Hallo zusammen,
in diesem Forum werden ja alle möglichen Fragen zum Auswandern nach Norwegen diskutiert. Was mir allerdingsaufgefallen ist, es handelt sich meistens um den rein technischen Ablauf. D.h. die Fragen drehen sich um Sprache, Arbeit, gesetzliche Regelungen etc.
Ich habe mich selbst auch schon mit dem gedanken getragen, nach dem Studium und langer Suche nach einem Arbeitsplatz nach Norwegen auszuwandern. Da ich allerdings inzwischen in Lohn und Brot stehe, habe ich diesen Gedanken (vorerst) einmal zur Seite geschoben .
Ein Punkt interessiert mich aber trotzdem noch und hier spreche ich mal alle Auswanderer aus Deutschland an. Wie sieht es eigentlich mit eurer Erwartungshaltung aus, mit der ihr nach Norwegen gegangen seid? Hat sich alles erfüllt, was ihr euch von dem neuen Leben versprochen habt?
Mir ist natürlich klar, dass man nicht sagen kann, nur weil es in Deutschland schlecht läuft, wandere ich jetzt mal aus. Die Bäume wachsen ja in Norwegen auch nicht in den Himmel und es ist sicherlich am Anfang ein steiniger Weg, im Arbeits- und Privatleben Fuß zu fassen.
Mal zu meiner Erwartungshaltung, die ich hätte. Beruflich lassen wir jetzt mal hinten an. Da es mir klimatisch und landschaftlich in Norwegen besser gefällt als in Deutschland, würde ich mich dort oben schon ganz wohl fühlen und käme beim Punkt "Friluftsliv" voll auf meine Kosten.
Wie sieht es aber bei euch aus? Seit ihr (vielleicht nach langjährigem Aufenthalt) immer noch so fasziniert von diesem Land?
Häufig wird von Winterdepressionen und melancholischer Stimmung geschrieben. Was war eure Erwartung, wie es werden würde und wie ist es letztendlich geworden, als ihr ausgewandert seid?
Habt ihr, im Berufsleben stehend, genügend Zeit, die Natur zu genießen? Oder reicht es zu sagen "och lieber drei Wochen Urlaub im Jahr in Norwegen"?
Dazu kommt noch, dass wenn man Familie in Deutschland hat, man die vielleicht auch noch mal ein paar Wochen im Jahr besuchen möchte.
Die Mentalität der Norweger ist mir aus verschiedenen Aufenthalten schon vertraut und ich komme auch ganz gut klar mit den Leuten. Aber wie ist es, wenn man die Mentalität über Jahre kennenlernt?
Es gibt sicherlich noch viele weitere "weiche Faktoren", die es bei der Entscheidung auszuwandern, einzuschätzen und zu bewerten gilt. Um diese Faktoren geht es mir in meiner Frage. Wie ist euer "Abgleich" im Nachhinein. Wo stimmt bei euch die Erwartungshaltung mit der späteren Realität überein und wo nicht?
Alles etwas viel, aber ich hoffe, ihr habt verstanden, was ich wissen möchte. Würde mich also über zahlreiche Erfahrungen freuen.
Viele Grüße,
Stefan