Bergreise Norwegen Schweden 2016

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon klaus81 » Di, 27. Sep 2016, 16:46

Hallo,

ich hatte hier im Frühjahr nach paar Tipps gefragt. Wir waren nun in Norwegen und es war super. Gerade schreibe ich ein bisschen was über diese Reise zusammen.

Norwegen Schweden 2016 (alle Preise in Euro)

Reisezeit: 12.8.-3.9. (Nachsaison)
Kosten: 3020 (1550 Unterkunft, 635 Tanken, 470 Transport (Fähren, Maut, Nahverkehrtickets), 320 Lebensmittel, 45 Eintritte)
An-/Abfahrt: Beltbrücken+Helsingör: nichts vorbuchen, einfach fahren, kein Zeitdruck, perfekt. Zumal die längeren Fähren am WE häufig ausgebucht + deutlich teurer wie unter der Woche sind.
Autofahrt: 8050km, 450Liter, Preis je Liter: 1,31 in DE, 1,38 in SE, 1,57 in NO
Straßen: In NO generell und hauptsächlich nördlich von Trondheim nicht so gut (unruhig, Löcher, schmal, teils nur Kurve an Kurve, überholen gerade für die schnellen LKW manchmal nicht möglich, wegen "Berg-und-Tal-Bahnen" häufiges Schalten nötig). In SE auf Hauptstraßen viel besser: breit, große Kurven, viel geradeaus, geringere Steigungen (5.Gang so gut wie durchgehend fahrbar), oft 100-120km/h erlaubt.
Parken: nie zahlen müssen, selbst in Fjällbacka darf man 4std. kostenlos, in Reine allerdings keinen richtigen Parkplatz gefunden.
Navigation: Straßenkarten nie benutzt, bei den wenigen Straßen ist die Richtung klar, daher Navi (Nokia Here auf Smartphone mit Offline-Karten) häufig nur für die Unterkünfte und in Schweden benutzt.
Wanderkarten: nur die Norgeskart Offline-Karte auf dem Smartphone benutzt, und dies auch meist nur um zu den Startpunkten zu gelangen. Für Schweden hatte ich einige Kartenfotos auf dem Smartphone.
Wanderwege: nicht so gut wie in den Alpen angelegt, oft einfach nur steil hoch.
Supermarktverpflegung Preise: leicht teurer wie in DE, teils in NO billiger wie in SE (COOP-Dosenfisch für 0,80, 5x REMA-Instantnudeln für 1,30), frische Sachen allerdings in NO am teuersten (Tomaten (nur!! aus NO) 4,20 je kg)
Unterkunft: 22x für durchschnittlich 35Euro je Person (davon 7x Campingplatzhütte und 11x über booking.com), 6x mit Frühstücksbuffet, booking.com-App war sehr gut (wäre noch besser, wenn man immer wüsste wie das Gebiet (z.B. Trondelag, Bohuslän) heißt, in dem man sich gerade befindet, um Unterkünfte in größerem Umkreis angezeigt zu bekommen), wir waren selbst bei schlecht (5-6) bewerteten Unterkünften sehr zufrieden (war ja nur zum Schlafen), oft erst nachmittags gebucht (nur Lofoten, Stockholm und ersten Sa bereits am Vortag), am Sa war es voller wie unter der Woche, geplant waren Hütten/Unterkünfte mit WC, hatten wir dann aber nur 6-mal, weil wir das nicht brauchten (Nebensaison: im GemeinschaftsWC i.d.R. nur sehr wenig Andrang + GemeinschaftsWC muss man nicht putzen), die Betten waren bis auf einen Campingplatz sehr gut und vor allem auch lang genug, Zelten mussten wir nie, daraus folgt für uns: ein Wohnmobil brauchen wir dafür nicht.
Internet: Vodafone prepaid war super (nur ca. 150mB von 750 verbraucht, nur Wetter und Unterkunft geschaut), Wlan in den Unterkünften zwischen ohne Funktion und sehr gut.
Fazit: Hat alles gepasst, würden wir genau so wieder machen. Das Wetter war super, keine Mücken, nicht zu viele Touristen. Am Anfang ist alles neu und spannend, am Ende war es dann aber auch genug, also lieber zweimal zwei Wochen wie einmal vier. Am schönsten war es überall, jeder Fleck hatte seine Reize. Weniger Fotos machen. Ist zwar alles wunderschön, aber man hat dann doch zu viele ähnliche/gleiche Bilder.

1.Tag Fr. 12.8.
München-Schkeuditz-Celle-LüneburgerHeide-Padborg

Start um kurz nach acht, recht viel Verkehr, bis Schkeuditz sehr schlechtes Wetter, Landstraße (hier sieht man wenigstens was vom Land im Gegensatz zur Autobahn) A2-Celle-Munster-A7 war sehr schön, dito Celle und Lönstein, vor Elbtunnel um 20Uhr etwas Stau, nach 22Uhr im Dansleep Padborg (Automaten-Check-In) angekommen.

2.Tag Sa. 13.8.
Padborg-Helsingör-Göteborg-Ucklum-Rönnäng-Ucklum
Stau kurz vor E47-E20-Einfädelung (wahrscheinlich wegen Baustelle kurz danach), über kleine Sträßchen (auf der Landstr. war auch Stau) bis zur nächsten Auffahrt, weiter ohne Stau auf die Fähre (Brücke+Fähre hin hat 91 gekostet, zurück mit Kombiticket nur 77, jeweils vor Ort bezahlt), Abfahrt nur eine Minute später, kurze Mittagspause am Fähranleger in Helsingborg (in Helsingör am Anleger wäre es netter gewesen), Tankautomat bei Ängelholm ging nur mit EC (sonst keine Probleme mit Kreditkarte), bis Göteborg sehr starker Regen, durch Göteborg ohne Probleme, B&B Älgbergets bei Ucklum (Kreidetafel-Check-In) um kurz vor fünf erreicht, in Rönnäng anfangs noch kurzer Regenschauer aber sehr schön (super Ausblick vom Tjörnhuvud, allerdings nicht lange geblieben wegen sehr starkem Wind+kalt).

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Tjörnhuvud



3.Tag So. 14.8.
Ucklum-Fjällbacka-Tanum-Frya
Frühstück erst ab 8.30Uhr (wahrscheinlich wegen So), deshalb konnten wir davor bei strahlendem Sonnenschein ein bisschen um den Hof spazieren, Fjällbacka war super+schön warm, richtig Urlaub (war bisschen was los, dort trafen wir die meisten Touristen, von Stockholm abgesehen, aber alles im Rahmen), dann Tanum Felsmalerein+kurze Wanderung zu Grabhügeln, selbst die Autobahn ist zwischen Göteborg und Grenze landschaftlich ansprechend, vor+in Oslo bisschen Stau, Übernachtung in Frya Leir (ehemalige „Kasernen-Holzbaracken“, war aber total in Ordnung und für morgen somit alle Optionen offen).

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Fjällbacka

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Fjällbacka



4.Tag Mo. 15.8.
Frya-Trabelifjellet-Muen-Frya-Lom
Wetteraussichten für heute wolkig und für morgen bestens, also heute Rondane, Muen soll es sein, vor Venabu ist es aber schon sehr nett (Rentierflechten), schnell die Karte auf dem Handy studiert, Trabelifjellet dürfte kurz und nett sein, dank Handykarte mit GPS-Ortung recht problemlos Parkplatz und Weganfang gefunden, Trabelifjellet bestiegen, sehr nett hier, oben etwas gesessen und Ausblick genossen, wird aber schnell kalt, also noch auf den anderen Trabelifjellet-Gipfel und wieder runter. Zum Parkplatz am Muen gefahren, hoch, Gipfelrast (beeindruckend weiträumige Landschaft, Hütte in Lom gebucht (wäre aber nicht nötig gewesen)), wieder gemütlich runter und nach Lom gefahren. Ohje, die Hütte ist zwar total nett, allerdings fast auf dem Mittelstreifen der Durchgangsstraße, nachts ist aber nichts los, gut geschlafen, obwohl die Matratzen nicht gut waren.

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Rondane

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Trabelifjellet mit Jotunheimen am Horizont (80km)

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Trabelifjellet

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Muen

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Muen



5.Tag Di. 16.8.
Lom-Veslbreatinden-Lom
Heute Galdhopiggen? Nein, keine Lust auf Gänsemarsch von der Juvasshütte und die 1450Hm ab Spiterstulen + vermutlich üblere Schotterstraße + viele Leute (spätestens am Gipfel) braucht heute auch keiner. Also dann bis Krossbu und mal Richtung Store Smorstabbtinden, wenig los, wieder sehr weiträumig aber diesmal auch weit zu laufen, eigentlich etwas zu warm, den Thermoskannen-Tee hätte man sich sparen können, am Gletscher vorbei auf die 1723mHöhe, oben sogar wieder einen Weg gefunden. Wohin nun? Im Gipfelbereich gibt es ca. 80Hm die recht steil sein dürften, also doch lieber die endlose Steinwüste zum Veslbreatinden, ist bisschen kürzer, gibt keine schwierigen Stellen. Nach 4,5 Stunden am Gipfel, obwohl wir für unsere Verhältnisse durchaus etwas „Gas“ gegeben haben. Ausblick+Wetter sind super, warm und wenig Wind, kurz später kommen sogar zwei junge Norwegerinnen vorbei und ein Solist quert unterhalb des Gipfels. Schon über eine Stunde hier, langsam wird es aber doch kühl und der Rückweg ist lang. Über die Schneefelder geht es gemütlich bergab, leider gibt es viel zu wenige, irgendwann ist auch der letzte Stein vorüber und nach 3Std. das Auto erreicht. Zum Sognefjellpass hochgefahren. Wetter checken + Programm für die nächsten Tage besprechen. Leta ist recht still und bisschen mürrisch. Wir fahren wieder Richtung Lom, ein paar Kurven schon hinter uns, Zwangspause. Leta ist kotzeübel. Seit zwei Tagen schon Kopfschmerzen + am Sognefjell oben hat die Sonne ordentlich aufs Auto geknallt + ein paar unbeliebte Kurven. Nach wenigen Minuten geht’s aber wieder. Also ganz langsam durch die kommenden Kurven. Kurz später stehen zwei Autos auf der Straße und eines auf der Talseite fünf Meter im Hang unten. Unterwegs noch eine Pause, in Lom wieder Hütte (Matratze wieder nicht so gut), Leta geht es auch wieder gut. Kühlschrank recht laut, also ausgeschalten. Nachts in Wasserpfütze getreten. Kühlschrank war voller Eis, jetzt ist er abgetaut.

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Hurrungane und Fannaraken

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Store Smorstabbtinden

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Jostedalsbreen am Horizont

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Veslbrean, Leirdalen und Galdhopiggen(links)

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Hurrungane und Fannaraken

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Wieder runter, Smorstabbtindan

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Fast unten
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon Kumulus » Di, 27. Sep 2016, 17:53

Das sind ja tolle Bilder von deinen Wanderungen.

Danke fürs Einstellen
Martin
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Kumulus
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon syltetoy » Mi, 28. Sep 2016, 10:12

Schöne Fotos und ein guter Bericht...vielen Dank.
syltetoy
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon klaus81 » Mi, 28. Sep 2016, 15:34

6.Tag Mi. 17.8.
Lom-Otta-Grong
Super Wetter, trotzdem ein Fahrtag (wir wollen in den Norden, zudem Geiranger-Trollstigen sehr kurvig sein dürfte, brauchen wir nach dem gestrigen Abend nicht gleich wieder), Auto mit Warnlicht und Tafel „Bred Last“ begegnet, kurz später kam ein LKW mit sehr breiter Ladung entgegen, Gudbrandsdalen ist sehr nett, Mittagspause auf dem Dovrefjell, zwischen Oppdal und Storen ist es mühsam (Kurve, hoch, runter, Kurve, ….), die Polizei arbeitet auch (bei strahlendem Sonnenschein sitzend im Bushäuschen Radarkontrolle bergauf), gut durch Trondheim, unterwegs beim Coop versucht einzukaufen, war aber ein Baumarkt. Abends in Grong am „Wasserfall“ Tommerasfjossen.



7.Tag Do. 18.8.
Grong-Mosjoen-Mo i Rana-Tonnes
Super Wetter, Frühstück (vor allem Marmelade) im Grong Gjestegard super, ein Auto im Straßengraben, Baustelle mit „Ledebil“, zuerst „stor elgfare“, dann „ekstra stor elgfare“, dann Elch auf der Wiese, leider am Rastplatz vor Namsskogan nicht angehalten (wohl sehr nette Flusslandschaft mit Inseln), 2x Wasserfälle angeschaut, Mosjoen (ich fands sehr nett, Leta nur gut), auf Korgenfjellpassstraße (wegen Tunnelsperrung) LKW-Anhänger im Straßengraben, Namsskogan-Mosjoen-Mo i Rana wieder mühsam (Kurve, Kurve, ….), bei Stokkvagen Meer und Aldersund angeschaut (beides super), zuerst Polarcamp angesteuert, dann doch für Tonnes entschieden (ist zwar teurer, morgen kann man aber länger schlafen), kurz vorher über deren Internetseite gebucht, war aber im Computer noch nicht angekommen, aber kein Problem, junges Mädel wollte irrtümlicher Weise nur 850NOK (Einpersonenpreis), wir wollen aber schon zahlen was es kostet, teuerste (115 Euro im DZ mit WC) aber auch beste Unterkunft (Lage bei diesem Wetter traumhaft, die netten Schweden neben uns haben beschlossen, dass das der schönste Platz sei, wo sie je waren), ca. 23Uhr kam auch noch der Vollmond, hier hätte man es durchaus paar Std. länger aushalten können.

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Mosjoen

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Bei Stokkvagen, links Luroya, rechts Hjarttinden auf Aldra

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Tonnes, links Hestmona

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Tonnes



8.Tag Fr.19.8.
Tonnes-Rodoylova-Tonnes-Polarcamp
Sonne und Wolken, alle Gipfel frei, Schnellboot um kurz vor halb neun nach Rodoy war sehr gut (wollte ich schon immer mal fahren, ist zwar teurer wie Autofähre ab Jektvik, aber die Strecke ist deutlich schöner und man ist früher auf Rodoy und hat dort 10Std. Zeit), schön gemütlich über die Insel spaziert und bei Klokkegarden steil (aber problemlos) hoch, super Ausblick (bis zu Lofoten, 150km), allerdings bisschen gruselig (geht senkrecht und teils überhängend runter, hatten wir uns erst beim Abstieg genauer angesehen), dank wenig Wind und geschützter Stelle fast vier Stunden Gipfelpause mit Mittagsschläfchen (Leta), wieder gemütlich runter, am Rodoylova waren doch ein paar (ca. 15) Leute unterwegs, weiter unten T-Shirt und kurze Hose, bisschen umgeschaut und wieder mit Schnellboot nach Tonnes, dort wurde das Schnellboot und ein sehr großer LKW „Tonnes Bilan“ beladen, im Hafen standen Transportkisten mit Krabben, Hütte Polarcamp Kilboghamn.

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Tonnes, Hurtigruten und Hestmona

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Tonnes, Schnellboot Sandnessjoen-Bodö, links hinten Lovund

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Auf der Fahrt, hinten Hestmona

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Rodoya

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Aufstieg

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Erste Ausblicke, die Spitzen von links: Luroya, Hestmona, Lovund (mittig) Traena (ganz rechts)

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Am Gipfel

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Svartisen mit Helgelandsbukken (links)

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Ganz links: Hjarttinden auf Aldra, mittig: Luroya (links davon Tomma und rechts Dønna, rechts von Dønna ganz, ganz schwach am Horizont: Vega (130km)), rechts: Hestmona

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Storsanden

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Wieder runter, rechts mittig: Telnestinden

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Rückfahrt, Selsoyvik gerade verlassen, hinten Rodoylova
klaus81
 
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon klaus81 » Mi, 28. Sep 2016, 16:31

9.Tag Sa. 20.8.
Polarcamp-Helgelandsbukken-Takeheimen
wolkig, Gipfel bis auf Nachmittags frei, heute wieder früh raus, um kurz nach 8Uhr schon am Fähranleger, die 8.30Uhr Fähre war fast leer, weiter zum Engabreenboot, sehr viele Autos hier, die erste Abfahrt um 11.15Uhr fährt in ca. 15min. und ist sehr voll (20-30Leute), erstmal Mittag machen und überlegen was nun tun? Muss man heute (Sa auf So) bei diesen vielen Autos in Takeheimen auf dem Boden schlafen? Später kommen zwei junge Norwegerinnen mit großen Rucksäcken. Ja, sie übernachten auch in Takeheimen, meinen aber, dass genug Platz sei, zumal in Bodö ein Festival ist. Dann auf. (Man sollte nicht immer so negativ denken, die Hälfte der Autos gehört den Leuten, die drüben wohnen und die andere Hälfte sind Tagesausflügler zum Gletscher.) Viel brauchen wir nicht, morgen Mittag sind wir wieder hier. Da kann ich noch den Wasservorrat (6L) mit hoch nehmen, ist mir so lieber. 12.15 Boot nicht mal 10 Leute, Fahrweg mit Fahrrad, dann hoch, langsam gehen, Zeit ist genug. Sehr schöne Landschaft, vor Takeheimen tröpfelt es ganz kurz, die Spitzen der höchsten Berge geraten in Wolken, blöd. Die Hütte ist sehr schön, erst 20 Jahre alt, ein Schwede (kam über den Gletscher) aus Bodö ist schon da, in der Nachbarhütte sind auch zwei Leute mit Hund. Wenig später kommen die beiden Norwegerinnen, sie schüren gleich mal den Ofen, langsam wird es schön warm, sonst kommt keiner mehr. Gipfel bringt jetzt nichts, also erstmal bisschen sitzen (ist fast schon langweilig), dann essen. Die Norwegerinnen Fertignahrung, wir Instantnudeln und der Schwede brät Zwiebeln, Kartoffeln und Fleisch, dazu noch Salat. Die Norwegerinnen sind beeindruckt. Der Schwede geht zum Gletscher, würde aber heute auch noch den Gipfel machen. Die Wolken steigen wieder, der Gipfel ist noch nicht frei, das probieren wir mal. Start um kurz nach 19Uhr, keine Eile der Wolken wegen. Unten 100 blockige steile Hm, dann recht flach, oben nur noch Steine. 150Hm unterm Gipfel überholt uns der Schwede, es wird besser, super Ausblicke. Oben sind kurzzeitig alle Wolken weg, genial. Es ist fast windstill und nicht sehr kalt. Vorne fällt es richtig ab, die ersten 500Hm fast senkrecht. Am Horizont zwischen Wolken und Regenschauern wieder die Lofoten (150km). Die Sonne spiegelt sich im Meer dermaßen hell, man kann gar nicht recht hinsehen. Paar Minuten später kommt die Sonne, es leuchtet noch röter. Nach nur knapp 30min. Gipfelpause brechen wir wieder auf, ist schon viertel nach 9, besser rechtzeitig runter. Sogleich gerät die Westseite samt uns in Wolken, ist schon bisschen düster, die Richtung ist klar, erst den Abbruch linker Hand, dann rechter Hand, zwischendurch stehen auch große Steinmänner. Leider erst kurz vor der Hütte wieder Ausblicke. Es haut mich auf den Hosenboden, wenige Grashalme auf einer Steinkante waren die Ursache. Langsam wird es dunkel. Um 22.30 wieder bei der Hütte, der Schwede kommt 5min. später. In der Hütte ist es mollig warm, noch einige Zeit vor dem Fenster gesessen und zum Fjord hinunter und aufs Meer hinaus geschaut, der Schwede hat sogar Chips und Bier, ein Regenschauer geht nieder.

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Kilboghamn-Jektvik, Rodoylova mit Autofähre nach Jektvik

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11.15Uhr Engabreenboot

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Unterm Gletscher

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Überm Gletscher

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Weiter oben

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Takeheimen

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Das Ende des Nordfjorden mit Svartisentunnelen

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Der zweite Talgletscher zum Nordfjorden hinab

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Engabreen im Tal

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Die Wolken werden weniger

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Engabreen im Tal, Svartisen

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Gleich am Gipfel, Svartisen

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Links unten: Engabrevatnet, mittig: Holandsfjorden, darüber im Meer draußen Rodoylova, in der linken Bildhälfte mittig noch weiter draußen: die Zacken von Traena (80km)

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Rechts am Horizont: Rost (115km)

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Die Sonne kommt
klaus81
 
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon Rapakiwi » Mi, 28. Sep 2016, 18:00

Schöner Bericht, tolle Bilder: Ich bin begeistert!
Vielen Dank, dass Du hier über Eure Reise berichtest!
Ha det bra
Anja
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon syltetoy » Mi, 28. Sep 2016, 18:21

Wunderschöne Impressionen..... vielen Dank.
syltetoy
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon Kumulus » Mi, 28. Sep 2016, 18:54

Gigantische Aufnahmen. Das müssen ja super-tolle Erlebnisse gewesen sein, dir ihr dort machen konntet. Schön, dass das Forum ein wenig daran teilhaben darf. Auch wenn es bei mir persönlich nicht mehr so hoch hinaus geht, reicht das gut zum Träumen.

Danke
Martin
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon klaus81 » Mi, 28. Sep 2016, 19:16

Hallo,

danke für die netten Kommentare. Freut mich, wenn es gefällt.


10.Tag So. 21.8.
Takeheimen-Saltstraumen-Ulsvag
Wir sind schon wieder früh wach, Start um 7.30. Strahlend blauer Himmel. Noch mal auf den Gipfel? Nein, gestern alles gesehen. Also gemütlich runter, zwei Leute kommen entgegen und fragen nach der Zeit bis zum Gipfel (mit 7.45Uhr Bedarfsboot vielleicht auch als Tagestour machbar), die Fahrräder stehen auch noch da, der Bus hat einige Touristen in feinen Schuhen gebracht, Mittagspause am See mit Gletscherblick, netter Norweger kommt vorbei. Mit leerem 12.00 Boot wieder zurück, inklusive netter Rundfahrt über Fonndalen, hätte schon wieder zuwenig kosten sollen (Fahrräder für je 65 statt 120NOK). Wasservorrat am Rastplatz Holand aufgefüllt, sehr schöne Fahrt bis Saltstraumen, gerade um Ornes, später sehr nette Sandbuchten, hätte man vielleicht noch mal Pause machen können. Saltstraumen mit ordentlichem Durchfluss, Ulsvag Hütte ohne Kissen und Decken, für 150NOK je Person Bettzeug+Handtücher. Beim Beziehen kommen uns unsere Schlafsäcke im Auto in den Sinn, die waren schon vergessen. Tja, nur aus Fehlern kann man lernen. Bisher hatten wir nur ein paar Deutsche getroffen, hier in der Küche gleich drei, von den ca. 7 Wohnwagen/-mobile + wir in der Hütte, sind nur zwei keine deutschen.



11.Tag Mo. 22.8.
Ulsvag-Bognes-Stetind-Efjord-Svadet-Korsnes-Ulsvag
Super Wetter, aber teilweise Seenebel. Wir bleiben noch eine Nacht hier, dann haben wir für morgen wieder alle Optionen offen. Fast schon Startklar, mal eben den Fährfahrplan geprüft. In 35min. würde eine fahren. 20km bis nach Bognes, das passt (1km=1min). Im Efjord hinten hängt der Nebel drin, Svadet war nur halb frei, also erstmal zum Stetind, sah von der Fähre frei aus. Am Efjord entlang, es wird immer bedeckter, dann der Efjordtunnel ohne Tunnelbeleuchtung, bingo, drüben alles frei. Als massiger Granitglotz steht er da, fast 1400Hm ab Fjord, soll wohl der höchste weltweit sein. Dann Stetindtunnel, nun als filigrane Spitze, super. Und hinten schwappt der Nebel vom Efjord rüber. Mittagspause jenseits der Efjordbrücke. Sehr schöne Landschaft. Der Nebel wird langsam weniger, Svadet nun auch frei. Außer zwei MTBler nichts los, sehr beeindruckend und relativ raue Oberfläche. Oben auf Henriknesfjellet nette Seelein, aber zu flach für umfassende Tiefblicke in die Täler. Trotzdem sehr lohnend. Wieder gemütlich runter, zeitlich passts auch wieder mit der Fähre. Ist noch zu bald um zur Hütte zu fahren, also noch zu den Sandstränden hinter Korsnes. Viele Löcher in der Schotterstraße, ein Auto kommt entgegen, rechts kann man beiseite fahren, wir stehen schon fast, plötzlich knirscht es unten. War rechts doch stärker geneigt wie gedacht, so dass die Bodenfreiheit minimal nicht ausgereicht hat. Wenig später ein Parkplatz, ich glaub wir laufen lieber, obwohl die Schotterstraße nun sogar besser wurde. Erstmal unters Auto schauen. Vorne liegen ein paar kleine Steine auf einer Querstrebe, sonst schauts aber gut aus. Sch…, weiter hinten tropft was. 2-3 Tropfen mit Taschentuch aufgefangen, ist nur Wasser, tropft auch von weiter oben runter. Sollte normal sein (vielleicht Kondenswasser von Klimaanlage). Sandstrände waren sehr nett. Am Auto tropft auch nichts mehr. So wie gestern die einzigen Hüttenbewohner.

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Stetind

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Efjord

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Svadet

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Henriknesfjellet, hinten Frostisen

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Henriknesfjellet, Richtung Lodingen, mittig Moysalen

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Svadet

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Sandstrand Korsnes, Lodingen gegenüber

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Sandbucht Korsnes, Lodingen-Bognes Fähre, Stetind hinten rechts
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon syltetoy » Do, 29. Sep 2016, 9:23

Schön einsam dort, ganz toll finde ich das ihr euch nicht so in Szene setzt, aber man euch doch sehen kann :wink:
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon Ari » Do, 29. Sep 2016, 10:07

Fantastische Foto! Vielen Dank fuers einstellen!

Viele Gruesse,
Ari
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon klaus81 » Sa, 01. Okt 2016, 12:30

Hallo,
vielen Dank für die Kommentare. Es geht ein bisschen weiter.

12.Tag Di. 23.8.
Ulsvag-Lodingen-Svolvaer-Floya-Kabelvag
Bedeckt, hohe Berge in Wolken, Skrova verschieben wir mal, Lodingen-Svolvaer sehr schön, auf Lofoten ist mindestens jedes zweite Auto ein Mietwagen, am meisten Touristen bisher in NO, aber im Rahmen. In Svolvaer viele Flüchtlinge. Floya unten sehr steil durch die Büsche hoch, am meisten Leute (ca.20-30) von allen Touren, oben (Hauptgipfel ausgelassen, weil kalt+windig+ausgesetzt) super Tief- und Ausblick. Leute wieder getroffen, die auch schon auf den Fähren am RV17+Engabreen waren. Am Hang zum Djevelporten hinüber gequert. Hier wollten eigentlich alle hin, einige (wir auch) kamen dann aber am Floya an, weil es unterwegs eine übersehbare Wegteilung gab. Ein vermutlich Amerikaner stellte sich auf den Stein, sonst wollte keiner. Am Supermarktparkplatz in Svolvaer rückwärts über den Bordstein gefahren. In Kabelvag das Hostel zuerst nicht gefunden, weil wir ein rotes Haus (Bilder) an der anzufahrenden Adresse suchten. Dort war dann aber nur die Rezeption und das rote Haus war bisschen entfernt. Sehr schöne Lage des Hostels und mit dem Zimmer hatten wir auch Glück (vorne hinaus und recht geräumig).

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Mittagspause über Svolvaer

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Floya, im Vestfjorden draußen von links: Stormolla, Litlmolla und Skrova

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Svolvaer und Lofoten

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Am Djevelporten, unten Husvagen, dann der Austnesfjord, links in Wolken der Rulten, rechts Stormolla

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Gleich wieder unten in Svolvaer



13.Tag Mi. 24.8.
Kabelvag-A-Kabelvag
Bedeckt, Berge meist frei, bisschen Sonne (war als überwiegend sonnig vorhergesagt). Auf Teilen Vestvagoyas war es landschaftlich nicht so besonders. Toilette gesucht, dann Rastplatz mit Toilette im Bau genommen (paar mehr Toiletten könnten es schon sein, amüsant auch in den „Lofoten-Benimmregeln“: man solle doch ins Meer gehen, wenn man mal muss). Nappstraumentunnel sehr unebene Fahrbahn. Sandstrand Ramberg und Reine waren sehr schön. In A kann man mal gewesen sein. Dann kurz vor vier Parkplatz Reinebringen. Mit Fernglas den Weg betrachtet, viel los, deutlich mehr wie bei unseren anderen Touren, mindestens noch 20-30 Leute im Aufstieg. Brauchen wir das (Steinschlaggefahr)? Am Weganfang steht eine Tafel, genau wie beim Floya. Dort steht was von aufpassen, auf den Wegen bleiben und man wünscht eine schöne Wanderung. Hier allerdings ist der Ton ganz anders (Dieser Weg ist zu meiden, du gefährdest dich und andere, ….). Nein, hat keiner Lust darauf. Lieber noch in Reine lecker Fischsuppe essen und ganz links ein paar Meter zu einem Sendemast hinauf, alleine und mit super Blick in den Kjerkfjorden. Abends noch schnell bei der Rezeption um eine Nacht verlängert. War zwar ausgebucht, aber die Gäste wurden woanders einquartiert. Und von verstopften Straßen und Trubel im Juni und Juli berichtet bekommen.

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Reine

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Reine, Kjerkfjorden

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Flakstadpollen



14.Tag Do. 25.8.
Kabelvag-Henningsvaer-Festvagtinden-Svolvaer-Kabelvag
Bedeckt, hohe Berge in Wolken, Henningsvaer war ganz nett aber saukalt+Wind, Handschuhe+Mütze+Regenhose, dann gings, soviel mussten wir nur hier anziehen. Skrova lassen wir sein, man sieht die Spitzen eh nicht. Mittagessen wegen Kälte zum ersten Mal im Auto, auf dem Parkplatz zum Festvagtinden. Gerade scheint die Sonne, also hoch. Steil aber in Ordnung und sehr schöne Tief- und Ausblicke vom Gipfel. Nur ein paar Leute unterwegs. Oben konnte man es einigermaßen windgeschützt ein bisschen aushalten. Hinunter und noch zum Rorvikstrand. Auf der engen Straße zwei Reisebussen begegnet. Ganz an den Rand, dann ging es. Schließlich noch nach Svolvaer (die Tanklampe leuchtet schon). War ganz nett dort und nicht viel los.

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Henningsvaer, links: Festvagtinden

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Henningsvaer

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Aufstieg

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Festvagtinden, unten die Straße nach Henningsvaer

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Henningsvaer

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Wieder runter, am Horizont mittig links: Landegode bei Bodö

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Fast unten, gegenüber rechts: Vestvagoya

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Svolvaer mit Floya (mittig)

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Kabelvag, Hurtigruten, dahinter die Berge von Steigen

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Kabelvag, von links: Leuchthaus, Floya, Stormolla, Litlmolla (mittig), Skrova (zwischen Litlmolla und Skrova am Horizont die Berge von Hamaroy
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon syltetoy » Sa, 01. Okt 2016, 13:49

Toll! ..vielen Dank
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon Ronald » Sa, 01. Okt 2016, 14:55

Moin,
supertolle Fotos! Ganz klar: Wer wandert und keine Höhenangst oder Gleichgewichtsprobleme kennt, der ist klar im Vorteil. :lol:
Gleichwohl, wir sind zu frieden mit dem was wir sehen durften.
Gruß
Ronald
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
Ronald
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Re: Bergreise Norwegen Schweden 2016

Beitragvon Kumulus » Sa, 01. Okt 2016, 18:27

Diese Bergtouren und die Aufnahmen dazu sind gigantisch. Ich bin total fasziniert davon.

Danke
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Kumulus
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