winterreise beschäftigt. Da allerdings meine Wasserversorgung nicht frostsicher sein wird, muss ich das leider in dieser Form abhaken, oder ohne Wasser fahren. :roll:
Gruß Karsten


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